Arbeitszeugnis

Hallo Lucille :)

Du hast jederzeit das ausdrückliche Recht, ein Zwischenzeugnis
zu verlangen.

Das Zwischenzeugnis wird wohl etwas anders geregelt.

Auf der von dir empfohlenen Seite steht zumindest folgendes:

Das Zwischenzeugnis
Für den Anspruch auf ein Zwischenzeugnis gibt es keine gesetzliche Grundlage. Wenn Sie eines wünschen, dann müssen Sie Ihrem Arbeitgeber daher den Grund angeben. Aus der Rechtprechung haben sich aber die nachstehenden Gründe für einen Anspruch herausgebildet:

  • bei einem Wechsel der direkten Führungskraft
  • wenn Sie sich innerhalb des Unternehmens in einen anderen Unterstellungsbereich wechselt
  • wenn Sie sich sich anderweitig bewerben möchten oder müssen
  • wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen die Kündigung ankündigt
  • bei Insolvenz oder einem Betriebsübergang
  • bei einer voraussichtlich längeren Unterbrechung oder längerem Ruhen des Arbeitsverhältnisses z.B. Elternzeit oder Sabatical
  • wenn Sie eine Fortbildung beabsichtigen bei der Sie praktische Tätigkeiten nachweisen müssen
  • bei einem Kreditantrag zur Vorlage bei einer Bank/Sparkasse.

Ausdenken könnte man sich wahrscheinlich immer einen Grund. Der deutliche Vorteil aber ist, dass sich das Arbeitszeugnis nicht zu sehr vom Zwischenzeugnis unterscheiden darf :). Lohnt sich also definitiv.

Aktueller Stand ist, dass ich ein Zeugnis vorgefertigt und durch meinen Abteilungsleiter habe abnicken lassen. Freundlicherweise schaut die Gruppenleiterin vom Personalbüro auch noch mal darüber. Sie wollte es sich heute zumindest mit der Kollegin zu Gemüte führen, die sonst immer die Zeugnisse schreibt.

Im Endeffekt habe ich mir wohl aber zu viel Arbeit gemacht, da es hier wohl so gehandhabt wird, dass die Abteilungsleiter einen Fragebogen für die Benotung bekommen, lediglich die Tätigkeiten hinzugefügt werden und dann mit einem Programm ein "Standard"-Zeugnis geschrieben wird.

Mal schauen was jetzt noch alles kommt.

Leider ist IT auch nicht immer gleich IT. Als Anwendungsentwickler sind die Chancen nicht so gut wie für studierte Fachkräfte. Deswegen wäre ich froh, wenn ich hier noch bleiben kann und sich die Firma wieder berappelt.

Erneut vielen Dank :)

Beste Grüße
Sebastian
 
Werbung:
Lieber Sebastian,

mag sein, dass du dir zuviel Mühe gemacht hast mit deinem Zwischenzeugnis - für mich klingt deine 'Mühe' professioneller. Immer im Hinterkopf, dass du dich eventuell doch wegbewerben willst.

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich nicht auf ein 'Berappeln' der Firma warten, sondern mich nach Möglichkeiten der beruflichen Fortbildung zu erkundigen.

Der Freund meiner Tochter z. B. (studierter Informatiker)macht zur Zeit eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten neben der Arbeit.

Mein Mann hat vom Anwendungsentwickler zum Betriebswirt und Informatiker aufgesattelt. Mein Bruder hat nach seiner Programmiererausbildung ein Vollzeitstudium zum Dipl. Kaufmann absolviert.

Du bist viel zu jung, um darauf zu hoffen, dass deine Firma sich wieder berappelt. Der Markt verändert sich jeden Tag und Ausbildung und Weiterbildung ist Heutzutage immer geboten.

Nimm es als Chance und nutze es für dich.
 
Das Zwischenzeugnis wird wohl etwas anders geregelt.

Auf der von dir empfohlenen Seite steht zumindest folgendes:

Nur ganz kurz:

die von mir verlinkte Seite ist eine deutsche - und die Sache
mit dem Zwischenzeugnis wird je nach Land unterschiedlich
geregelt. Bei dieser Seite hatte ich auch nur das Thema
"Bewertungen" etc. im Auge.

In Österreich hingegen gibt es das Recht auf ein Zwischenzeugnis - das
Portal der Arbeiterkammer lässt hier keinen Zweifel aufkommen ;--).

Habe gerade gesehen, dass Du in unserem Nachbarland zuhause
bist ... darauf hatte ich vorher nicht geachtet ... sorry!

.
 
Hallo,

auch in Deutschland gibt es ein Recht auf ein Zwischenzeugnis - jedoch muß es dafür einen Grund geben. Betriebliche Änderungen wie einen Vorgesetztenwechsel z. B. Guckst du bei Wikipedia unter Arbeitszeugnis, Absatz Zwischenzeugnis.
 
Als ich meinen Chef um ein Zwischenzeugnis bat, war meine Argumentation, dass ich wissen wollte wie ich in dieser Abteilung stehe. Und ich bekam mein qualifiziertes Zwischenzeugnis.
Mein Endzeugnis wollte ich haben, obwohl ich in Altersteilzeit ging und es war genau das selbe wie mein Zwischenzeugnis.
Ich war damit sehr zufrieden.
 
@Clara Clayton
In deinem Umfeld befinden sich aber ganz schön viele IT-ler :)

Bis jetzt mache ich den Job gerne und ich arbeite auch gerne genau dort in der Firma. Aber es stimmt schon, dass es naiv wäre davon auszugehen, dass ich dort ewig bleiben könnte. Deswegen erst mal abwarten.

Das mit der Bildung werde ich aber wohl wirklich mal anpacken. Es war in letzter Zeit öfter im Hinterkopf, deswegen auch meine Frage in dem anderen Thema, woher der Mut kommt. In meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit Ernährung, Physiologie und Psychologie. Etwas was mit einem gesunden Körper und Geist zu tun hat. Eine Umschulung oder Weiterbildung ist aber wesentlich entspannter, wenn man finanziell versorgt ist. Zumindest werde ich das Thema Weiterbildung anpacken und wer weiß, vielleicht wechsel ich ja doch noch in ein paar Jahren :)
 
:) Ja, so ist das wohl. Da gibt es einige Informatiker in unseren Reihen.

Der Freund meiner Tochter hat übrigens lange überlegt, ob er Psychologie in Verbindung mit Informatik studieren soll. Er liest sehr viel über diese Thematik. Ich finde das auch überaus interessant.
 
...
Ausdenken könnte man sich wahrscheinlich immer einen Grund. Der deutliche Vorteil aber ist, dass sich das Arbeitszeugnis nicht zu sehr vom Zwischenzeugnis unterscheiden darf :). ...
Das ist der springende Punkt. Ich habe mir, als ich in Elternzeit ging (in weiser Voraussicht) ein Zwischenzeugnis ausstellen lassen. Ich hatte schon so ein komisches Gefühl. Zwei Wochen vor meinem Arbeitsantritt, eröffnete mir mein (Ex)Chef dann, dass ich nicht wiederkommen brauche...er wüsste schon Mittel, falls ich das doch wolle.... Natürlich wollte ich - jetzt erst recht. Da er mir (dummerweise) nicht ordentlich gekündigt hatte, musste ich mir einen Rechtsanwalt nehmen. Das Arbeitszeugnis war nicht sehr nett - einen Versuch war es wert und er wollte mir Gelder vorenthalten. Na ja, kurz, da ich ja mein Zwischenzeugnis hatte, musste er das Arbeitszeugnis in Anlehnung an das formulieren. Als Rache hat er dann ganz unten unterschrieben! Beim Zwischenzeugnis hatte er noch in den Namen rein geschrieben. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man damit bezeugt, nicht hinter dem Text zu stehen. ;-)
Grade beim googlen fand ich noch etwas interessantes, was mir noch nie so aufgefallen ist: wenn im Arbeitszeugnis steht, dass man dem Mitarbeiter viel Erfolg und Gesundheit wünscht, heißt das übersetzt, er hat oft krank gefeiert....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, stimmt. Das habe ich auch gerade erst gehört. Eine Kollegin meines Mannes, hatte das in ihrem Zeugnis stehen. Die Dame war der Ansicht, sie könne gerne mal ab Mittwoch "freimachen", um Golf zu spielen. Auffälligerweise war sie stets ab Wochenmitte "krank". Und kam dann nach dem Wochenende wieder.

Sie machte das sehr oft. Ihre Arbeit litt sehr darunter. Der Leiter der Informatik sah sich gezwungen eine externe Kraft einzustellen, die ihre Arbeit machte. Die Dame wurde in eine andere Abteilung gesetzt und war fortan keine leitende Angestellte mehr:(.

Das nahm sie ihrem Chef krumm. Von da ab war sie noch öfters krank. Oft wochenlang. Und wenn sie da war, dann erst ab mittags.

Ihre neue Abteilungsleiterin sah sich das nicht lange an und beschwerte sich(im Beisein besagter Dame)beim disziplinarischen Vorgesetzten. Mit dem Ergebnis, dass man ihr eine Abfindung anbot, wenn sie kündigen würde und ein Arbeitszeugnis, das sie sich selber ausstellen könne.

Das Arbeitsszeugnis zeigte sie stolz in der Firma herum. Der Satz, mit den Wünschen zur Gesundheit(den der Chef darunter gesetzt hatte), ließ sie stutzig werden. Weil ihr die Abfindungssumme auch zu niedrig war, nahm sie sich einen Anwalt.

Das Gespräch beim Anwalt war wohl nicht so positiv wie sie dachte. Jetzt hat sie sich erst einmal wieder krankschreiben lassen....
 
Sowohl über den Ex-Chef, als auch über die Mitarbeiterin, kann ich gerade einfach nur den Kopf schütteln ...
 
Oh Wunder ... es ist passiert! Nachdem ich Ende September meinen Entwurf eingereicht habe, habe ich tatsächlich heute mein Zwischenzeugnis bekommen!*



*Nachdem ich am Montag auch der Bearbeiterin meinen Text zugeschickt hatte und darauf hinwies, dass ich aus persönlichen Gründen das Zeugnis innerhalb der nächsten zwei Wochen zur Verfügung haben wolle.
 
Zumindest freuen sie sich, laut Zeugnis, darüber das Arbeitsverhältnis fortzusetzen. Ob und wie lange ich das noch möchte weiß ich hingegen noch nicht :).
 
Wie ist es bei euch in der Firma eigentlich weitergegangen?

Dein Post klingt nicht, als wäre alles eitel Sonnenschein.
 
Werbung:
Zur Weihnachtszeit teilte uns die Geschäftsführung mit, dass gegen Ende des Jahres doch noch ein paar Projektaufträge eingeholt werden konnten und die ergriffenen Maßnahmen langsam Wirkung zeigen. Wie man das jetzt einstufen soll weiß ich nicht. Bei uns in der Abteilung wird es als vorsichtiger Optimismus eingestuft.

Warum ich mir nicht sicher bin, ob ich dort weiter arbeiten möchte, liegt eher an mir, da ich seit einiger Zeit eine persönliche Unzufriedenheit mit mir rumtrage. Die kann ich für mich aber selbst noch nicht richtig einordnen - ob es an einer falschen Wahrnehmung liegt, oder die Zustände wirklich nicht in Ordnung sind. Das ist aber eine andere Geschichte :)
 
Zurück
Oben