Belogen und Betrogen, über 10 Jahre lang...

Ich bin für eure Unterstützung und Rückmeldung sehr dankbar!


  • Umfrageteilnehmer
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Also wenn jemand fremd geht, dann hat er nur in den aller-allerseltensten Fällen die Motivation, jemandem anderen dadurch weh zu tun.....


Gebe ich Dir völlig recht, in den meisten Fällen wird gerade da an den Partner gar nicht viel gedacht.:confused:

Allerdings kenne ich Fälle, in denen eine Frau das tatsächlich nur deshalb gemacht hatte, um dem Partner "wehzutun", obwohl er es nicht wusste. Im Sinne von Ausgleich. In den 2 Geschichten, die ich kenne, war es in beiden Fällen nicht hilfreich (im Sinne von Fortführung der Beziehung), aber die Frauen wollten diesen Ausgleich.

Es war dieses "Wie-Du-mir-so-ich-Dir"-Spiel. Danach ging es ihnen besser, aber die Beziehungen waren trotzdem hinüber.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Nein. Allerdings geht man fremd im Wissen, dass man den anderen damit verletzt.
Man TUT es einfach.
Bei Gründen, die Reinfriede genannt hat, die zwar kindisch sind, aber gut, da beschäftigt man sich zumindest noch mit seinem Partner in irgendeiner Hinsicht.
Zumal ich finde, dieses Exemplar hier geht weit über "normales Fremdgegen" hinaus.
Er hat sich parallel gleich eine scheinbar ganz gut laufende Beziehung organisiert, die zumindest zehn Jahre lang gehalten hat. Dieser Frau muss er ja genauso das Blaue vom Himmel erzählt haben.
Zu ihr war er zumindest so ehrlich, dass sie von seiner Frau wusste.
Und wo die "Tiefe" sein soll, wenn bis heute keine Einsicht seinerseits erfolgt ist, bleibt für mich fraglich.
Er hat ihr zehn Jahre lang vorgespielt, jemand anders zu sein.
Er hat sich freiwillig dazu entschieden, hatte genug Zeit die situation auch anders zu klären.
Bis zum Schluss war er nicht dazu in der Lage, das ist nur rausgekommen, weil er sich außerhalb seiner ehe nun wieder anders orientiert hatte und damit scheinbar jemanden sehr verletzt hat.
Irgendwo hätte er ja mal die Verantwortung aufbringen müssen, das zu bereinigen und wie soll man das sonst nennen außer: Das hat er nicht gewollt?
Er hätte es ja tun können. Hat aber stattdessen Ausreden vor sich selbst finden können und es sich bequem und einfach gemacht.
"Tief" kann ich nur die Qualität seiner Verlogenheit finden.
Im negativen Sinn, versteht sich.
 
Bei Gründen, die Reinfriede genannt hat, die zwar kindisch sind, aber gut, da beschäftigt man sich zumindest noch mit seinem Partner in irgendeiner Hinsicht.

Ja - auf den ersten Blick und in vielen Fällen wird es eine "kindische" Reaktion sein.

Interessantes dazu sagt jedoch die Hellinger-Theorie, die meint, nur ein Ausgleich könnte noch eine Basis für eine Beziehung schaffen, denn wenn einer der "Schuldige" bleibt und der Betrogene der "Heilige", so hätte eine Beziehung keine Chance mehr. Das kann ich auch gut nachvollziehen. Wobei Hellinger nicht sagt, dass es unbedingt dasselbe sein muss, das man tut, sondern etwas ähnlich Schwerwiegendes.

Denn der Heilige wird den Schuldigen immer wieder (wenn auch unterschwellig oder unbewusst) anklagen und der Schuldige wird irgendwann den Heiligen zu hassen beginnen - zumindest hab ich das in einem Buch über Hellinger mal gelesen, das klang auch logisch.

Außerdem hat dieser Ausgleich auch noch eine weitere Chance: Man kann vielleicht nachvollziehen, wie sich das anfühlt, wenn man betrügt und danach dem Partner wieder in die Augen guckt - d.h. man hat die Chance, in den Schuhen des Täters zu laufen, indem man selbst ein Täter ist. Und eventuell damit die Tat nicht nur verstehen, sondern auch relativieren. Denn selbst verzeiht man sich ja meistens leichter.;)

Ist nicht zu unterschätzen, so eine Chance, etwas nachzufühlen zu können.

Was nicht bedeutet, dass ich das befürworte, aber ich möchte es auch als Möglichkeit nicht unterschätzen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo Reinfriede,

was ich von Herrn Hellinger halte, möchte ich hier gar nicht wiedergeben. Bisher bin ich nie darauf eingegangen, wenn hier von diesem Mann die Rede war. Das will ich auch weiterhin nicht tun - wenn es geht.

Wenn jemand seinen Partner betrügt, betrügt er ihn. Punkt. Die Gründe mögen vielfältig und manchmal sogar nochvollziehbar sein.

Es bleibt jedoch immer ein Betrug. Diesen Betrug kann man nicht mit "Schuld hat ja (unbewußt) der Partner" kleinreden.

Was heißt überhaupt Schuld? Es muß doch nicht immer eine "Schuld" nachgewiesen werden. Das ist mir zu einfach. Das klingt mir zu sehr nach Religion und Kirche.
 
Hallo Reinfriede,

was ich von Herrn Hellinger halte, möchte ich hier gar nicht wiedergeben. Bisher bin ich nie darauf eingegangen, wenn hier von diesem Mann die Rede war. Das will ich auch weiterhin nicht tun - wenn es geht.

Liebe Clara!

Ich glaube, es geht da eher um eine energetische Geschichte.

Derjenige, der betrogen wurde, fühlt sich verletzt durch den anderen. Deswegen der Vergleich mit "Unschuldig" und "Schuldig" - ich selbst mag (wenn Du Dich an meine Beiträge in etlichen Threads erinnerst) diese Worte nicht wirklich.

Denn Du hast natürlich recht, es gibt ja immer Gründe für ein Verhalten, von Schuld oder Unschuld zu sprechen, kann so einem Thema nicht gerecht werden.

Ich habe auch geschrieben, dass ich das nicht befürworte, ich habe es nur erwähnt, weil es zum Thema gepasst hatte. Eine weitere Sichtweise, nicht mehr.

Sie ist halt die von Hellinger - für viele mag er ein rotes Tuch sein, ich denke, ich sehe ihn relativ neutral. Vieles an seinen Theorien kann ich nachvollziehen, manches auch nicht.

Mit Kirche und Religion habe ich GöttinseiDank ;) nix zu tun.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Reinfriede,

zu deinem letzten Posting. Ja, das war mißverständlich. Es war einfach allgemein(in die Dikussionsrunde)gesprochen - bzw. geschrieben.

Ich finde es nur immer so leicht und einfach alles mit einer "Schuldzuweisung" abzumachen. Das klingt mir zu sehr nach Kirche. Schuld und Sühne ist dort DAS Thema.

Damit meinte ich nicht, daß du, liebe Reinfriede, etwas mit Kirche am Hut hast.

Mit Schuldzuweisung kommt man im Leben nicht weiter, wie ich finde. Ist zwar sehr bequem - doch kontraproduktiv.

Als ich noch in einem Krebsforum war, gab es dort immer wieder "nette" Leute(Hellinger-Jünger oder andere pseudo-wissenschaftliche Anhänger), die den kranken Menschen dort einreden wollten, daß sie selber Schuld seien an ihrer Krankheit. Sie hätten sich in ihrem Leben etwas zuschulden kommen lassen, deshalb seien sie krank geworden. Daher meine allergiesche Reaktion.
 
Liebe Clara!

Ich verstehe sehr gut, was Du sagen möchtest und sehe das genauso.

Ich kann natürlich über das, was Hellinger sagt, auch nur meine Vermutungen anstellen, gefärbt durch meinen persönlichen Filter.

Was ich dort gelesen habe (ich weiss jetzt auch nicht genau, in welchem der Bücher) sagte für MICH folgendes aus:

Wenn in einer Partnerschaft ein Partner etwas tut, das den anderen extrem verletzt, so wird er in der Beziehung zum Täter - ich stelle mir das so vor wie eine Waagschale, in jeder der beiden Schalen sitzt ein einer. Die Schale mit dem Verletzenden senkt sich, die andere geht hinauf, da sitzt dann der Verletzte.

Und wenn der andere etwas gleichwertiges tut, so sind diese beiden Waagschalen wieder auf gleicher Höhe, das ist das Bild, das mir vermittelt wurde - dieselbe Augenhöhe ist wieder hergestellt.

Ich seh das allerdings jetzt nicht unter dem Wort "Schuld" oder "Moral", sondern unter dem Wort Ausgleich.

Und ich möchte noch einmal erwähnen, dass ich es nicht als ein befürwortungswürdiges Experiment halte. Sondern dass ich diesen Mechanismus eben bei Bekannten von mir beobachten konnte (nur zum Teil, die Beziehung zerbrach trotzdem).

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ja, Reinfriede. Das mit der Waagschale kann ich ganz gut nachvollziehen. Ich glaube sogar, daß dieses Denkmuster in ganz vielen Köpfen steckt. Leider(schreibst du ja auch in deinem Beispiel)funktioniert das nicht wirklich.
 
Leider(schreibst du ja auch in deinem Beispiel)funktioniert das nicht wirklich.

Ich konnte nur beobachten, was es im Selbstwert der zwei Frauen bewirkte.

Aber worauf ich hinausmöchte:

Ich habe selbst noch nie einen Partner betrogen. Ich denke mir, vielleicht würde ich mir leichter tun mit dem Verstehen, wenn ich es je getan hätte. Denn die Dinge, die wir selbst erlebt haben, sind uns ja verständlich.

Vielleicht könnte ich dann nachvollziehen, dass man jemanden betrügen kann und den Partner trotzdem liebt? Ich weiss es nicht. Jetzt kann ich es auf alle Fälle nicht, weil ich nur von meinen eigenen Erfahrungen ausgehen kann.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ja - auf den ersten Blick und in vielen Fällen wird es eine "kindische" Reaktion sein.

Interessantes dazu sagt jedoch die Hellinger-Theorie, die meint, nur ein Ausgleich könnte noch eine Basis für eine Beziehung schaffen, denn wenn einer der "Schuldige" bleibt und der Betrogene der "Heilige", so hätte eine Beziehung keine Chance mehr. Das kann ich auch gut nachvollziehen. Wobei Hellinger nicht sagt, dass es unbedingt dasselbe sein muss, das man tut, sondern etwas ähnlich Schwerwiegendes.

Denn der Heilige wird den Schuldigen immer wieder (wenn auch unterschwellig oder unbewusst) anklagen und der Schuldige wird irgendwann den Heiligen zu hassen beginnen - zumindest hab ich das in einem Buch über Hellinger mal gelesen, das klang auch logisch.

Außerdem hat dieser Ausgleich auch noch eine weitere Chance: Man kann vielleicht nachvollziehen, wie sich das anfühlt, wenn man betrügt und danach dem Partner wieder in die Augen guckt - d.h. man hat die Chance, in den Schuhen des Täters zu laufen, indem man selbst ein Täter ist. Und eventuell damit die Tat nicht nur verstehen, sondern auch relativieren. Denn selbst verzeiht man sich ja meistens leichter.;)

Ist nicht zu unterschätzen, so eine Chance, etwas nachzufühlen zu können.

Was nicht bedeutet, dass ich das befürworte, aber ich möchte es auch als Möglichkeit nicht unterschätzen.

Liebe Grüße
Reinfriede

Mir erschließt sich der Sinn nicht ganz und ich finde es auch auf den zweiten Blick äußerst kindisch und zudem halte ich ein solches Gedankengut noch für irgendwie gefährlich.
Aus Rache fremd zu gehen setzt voraus, dass man von dem Betrug weiß.
Mit diesem Wissen und dieser Wut ginge man hin und würde den Partner betrügen, um ein Gleichgewicht wieder herzustellen.
Man wird somit selbst "Täter" .
Dass aber beide in Ungnade fallen macht weder die eine Sache besser, noch die andere.
Und zudem müsste man (um es völlig gleichzusetzen) dann auch noch hingehen und dem Partner sagen, dass man ihn betrogen hat.
Ich persönlich würde mich in Grund und Boden schämen und wüsste auch gar nicht, wie ich das rechtfertigen sollte.
Ich käme innerhalb der Beziehung mit seinem Betrug nicht klar und würde die Beziehung wohl auch beenden.
Aber weder würde es mir helfen, wenn ich zusätzlich selbst noch betrogen habe, noch würde das zur Wiederherstellung des Vertrauens beitragen, das hätte nur einen einzigen Effekt für mich: Dass ich zusätzlich noch das Gefühl bekäme, ich dürfte nicht mehr misstrauisch sein und müsste das verzeihen.
Ich verstehe nicht, wie man ein Unrecht durch ein zweites wieder gut machen soll.
Zudem wird hierbei völlig ausgeblendet, wie es zu den Geschehnissen kam und wieviel "Schuld" ein jeder tatsächlich hat.
Der betrogene ist das Opfer. Punkt.
Ob der sich jahrelang aufgeführt hat, wie die Axt im Walde, ob der Betrüger lange versucht hat, die Beziehung zu kitten, ob er selbst sein "Vergehen" bereut, das alles bleibt völlig unbeachtet.

Selbst unsere Gesetzgebung funktioniert so nicht. Und das ist auch ganz gut so, wenn diese "Auge-um-Auge-Mentalität" tatsächlich gelebt würde, muss man nicht sehr lange nachdenken, um zu wissen, wo wir ganz schnell hinkämen.
Eine gute Methode um ein "gleichgewicht" herzustellen gibt es in der Praxis bei Straftaten im Täter-Opfer-Ausgleich.
Dort können (unter bestimmten Voraussetzungen) ein erniedrigtes und unter Umständen verängstigtes und gebrochenes Opfer einer Straftat und ein Straftäter an einen Tisch gesetzt werden und sich unterhalten.
Das halte ich für wirkungsvoller und für eindrücklicher, als jemanden bloß zu "bestrafen".
Derjenige muss dem anderen erklären, warum er ihn denn überfallen hat, er muss sich den Fragen stellen und sich das Leid anschauen, was er da verursacht hat und dazu Stellung nehmen.
Er hat die Möglichkeit, sich dafür zu entschuldigen, in einigen Fällen gibt es einen "finanziellen Ausgleich", der eher symbolischen Wert hat.

Wenn man das auf eine Beziehung umlegt, hieße das wohl eher: Eheberatung (falls die Beziehung weiter geführt werden soll) und nicht: Ich geh´dir einfach auch fremd, dann sind wir quitt.

Ich halte das für Quatsch.
Man muss nicht Täter werden, um verstehen zu können, wie eine Sache sich entwickelt hat.
 
Liebe Nurich!

Ich bin weder ein Hellinger-Fanatiker noch werde ich seine Theorien auf Biegen und Brechen verteidigen. Es wird jeder Mensch eine andere Meinung zu dem Thema haben, ich hatte es erwähnt, weil ich (wie geschrieben) 2 Frauen kenne, die nach diesem Schema agiert hatten.

Ich schrieb auch von den Folgen und dass ich es NICHT befürworte.

Es fällt mir jetzt schwer zu antworten, weil ich mich nicht in eine Stellvertreter-Rolle drängen lassen möchte.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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...
Ich habe selbst noch nie einen Partner betrogen. Ich denke mir, vielleicht würde ich mir leichter tun mit dem Verstehen, wenn ich es je getan hätte. Denn die Dinge, die wir selbst erlebt haben, sind uns ja verständlich.

Vielleicht könnte ich dann nachvollziehen, dass man jemanden betrügen kann und den Partner trotzdem liebt? Ich weiss es nicht. Jetzt kann ich es auf alle Fälle nicht, weil ich nur von meinen eigenen Erfahrungen ausgehen kann....
Das möchte ich kurz aufgreifen. Es mag zwar off-topic sein, ich hoffe, es geht in Ordnung Allegra. Es ist in den Fällen, wo ich es beobachten konnte nicht so. Da hatte derjenige, der seinen Partner ständig betrogen hat keinerlei "Verständnis" für das einmalige Fremdgehen des Partners. Unglaublich für mich, ich hatte immer gedacht, der sollte es doch wissen....aber vielleicht wird diesm dadurch erst bewusst, was er seinem Partner jahrelang angetan hat. Ich habe das nicht nur einmal beobachten können.
 
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