Eisamkeit - Fühle mich wie im freien Fall

Pauline1

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19 Mai 2010
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Hallo,

nun habe eben über Google dieses Forum entdeckt und hoffe hier auf Menschen zu treffen, denen es ähnlich geht wie mir. Gerne würde ich so etwas wie persönlichen gegenseitigen Austaustausch herstellen.

Möchte mich aber erst einmal etwas vorstellen und beschreiben, was mich dazu bringt, mich hier (derzeit unter Tränen) zu Wort zu melden.

Bin 40 Jahre, Single, leider in jeglicher hinsicht. In den letzten Jahren war ich leider eher nicht vom Glück verfolgt: durch Krankheit bin ich arbeitsunfähig geworden (eine Rheumaart), habe meine kleine Firma und nach und nach alle sozialen Kontakte verloren. Während der schlimmsten Schübe hatte ich keine Kraft mehr um Kontakte zu pflegen. Was aber nicht der alleinige Grund ist/war. Durch die Erkrankung hat sich mein Leben so krass verändert, dass ich mich permanent in Erklärungsnot gefühlt habe. Da man mir die Krankheit aber nicht wirklich ansieht, war es bald so weit, dass ich mich nur noch wie ein Versager gefühlt und mich geschämt habe. Dies nicht zuletzt, weil ich nicht zuletzt durch die Medikamente, ca. 30 kg zugenommen habe. Von Gr. 38 auf Gr. 46. Habe mich immer unattraktiver gefühlt und je mehr ich mich "so" nicht annehmen konnte, desto mehr habe ich dies auch allen anderen unterstellt. Der soziale Abstieg spielt ebenfalls eine grosse Rolle) Das ist vereinfacht der Weg der mich dazu gebracht hat ganz alleine zu sein. Womit ich nicht meine, dass ich mich unter "meinen Menschen" einsam fühle, es bedeutet leider wirklich was es bedeutet.

Klar gab es immer mal wieder Versuche das zu ändern. Allerdings habe ich immer nur "normale" Menschen getroffen, eben welche mit einem Umfeld, welches mir abhanden gekommen ist. Ab einem gewissen Punkt habe ich mich dann immer so geschämt, dass ich niemanden habe, dass ich die Kontakte nicht aushalten Konte.

Bin eben auch Single und möchte dies so gerne ändern, aber mein Selbstwertgefühl ist so geschrumpft, dass es gar nicht mehr bei mir ankommt, wenn ein Mann an der Frau mit dem Übergewicht und Hartz lv Interesse zeigt, oder ich sende die völlig falschen Signale...

Der aktuelle Grund, weshalb ich hier in Tränen aufgelöst poste ist:

die Vorweihnachts- sowie die folgenden Feiertage im letzten Jahr haben mich an den Rand der völligen Verzweiflung gebracht. Da hatte ich beschlossen, dass Singledasein unbedingt zu beenden. Habe dann im Januar/Febr. 2 Männer im Internet kennengelernt.
Zu Nummer 1 gestaltete sich der Kontakt schleppend, aber er hatte sich in den Kopf gestzt, dass wir "etwas aufbauen". das heisst auch nach dem 1. Treffen war das so. Er hat nicht locker gelassen und ich war endlich soweit mich auf einen Mann wieder einlassen zu können und habe den Frühling mit Schmetterlingen im Bauch angefangen... Nun, vor zwei Wochen hat er den Kontakt ohne Ankündigung und ohne Reaktionen auf mein Melden (keine Sorge ich stalke nicht) beendet. als er nach einem Besuch bei zu hause angekommen war, hat er mir eine völlig liebevolle sms geschickt...bis morgen, am übernächsten Tag kam eine Sms bin krank, das wars. Bin so unendlich traurig, fühle mich zwischen verlassen und wütend.

zu Nummer 2: da sich das Kennenlernen mit Nr.1 anfangs schwierig gestaltete, habe ich Nr.2 mitte Febr. gefunden. Wir hatten zwischendrin unglaublich intensive Gespräche, es gab nur 2 realeTreffen, per Telefon. Habe ganze Nächte mit ihm gesprochen. Auch wenn es nicht wirklich gefunkt hat, hat sich eine Innigkeit entwickelt. Und er ist mir als Mensch (nicht aber als Lückenbüßer!!) sehr wichtig geworden. Durch das ganze hin und her bei mir und Nr. 1 hatte ich den Kontakt zu 2 etwas eingeschränkt, wollte ihn auch nicht missbrauchen. Gestern nacht ist dann etwas passiert, was mir völlig den Boden weggerissen hat: wir haben telefoniert und er hat mir von seiner neuen Partnerin erzählt (gefunden, da ich ihn ja nicht wollte. so er). Weiss wirklich nicht wie das ganze dann zu dem Wahnsinnsgespräch, was es war, gekommen ist. Habe während des Gesprächs realisiert, dass er sich damit wohl auch aus meinem Leben verabschieden wird. Er meinte zwar, dass er sich nicht mehr vorstellen könnte, auf mich zu verzichten.. Aber in meinen Augen hat sich das so dargestellt: die beiden und du alleine. Habe dann regelrecht angefangen um ihn zu kämpfen, die Andere in Frage zu stellen (lebt in Trennung).. Wir haben dann die ganze nacht damit zugebracht unsere "Nichtbeziehung" und all die ungesagten Dinge und Missverständnisse (kaum zu glauben was wir gegenseitig falsch verstanden haben) aufzuarbeiten. Als wir dann um 6h heute früh endeten (nach 8 Std.), war mir allerdings klar: das wars. Jetzt stelle ich mir die ganze Zeit zusätzlich die Frage, ob ich auch noch so dumm war, mich für den falschen Mann zu entscheiden?!

Jetzt fühle ich mich doppelt verlassen! Die Einsamkeit hat mir schon die ganze letzte Zeit die Kraft genommen. Aber jetzt wo ich kurzzeitig Normalität und Intimität erfahren habe, habe ich das Gefühl durchzudrehen, im freien Fall zu sein. Kann mich gar gar nicht beruhigen, bewege mich kurz vor der Hysterie.

Jetzt steht auch noch diese lange einsame Wochenende vor der Türe. Da trau ich mich noch nicht mals in den Garten. Nicht nur, weil ich da auch alleine bin - sondern weil es alle sehen können, und ich mich wie ein Versager fühle.

Ich hoffe, ich habe euch jetzt mit diesem Monolog nicht überfordert und würde mir Rückmeldungen sehr wünschen.

Bedanke mich auf jeden Fall für das Interesse an meiner Geschichte!

Lieben Gruss, Pauline
 
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Hallo Pauline. Ich habe gestern gestern abend deine Situation im Forum gelesen. Es beschäftigt mich sehr und ich fühle mit dier mit. Nur ich habe mehrmals versucht in diesem forum auch ein thema zu verfassen, nur klappt das, zu meiner Enttäuschung nicht. Warum ! Wieso! versteh ich nicht. Ich heiße Caroline Bin 39 jahre und würde mich freuen, wenn wir uns mal tel. unterhalten könnten. das geschreibe ist so langwierig und mit Worten ist alles besser und hilfreicher. Würd mich über einen kurzen anruf oder einer kenntnisnahme, von die sehr freuen. Meine Handynr. ist 0173/1333109. Bitte ruf mich mal an. LG carolin
 
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Hallo Pauline,

das ist echt ne blöde Situation, in der Du gerade steckst. Blöd deswegen, weil Du nicht einmal nen Freund/ne Freundin hast, mit der Du darüber reden kannst. Ganz zur Not, wenn Du gar nicht weiterweisst, kannst Du die Telefonseelsorge anrufen (die missionieren nicht, sondern hören nur zu).
Was Du langfristig tun könntest, das weisst Du wahrscheinlich selbst: Dein Selbstbewusstsein aufbauen, indem Du z.B. Dinge tust, die Dir leicht fallen (Hobby), da könntest Du evtl. auch Menschen kennenlernen.

Zur aktuellen Situation: Was glaubst Du, was Dir helfen könnte, Deinen Fall zu stoppen?

Ich wünsche Dir alles Gute, die richtigen Impulse und die nötige Kraft, dass Du Deinen Weg gehen kannst.
 
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