Der Weg zum WIR

AW: Der Weg zum WIR

nur - inzwischen hab ich erkannt, dass ich diese Anerkennung von außen brauchte, um mich lieben zu können. Hab mich sozusagen über das "außen" definiert....

ein Stück weit tut das wohl jeder Mensch, denke ich. Die Frage ist wohl eben, wie sehr. Du hast ja erkannt, dass das Abhängigkeiten schafft und auch Zeichen grosser innerer Unsicherheiten ist.

Gleichzeitig steckt darinnen für mich auch ein positiver, lebensfreundlicher Kern. So wie bei Geiz die Fähigkeit für Sparsamkeit, bei Verschwendungssucht die Fähigkeit für Freizügigkeit,....

was meinst du sind für dich die Fähigkeiten, der positive, lebensfreundliche Kern,....der für dich im Helfen steckt ?


ja, dieser "Funktionieren-Druck'" ähnelt dem meiner Kindheit. Da hab ich auch funktioniert und mich selbst verleugnet. Ich wurde quasi nur anerkannt, indem ich brav, folgsam, lernwillig, angepasst, lieb....usw war.
Ich durfte quasi nie Kind sein....musste viel zu früh schon viel zu hohe Verantwortung für ein Kind übernehmen und konnte deshalb nie Kind sein. Hab folglich auch nie DAS getan, was mein inneres Kind wollte: fröhlich sein, unbeschwert sein, temperamentvoll, verrückt und und und....

Ich glaube, was ich im Moment lernen soll, ist: mein "inneres Kind" wieder hervorzuholen, es zu lieben und leben zu lassen. Und das, was sich momentan im Außen spiegelt (Ablehnung, Konflikt,....)....das könnte DAS sein, was ich im Moment bewältigen muss - wovor ich eigentlich immer Angst hatte, wenn ich mein inneres Kind leben lasse....

das klingt für mich, als hätten Menschen nur sich mit ihren Bedürfnissen gesehen. Dich mit den DEINEN kaum wahr genommen und respektiert.

An-ERKENNUNG erfolgte also nur für die Bedürfnisse der ANDEREN.

Und du hast das, denke ich, auch lange so gemacht. Die Bedürfnisse der anderen an-ERKANNT, darauf reagiert.

Einerseits fehlte dann wohl jahrelang der zweite Teil in der Lebensrealität. DEINE Bedürfnisse in der an-ERKENNUNG, in der Summe des Ganzen.
Im Ich und Du ist das aber ein wichtiger Teil des Ganzen.

So denke ich, einerseits nicht gelernt....sich selbst ins Ganze gut ein zu bringen. Sich selbst zu lange mit den eigenen Bedürfnissen einfach nicht erkannt und WAHR (= wichtig, ernst) genommen.

Andererseits gibst du vielleicht anderen Menschen jahrelang schon das, was du dir auch für dich selbst so sehr wünscht.
Gesehen und respektiert zu werden. Mit dir, deinen Gefühlen,.....

ich vermute du bringst ins Leben was dir, AUCH FÜR DICH, sehr wichtig ist.

Menschen geben sehr oft an andere, was sie sich AUCH FÜR SICH SELBST sehr wünschen. Das wird dann leider oft zwar dankbar angenommen, aber nicht auch als Wunsch verstanden. Es kommt so zu wenig davon "von der Welt" wieder zurück zu dir.

Dem "in die Welt geben" fehlt dann der zweite, sehr wichtige Teil. Das Eigenverständnis und das An nehmen, erkennen und ernst (also wichtig)nehmen der eigenen Sehnsucht. das "sich aus der Welt holen".

Ich finde es immer wieder spannend. Sich aus drücken "in die Welt", auch Wünsche, Sehnsüchte "in die Welt" sprechen....und "die Welt" reagiert.

Und dann wieder hören, was an kommt. Was gesehen und erkannt werden will, und auch, was gegeben werden will an dich.

Ich denke, das ist der gesunde Kreislauf des Ganzen.

Die Geber und die Nehmer....jeder hat schon einen wichtigen Teil davon in der Hand. Es fehlt nur noch das zusammen Fügen des Ganzen. Dann wird es in meinen Augen ein Kreislauf mit sehr viel Kraft.

liebe sonnige Grüße an dich !

Wasserfall
 
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Ich glaube, was ich im Moment lernen soll, ist: mein "inneres Kind" wieder hervorzuholen, es zu lieben und leben zu lassen. Und das, was sich momentan im Außen spiegelt (Ablehnung, Konflikt,....)....das könnte DAS sein, was ich im Moment bewältigen muss - wovor ich eigentlich immer Angst hatte, wenn ich mein inneres Kind leben lasse....

das empfinde ich auch als sehr wichtig. Deinem inneren Kind in dir....das geben, was es schon soooo lange braucht und bisher eher die Anderen bekommen haben von dir.

gesehen werden....gespürt werden...wahr genommen werden...respektiert werden...angenommen werden....sein Sein leben dürfen.....

:liebe1:
 
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Hi,

mein Mann ist mit den Nerven fertig. Seine manchmal unfassbaren Reaktionen beruhen darauf. Ich weiß nur nicht, wie ich damit umgehen soll????

Gestern abend, er kommt heim - möchte wegfahren - ich möchte lieber zu Hause bleiben, bin schon müde und möchte keinen Lärm mehr und viele Leute.
Er fährt allein....okay.
Kommt total betrunken heim. Okay.

Ist in der Früh total grantig.
Als ich ihn zur Rede stelle, bricht vieles hervor:

Er kann nicht mehr. Rackert sich ab - und wir haben trotzdem immer zu wenig Geld. Noch dazu entferne ich mich immer mehr von ihm - er tue eh schon alles, es trifte trotzdem immer mehr auseinander. Er ist fertig mit den Nerven. Weint. Meint, sein Leben sei nichts mehr wert. Bereit, zum Wegschmeissen.

Er tut mir leid. Ich möchte ihm helfen. Ich bin für ihn da - aber das ist alles, was ich tun kann.
Was verlangt er? Dass ich ihn total erotisch finde, mit ihm herumschmuse, weil dass für ihn ein Zeichen von Liebe ist? Das kann ich nicht (mehr).
Da sein, als Mensch - das geht. Will ich auch, okay!

Hindere ich mich nun selber an meinem Leben - dessen Träume ich nicht verwirkliche? Oder können gerade durch das "Da-Sein" für ihn - erst auf dieser Basis - Lebensträume wahr werden????

Ich weiß es nicht. Bin im Moment auch ziemlich fertig. Fühle mich ein wenig gefangen.
Ich weiß ich hab die Wahl, einfach so alles hinter mir abzubrechen, und meine Träume zu verwirklichen. Doch - das was ich jetzt mit ihm lernen soll, dass bleibt mir nicht erspart. Also lerne ich halt jetzt weiter - in dieser Konstellation.
Brücken abbrechen, ohne auf die Anderen zu achten (Kinder, Mann...????)

Trotz allen Widersprüchen zum Trotz bin ich trotzdem noch der Überzeugung, dass auch meine Kinder lernen sollen, Krisen durchzustehen. Vielleicht die Entwicklung beider Elternteile miterleben können - mit allen Konflikten die dazu beitragen - aber trotzdem in einem füreinander da sein.

Meine Bedürfnisse ALLE durchsetzen, ohne auf andere zu achten? Oder anderen Zeit geben, damit umgehen zu lernen....auch annehmen zu können, dass ich meinen Freiraum brauche, auch wenn das weniger Zeit für sie bedeutet...?

Es scheint wieder mal deutlich, dass ich in dieser Beziehung noch nicht ausgelernt habe. Es hält mich noch einiges fest hier. Ist einfach so.
Es wird der Zeitpunkt kommen, wo ich sagen kann: jetzt geh ich - und das sicher - und das mit einer sicheren Gewissheit und Gelassenheit.

Ich bete, dass mir dieser Zeitpunkt zur richtigen Zeit gegeben wird - und ich ihn nicht verpasse....
:confused:

lg Niki
 
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Liebe Niki,
ja das sind die schlimmsten Momente, wenn der Partner zusammenbricht unter dieser Last. Dieser Zusammenbruch konnte auch nur deshalb stattfinden, weil du nicht mehr für sein Wohlergehen zuständig bist, weil er jetzt weniger Chancen hat das Gewicht seines Frustes so ungehindert auf dich zu verlagern. Lass ihn das spüren. Sag ihm wie du dich dabei fühlst, auch von deinen Schuldgefühlen aber ebenso von der Tatsache, dass das nichts ändert.

Du kannst seine Last nicht tragen, auch nicht mittragen. Bleibe bei Dir, liebe Niki, dass ist trotz allem Schmerz den er jetzt empfindet, sehr wichtig für euch beide.

Alles Liebe
Elke
 
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Liebe Niki,

ganz kurz: Wenn ich mich recht entsinne, habt ihr bisher in eurer langen Beziehung noch nie eine richtige Krise gehabt. So wie du das schilderst, seid ihr BEIDE nun in einer richtigen Krise was eure Beziehung anbelangt. Dies scheint zumindest für deinen Mann neu zu sein.

Aber dadurch eröffnen sich ihm neue Chancen. Lass ihn einfach mal, er muss da selber durch. Und schau, was passiert. Für ihn wäre es schon gut, er hätte einen anderen Mann zum Reden, oder schließt sich einer Männergruppe an. Ich würde aber an deiner Stelle dich nicht als Gesprächspartnerin anbieten, sonst nimmst du eine Zwitterfunktion ein.

Bedürfnisse haben wir alle. Durchsetzen müssen wir sie - so denke ich - doch nur, wenn wir bewusst und gezielt daran gehindert werden, sie zu leben. vorausgesetzt, es sind "ganz normale" Bedürfnisse. Wenn ich der Meinung bin, ein bestimmtes Bedürfnis ist völlig legitim, brauche ich mich auch nicht zu rechtfertigen und kein schlechtes Gewissen zu haben.

Wenn der andere ein Problem damit hat, kann ich versuchen zu verstehen, warum das so ist. Aber deswegen auf mein Bedürfnis zu verzichten - das ist nicht der richtige Weg.

Ihr beide habt offensichtlich noch eine Aufgabe miteinander. Welche, das könnt ihr jetzt noch nicht sehen, geht auch gar nicht. Irgendwann wird euch das klar sein. Und bis dahin heißt es: Kräfte einteilen, Auszeiten nehmen, sich selbst was Gutes tun, auftanken, Ressourcen mobilisieren. Und dennoch dem anderen in einer adäquaten Form zeigen: Wir haben es sehr schwer miteinander. Die Trennung zum jetzigen Zeitpunkt scheint nicht der richtige Weg zu sein. Aber wir kommunizieren weiter miteinander.

Streiten hat ja nicht jeder im Elternhaus gelernt, und wie man mit Krisen umgeht auch nicht. Dann muss man das eben in der Beziehung lernen.

Mensch, Niki, ich kann dich so gut verstehen, ich hab's doch auch erlebt...

Wie du vielleicht gelesen hast in "Unter uns" - ich bin nicht mehr so oft aktiv hier, passiv schon. Und das war mein heutiger Senf.

Liebe Grüße
Solida
 
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Trotz der schwierigen Situation gestern....
es scheint, als hätte sich ganz etwas Wichtiges gelöst.

Ich konnte meinen Mann gestern in den Arm nehmen wie schon lange nicht mehr.
Es ist jetzt sehr schwierig, dass was geschehen ist, zu erklären:

Zum Verständnis: ich arbeite gerade daran, Kontakt zu meinem "inneren Kind" aufzunehmen, mit ihm zu sprechen, es zu fühlen, auf seine Bedürfnisse zu achten und zu schauen, woran es ihm fehlt.
Es gibt hierzu ein Arbeitsbuch - und seitdem ich in Kontakt trete mit meinem inneren Kind, fühle ich mich nicht mehr so vom "Außen" abhängig.
Weiters versuche ich noch zu meditieren - und sobald ich die Verbindung zu meinem Höheren Selbst in mir spüre (und die zu meinem inneren Kind) - dann weiß ich, dass ich alles habe, was ich brauche. Ich bin von keinerlei Beziehungen abhängig.

Es gelingt mir plötzlich, meinen "Freund" seinen Weg gehen zu lassen, ohne an ihm zu klammern - andererseits kann ich auch meinen Mann viel besser annehmen. Kann ihn akzeptieren und reagiere nicht so ablehnend auf sein Verhalten.

Wenn ich daraufhin fühle, dass ich selbst ein sehr wertvoller Mensch bin, über alles geliebt, wenn ich sehe, dass ich wirklich total wertvoll und großartig bin - dann kann ich plötzlich auch alle anderen Menschen in ihrer Großartigkeit sehen. Somit ist es egal, was andere tun oder lassen oder sagen oder nicht sagen.....es ist alles gleich. Es ist nur eine Erfahrung.

Ich kann entscheiden, welche Erfahrung ich machen möchte....es ändert absolut nichts an meiner Großartigkeit und Liebenswürdigkeit.
Und plötzlich ist es egal, mit wem ich zusammenlebe, weil ich von niemandem abhängig bin. Ich kann es frei wählen.
Alle Ausdrucksformen (Menschen) um mich herum sind nur ein Spiegel gewisser Anteile in mir. Ruhe ich in mir selbst und kann ich Liebe ausstrahlen, lösen sich damit alle Schwierigkeiten in Nichtigkeiten auf....


So, tut mir leid, falls ich jetzt ein wenig zu esoterisch geworden bin. Aber diese Erfahrung hab ich eben gemacht....;)

lg Niki
 
AW: Der Weg zum WIR

Als ich ihn zur Rede stelle, bricht vieles hervor:

Er kann nicht mehr. Rackert sich ab - und wir haben trotzdem immer zu wenig Geld. Noch dazu entferne ich mich immer mehr von ihm - er tue eh schon alles, es trifte trotzdem immer mehr auseinander. Er ist fertig mit den Nerven. Weint. Meint, sein Leben sei nichts mehr wert. Bereit, zum Wegschmeissen.

Er tut mir leid. Ich möchte ihm helfen. Ich bin für ihn da - aber das ist alles, was ich tun kann.
Was verlangt er?
liebe niki,

da geht ja ein rieeeesendruck aus von ihm, denn er macht ja auch dich für sein eigenes wohlbefinden verantwortlich.

bei meinem mann hätte ich es mir früher öfter gewünscht, dass er in so einer form um mich kämpft, gefühle zeigt, jetzt bin ich aber irgendwo froh, dass es nur einmal ganz kurz im ansatz so war.
.... denn ich bin in dieser beziehung wenigstens ein stück weit freier als du.
dafür - so wollte ich fast sagen - ist bei mir diese sache mit dem geld.... .

jetzt fällt mir auf, dass bei euch geld auch ein thema ist.... .

spíelt das für dich rein?

lg chira
 
AW: Der Weg zum WIR

Hi liebe Chira,

ja, es ist ein Riesendruck von ihm da. Im Moment hat er mich damit wieder ein wenig zurückgeholt....(zwei Schritte vor - einer zurück...).

Geld spielt bei mir eine untergeordnete Rolle. Wir leben sehr gut, wir haben nur konstant unser Konto ein Monatsgehalt überzogen....das aber konstant, und komischerweise unabhängig davon, wieviel wir verdienen...:dontknow:

Ich mache mir aber nicht wirklich Sorgen ums Geld. Ich würde ohne einen Cent gehen, denn ich verdiene nicht schlecht und könnte auch so gut leben.

Wer weiß, was kommt. Im Moment achte ich halt darauf, dass auch mein Mann halbwegs klar kommt mit seinen Gefühlen und versuche jedoch, mich nicht von mir zu weit zu entfernen...ist nicht einfach.

Ich hab ein wenig Angst, mich einzupanzern. Ich mein damit: ich lass die Gefühle meinem Freund gegenüber nicht mehr so stark aufkommen, weil ich weiß, dass ich mich damit in etwas verrenne.....
andererseits versuche ich, in mir etwas zu finden, dass mich ausfüllt....um trotzdem (zumindest vorläufig) zufrieden sein zu können und mich nicht übereilt zu trennen.

Die Gefühle meinem Freund gegenüber nicht so richtig zuzulassen - das macht mir Angst, mich in dieser Beziehung ein wenig einzukapseln.....und solche Gefühle nicht mehr zulassen zu können.....
.....
autsch, ich hab ihn so lieb...:cry3:

lg Niki
 
AW: Der Weg zum WIR

Wer weiß, was kommt. Im Moment achte ich halt darauf, dass auch mein Mann halbwegs klar kommt mit seinen Gefühlen
Niki, du tust viel um mit deinen Schuldgefühlen klar zu kommen und du erniedrigst damit einen erwachsenen Menschen noch mehr. Wieso kannst du diese mütterliche Fürsorge nicht lassen und deinem Mann auf gleicher Höhe begegnen?


Die Gefühle meinem Freund gegenüber nicht so richtig zuzulassen - das macht mir Angst, mich in dieser Beziehung ein wenig einzukapseln.....und solche Gefühle nicht mehr zulassen zu können.....

Ich war bisher davon ausgegangen, dass sich das nahezu erledigt hatte, seit dein Freund wieder Vater geworden ist?

LG
Elke
 
AW: Der Weg zum WIR

Liebe Niki,

von Niki
ich lass die Gefühle meinem Freund gegenüber nicht mehr so stark aufkommen

das ist nichts anderes als Verdrängung. Und die verdrängten Gefühle suchen sich einen anderen Weg, damit sie wieder gesehen werden.

Ich denke, mit den Gefühlen ist es so wie mit den Ängsten: man muss sie in vollem Umfang zulassen und sie annehmen, nicht abspalten. Ich weiß, das klingt wie ein Tipp aus den Lebenshilfe-Büchern, aber so ist es wirklich. Das Wegschieben funktioniert auf die Dauer nicht.

Wie geht es dir dabei, wenn du versuchst, alle deine Gefühle wirklich auszuhalten?

von Niki
Ich mache mir aber nicht wirklich Sorgen ums Geld. Ich würde ohne einen Cent gehen, denn ich verdiene nicht schlecht und könnte auch so gut leben.

Du hast mit dieser Sicherheit, die deiner eigenen Leistung entspringt, einen riesen Vorteil, weißt du. Es reduziert deine Entscheidungen tatsächlich auf die Gefühlsebene, also kannst du dieser deine ganze Energie widmen.

von Chira
er macht ja auch dich für sein eigenes wohlbefinden verantwortlich.

Ja!!! Ganz schön fatal, und niemandem ist geholfen. Es ist nichts anderes als eine Schuldzuweisung von ihm an dich.
Hast du ihn schon mal auf seine Eigenverantwortung angesprochen und was das mit dir macht? Er macht sich zum Opfer, und ich glaube auch, dass das Aggressionen auf deiner Seite schafft.

LG
Karin
 
AW: Der Weg zum WIR

Guten Morgen,

von Chira
er macht ja auch dich für sein eigenes wohlbefinden verantwortlich.


Ja!!! Ganz schön fatal, und niemandem ist geholfen. Es ist nichts anderes als eine Schuldzuweisung von ihm an dich.
Hast du ihn schon mal auf seine Eigenverantwortung angesprochen und was das mit dir macht? Er macht sich zum Opfer, und ich glaube auch, dass das Aggressionen auf deiner Seite schafft.

Danke, dass ihr mir dass in dieser Weise jetzt ein paar Mal schon geschrieben habt. In solchen Situationen komm ich dann nämlich leicht in die Falle, MIR die alleinige Schuld zuzuschieben.
Tief im Inneren weiß ich, dass ihr recht habt.
Ich verhalte mich im Moment ihm gegenüber wie einem kranken Kind. (Er ist ja so arm und leidet.....:ironie: )
Vielleicht ist es auch eine Art Verschnaufpause, um die Situation wieder ein wenig zu stabilisieren (IHN zu stabilisieren???).

Na okay, genug der Beschwichtigungen.
Ich bleibe bei mir, höre auf meine Bedürfnisse, und werde auch darauf achten, diese zu befriedigen, damit es mir gut geht.
Ich will jetzt nur nicht mit dem Kopf durch die Wand.....aber ich bleib dran!

Und ich glaub trotzdem.....ich bin zwar im Moment wieder ein bisschen fürsorglicher ihm gegenüber, aber er ist trotzdem nicht der Mann....

Ja, und was meinen Freund betrifft:
Ja, wir sind gute Freunde. Wir begegnen uns auf dieser Ebene. Doch trotzdem lassen sich die Gefühle nicht verleugnen....und wie du, liebe Karin, richtig sagst: Gefühle unterdrücken führt nur dazu, dass sie auf einem anderen Weg an die Oberfläche kommen.....

Alles Liebe
Niki
 
Neubeginn?

Hi,
ist zwar jetzt ein anderes Thema, aber ich schreibs trotzdem hier rein, weil ich hier meine Ansprechpersonen hab und alle mich schon gut kennen....

Ich werde am Montag meine Arbeitsstelle wechseln.
Hat sich jetzt ziemlich schnell ergeben....ich hab immensen Kampf mit meiner Chefin (bezieht sich hauptsächlich darauf, dass sie nicht verträgt, dass ich ausbildungsmäßig ober ihr stehe und sie einen enormen GEltungsdrang hat...) und was auch noch Probleme macht, ist, dass ich von der Sozialisation her überhaupt nicht zu meinen Kolleginnen passe. (ich habe 2 direkte Kolleginnen, die von der Weltanschauung her total (!) anders gestrickt sind als ich, haben ein ziemlich abwertendes Menschenbild usw.)....und ich vertrete mein Wesen ziemlich hartnäckig, d.h. ich lass mich nicht gern wo hineinziehen in Intrigen usw. - ich mach da nicht mit und sondere mich von ihnen lieber ab......das hat unser Zusammenarbeiten nicht einfacher gemacht.

Trotzdem.....es gab ziemlich viele Boshaftigkeiten und Sticheleien und sehr viele kleine Verletzungen. Ich hab bis jetzt gekämpft - jetzt, wo ich weiß, dass der Wechsel direkt bevorsteht, kommen die ganzen Verletzungen noch mal hoch. Ich könnte den ganzen Tag heulen - obwohl ich so froh bin, dass ich weg komm.....

Ich mach jetzt 14 Tage Urlaub, möchte viel alleine wandern gehen und schwimmen fahren....ich muss mich wirklich dringend erholen und vor allem - zu mir selbst finden!!!

Weiters ist mein Freund diese Woche nicht gut drauf - er hat Probleme zu Hause - und ist daher vom Wesen her diese Woche eher distanziert (oder bin ICH das - Spiegel???) ... und ich weiß nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.
Ich brauch zwar meine Ruhe - doch soll ich mich einfach die 14 Tage mal NICHT melden?
Ich hab Angst, dass er dann verletzt ist und denkt, ich möchte mich von ihm abwenden......er vielleicht sooo beleidigt ist, dass ich ihn verlieren könnt....???

Sch****, bin wieder mal völlig durcheinander. Dreh mich im Kreis und find den Ausgang nicht.

lg Niki
 
AW: Der Weg zum WIR

hallo Niki !

Ich hab Angst, dass er dann verletzt ist und denkt, ich möchte mich von ihm abwenden......er vielleicht sooo beleidigt ist, dass ich ihn verlieren könnt....???
Ich brauch zwar meine Ruhe

ich versuch mal zu übersetzen, so wie ich es gerade verstehe:

"ich habe Angst, du denkst ich möchte mich abwenden und du könntest dich dann verletzt fühlen UND ich brauche dringend meine Ruhe, um manches für mich zu klären.

das wollte ich dir mitteilen. was meinst du dazu ?"

Niki

kommt das so in etwa hin ?

Wasserfall
 
AW: Der Weg zum WIR

Liebe Niki,
was würdest du davon halten von Tag zu Tag zu entscheiden und nicht schon jetzt Pläne zu zu machen? Vielleicht kannst du diese freie Zeit geniessen indem du jede Sekunde in dich reinfühlst was JETZT zu dir passt und danach handelst?

Wie sagt man? "Denk nicht über ungelegte Eier nach" :liebe1:
Liebe Grüße
Elke
 
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Hi alle miteinander ;)
ich wollt mich wieder mal melden.

Ich bin jetzt seit Anfang Oktober zu Hause (Urlaub und Zeitausgleich) - meine neue Stelle wird voraussichtlich erst ab Dezember zu besetzen sein.

Tja, was gibts Neues:
Ich genieße die Zeit zu Hause. Von meinem Thread her ist euch ja bekannt, dass ich meinen Mann eine lange Zeit her ziemlich stark abgelehnt habe. Rückblickend betrachtet tat ich das (unbewusst) aus dem Grund, weil ich von einer Beziehung mit meinem Freund träumte, bzw. nur eine Beziehung mit dieser Qualität für mich in Frage käme - alles andere lehnte ich ab. Und aus diesem Grunde lehnte ich auch meinen Mann, bzw. die Beziehung mit ihm ab - verweigerte die Sexualität, Gespräche usw. - weil ich diese Beziehung/Ehe nicht mehr anerkennen wollte.

Ich habe in den letzten Monaten gelernt, ein wenig mehr von meinem Wunschdenken loszulassen. Mir ist nach und nach klargeworden, dass die Beziehung, die ich mir erträume, im Moment nur in meinen Träumen lebt - und dass dies folglich Illusion ist. Ich habe gelernt, ein wenig mehr in die Realität zurückzukehren, und in der Gegenwart präsent zu sein. Das war ziemlich hart - auf den Boden der Realität zurückzukehren - und noch dazu in eine Beziehung, die mir eigentlich nicht mehr entsprach.
Trotzdem habe ich keinen direkten Anlass, aus dieser Ehe zu gehen. Ich merke immer wieder, wie sehr die Kinder uns beide brauchen. Der Preis, den alle zahlen müssten für meine Unabhängigkeit, der ist zu hoch - darum bleib ich vorerst.

Ich habe mich lange Zeit ziemlich einsam gefühlt und die Beziehung zu meinem Freund idealisiert und herbeigeträumt. Ganz realistisch betrachtet ist jedoch auch mein Freund kein Wundermann - sondern ich hab total viel in ihn hineininterpretiert, wie er sein könnte, und wie unsere Beziehung sein könnte, und mich aus dem Alltag "davongeträumt". Mittlerweile hab ich losgelassen von meinem Wunschdenken. Ich seh ihn wie er ist. Ich hab ihn noch immer furchtbar gern, doch ich versuch, ihn nicht zu idealisieren.

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich erkenne, dass wahrscheinlich kein Mensch meine Wünsche und Bedürfnisse alle erfüllen kann - bzw. dass ich mich mit meinem Wunschdenken nur abhängig von anderen mache. Somit versuche ich, meine Bedürfnisse für mich selbst zu erfüllen. Ich hab mir meine Wohnung gemütlicher hergerichtet, um mich geborgen zu fühlen; ich habe mich mit meinem "inneren Kind" verbündet und wir arbeiten stark zusammen - ich hab versprochen, auf "Pech und Schwefel" für Es dazusein ;);
ich führe Dialoge mit meinem "inneren" besten Freund und Liebhaber....

klingt vielleicht ein bisschen bedenklich für Manche...:dontknow: ...aber ich hab gelernt, dass ich selbst mein bester Freund bin und niemand anderen für meine Gefühle und Handlungen verantwortlich machen kann.

Meinen Mann kann ich dadurch jetzt auch unabhängiger betrachten.
Ich hab mich 18 Jahre lang mit seinem Verhalten identifiziert - sein Verhalten hat mein Verhalten beeinflusst. Hab ich gemerkt, dass er schlechte Laune hatte, fühlte ich mich schuldig; wenn ich mich in Gesellschaft für ihn geschämt habe, fühlte ich mich abgewertet.....
Ich hab mich davon befreit. Ich sehe mich und ihn als zwei eigenständige Individuen. Ich fühle mich nicht mehr für seine Gefühle verantwortlich.
Ich hab ihn bisher auch immer durch meine selbst gebaute Maske gesehen, so wie ich ihn sehen wollte.
Ich fühle mich derzeit frei von ihm. Ich selbst habe mich befreit - und kann ihm nun auf einer neuen Ebene begegnen. Ich kann ihn von einer neuen Warte aus kennenlernen. Es ist wirklich so, als ob ich einen neuen Menschen kennenlernen würde, wenn ich ihn nicht durch meine Voreingenommenheit betrachte.

....nur leider zieht mich dieser neue Mensch auch nicht sonderlich an..:engel:
(also er ist nicht der, in den ich mich verlieben könnte....)

Aber ich kann ihn als den Vater unserer Kinder mit Respekt und Dankbarkeit und Wertschätzung behandeln.
Unser Familienleben hat sich stark gebessert in den letzten Wochen, weil ich für mehr Behaglichkeit und Geborgenheit gesorgt hab (hauptsächlich weil ich selbst das brauchte) - und alle anderen auch davon profitieren. Wenn ich heute Sehnsucht nach Liebe habe, nach Verbundenheit und einem wirklich innigen Freund - dann suche ich mir ein ruhiges Platzerl, gehe in mich und versuche, diese Gefühle in mir selbst hervorzurufen, indem ich mit meinem eigenen inneren besten Freund kommuniziere.

Mittlerweile hab ich das "beunruhigende" Gefühl, dass ich in Wirklichkeit gar keinen Partner brauche?!? und dass es egal ist, mit wem ich zusammenlebe, weil ich sowieso niemanden für mein Glück verantwortlich machen kann, nur mich selbst....

Mein Mann behandelt mich irrsinnig lieb und gut. Er tut alles für mich und "reißt sich buchstäblich die Haxn aus"...;)
Irgendwie führt das fast zu Schuldgefühlen bei mir, denn ich kann ihm nicht so viel Liebe und Zärtlichkeit entgegenbringen, wie er es sich wünschen würde. Leider.

Die Sexualität funktioniert auch wieder besser. Ich hatte mir selbst eine bestimmte Art von Sexualität herbeigeträumt, eine Sexualität die von Liebe und Verschmelzung geprägt ist - wie man ihn wahrscheinlich nur mit besonderen Menschen und Liebenden erleben kann.
Jede andere Art von Sexualität lehnte ich ab. Nun hab ich mir wieder selbst erlaubt, dass ich mir nicht so hohe Ansprüche stelle - und auch mit einer Art von Sexualität zufrieden bin, die eben auf Lust und Sex basiert - und nicht unbedingt eine Art innere Verschmelzung ist.

Wenn ich das so schreibe, klingt es auch für mich so, als hätte ich mich einfach mit der Situation arrangiert. Wahrscheinlich ist es auch so.
Doch ich glaube auch, dass ich nicht darum umhinkomme, mit mir selbst auszukommen, ob das nun IN oder außerhalb meiner Ehe ist. Ich musste erkennen, dass ich mich nicht von anderen abhängig machen darf. Wäre ich jetzt gleich ausgezogen, hätte ich das wahrscheinlich auf eine noch viel härtere Art kennenlernen müssen.

Ich denke trotzdem, dass es ein Zwischenstadium ist. Sollte ich einmal einen Mann kennenlernen, dessen Partnerschaft ich zu mir selbst noch als Bereicherung empfinden würde, dann würde ich wahrscheinlich aus meiner Ehe gehen. Trotzdem ist auch bei einer neuen Partnerschaft zu überlegen, ob es notwendig ist, eine Paarbeziehung einzugehen.

Ich liebe meinen Freund und er ist immer noch eine Bereicherung für mein Leben, ich möchte ihn nicht missen. Die Gefühle sind sehr stark. Um das zu empfinden, muss ich nicht unbedingt mit ihm zusammenleben - das kann ich auch so empfinden. Und falls ich mit ihm zusammenziehen würde, müsste ich wahrscheinlich auch erkennen, dass ich auch nicht immer glücklich wäre, und vieles mit mir allein ausmachen müsste.

Ja, soweit mein Stand derzeit.
Etwas resigniert, doch ziemlich gereift (glaube ich halt ;)

ich grüße alle, die mir bis jetzt so treu zur Seite gestanden haben!!!
Alles Liebe an euch!!!

Niki
 
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