Eigene Gefühle wahrnehmen?

Blumenfee

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4 September 2012
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Hallo Ihr,

ich wende mich jetzt mal an dieses Forum, weil ich irgendwie mit mir selber und meinen Gefühlen bzw. mit dessen Bewertung nicht klar komme.

Wie handhabt ihr das? Nehmt ihr eure Gefühle ernst und handelt dann entsprechend oder versucht ihr die Gefühle zu verdrängen oder durch neue zu ersetzen, weil manche Gefühle falsch sind oder unerwünscht.

Bei mir ist das ganz arg schlimm, weil ich oft denke, dass meine Gefühle nicht angemessen oder richtig sind. Versuche dann gegenzusteuern und anders zu handeln, als ich es eigentlich fühle.

Beispiele:
In der Familie oder im Freundeskreis: Wenn man z. B. eine andere Meinung hat sich aber nicht traut, diese zu äußern oder wenn man sie dann doch äußert und man merkt, dass die anderen diese komisch oder falsch finden. Dann bin ich total verunsichert und fühle mich, als wäre ich "falsch".

Im Job:
Wenn man im Job eine Situation hat, die für einen selber sehr unerträglich ist. Für andere Menschen wäre diese aber z. B. kein Problem, soll man sich dann zwingen die Einstellung zu ändern oder dies als Antriebsmotor nutzen, um was zu verändern? Anderer Job, andere Aufgabengebiete, Versetzung etc.?

In der Beziehung:
Man merkt, dass die Gefühle für den Partner nicht so sind wie sie sein sollen, obwohl es nichts am Partner auszusetzen gibt. Handeln oder weitermachen und kämpfen? Wenn ja wie lange?

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. Woran erkennt man, ob Gefühle "ok" sind und für einen richtig oder wann man diese verdrängen sollte?

Danke fürs Lesen und für eure Antworten!
Blumenfee
 
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Ich weiß jetzt nicht, wie man einen Beitrag ändert, aber mein "Titel" sollte eigentlich heißen: "Eigene Gefühle ernst nehmen?"

Viele Grüße
Blumenfee
 
Gefühle zu verdrängen halte ich grundsätzlich für falsch.

Gefühle zu haben ist eine gute Sache und kann gar nicht falsch oder schlecht sein.

Deine Einstellung zu deinen Gefühlen ist es, die dir Probleme bereitet. Du schreibst z. B. von deinen Problemen im Job. Wenn du das sichere Gefühl hast, daß du nicht so klarkommst wie du möchtest, dann solltest du die Situation ändern. Was andere in deiner Lage machen würden, kann dir doch egal sein oder?

Du solltest nicht deine Gefühle unterdrücken, sondern eher an deinem Selbstbewußtsein arbeiten! Deine Gefühle sind schon richtig, du traust dich nur nicht zu ihnen zu stehen!

Was meinst du damit, wenn du sagst "man merkt, daß die Gefühle zum Partner nicht so sind, wie sie sein sollten"? Wer ist "man"? Wenn du von dir sprichst, dann trau dich das auch zu schreiben.
 
Für mich bedeutet "Gefühle wahrnehmen" nicht, dass man den Gefühlen nachgeben muss, dass man ihnen folgen soll.

Nehmen wir an, jemand hat soziale Ängste.
Seine Angst rät in nun, sich nicht für den interessanten Volkshochschulkurs anzumelden, obwohl ihn das Thema total interessiert.
Ist seine innere Stimme nun die Stimme der Weisheit? Sicherlich nicht, es ist einfach nur seine Angst.

Oder, ein weiteres Beispiel, eine Frau lernt nach fünf Jahren Singledasein endlich einen Mann kennen.
Ihre Sehnsucht führt nun dazu, dass sie nicht so genau hinschaut, dass sie über alle warnenden Anzeichen hinwegzusehen, und dass sie sich in eine Euphorie hineinsteigert und meint, dieser Mann wäre genau der Richtige.
Ist dies nun die Stimme der Wahrheit? Oder ist es vielleicht nur Selbsttäuschung aufgrund lange unterdrückter Sehnsüchte???


Ich finde es sehr wichtig Gefühle nicht zu unterdrücken, denn unterdrückte Gefühle verschwinden nicht einfach sondern wirken im Untergrund (und beherrschen einem dann umso mehr)! Außerdem führt dieses Unterdrücken meist zu Anspannungen und somit zu Blockaden im Körper.
Meiner Ansicht nach ist es besser, die Gefühle anzuschauen, sie zu akzeptieren, und sie (ohne etwas damit oder dagegen zu tun) einfach nur zu fühlen. Nur dadurch werden sie letztendlich bearbeitet..... und können nachlassen, weil man sie irgendwann "zu Ende gefühlt" hat.

Das Fühlen der Angst bedeutet jedoch nicht, der Angst nun auch nachgeben zu müssen. Man kann im stillen Kämmerlein der eigene Angst wirklich voll und ganz zustimmen und sie mit jeder Faser des eigenen Körpers fühlen - und trotzdem hinterher den interessanten Volkshochschulkurs besuchen. (Wenn man will, kann man die Angst ja einfach zum Volkshochschulkurs mitnehmen, indem man sie an die Hand nimmt, wie ein kleines Kind).


Und erst, wenn man seine Gefühle bearbeitet hat, wenn man sie kennengelernt hat - erst dann kann, man "Gefühle" aufgrund von Ängsten, Sehnsüchten, sozialen Konditionierungen, usw. von "echtem intuitiv gefühlten Wissen" unterscheiden!
 
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Hallo Blumenfee
Gefühle sind etwas sehr wichtiges für uns, denn sie repräsentieren unsere Verletzungen nach aussen. Wenn du also in bestimmten Situationen ein gegenläufiges Gefühl hast, möchte dir dein Bewusstsein etwas mitteilen, dich auf eine Verletzung in dir aufmerksam machen. Es isnd sehr oft Verletzungen, die uns im täglichen Leben hemmen und bestimmte Dinge nicht zulassen.
Somit ist es für uns wichtig auf diese Hinweise zu achten und zu versuchen die Verletzungen zu finden und sie aufzulösen.
In deinem Fall suchst du dir eine Umgebung, welche dir deine Probleme spiegeln, durch Verhalten, durch Worte und Gesten. Es steckt also wesentlich mehr dahinter wenn dir in deiner Umgebung etwas gegen den Strich geht.

Wünsche dir alles Liebe!
lg esomax
 
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