Zwei Jahre Auseinandersetzungen mit meiner Mutter

Hallo ChrisTina,
ich möchte meine Mutter nicht ändern, das werde ich auch in hundert Jahren nicht schaffen.

Sorry, wenn ich das so behaupte - aber eben zitierter Teil widerspricht sich mit dem nächsten:

Sie muss merken, dass Sie etwas ändern muss.

Wenn du davon ausgehst, dass sie etwas merken muss, dann willst du, dass sie etwas ändert - was sie wahrscheinlich gar nicht ändern will, weil sie bisher keine Notwendigkeit dafür gesehen hat. Sie ist verheiratet - sie dürfte ein - aus ihrer Sicht - gutes Verhältnis mit deinem Onkel und der restlichen Verwandschaft haben - nur du bist der Aussenseiter, der mit ihren ReAktionen unzufrieden ist.

Du bist der Rebell, der sie nicht so akzeptiert, wie sie ist - deine Mutter - die dir schon als kleines Kind gesagt hat, was du zu tun hast - und es dir bis in alle Ewigkeit sagen wird - wenn du es zulässt.

Überleg mal - warum sollte sie etwas ändern?
Gehts ihr schlecht?
Oder ist ihr einziges Problem der zickende Sohn, der ihr ihre Enkelinnen vorenthält?
Warum sollte sie etwas ändern wollen?

Für sie gilt das gleiche wie für dich - sie geht davon aus - du musst merken, dass du etwas ändern musst.
Und solange du das nicht tust, wird sie es weiter tun - darauf zu bestehen, dass du es endlich merkst, dass du etwas ändern musst - um des lieben Friedens willen.

Ich versuche meine eigene Einstellung dazu zu ändern.

Gratuliere - das ist ein guter Weg - mein ich ehrlich.

Das ist aber nur ein Teil des ganzen. Das Hauptproblem spielt sich zwischen meiner Mutter und mir ab, also recht überschaubar, die Kreise die das ganze ach sich zieht gehen aber über alle Personen in der Familie.

Ja - es geht um dich und deine Mutter - und die anderen Personen in der Familie sind für ihre eigene Taten selbst verantwortlich - ausser deine Kinder - und für die bist du - und deine Frau - verantwortlich - ihr Wohl muss dir ein Anliegen sein - mehr als dein Verhältnis zu deiner Mutter.

Phasen in denen ich mich zurückgezogen habe um wenigstens in unserer Familie Ruhe zu bekommen führte auf der anderen Seite (Mutter, Vater, Onkel, restliche Verwandschaft zum brodeln.

Das mit der Ruhe in der Familie klingt gut - aber die andere Seite geht dich nichts an - das müssen die für sich - und unter sich - regeln.

Versuchte ich dann den Mittelweg, besuche mit meinen Kindern Sonntags für 3-4 Stunden führt nach dem 2. mal dazu mehr zu fordern (von Seite meiner Mutter).

Wie immer - solltest du allerdings schon wissen - und auch die Konsequenzen von Beginn an richtig einschätzen können.

Einen Punkt an dem alle ein "normales" Leben haben gab es schon seit der Geburt unserer Kinder nicht mehr.

Weil du dein Verhältnis zu deiner Mutter über alles stellst.
Wenn du damit nicht aufhörst, wird sich auch nichts ändern.
Du musst dich entscheiden.
Du für dich.

Du hast zwei Möglichkeiten:
  1. Kämpfe weiter den Kampf gegen deine Mutter und ruiniere deine eigene Familie.
  2. Entscheide dich für deine eigene Familie und lasse deine Mutter so sein, wie sie will.
Es liegt an dir - du bist der Schöpfer deines Lebens - du ganz allein - deine Therapie kann dich dabei begleiten und unterstützen.

Darum auch meine noch immer nicht beantwortete Frage nach dem "Warum". Meine Psychologin brachte es auf den Punkt, "es gibt kein warum, Ihre Mutter hat eine Persöhnlichkeitsstörung, sie will sie nicht verstehen.

Dieses WARUM musst du fallen lassen, wenn du dich für Punkt 2 entscheidest - es ruiniert dich - es hält dich davon ab, deine Familie geniessen zu können.
Wobei - du musst es nicht fallen lassen, du musst es nur akzeptieren, dass das WARUM eigentlich schon beantwortet ist - deine Mutter hat eine Persönlichkeitsstörung - das wars auch schon - mehr gibts nicht dazu zu sagen - DAS IST DAS WARUM.

Noch ein Tipp am Rande - wenn du darauf bestehst, dass es noch ein anderes WARUM geben MUSS, dann wirst du letztendlich davon aufgefressen - und ruinierst deine eigene Familie, die dich braucht - viel mehr als deine Mutter dich braucht - sie braucht dich nicht - sie ist glücklich mit ihrer Persönlichkeitsstörung - du brauchst deine Kinder und deine Frau - und sie brauchen dich noch viel mehr - konzentriere dich auf sie - und lass deine Mutter in ihrer Welt.

Ja, ich weiß, wovon ich schreibe - so hart es für dich auch ist, dir einzugestehen, dass deine Mutter eine Persönlichkeitsstörung hat - es ist ihre - nicht deine - und sowas ist auch nicht unbedingt vererbbar - von daher - lass deiner Mutter ihre Probleme - und kümmere dich um deine Familie - deine Frau - deine Kinder - sie brauchen dich.

Werde glücklich mit den Menschen, die dich lieben und so akzeptieren, wie du bist - matche dich nicht länger mit deiner Mutter - mache deinen Frieden mit ihr - nein - ohne sie. Wenn es dir nicht mehr wichtig ist, ob und wie sie sich ändert - vielleicht geschieht noch ein Wunder - aber kümmere dich bitte endlich um deine Mädels - sie sollten dir das Wichtigste in deinem Leben sein - gib ihnen den Frieden, den sie verdienen - sie sind noch Kinder.
 
Werbung:
Hallo ms2017,

meine eigene Mutter war eine sehr schwierige Person, um es einmal ganz freundlich auszudrücken. Ich habe Jahre gebraucht, um nicht mehr auf ihre Psychospielchen hereinzufallen. Eines ihrer liebsten "Spiele" war es mir ein schlechtes Gewissen einzureden für alles Mögliche. So konnte sie z. B. von einer Sekunde zur anderen in Tränen ausbrechen, wegen ihres miesen Lebens, das ich durch meine Geburt verschuldet zu haben schien. Meine Kindheit war geprägt von meinem schlechten Gewissen.

Irgendwann verstand ich, meine Mutter fühlte sich nur gut, wenn sie mir (oder anderen Leuten) irgendeine Schuld einreden konnte. Sie brauchte das. Wenn mir heute jemand, direkt oder indirekt sagt, dass es ihm meinetwegen schlecht geht, dann kann er, bestenfalls, nur noch mein Mitleid erregen.

Du bist noch lange nicht so weit dich von deiner Mutter gedanklich und auch räumlich zu trennen bzw. abzugrenzen. Wahrscheinlich willst du das auch gar nicht. Doch hier geht es ja nicht nur um dich alleine. Es geht um deine komplette Familie, die unter eurem Verhalten leidet.

Ich finde nämlich dein Verhalten mindestens genauso schlimm wie das deiner Mutter. Einerseits ist dein Benehmen sehr merkwürdig, andererseits auch interessant. So gibst du einfach nicht auf, deine Mutter zufrieden stellen zu wollen. Viele Gründe hat das, die mir sogar teilweise einleuchten. Trotzdem denke ich, dass sie auch vorgeschoben sind.

Du gibst vor als Oberhaupt deiner Familie zu agieren. Du machst Termine mit deiner Mutter aus, an denen sie deine Kinder sehen kann, mal bist du dabei, mal nicht. Wird deine Mutter dann wieder fordernd oder übergriffig, gibt es zur Strafe eine Kontaktpause. Will sie euch, ohne eure Zustimmung, einen Besuch abstatten, setzt ihr euch alle zusammen ins Auto und flüchtet. Damit willst du deine Mutter disziplinieren. Ihr telefoniert, endlos und erfolglos, miteinander. Du stellst Regeln auf, die deine Mutter wieder umstößt. So geht das weiter und weiter. Du gibst vor das ändern zu wollen, dabei hältst du die Sache nur "am Köcheln".

Das muss doch ein furchtbar anstrengendes Leben für deine Familie sein. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich dich fragen, ob du kein anderes "Hobby" finden kannst.

Gib doch endlich auf, euren Kindern einen guten Kontakt zur Oma vermitteln zu wollen. Das wird nicht passieren und das weißt du auch. Wenn du dir ein normales Familienleben wünschst, dann wirst du das nur ohne deine Mutter finden.


Gruß
Clara
 
...und das Beste von allem wäre....wenn du dich endlich entschließen würdest dem Entgegenzusetzen, was du hier so bemängelst, also deine Mutter deine Mutter sein läßt, dann würde sich einiges von selbst regeln. Leider hört sich das leichter an, als es Umzusetzen ist.
 
Hallo,
nach einer langen Zeit möchte ich einen kurzen Einblick in die letzten Monate geben. Nach meinem letzten Beitrag hat sich die Situation zu meinen Eltern nicht verbessert, das Gegenteil ist eingetreten. Die körperliche Quittung bekam ich Mitte November 2018. Ich ging zu meinem Hausarzt weil ich seit Tagen vor allem Nachts Herzrythmusstörungen hatte. Nach einem EKG machte er sofort telefonisch einen Termin beim Kardiologen, bei dem ich am nächsten Morgen gleich ein Herzecho gemacht bekam. Die Diagnose massive Extrasystolen, Herzfunktion noch bei 35 %. Das war erst einmal ein Schock. Ich begann mit Medikamten um das Herz zu entlasten, Sport und körperliche Belastung war mir verboten. Die Herzkathederuntersuchung 1 Woche später blieb ohne Befund. Rein organisch war alles in Ordnung. Ich bekam 3 Monate Psychopharmaka um "runter" zu kommen.
Auf diese Diagnose und meine Bitte gegenüber meiner Eltern, endlich umzudenken, kam die Antwort "es geht Dir noch nicht schlecht genug".
In den nächsten 5 Monaten war ich krank geschrieben und musste wöchentlich zum Hausarzt um ein EKG zu machen. Meistens holperte es noch sehr stark. Nach 12 Sitzungen Akkupunktur, die mir schon bei meinem Tinitus geholfen hatte, verbesserte sich die Symptomatik. Der nächste Herzecho nach vier Monaten war dann wieder ok. Extrasystolen habe noch immer, aber in einem Ausmaß mit dem ich umgehen kann. Der Kontakt zu meinen Eltern war über Monate sehr gering. Ich habe sehr daran gearbeitet eine andere Denkweise zu entwickeln um mit all dem besser umzugehen, was mir aber, gebe ich zu, auch heute noch nicht immer leicht fällt. Wir haben verschiedene Bereiche in unserem Leben versucht neu zu organisieren, bewusster zu leben. Vor drei Wochen waren wir 15 Tage mit dem Schiff in Norwegen. Zwei Tage vor diesem Urlaub teilten mir meine Eltern mit, sie wollten mich nicht mehr sehen und ich sollte das Haus nicht mehr betreten, was aber nichts daran ändert, dass sie weiter Großeltern sein wollen und die Kleinen sehen wollen. Ob sich diese Denkweise jemals ändern wird kann ich nicht sagen, ich versuche das beste daraus zu machen und mehr für meine Familie da zu sein.
 
Auf diese Diagnose und meine Bitte gegenüber meiner Eltern, endlich umzudenken, kam die Antwort "es geht Dir noch nicht schlecht genug".

Zwei Tage vor diesem Urlaub teilten mir meine Eltern mit, sie wollten mich nicht mehr sehen und ich sollte das Haus nicht mehr betreten, was aber nichts daran ändert, dass sie weiter Großeltern sein wollen und die Kleinen sehen wollen.
Ob sich diese Denkweise jemals ändern wird kann ich nicht sagen, ich versuche das beste daraus zu machen und mehr für meine Familie da zu sein.

Was muss noch alles passieren, dass DU es endlich checkst, dass nur DU etwas verändern kannst - an DEINER Einstellung?

Deine Eltern werden sich und ihre Denkweise NIE ändern - warum sollten sie auch - SIE haben ja kein Problem mit der Situation - DU hast das Problem - und nur DU kannst es ver.ändern - nur DU kannst es ändern, wie DU mit der Situation umgehst.
 
Hallo,
danke für Deine Antwort. Diese Diagnose beim Kardiologen mit der Ansage, wenn Du so weitermachst hast du noch 2 Weihnachten mit deinen Kindern, war schon ein Schock. Seit dieser Zeit habe ich meine Einstellung schon sehr geändert. Ich erwarte nicht mehr, dass sich die anderen ändern. Für mich war dieser Schuss vor den Bug sehr heilsam.
 
Dein Herz ist aus dem Rhythmus, wie dein Leben aus dem Rhythmus ist - verständlich.

Wenn meine Eltern diese Aussage tätigen würden, dann bekämen sie mich nicht mehr zu sehen, aber meine Kinder auch nicht. Sicher haben sie ein Recht auf ihre Enkel, aber das hätten sie für mich verwirkt.... denn ohne mich gäbe es die Enkel nicht.
Jetzt hätten meine Eltern ihr Problem wieder und ich bin es los. Ich würde den Kontakt auf Weiteres abbrechen.

Aber ich bin nicht du und denke anders.

Ich schließe mich ChrisTina an und hoffe, dass du deinen Rhythmus bald wiederfindest.
 
Hallo,
danke für Deine Nachricht. Ich habe zur Zeit keinen Kontakt zu meinen Eltern, was für mich angesichts dessen was passiert ist auch der einzige Weg ist, auch wenn es kaum einen Tag gibt an dem mir das alles durch den Kopf geht. Ich bin selber Vater und verstehe meine Eltern zur Zeit nicht. Ich habe meinen Eltern auf die Aussage,"mit Dir wollen wir keinen Kontakt mehr, Großeltern wollen wir aber noch sein" gesagt, dass das nicht möglich ist. Ich würde innerlich kaputt gehen an einer solchen Situation. Wie man überhaupt auf eine solche Idee kommen kann ist mit schleierhaft.
 
Hallo MS 2017
Habe deine Geschichte zum grossen Teil durchgelesen.

Ich hatte auch zum Teil einige Konflikte in der Vergangenheit mit den Eltern, aber bei weitem nicht so schlimm, wie es sich hier darstellt.

Ich bin mir recht sicher, dass du ein Mensch bist, der alles erdenkliche probiert, dass man in Frieden miteinander auskommt.
Manchmal scheitert es an den einfachsten Dingen, wie zB das respektieren seiner Bedürfnisse. Ich war da eines Tages aufgewacht und dachte mir, je mehr ich investiere, desto mehr negatives kommt zurück, kennst du dieses Gefühl?

Es wurde spät aber nicht zu spät alles gut, irgendwann respektierten meine Eltern, dass ich mein Leben lebe und meine Vorstellungen verwirkliche und nicht ihre.
Was ich auch mitgenommen habe ist, solche Machtspielchen nicht an anderen Menschen weiterzugeben und nicht an mir zuzulassen. Ich habe versucht aus dieser Situation zu lernen.

Natürlich kann ich nur spekulieren, warum das Verhalten dir gegenüber so ist. Ich vermute, dass in der Person so ein Denken vorhanden ist, dass man von dir aufgrund eines Dominanzdenkens erwartet, dass du die Dinge so regelst, wie es die Eltern wollen und eine andere Meinung bzw Tun nicht akzeptiert wirst.

Für mich selber konnte ich mitnehmen, dass es wichtig ist, sich selbst zu erkennen und seine Bedürfnisse.
Wenn ich das sagen darf, sei dir selbst wichtig, vergesse nicht auf dich, erlaube dir dich selbst zu leben und
wenn damit Menschen nicht zurechtkommen, so sei es.

Manchmal ist es schön jemanden etwas zurecht zu machen, es ist wie eine Blume zu pflanzen, wenn dir aber diese Blume regelmäßig zurückgeworfen wird, sollte man nachdenken, es ist dir, soweit ich das aus dieser Geschichte beurteilen darf, keine andere Wahl geblieben, als den Kontakt abzubrechen.

Inzwischen
Liebe Grüsse
Ritter Omlett
 
Hallo,
vielen Dank für Deine Antwort. Unsere Konflikt ziehen sich jetzt schon über 5 Jahre. Ich würde von mir sagen, dass ich in dieser Zeit sehr viel, was meinen Körper angeht sogar zu viel Energie in eine Besserung unserer Beziehung gesteckt habe. Rückblickend hätte ich viel früher eine klare Linie ziehen müssen. Vielleicht wäre es dann so nicht gekommen. Ich verstand das ganze aber nicht. Viele Außenstehende sagten mir, dass ganze ist nur ein Machtspiel, es wird nicht verstanden warum nicht alles so läuft wie es Jahrzehnte gelaufen ist. Für mich war es zu keinem Moment ein Spiel oder eine Machtprobe. Ich versuchte sehr lange den Balanceakt ohne jemanden auf die Füße zu treten durch die situation zu kommen. Sehr oft merkte ich, dass die Gegenseite nicht so denkt und Ihre Ansichten und Meinungen vehemment versucht hat durchzusetzen. Diese Art und Weise passte überhaupt nicht zu dem Bild mit anderen umzugehen. Hier prallten sehr oft Welten aufeinander. Nach 5 Jahren festzustellen, all die Kraft war umsonst ist sehr erschreckend. Heute stehe ich an einem Punkt an dem ich sehroft das Gefühl habe wie eine leere Hülle da zu stehen, alle Personen in meinem Umfeld, selbst unsere zwei kleinen (jetzt 5 und 8 Jahre) haben sich weiterentwickelt, sind Ihren weg gegangen, haben sich weiterentwickelt. Ich für mich habe das Gefühl, die Welt hat die ganze Zeit still gestanden nur meine Kraft und Kreativität wurden von Woche zu Woche weniger. Als kreativ Schaffender ist das Horror. Ich hoffe all das war im nachhinein betrachtet für etwas gut.
 
... Heute stehe ich an einem Punkt an dem ich sehroft das Gefühl habe wie eine leere Hülle da zu stehen, alle Personen in meinem Umfeld, selbst unsere zwei kleinen (jetzt 5 und 8 Jahre) haben sich weiterentwickelt, sind Ihren weg gegangen, haben sich weiterentwickelt. Ich für mich habe das Gefühl, die Welt hat die ganze Zeit still gestanden nur meine Kraft und Kreativität wurden von Woche zu Woche weniger. Als kreativ Schaffender ist das Horror. Ich hoffe all das war im nachhinein betrachtet für etwas gut.

Das ist sehr schade, aber sehr treffend von dir beschrieben. Du bist stehen geblieben. In dem Schmerz, dieses ertragen zu müssen, das regeln zu müssen, ein Gleichgewicht herstellen zu müssen. Musst du nicht! Du musst sehen, dass es dir und deiner Familie gut geht.

Diese Spielchen, erkennt frau, wenn sie darin ist nicht. Ich darf das aus Erfahrung sagen. Von außen betrachtet ist es immer so einfach und so schnell zu erkennen. Deswegen finde ich dieses Forum auch so gut, für den Austausch, und weil es von Außen viel besser zu sehen ist.

Ich habe das mit diesen Grenzen nie gelernt. Nicht sie zu setzen, aber auch nicht sie zu wahren. Das hat sich mir erst vor kurzem erschlossen.
Es ist nie zu spät Dinge zu ändern. Sicher, je später, desto mühseliger, aber ich denke, es ist machbar.
 
Hallo, danke für Deine Antwort. Es stimmt, dass man selbst den Blick nicht dafür hat, wenn man selbst drin steckt. Für das Umfeld bleibt dann oft nur Kopfschütteln, wenn man jahrelang versucht etwas zu ändern.
 
Hallo, ich möchte noch einige Zeilen schreiben, auch da es mir einmal ähnlich, wenn auch nicht so schlimm erging. Ich entdeckte für mich und verstand es für mich, dass Menschen so sind wie sind und wie du bereits beschrieben hattest, harmonisiert der Umgang nicht miteinander.
Ein dominanter Mensch erhebt sich selber über andere, aus welchen Gründen auch immer und erwartet, dass die Dinge so laufen wie er möchte, aus welchem Grund auch immer. Er wird unruhig und zornig, ist das Verhalten nicht so wie er erwartet, so verwertete ich das Verhalten

Ich glaube auch nicht, dass das ein absichtliches Machtspiel ist, sondern ein starkes Gefühl, nahezu Geisel seiner Gefühle, ein Bedürfnis die Dinge unbedingt zu seinen Gunsten zu ändern.

Ein extrem friedlicher Mensch will die Dinge friedlich lösen, ein dominanter Mensch dominant ohne oder mit wenigen Zugeständnissen von Kompromissen, so verstand ich auch früher meinen Elternteil, oder empfand es so.

Es wurde mir auch als Schwäche mitgeteilt, den Versuch alles möglichst friedlich zu lösen. Es war aber weder Stärke noch war es Schwäche, sondern Teil meiner Persönlichkeit, ähnlich sehe ich es bei dir, bemüht am friedlichen Dasein ist, so erlaube ich mir etwas zu spekulieren, Teil deiner Persönlichkeit, die du lebst.

Ich spekuliere weiter, dass du sehr wohl den Blick hast, jedoch kannst du nur reagieren und fühlen als Mensch der du bist. Ich denke, es könnte auch ähnlich wie bei mir gewesen sein, dass man versucht, seine inneren Werte einzusetzen, zu leben

Ich kann hier nur für mich sprechen, dass wichtigste empfand ich, den persönlichen richtigen Weg zu finden, damit umzugehen. Wenn man mich fragen würde, wie war dieser, so würde ich sagen, dass unbedingte Annehmen seiner sich selbst, Selbst Wertschätzung und das Vermeiden sich Selbstvorwürfe zu machen, was man doch hätte besser machen können.


Das war es jetzt, etwas lange, vielleicht einiges nicht richtig, doch wollte ich noch gerne mein Gefühl zu dieser Geschichte ausdrücken, auch meinen Dank, dass du berichtet, dabei konnte ich noch einmal in meinen alten Geschichten sinnbildlich wühlen, es kam aus ähnlichen Erlebnissen auch zu meiner Signatur

Lg
Ritter Omlett
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, danke für deine ehrliche Antwort. Du hast in sehr vielen Punkten recht mit Deinen Einschätzungen. Ich bin bei meiner Mutter sicher, dass Sie durch ihr Leben zu dem geworden was Sie heute ist. Das macht unter dem Strich die Sache zwar nicht einfacher, aber ich bin "leider" ein Mensch der immer nach dem warum sucht. Es ist auch richtig, dass ich nur reagieren kann, selbst zu agieren, war für mich die letzten Jahre sehr schwierig, weil auch vieles was passiert ist, ich nie gedacht hätte. Ich muss versuchen zu mir selbst zu stehen und auf meinen Körper zu hören. Das ist etwas was ich leider noch nie getan habe. Nein zu sagen fand bei mir nicht statt. Das mit den Selbstvorwürfen ist wahrscheinlich das schwierigste, die holen mich meistens Nacht für Nacht ein und ich suche doch das Krümelchen, dass ich hätte doch sagen oder nicht sagen sollen.
Liebe Grüße
 
Werbung:
Hallo,
ich melde mich nach einiger Zeit wieder. Es kam zu einem neuen Tiefpunkt. Zum Hintergrund, an dem Ort an dem wir jetzt mit unseren Kindern leben ist in Sichtweise unser Wochenendgrundstück, auf dem bis vor 30 Jahren zusammen viele Wochenenden verbracht haben. Dieses Grundstück verbinde ich sehr stark mit meinem verstorbenen Opa und auch jetzt bin ich oft dort nur um zur Ruhe zu kommen. Das Grundstück wurde die letzten Jahre zeitweise verpachtet ist jetzt leider in keinem gutem Zustand mehr. Ich hatte mit meinen Eltern, denen das Grundstück gehört, schon sehr oft gesagt wie sehr ich an diesem Grundstück hänge. Jetzt ist passiert was hätte nie passieren dürfen, ich erfuhr über Umwege, dass das Grundstück verkauft wurde. Mit mir wurde weder darüber gesprochen noch hatten sie die Fairness mich darüber selbst zu unterrichten. Als ich dann die Bestätigung von meinem Onkel bekam (der mir stellvertretend für meine Eltern dies per E-Mail mitteilen sollte), fühlte ich mich als ziehe man mir den Boden unter den Füßen weg.
Ich schrieb meinem Onkel, dass ich wissen möchte an wen das Grundstück verkauft wurde, um die Möglichkeit zu haben es wieder vom neuen Besitzer zu kaufen. Bis jetzt kam kein Kommentar von meinen Eltern.
Und wieder bin ich in der nicht endenden Schleife, in der sich 80 % der Zeit des Tages nur um meine familiäre Situation dreht. Mein leben, das meiner Frau und unserer Kinder bleibt auf der Strecke....
 
Zurück
Oben