Aus der Balance

Sandy, Du schreibst:
"Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich denke, vielen Frauen gehts ähnlich wie mir. Ich habe mein ganzes Leben lang für meinen Mann und meine Kinder gelebt. Ich tat es sehr gerne, keine Frage. Aber erst später merkte ich, wie sehr ich mich selbst vernachlässigt hatte."

Es ist genau der Nagel der auf den Kopf getroffen wird.

Ich bin in einem Alter wo der Weg zum "Nichtmehrsein" extrem kürzer ist als jener der noch vor mir liegt (plumpe Umschreibung für "ich bin uralt", grins). Und so kommt es, dass ich mit meiner Frau sehr selten aber doch über ihr Alleinsein rede. Ich schreibe es mal ganz hart aber ich würde mich im Sarg umdrehen, wenn sie um mich trauern und weinen würde. Ich rede ihr immer wieder ein, sie solle ja endlich beginnen alleine und für sich selbst entscheidend zu leben beginnen. Es mag schon sein dass unsere Ehe OK ist, aber was sie heute vielleicht gern macht , - deshalb vielleicht augenscheinlich kaum Mühe bereitet, wird ihr dann wie ein Mühlstein abfallen. All die Jahre ihrer Rücksichtnahme sind dann Geschichte. Und ich hoffe, sie hat dann noch viele Jahre in Freiheit, Glück und Gesundheit zu leben. Und eines weiß ich, das tut sie sich nicht mehr an. Letzteres muss ich wohl nicht weiter erkären.

Sandy Du hast nicht nur einen ausgefeilten Wortschatz, - Du bist auch ein solcher!!!
Ich hoffe, Du weißt wie ich das meine.

lg Martin
 
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Ich bin in einem Alter wo der Weg zum "Nichtmehrsein" extrem kürzer ist als jener der noch vor mir liegt (plumpe Umschreibung für "ich bin uralt", grins).

Der Satz hat wohl einen entscheidenden Fehler. Richtig sollte es heißen:

Ich bin in einem Alter wo der Weg zum "Nichtmehrsein" extrem kürzer ist als jener, der hinter mir liegt (plumpe Umschreibung für "ich bin uralt", grins)

Ob da nicht der Alzi "angegriffen" hat.

lg Martin
 
Hiermit möchte ich mich nochmals bei allen bedanken, die mir durch ihre Anteilnahme aus meinem ersten Schock geholfen haben. Ich wünsche euch allen alles Gute und viel Glück in eurem zukünftigen Leben.

Liebe Grüße
Elena
 
Abschiedsworte klingen nicht schön. Aber das wirst Du ja selbst wissen.
Und denke vielleicht hie und da an meinen Leitspruch: GESTERN ist Geschichte, das MORGEN ein Mysterium, - aber der Tag HEUTE ein Geschenk.
Alles Gute und auch Dir viel Glück. Oder sehr viel von dem, was Du als Gück verstehst.

der Martin44
 
Liebe Elena,

mir scheint, dass Du Dich um viele Chancen im Leben betrogen fühlst. Die anstehende Veränderung holt offenbar alte Wunden an die Oberfläche.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du die umfassende Zuwendung, die Deinem Sohn durch Dich zuteil wurde, als ebenso umfassenden Lebens-Sinn und als Bereicherung siehst. Es wird zu keiner Zeit vergeblich gewesen sein.

Schade, dass Du Dich hier verabschiedest.

Alles Liebe und Gute,
Lucille
 
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Lieber Martin, liebe Lucille,

es ist einfach so, dass ich keine richtige Forumsschreiberin bin, also nicht auf Dauer. Ich mag den persönlichen Kontakt lieber - der kann schon auch schreibend sein, auch das ist mir sehr wertvoll - aber ich kann mich schlecht langfristig mit vielen zugleich austauschen, das ist nicht mein Ding.

So wie wir schrieben, was in anderen Bereichen für jemand "richtig" ist, so gibt es eben auch darin individuelle Unterschiede. Ich hatte mal über drei Jahre lang eine sehr intensive, offene Mailfreundschaft zu einem Mann, den ich in einem Forum kennen gelernt hatte. Da passte einfach vieles gut zusammen. Es war keine "Liebesgeschichte", sondern eine echte Freundschaft, wir waren Bezugspartner füreinander und das hat uns gut getan. Wir haben uns dann auch einige Male besucht. Auch er war kein Forumsschreiber.

Und ja, Lucille - ich fühle mich um vieles in meinem Leben betrogen, aber nicht jedes Leben verläuft so, wie man es gerne gehabt hätte, auch damit muss man klar kommen. Und das versuche ich ja seit vielen Jahren. Mehr kann ich nicht tun.

LIebe Grüße
Elena
 
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