.... das Leben an mir vorbei???

AW: .... das Leben an mir vorbei???

Ich bin überzeugt, dass auch meine Lebensweise nur eine Möglichkeit ist, sich das Leben leichter zu machen. Ich poche auch nicht darauf, dass es die einzig richtige Lebensweise ist. Ich weiß nur, dass es mir damit 100x besser geht als noch vor 1 Jahr!
ich denke, du bist noch jünger, oder hast du mal geschrieben, dass man mit 40 die existentielle krise hat, und bist selber dort??? mit 30 hab ich mir noch keine gedanken gemacht, dass mir das leben davonlaufen könnte, JETZT schon.
Liebe Abendsonne, ich habe das Gefühl, dass du unbewusst gar nicht raus willst aus der Situation. (bitte nicht falsch verstehen!). Möglicherweise ist es so, dass du es "geníeßt", dich und dein Leben auf diese Art und Weise analysieren zu können. Du könntest es möglicherweise nicht so analysieren, wenn du wirklich gehen würdest, denn dann wären andere Aufgaben gefragt. So aber hast du die Zeit und die Ruhe, über dich und über dein Leben nachzudenken - und da geb ich dir recht: Es gibt soooo viele Facetten, da wird ein Leben gar nicht ausreichen, diese alle zu entdecken ;)

So viele Facetten, wie du auch an einem einzigen Menschen kennenlernen kannst....das ganze Universum ist in ihm enthalten....:foto:
zu beginn hätte ich fast gedacht, jetzt ist niki, die ich sehr geschätzt habe, aber schon absolut schulmeisterfhaft, und ich hätte das auch so gesagt. aber wie du dann weitergeschrieben hast, hab ich mir gedacht, ja, du liegst genau richtig. ich bin noch nicht durch mit dem analysieren, das ist das was ich gemeint habe in bezug auf das puzzle/mosaik. ich möchte wahrscheinlich tatsächlich erst aussteigen, wenn es fertig ist. dann WEIß ich.
So viele Facetten, wie du auch an einem einzigen Menschen kennenlernen kannst....das ganze Universum ist in ihm enthalten....:foto:
tja, die frage ist, ob ich noch will. aus dem einen grund, den ich euch beschreiben wollte, als antwort auf karins frage, die noch aussteht (kommt dann sicher später/nächstes mal). wenn ich SEINE facetten betrachte und lieben lerne, dann muss ich das im angesicht des todes machen. wer schaut schon gerne etwas an, das morgen vielleicht schon untergeht. ich schaue lieber etwas an, was beständig ist (soweit etwas beständig sein KANN) und nicht an tod erinnert. bitte jetzt nicht mit den todesphrasen kommen, dass der tod nur ein übergang in ein neues leben ist etc.. . tod MACHT MIR ANGST, ich habe mich leider zu viel damit beschäftigt. wollte einen trost bekommen aus den büchern, und genau das gegenteil war der fall. ich möchte vor dem tod fliehen, wie es aussieht, und WEIß, dass man den tod als bestandteil des lebens integrieren muss. vielleicht muss ich DAS lernen. momentan mag ich nicht mal schnittblumen, weil ich ihnen nicht beim sterben zusehen mag. schockt bestimmt so manchen ,so eine haltung, ist aber so.
tja, der Preis ist manchmal hoch. Drum muss auch der Leidensdruck oder die Motivation entsprechend groß sein, eine Veränderung zu bewirken. Was wäre z.B. eine Motivation für dich, dich tatsächlich für eine Veränderung (= zu gehen) zu entscheiden?
du weißt, auch wenn ich mich nicht spirituell anhöre, ich bin die absolute verfechterin der magie des lebens. hätte ich den richtigen, absolut eindeutigen wink des universums, dann würde ich gehen. der hätte z.b. geheißen, statt dem lotto-fünfer mit 1100 euro (das wunder schlechthin, weil ich nur einmal spielte aus einem impuls heraus, DIE zahlen, die ich schon vergraben hatte, aber noch wusste...), einen sechser. tja, mit 1100 kann man fast kein neues leben anfangen, mit einem sechser wär das schon möglich gewesen. wenn ich hätte gehen sollen, dann wäre der große geldregen gekommen :clown:. nur ein beispiel.
Und - es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen. .
aber es gibt den richtigen zeitpunkt!! erinnere dich an die tarot-karte "der wagen". meine freundin hat ihren lebenspartner verlassen. vor eineinhalb wochen. es war noch nicht genug. sie hadert mit ihrer entscheidung.
du musst richtig FROH sein, richtig befreit, so befreit, wie ich bei meinem ex war. ich hab keine sekunde mehr an ihn gedacht, nachdem es aus war. SO muss es sein.
mit kindern gehts nicht so leicht, du bist trotzdem konfrontiert.... . du siehst den menschen immer wieder, denkst dir dann, er ist eh lieb und nett und zuverlässig, kann sooo gut reden, hat den schmäh, bringt dich echt zum lachen mit seinem trockenen humor... . gehen und ihn nicht mehr sehen, ja, das könnte ich mir vorstellen, aber mit kindern BLEIBSt DU VERHAFTET, ob es dir gefällt oder nicht... .
Das mein ich mit Annehmen, welches hier fälscherlicherweise als "Schöndenken" verstanden wurde.
du hast leider noch keine antwort auf karins frage gegeben. was ist mit dem obdachlosen, soll er annehmen, bis er erfroren ist, oder soll er sich mal anschauen, WIE es sein KÖNNTE, um dann die kraft zu haben, rauszukommen???

lg abendsonne
 
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Liebe Abendsonne,

mit dieser opfer-geschichte: genau das hab ich erwartet (nicht von dir, aber generell, ich WUSSTE, dass das kommt), kann es aber echt nicht mehr hören. wie kann man sich denn als opfer der eigenen verurteilungen empfinden??

ich wollte dich damit absolut nicht angreifen, liebe Abendsonne.
Aber es gibt (ganz sachlich gesehen) einfach 2 Möglichkeiten, das Leben zu leben:
in jeder Situation die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen;
oder die Verantwortung abgeben - jemand anderen beschuldigen (manchmal auch sich selbst, indem man sich verurteilt) und sich als Opfer fühlen (manchmal auch als Opfer seiner selbst).

Ich selbst fühle mich auch noch oft genug als Opfer!!! Ich bin absolut noch nicht so weit, in jeder Situation die Eigenverantwortung zu übernehmen. Aber ich möchte das gerne, weil es mich befreit! Ich übe es, in jeder Situation meine Eigenverantwortung zu sehen.

Und sobald ich selbst die Verantwortung übernehme, ist die Situation einfach leichter zu tragen. Es ist einfach ein Unterschied, eine schwere Tasche zu tragen, wenn man sie einfach umgehängt bekommt - oder ob man sagt: "komm, ich helfe dir die schwere Tasche zu tragen" und trag sie freiwillig - aus eigener Entscheidung. Es fühlt sich dann halt nicht so schwer an.
 
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sondern die tatsache zu erkennen, dass man OPFER IST (= der eigenen schuldgefühle), und einen weg heraus zu finden.

...sobald du die Verantwortung für deine Situation übernommen hast, bist du kein Opfer mehr.
Fühlst du dich als Opfer, wenn du sagst: "Ich entscheide mich jetzt, in diesem Haus zu bleiben, weil ich will, dass meine Kinder hier aufwachsen?"

ich sag das jetzt, obwohl ich das selber noch nicht 100% leben kann:
jeder der schuldgefühle hat, ist opfer.

ja, seiner Selbst.
Schuld entsteht m.E. daraus, wenn man zuwenig Verantwortung für sich selbst - und zuviel Verantwortung für jemand anderen übernimmt.
 
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Zitat von Niki
Wenn du von dich von inner her reich fühlst, dann ist das eher so ein Gefühl, als würdest du von deiner Villa auf den Malediven (in der du immer lebst und glücklich bist) in die Slums auf Urlaub fahren. Du hast dieses Urlaubsziel gewählt, weil du die Kultur, die Menschen und die Lebensumstände dort kennenlernen möchtest. Doch du fühlst dich nicht weniger wert dort, weil du ja weißt, dass du in Wirklichkeit reich bist - und dass du die Slums aus den Augen eines Besuchers betrachtest, und nicht darunter leidest.

... nicht weniger wert??? warum betont man immer dieses "wenig wert". weil man (du, niki, hier in diesem beispiel) das gefühl hat, ich fühle mich minderwertig. fühle ich mich NICHT!!!

ich hab keineswegs das Gefühl, dass du dich minderwertig fühlst - mir ist einfach kein besseres Beispiel eingefallen.
Ich wollte nur einen Vergleich bringen, wie man auch unter den widrigsten Umständen glücklich sein kann.

mir fällt jetzt auf, dass ich von menschen umgeben bin, die mich nicht genügend würdigen, und es stört mich, nicht weil ich mich gekränkt fühle durch das verhalten, sondern weil ich mir denke, ich muss mich mit solchen menschen nicht mehr unbedingt weiter umgeben. um nicht zu sagen, ich fühle mich so wertvoll, um zu finden, dass ich besseres verdiene . ganz provokant gesagt.

Du fühlst dich nicht gekränkt? Ganz ehrlich - ich glaub dass du dieses Gefühl unterdrückst.
Du DENKST, dass du dich nicht mit solchen Menschen umgeben musst. Fühlst du dich total wertvoll?

Ich persönlich fühle mich noch lange nicht so weit, dass mich ein Verhalten von Menschen wirklich kränkt, wenn sie mich nicht ausreichend würdigen. Kann aber auch sein, weil ich mich wirklich im Innersten oft als "nicht wert, um geliebt zu werden" empfinde. Ich empfinde mich immer wieder mal als wertvoll, aber meist muss ich mich bewusst in diesen Zustand "hineinmeditieren" ;)
 
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ich möchte wahrscheinlich tatsächlich erst aussteigen, wenn es fertig ist. dann WEIß ich.

Juchu, ich hab einmal recht gehabt :banane: ;) :banane:

(Spaßerl ;) )

DAS kann ich dir 100% nachempfinden.
Ähnlich geht es mir ja auch. Obwohl ich mich derzeit wohl fühle, heißt das nicht, dass ich in dieser Situation immer bleiben möchte. Ich hab mich entschieden, vorläufig in meiner Ehe zu bleiben (wegen der Kinder), aber ich weiß auch, dass ich gehen würde, wenn es nur uns beide betreffen würde. Ich hab noch in mir die Überzeugung, dass sich die Kinder in unserer Familie wohl fühlen, und ich möchte ihnen diese erhalten. Und es gibt auch in dieser Ehe sehr viel zu entdecken, an Erlebnissen und Gefühlen - schöne und traurige.

Weil ich mich bewusst entschieden habe, geht es leichter - sogar manchmal sehr leicht, wenn ich wirklich den Augenblick genieße....
(das gelingt mir nicht immer - ich hab auch Höhen und teilweise auch immense Tiefen).:schaukel:
und möglicherweise flüchte ich mich derzeit wirklich in eine Lebensphilosophie, welches mir das Leben derzeit erleichtert. Ist mir aber egal :morgen:
 
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Zitat von Niki
So viele Facetten, wie du auch an einem einzigen Menschen kennenlernen kannst....das ganze Universum ist in ihm enthalten....

tja, die frage ist, ob ich noch will. aus dem einen grund, den ich euch beschreiben wollte, als antwort auf karins frage, die noch aussteht (kommt dann sicher später/nächstes mal). wenn ich SEINE facetten betrachte und lieben lerne, dann muss ich das im angesicht des todes machen. wer schaut schon gerne etwas an, das morgen vielleicht schon untergeht.

ich kann das verstehen.
Das bedarf wirklich einer Entscheidung, ob du das willst. Aber andererseits - entschuldige wenn ich das so sage - der Tod ist sowieso allgegenwärtig. Ich würde bei dieser Entscheidung nicht so sehr daran denken, dass er bald sterben könnte, sondern was du im Augenblick mit ihm erleben kannst/willst.

tod MACHT MIR ANGST, ich habe mich leider zu viel damit beschäftigt. wollte einen trost bekommen aus den büchern, und genau das gegenteil war der fall. ich möchte vor dem tod fliehen, wie es aussieht, und WEIß, dass man den tod als bestandteil des lebens integrieren muss.

mach dir bloß nicht damit auch noch Druck, dass du das auch noch schnell integrieren solltest ;)
Wenn du Angst hast, hast du Angst, basta. Wenn du willst, kannst du ihm auch ins Auge sehen, aber nur wenn du willst....

es gibt den richtigen zeitpunkt!!

ja, du hast recht. Den gibt es. Da gibt es dann keine Fragen mehr.
 
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du hast leider noch keine antwort auf karins frage gegeben. was ist mit dem obdachlosen, soll er annehmen, bis er erfroren ist, oder soll er sich mal anschauen, WIE es sein KÖNNTE, um dann die kraft zu haben, rauszukommen???

von Karin
Dieses "ich habe alles in mir, um glücklich zu sein" nimmt keinerlei Rücksicht auf die Lebensumstände. Das ist es, was mich so daran stört. Es müsste jeder Obdachlose, jeder Hungernde und jeder Depressive, Schwerkranke und Trauernde rundum trotzdem glücklich sein und in der Fülle, hätte er diese Erkenntnis?? Irgend etwas ist für mich nicht stimmig an diesem Gedankenkonstrukt. Oder ich verstehe es nicht wirklich (wovon ich eher ausgehe

Es ist eher umgekehrt.
Möglicherweise kommt jemand aus tiefster Not in die Erkenntnis, dass er alles in sich hat, was er braucht.Ich kann dir hier nur meine Erfahrung annähernd beschreiben:
Wenn du diese Fülle in dir wirklich ERFÄHRST (und nicht nur herbeidenkst), sondern wirklich fühlst, dann fühlst du dich so unendlich reich und strahlend...

Aus dieser innersten Erkenntnis und diesem SEIN heraus betrachtest du jeden Gegenstand um dich als ungemein interessant und leuchtend - als ein Wunderwerk der Natur. Egal, ob dies ein Kieselstein ist, oder ein Baum, eine Blume, ein Schmetterling......alles an sich ist total faszinierend in seiner Gesamtheit.....
Dieser Zustand ist mit Worten kaum zu beschreiben.

Du wirst in diesem Zustand kaum die Erfahrung machen, obdachlos zu sein, weil dir plötzlich auch alles zufällt. Weil du soviel Wertschätzung ausstrahlst, kommt plötzlich so viel zurück.....du erkennst, dass wirklich deine Gedanken deine Realität kreieren.....

Solltest du dennoch in die Situation kommen, unter einer Brücke schlafen zu wollen/müssen, dann (so unglaublich es klingt) wirst du diese Erfahrung in Freude annehmen. Du genießt das Gefühl, wie es ist, die Kälte zu spüren, das harte Pflaster unter dir...

ich weiß, es hört sich unsinnig an, und ist auch mit dem Verstand kaum zu begreifen.
Aber ich habs so erlebt. Ich hab zwar nicht unter der Brücke geschlafen, aber ich habe z.B. meinen Mann fasziniert betrachtet, als er grantig war (fast genauso schlimm ;) )

jetzt gibts eigentlich keine Worte mehr dazu....
Gute Nacht
:liebe1:
Niki
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

genau um das gehts: mir fällt jetzt auf, dass ich von menschen umgeben bin, die mich nicht genügend würdigen, und es stört mich, nicht weil ich mich gekränkt fühle durch das verhalten, sondern weil ich mir denke, ich muss mich mit solchen menschen nicht mehr unbedingt weiter umgeben. um nicht zu sagen, ich fühle mich so wertvoll, um zu finden, dass ich besseres verdiene :clown:. ganz provokant gesagt
Andere Menschen würdigen dich nur deshalb nicht, weil du dir nicht genügend wert bist. Du hast nichts besseres verdient, weil es nichts besseres gibt, liebe Abendsonne.
Alle Menschen sind es wert gewürdigt zu werden, auch die die dich nicht wert schätzen. Wertschätzung ist immer eine beidseitige Angelegenheit, finde ich.
Ales Liebe
Eke
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

du musst richtig FROH sein, richtig befreit, so befreit, wie ich bei meinem ex war. ich hab keine sekunde mehr an ihn gedacht, nachdem es aus war. SO muss es sein.
Liebe Abendsonne, DASS ist eine Haltung die ich nicht verstehe. So muss es nicht sein, denn trotz allem Erlebten war da eine Zeit der Liebe, nehme ich an.
Nur so kann es passieren, dass wir einen Partner suchen der weniger schlimm ist als der vorhergehende. Nur so kann es passieren, dass wir nicht Resumee ziehen und erwägen welchen Partner wir wirklich wollen, was wir vom Partner erwarten.
Wie oft heiraten Frauen einen Mann, der mehr mit der Flasche oder anderen Suchtmitteln verheiratet ist und versuchen ihn dann mit Kindern zu binden, hoffend auf die große Einsicht. So werden Kinder zu Werkzeugen, die nicht mal funktionieren können. Der Mann aber bindet sich trotzdem nicht, er bleibt ein Flüchtiger.
Umgekehrt gilt das natürlich auch.
Alles Liebe
Elke
 
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Niki
Tatsache ist jedoch, dass du SELBST die Verantwortung dafür trägst


Hi abendsonne,

vielleicht geht es hier nicht so sehr um das Übernehmen von Verantwortung. Denn:

gehst du --> ist es DEINE Verantwortung
bleibst du --> ist es ebenso DEINE Verantwortung

Und gerade weil du dir dessen so bewusst bist, ist es letztlich eine Frage der Entscheidung, zu WELCHER der Verantwortungsmöglichkeiten du tendierst.

Wenn es sich aus besonderen Umständen ergibt, dass man aus dem Gefühl der Verantwortung heraus bleibt, dann denke ich, kann man da über sich selbst hinauswachsen. Also nicht in dem Sinne zu verstehen, dass man für den anderen ein Opfer darbringt, sondern aus dem Bewusstsein heraus, dass man in einer Lebensgemeinschaft einfach Verantwortung für einander trägt (und für die Kinder).
Wenn ich Niki richtig verstanden habe, dann liegt auch ihrem Entschluss, noch zu bleiben, diese Haltung zugrunde. Und ich finde das eigentlich sehr schön.

In einem deiner postings, abendsonne, schriebst du, dass dein Mann gesagt hat "ihr seid doch alles was ich habe". Ohne rührselig sein zu wollen - mich hat das gerührt, und ich glaube das auch, dass er es genau so empfindet.
Könnte es sein, dass er eine sehr große Angst hat, sich ganz auf die Tiefe seiner Gefühle einzulassen?
Dass er vielleicht deshalb ständig auf der Flucht ist (im Spiel, bei seinen Freunden - Hauptsache, weit weg von den Gefühlen ...).

Was allerdings natürlich keine Rechtfertigung ist, dass er dich schlecht behandelt. Das sollst und musst du nicht tolerieren, gewiss nicht.

Gibt es denn keine Bereitschaft seinerseits, sich mit sich selbst zu konfrontieren? Es ist sehr schwer, jemanden dazu zu bewegen, glaube ich.

abendsonne
tod MACHT MIR ANGST

Das geht fast jedem so!! Also bitte lasse nicht zu, dass das dich noch zusätzlich belastet. Es ist o.k., so zu fühlen.
Trotzdem - ich denke es ist sicher sehr einseitig (und auch sehr kontraproduktiv), wenn du deinen Mann "im Angesicht des Todes" betrachtest. Auch solltest du der Hoffnung noch genügend Raum geben, denn auch sie (die Hoffnung) ist ein positiver Energieträger.

Strandläufer
Wertschätzung ist immer eine beidseitige Angelegenheit

Wenn man das Gesetz der Resonanz (alles was man aussendet kommt zu einem zurück) anwendet, dann muss nur einer von beiden erstmal den anderen wertschätzen, die Gegenseitigkeit müsste sich von selbst ergeben :umarmen: ;-)

abendsonne
momentan mag ich nicht mal schnittblumen, weil ich ihnen nicht beim sterben zusehen mag. schockt bestimmt so manchen

Nein, hat mich absolut nicht geschockt. Hat mich sogar ziemlich zum Schmunzeln gebracht... Aber es zeigt letztlich, wie sehr sensibilisiert du im Augenblick bist.
Kauf dir eine schöne blühende Topfpflanze, die du hegen und pflegen und der du beim Gedeihen zusehen kannst! :blume:Als symbolische Geste, sozusagen.

Gute Nacht:)
LG
Karin
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

du musst richtig FROH sein, richtig befreit, so befreit, wie ich bei meinem ex war. ich hab keine sekunde mehr an ihn gedacht, nachdem es aus war. SO muss es sein.
Der Satz geht mir nicht aus dem Kopf, verallem nicht aus dem Herzen.
Meine Partnerschaft ist ja nun auch zu Ende, wobei ich immernoch hoffe, dass die Freundschaft, die wir in den letzten Jahren zu einander entwickelt haben irgendwann wieder Raum findet.
Ich möchte meinen Partner nicht missen, ich möchte ihn weiter in meinem Leben haben, aber eben nicht als Beziehungspartner. Wir haben so unterschiedliche Vorstellung von einem gemeinsamen Leben, so unterschiedliche Bedürfnissse die den Anderen einschränken oder nerven würden, dass es einfach nicht geht. Nach 14 Jahren festgestellt.
Ich fühle mich nicht befreit und ich denke oft an ihn, sehr oft.

Wenn ich einen Partner mit Suchtproblematik hätte oder einen der mich nicht im Tun mit meinen Kindern unterstützt, dann würde ich ganz sicher ebenfalls die Trennung wählen, die dann aber vorübergehender Natur sein dürfte.

Anstatt deinen Fokus auf GLÜCK auszurichten, richtest du ihn auf Leid aus. Dein Leben könnte herrlich sein,egal wo du bist, aber du wirst immer einen Grund finden um unglücklich zu sein.
Du hast eine Garantie fürs unglücklich sein erworben und willst sie auch nicht loslassen.
Was würde passieren, wenn du glücklich wärst? Kannst du dir das überhaupt erlauben, darfst du das?Alles Liebe
Elke
 
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Aber es gibt (ganz sachlich gesehen) einfach 2 Möglichkeiten, das Leben zu leben:
in jeder Situation die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen;
oder die Verantwortung abgeben - jemand anderen beschuldigen (manchmal auch sich selbst, indem man sich verurteilt) und sich als Opfer fühlen (manchmal auch als Opfer seiner selbst).
hmm, ich denke nicht, dass ich verantwortung abgebe... . ich zermattere mir ja fast ständig alleine den kopf, mein mann hat das "chamäleon-syndrom", so hab ich es getauft :), er passt sich absolut jeder entscheidung farbgetreu an. ich hab nicht die chance, verantwortung abzugeben. ich sage auch nicht, DU bist schuld, dass ich nicht glücklich bin, das ist nicht mehr so, denn er kann sich jetzt EV. bemühen, wie er will, und es gibt keine chance. ich finde nur schade, dass er sich gar nicht ein wenig bemüht und von sich aus etwas tut. denn vielleicht würde es ja DOCH noch hoffnung geben!!!!
da hat karin ganz gut angesprochen, dass da auch mit IHM irgendwas sein könnte. ..... . das hab ich mir auch öfter schon gedacht. warum ist er nur so, dass er nicht über seinen schatten springen kann.

ja, sein zettelchen am hochzeitstag, wo u.a. drauf stand, wir sind alles, was er hat, hat auch mich gerührt. aber irgendwann bekam ich dann richtiggehend WUT, weil es ja gar nicht stimmt, wir sind nicht alles, was er hat, er hat so vieles. ich dachte, er schafft es immer wieder, dass ich mich verantwortlich fühle!!!

da bin ich dann noch mehr hin und hergerissen.
bevor ich weiterschreibe, möchte ich euch sagen, WIE es mir in etwa geht.

gestern sah ich im augenwinkel ein absolut traumhaftes abendrot, wollte aber meine antwort an euch weiterschreiben.
der weise sagt, um ihn zu zitieren: "wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich gehe dann gehe ich". so sollte man leben. das TUN mit allen sinnen vollbringen.

tja, so banal es klingt, aber ich saß dann am pc, und TAT. ich schrieb das posting fertig, weil wenn ich schreibe dann schreibe ich (so ist auch die überschwemmung in der küche zustandegekommen :)). als es dann zu ende war, merkte ich, dass das abendrot, das ich meinen kindern zeigen wollte, innerhalb der paar minuten verschwunden war. im nachhinein wusste ich, ich versuchte etwas mit vollen sinnen zu erleben, war aber unruhig dabei, weil ich merkte es gibt etwas besseres, jEtzt, in dieser situation. ich hatte es versäumt. und solche versäumnisse kann man nie wieder nachholen!!

so gehts mir/vielen im leben auch. ich bin nicht tief unglücklich, weil ich bewusst lebe, aber ich bin dennoch innerlich unruhig, weil ich weiß, dass da draußen so viel anderes wartet..... .

DAS muss ich noch alles vereínbaren lernen.

wegen dem tod möchte ich sagen, was ich gerade in dem buch "hast nur ein leben" gelesen hatte: es ist absolut treffend geschrieben:
"menschen (in angesicht des todes) bereuen in der regel nicht so sehr, was sie getan haben, sie bereuen, was sie NICHT getan haben. nicht genutzte chancen, übersehene möglichkeiten, zögerlichkeiten, mutlosigkeiten, sicherheitsdenken - all das scheint wenig förderlich sein für ein leben, das möglichst ohne reue endet."
genau um DAS gehts mir.

wenn ich das in dieser form seltene abendrot übersehe, weil ich denke, es ist eh nachher auch noch da, dann kann man das übertragen auf das gesamte. das ist das kleine.

wenn ich in einer situation verharre, wo das leben ungelebt bleibt, und mir denke, ich hab eh noch alle zeit der welt, dann kann ich mich ev. täuschen.

daher dieser druck.
 
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...sobald du die Verantwortung für deine Situation übernommen hast, bist du kein Opfer mehr.
Fühlst du dich als Opfer, wenn du sagst: "Ich entscheide mich jetzt, in diesem Haus zu bleiben, weil ich will, dass meine Kinder hier aufwachsen?"

ich sag das jetzt, obwohl ich das selber noch nicht 100% leben kann:


ja, seiner Selbst.
Schuld entsteht m.E. daraus, wenn man zuwenig Verantwortung für sich selbst - und zuviel Verantwortung für jemand anderen übernimmt.
da sind wir aber wieder genau DA: ich übernehme verantwortung für jemand anderen - für meine kinder = zu wenig verantwortung für MICH ---- du sagst ja selber, daraus entsteht schuld, sofern es die gibt.
entscheide ich mich FÜR die kinder = wir bleiben im haus, bin ich also aufgrund deines beispieles schuldig. wenn man es genau ummünzt :nudelwalk

weil ich zu wenig an mich gedacht hab, zu viel an andere, bin ich also schuldig. ja, und dann bin ich aber auch opfer = weil ich mich hinten anstelle. es sei denn, ich sage, für meine kinder bringe ich dieses opfer gerne.meine mutter hat es auch gebracht, mit dem resultat ,dass sie jetzt alt ist und ein nichtgelebtes leben hat. darin ist ev. meine angst begründet.
Du fühlst dich nich gekränkt? Ganz ehrlich - ich glaub dass du dieses Gefühl unterdrückst.
Du DENKST, dass du dich nicht mit solchen Menschen umgeben musst. Fühlst du dich total wertvoll?
zu 1: du könntest wirklich recht haben.
zu 2: ich denke, niemand fühlt sich TOTAL wertvoll, aber wertvoll genug, um sich mit menschen umgeben zu wollen, die einen würdigen. würdigen meine ich jetzt nicht unbedingt in form von liebe entgegenbringen, sondern da meine ich in meinem beispiel das grundlegendste: mein mann - ich weise jetzt nicht mehr schuld zu, ich stelle nur fest - hat immer sein leben gelebt, und nicht rücksicht genommen, dass ich auch bedürfnisse habe. sicher hatte ich oft genug die flucht ergriffen, ersatz-inseln gesucht etc. , aber das war nur, weil MEINE insel hier nicht wirklich gut war. ich hab ja gefühlt, dass etwas nicht stimmt. er hat sich herausgenommen, was mir verwehrt geblieben ist zum großteil. und er hat nicht darüber nachgedacht. ich erinnere mich zu gut, dass ich mit einem kinderwagen herumgefahren bin, der zusammengekracht ist, nur ein beispielt, habe alles ins haus gesteckt, was ich hatte, und er hat sein geld und seine urlaube in brasilien verbra(u)cht. das tat mir NICHT weh, ich hab es ihm ja gegönnt ("wenns ihm doch so wichtig ist") oder doch, ich denke, es tat doch weh, ich hätte gerne gehabt, dass er lieber mit UNS auf urlaub gefahren wäre,

aber dass er in weiterer folge sein/unser geld verspielt hat, das setzte mir sehr wohl sehr krass zu, fast körperlich, das mich-nicht-einbeziehen-wollen in eine lösung, ......nach alldem was vorher war......
daher jetzt auch dieses fast rigorose abschließen wollen mit ihm...... -wobei mich immer noch was hält!!!
 
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zitat von mir: du musst richtig FROH sein, richtig befreit, so befreit, wie ich bei meinem ex war. ich hab keine sekunde mehr an ihn gedacht, nachdem es aus war. SO muss es sein
Strandläufer;206661 schrieb:
Der Satz geht mir nicht aus dem Kopf, verallem nicht aus dem Herzen.
Meine Partnerschaft ist ja nun auch zu Ende, wobei ich immernoch hoffe, dass die Freundschaft, die wir in den letzten Jahren zu einander entwickelt haben irgendwann wieder Raum findet.
Ich möchte meinen Partner nicht missen, ich möchte ihn weiter in meinem Leben haben, aber eben nicht als Beziehungspartner. Wir haben so unterschiedliche Vorstellung von einem gemeinsamen Leben, so unterschiedliche Bedürfnissse die den Anderen einschränken oder nerven würden, dass es einfach nicht geht. Nach 14 Jahren festgestellt.
Ich fühle mich nicht befreit und ich denke oft an ihn, sehr oft.
und genau DAS ist es, was mich verunsichert!!! ich bin noch nicht so weit, wie ich bei meinem ex war, es geht mir eher wie strandläufer, also ist da noch viel mehr, als bei meinem ex war. DORT hatte ich es bis zum letzten funken ausgelebt, bis NICHTS mehr da war. wenn du IN der beziehung die trennung soweit vollziehen kannst, dann ist es ja nicht schlecht, ......
damals hatte ich aber noch alle zeit der welt, so schien es, ich konnte jahre "vergeuden". ich hatte die zeit, mich VOLLStÄNDIG und absolut in der beziehung zu lösen. es hat so vielleicht länger gedauert, weil man ja dann wieder zeiten hat, wo die hoffnung gegeben ist. und ich hatte letztdendlich gelernt daraus, bzw. die erfahrung gemacht, wie strandläufer sie beschrieb: dass man nur aus solchen erfahrungen weiß, was man nachher will/nicht will.
DAS, was ich dort hatte, hab ich bestimmt nicht mehr (gewalt in der beziehung), aber ich SUCHTe mir andere schwierige beziehungen..... um von meinen eigenen abgelenkt zu sein???
Strandläufer;206658 schrieb:
DASS ist eine Haltung die ich nicht verstehe. So muss es nicht sein, denn trotz allem Erlebten war da eine Zeit der Liebe, nehme ich an.
ja, es war eine zeit der liebe, und wenn sie zerstört wird, gehören immer zwei dazu, aber es gibt halt auch menschen, die MEHR zerstören als der partner eben.
 
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DAS kann ich dir 100% nachempfinden.
Ähnlich geht es mir ja auch. Obwohl ich mich derzeit wohl fühle, heißt das nicht, dass ich in dieser Situation immer bleiben möchte. Ich hab mich entschieden, vorläufig in meiner Ehe zu bleiben (wegen der Kinder), aber ich weiß auch, dass ich gehen würde, wenn es nur uns beide betreffen würde. Ich hab noch in mir die Überzeugung, dass sich die Kinder in unserer Familie wohl fühlen, und ich möchte ihnen diese erhalten.
bleiben für die kinder:
das ist eine frage des alters (auch der kinder), ob man das so durchziehen kann. wenn mein sohn 18 ist, dann bin ich 56.
Strandläufer;206657 schrieb:
Alle Menschen sind es wert gewürdigt zu werden, auch die die dich nicht wert schätzen. Wertschätzung ist immer eine beidseitige Angelegenheit, finde ich.
wertschätzung:
ja, schon, aber es ist einfach auch immer die antwort auf das, was vom anderen kommt.
wenn du jemanden etwas gibst, und du bekommst das nicht entsprechend gewürdigt, dann wirst du den anderen auch nicht mehr würdigen wollen. weil du untergräbst dann deine eigene würde. alles im leben hat doch auch mit stolz zu tun. selbstlosigkeit hin und her..... .
Wenn es sich aus besonderen Umständen ergibt, dass man aus dem Gefühl der Verantwortung heraus bleibt, dann denke ich, kann man da über sich selbst hinauswachsen. Also nicht in dem Sinne zu verstehen, dass man für den anderen ein Opfer darbringt, sondern aus dem Bewusstsein heraus, dass man in einer Lebensgemeinschaft einfach Verantwortung für einander trägt (und für die Kinder).
Wenn ich Niki richtig verstanden habe, dann liegt auch ihrem Entschluss, noch zu bleiben, diese Haltung zugrunde. Und ich finde das eigentlich sehr schön.
bleiben für die kinder:
das war auch für mich mal die einzig richtige haltung, ich stellte das thema auch rein ins forum, mit vielen aufschreien, dass man den kindern nichts gutes tut, etc.etc. .... hat ziemliche unsicherheiten verursacht in mir!!!
Könnte es sein, dass er eine sehr große Angst hat, sich ganz auf die Tiefe seiner Gefühle einzulassen?
Dass er vielleicht deshalb ständig auf der Flucht ist (im Spiel, bei seinen Freunden - Hauptsache, weit weg von den Gefühlen ...).
verdrängte gefühle des mannes:
ich denke, DAS möchte ich irgendwie noch herausfinden. ich habe zwar schon viel geschrieben über mich, unsere beziehung, aber IHN hab ich noch nicht angesehen..... . i
Gibt es denn keine Bereitschaft seinerseits, sich mit sich selbst zu konfrontieren? Es ist sehr schwer, jemanden dazu zu bewegen, glaube ich.
konfrontation mit den gefühlen:
gibt es nicht. er sieht keine probleme. verdrängt sie. alles was er in sich hat, brennt bereits innerlich, es kommt über krankheitsbilder an die oberfläche.
Trotzdem - ich denke es ist sicher sehr einseitig (und auch sehr kontraproduktiv), wenn du deinen Mann "im Angesicht des Todes" betrachtest. Auch solltest du der Hoffnung noch genügend Raum geben, denn auch sie (die Hoffnung) ist ein positiver Energieträger.
hoffnung:
:liebe1:
Wenn man das Gesetz der Resonanz (alles was man aussendet kommt zu einem zurück) anwendet, dann muss nur einer von beiden erstmal den anderen wertschätzen, die Gegenseitigkeit müsste sich von selbst ergeben :umarmen: ;-)
gesetu der resonanz:
--- hm, teilweise haben wir denke ich BEIDE die wertschätzung für den anderen..... . sonst würden wir es uns wahrscheinlich nicht so schwer machen.... . nach dem resonanzgesetz müssten wir also versuchen, viel mehr in die wertschätzung zu gehen. einer von uns zumindest. ich.
entweder indem ich mich verändere und von seiner seite mehr wertschätzung erfahre oder indem ich die guten seiten von ihm betrachte, und ihn so mehr wertzuschätzen lerne.


danke euch
abendsonne
 
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