Affäre in der Ehe - Was nur tun?

TheJake

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30 September 2016
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Liebe Leute,
auch ich wende mich jetzt an Euch mit einem wohl altbekannten Thema.
Ich bin 34-jährig und seit fast 15 Jahren mit meiner Frau zusammen. Wir haben eine gemeinsame Tochter.
Auch ich habe - ich muss es so nennen - den Fehler gemacht, mich zu einer Affäre mit einer wirklich wunderbaren Frau "hinreißen" zu lassen (sie ohne Ehe, Beziehung oder Kinder).
Diese Affäre geht nun seit 4 Monaten und ich fühle mich inzwischen nur noch schrecklich, denn ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Es zerreißt mich. Positive Gefühle außer im Umgang mit
meiner Tochter spüre ich nur dann noch, wenn die andere Person und ich für wenige Stunden zusammen sind und ich die Sorgen und dunkeln Gedanken zumindest kurz vergessen kann.
Ansonsten verbringe ich den Tag mit Grübeleien, wie es nur irgendwie weiter geht in meinem, in ihren und im Leben meiner Frau und unserer Tochter. Immer so weiter? Scheidung? Einen Neuanfang mit der anderen Person?
Glaubt mir, ich schäme mich vor mir selbst, diesen Weg gegangen zu sein als unsere Ehe in einer solchen Sackgasse angekommen ist. Und auch, dass ich mir gewisse Gedanken nicht gemacht habe bzw. - genauer ausgedrückt - nicht zugestanden habe bevor wir geheiratet und eine Tochter bekommen haben.
Aber die Frau, mit der ich die Affäre führe, ist nun mal da. Und sie ist wunderbar und gibt mir das, was ich in meiner Partnerschaft lange nicht bzw. vielleicht auch nie gespürt habe. Und sie wünscht sich mehr als nur meine Affäre zu sein. Wahrscheinlich habe ich mich auch Hals über Kopf verliebt. Zumindest fühlt es sich so an.
Was ich will? Weiß ich nicht. Es geht so nicht weiter - so viel ist klar.
Dass wir bzw. ich professionelle Hilfe brauchen ist auch klar. Ich bin diesbezüglich auch kein unbeschriebenes Blatt; hauptberuflich Melancholiker und Grübler mit Hang zu depressiver Stimmung. Ihr seht: Teuflische Mischung... Mmh, Galgenhumor, weil ich wirklich so kurz davor bin, verrückt zu werden.
So viel fürs Erste. Ich freue mich über jeden Kommentar und Ratschlag; vielleicht auch eigene Erfahrungen.
Verzeiht, wenn ich nicht so schnell antworten kann.
Danke Euch!
 
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Hallo Jake,

tja, da bleiben dir nicht viele Möglichkeiten, was? Entweder trennst du dich von deiner Geliebten - oder von deiner Frau. Mit den jeweiligen Konsequenzen für dich und alle Beteiligten.

Aber das kann ich hier zwar ganz locker schreiben, doch es zu tun ist eine ganz andere Sache. Da kommt ganz schön was auf dich zu.

Aber, ehrlich gesagt, kommt es das ohnehin, denn irgendwann wirst du nicht mehr so weitermachen können. Es geht dir ja jetzt schon schlecht. Da kannst du besser das Heft in der Hand behalten und selber entscheiden, was du tun willst.

Dein Post klingt ja auch, als hättest du dich bereits entschieden. Dann stehe auch dazu und geh den nächsten Schritt.

Alle Beteiligten haben das verdient - auch du.

Liebe Grüße
Clara
 
Dein Post klingt ja auch, als hättest du dich bereits entschieden. Dann stehe auch dazu und geh den nächsten Schritt.
Danke für deine ehrliche Antwort. Du beschreibst das sehr gut, Clara.
Noch eine Anmerkung dazu:
Ich bin verliebt, ja. In was genau weiß ich aber noch nicht. Ob in die neue Situation (Stichwort Neuanfang), die körperlichen Dinge oder tatsächlich in die Person. Das ist so verdammt schwer zu trennen. Ganz salopp gesagt: Es klingt so "verlockend" das alte Leben hinter sich zu lassen. Vielleicht verschwinden die anderen Sorgen ja gleich mit.
Insofern habe ich mich noch nicht entschieden und ich frage mich auch, ob ich jemals an diesen Punkt kommen kann, mich bewusst für die eine oder die andere Seite zu entscheiden.
In was habe ich mich da nur gebracht?!
 
Lieber Jake,

auf alle Fälle kannst du so wie bisher nicht weitermachen. Ob du dich nun trennst oder nicht - du wirst mit der Situation umgehen müssen. Den 1. Schritt hierfür hast du ja schon gemacht. Du bist ehrlich - wenigstens dir gegenüber. Da bist du weiter als manch anderer, der sich einfach selber belügt, indem er so tut als sei alles o. k.

Ich weiß nicht, was du sonst noch für Sorgen hast. Aber eines kann ich dir versichern: Sorgen und Probleme müssen angepackt und gelöst werden. Die verschwinden nicht mit einer neuen Beziehung. Aber ich vermute, du weißt das selber.

Du fragst dich, wann du den Punkt erreicht haben wirst, dich bewusst für die eine oder andere Seite zu entscheiden. Ich glaube, du hast einen ganz anderen Punkt erreicht. Nämlich den, dass du nun etwas tun solltest, um aus dieser Geschichte einigermaßen heil herauszukommen. Außerdem sind ja noch andere Personen involviert, denen du weh tust, wenn du weitermachst wie bisher.

Vielleicht solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Ein Beratungsgespräch bei einer psychologischen Kontaktstelle o. ä. könnte dir u. U. helfen. Was meinst du?

Alles Liebe für dich!

Clara
 
Danke für die erneute Rückmeldung.
Sonstige Sorgen? Naja, ich bin einer der Millionen Deutschen mit depressiven Stimmungen. Mir ist vollkommen klar, dass die Probleme mit neuer Partnerin nicht verschwinden, aber zumindest überwiegen am Anfang wahrscheinlich erstmal die Schmetterlinge.
Aber das ist nur eine Randnotiz.

Vielleicht solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Ein Beratungsgespräch bei einer psychologischen Kontaktstelle o. ä. könnte dir u. U. helfen. Was meinst du?
Ja, das ist der einzige Weg. Ob als Paartherapie oder ich allein? Das weiß ich nicht. Aber den Schritt werde ich gehen. Wie und wo? Da muss ich mich jetzt mal erkundigen.
Anders komme ich mit der Situation nicht zurecht.
Gerade eine Sache macht mich auch so fertig. Warum habe ich meine durchaus zwiespältigen Gefühle vor Hochzeit und Kind nicht beachtet? Schon da hatte ich manchmal Zweifel, ob die Schritte für mich richtig sind. Nun wird alles so furchtbar schlimm für alle.

Danke nochmal für die netten, aufmunternden Worte!
 
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Naja, du bist schon in sehr jungen Jahren mit deiner jetzigen Frau zusammen gekommen. Du warst 19(?). Ich weiß ja nicht, wann ihr geheiratet habt, doch das ist reichlich jung. Da kann sich noch Vieles anders entwickeln, als man es für sich geplant- oder vorgestellt hat. Auch in der Liebe entwickelt es sich nicht immer so, wie wir es uns wünschen. An einer Beziehung, einer Ehe, müssen beide Partner "arbeiten", damit sie bestand hat.

Ich kann das beurteilen, denn ich bin 18 Jahre alt gewesen, als ich meinen heutigen Mann kennenlernte. Unsere Tochter ist etwa in deinem Alter. Mein Mann und ich haben viele Höhen und Tiefen überstanden - manchmal nur mit Mühe. Aber wir haben uns immer wieder zusammengerauft. Wir hatten eine gemeinsame Basis, unsere Liebe. Doch oft reicht auch das nicht, um zusammenzubleiben.

Wenn du bei deiner Hochzeit schon Zweifel hattest, ob du richtig handelst, dann wäge jetzt genau ab, was das Richtige für dich ist. Ihr habt ein Kind. Natürlich ist es da wünschenswert, wenn die Eltern zusammen leben und sich gut verstehen. Funktioniert das aber nicht, dann ist eine Trennung oft besser. Kinder sind sehr empfindsam. Sie merken sehr schnell, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Auch in puncto depressive Verstimmung kenne ich mich (leider) ganz gut aus. Ich leide seit Jahren immer wieder darunter. Daher weiß ich auch, wie schwer es ist, sich aufzuraffen und zu handeln, wenn doch alles so unendlich schwer und mühsam ist. Deswegen schlug ich dir Hilfe in Therapieform vor.

Hab´ Mut und lass dich nicht unterkriegen!

Liebe Grüße
Clara
 
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