Empty-Nest-Syndrom

Ist nichts Spektakuläres, es ist etwas Alternativmedizinisches bzw. Anti-Medizinisches, und das Thema ist ja generell umstritten. Also die Neugierde ist nicht nötig, ich bin nur zu feige, um mich damit vielen Diskussionen auszusetzen (oder auch zu müde dazu, weil gerade diese Thematik, die ja auch mit Angst verbunden ist, oft hochemotional und dogmengestützt geführt wird).
liebe reinfriede, das klingt spannend. ggf. muss es nicht gleich die publikation eines ganzen buches sein, bist du in entsprechenden foren aktiv oder hast du artikel bzw. essays veröffentlicht?
 
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hallo

ich bin grade dabei zu lernen meinen "Autopiloten"abzustellen und selber zu steuern zbs (nicht den gleichen weg zur arbeit nehmen nimm eine andere strecke die vielleicht etwas länger dauert)
wir leben unser leben, meist müssen wir nicht groß nachdenken, und haben festgefahrene abläufe im alltag.
das ist auch ok so in einer welt die immer schneller wird. 24 stunden die ein tag hat reichen längst nicht mehr manchmal müsste ein tag 25 oder mehr stunden haben.
nehmt euch zeit und rennt nicht durch das leben wie im Automodus.
vielleicht kannst du mit deinen kindern über deine ängste sprechen(verlust ängst, angst vor veränderungen, angst vor dem großen loch indem du glaubst zu fallen)
am besten einfach alles auf dich zukommen lassen und auf dein gefühl hören.
sei achtsam und schau in dich hinein (was sagt dein bauchgefühl wie fühlt es sich an )

hast du ein gutes gefühl ?
deine kinder werden nicht aus der welt sein
du hast ihnen das beste mitgegeben damit sie auch alleine das leben meistern können
 
Dankeschön für Eure Antworten!:)

Pisces, ich habe nichts zu diesem Thema veröffentlicht. Ich denke, wenn die Zeit reif ist, trau ich mich vielleicht.

ChisTina, danke für den Link, ich werde ihn an meine Tochter auch weiterreichen, wenn sie wieder da ist (sie ist momentan noch für 2 Wochen fürs Studium weg).

Schwab, auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken zu dem Thema, der Autopilot läuft ja schon seit Jahren...

Heute ist wieder so ein Tag, an dem alles wie ein schwerer Mantel auf mir hängt. Ich fühl mich, wie der Wiener sagen würde, ned bratn und ned bachn, also in so einer Warteposition, ich glaube, das ist das Problem.

Oder in anderen Worten, es ist diese Noch-Zeit. Von der Evolution her gesehen müssten meine Kinder bereits auf eigenen Beinen stehen und ich wieder "frei" sein bzw. eingebunden als Oma in eine Großfamilie.

Beides ist nicht der Fall, ich muss "noch" warten, obwohl ich schon die Flügerl auf meinem Rücken spüre.

Ich würde schon gerne ein kleineres Haus/eine kleinere Wohnung haben, nur noch für mich verantwortlich sein, nicht mehr soviel aufräumen müssen, nicht mehr soviel kochen müssen, eben schon eine abgespecktere Version leben.

Und trotzdem bin ich froh, dass meine Kinder noch da sind, weil ich sie gerne um mich habe und weil sie mir eine Funktion geben. Ist schon paradox.

Und ich will gar nicht daran denken, was in der nächsten Zeit alles auf mich zukommt. Der nächste Auszug eines Kinds, das nächste Herrichten einer Wohnung für das Kind, dann kommt die nächste dran...in meinem Haus muss ich auch noch etwas tun im Sommer von Amts wegen, das liegt mir auch noch ziemlich im Magen, ist mit viel körperlicher Arbeit verbunden.

Wenn das erledigt ist, werden auch noch schwierige Zeiten auf mich zukommen, denn ich möchte ja raus aus dem Haus und rein in was Kleineres, das nicht so viel Arbeit verursacht. Mein LG möchte das aber nicht. :confused:

Auch wenn die Kids draussen sind, das Haus muss instandgehalten werden, was nicht so einfach ist, denn ist es nach wie vor alt, es gibt immer was zu reparieren. Der Riesengarten muss gepflegt werden, auch das kostet Zeit und Energie.

Komisch, früher hatten mir diese Dinge überhaupt nichts ausgemacht, da hatte ich Kraft und Energie für Fünf. Heute fühl ich mich schlicht überfordert bei nur halb soviel Stress.

Ich glaub, es kommt für mich einfach die Zeit, wo ich mal kürzertreten sollte, aber ich kann nicht, weil ich eben noch funktionieren muss.

Ist das das, was man alt werden nennt?:rolleyes: Ich fühl mich so müde, aber um mich herum kanns keiner verstehen, weil ich nie müde war. Vielleicht hab ich in den letzten 10 Jahren einfach zu viel getan und krieg jetzt die Rechnung präsentiert. GsD erst jetzt, wo es nicht mehr ganz so tragisch ist, wenn ich ausfalle. Aber ein bisserl muss ich noch durchhalten...

Eine Freundin von mir, die in einer ähnlichen Situation wie ich war, also in etwa zur selben Zeit die Scheidung, auch 3 Kinder, Job, Haus und Garten ist seit einem Jahr im Krankenstand mit Burnout, sie reicht jetzt die Invaliditätsrente ein. Hätt ich nie für möglich gehalten, aber momentan weiss ich, wie es ihr gehen muss. Manchmal denk ich mir, jeder Mensch hat ein gewisses Kontingent an Energie, nimmt man zuviel davon in Anspruch, fehlts nachher.

Eine positive Meldung gibt es aber auch: Mein Boss hat wieder mal verlängert, d.h. mein Job ist zumindest für heuer wieder gesichert. Damit hab ich eine Sorge weniger.:)

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Das ist doch schon mal was! Gratuliere, liebe Reinfriede!

Bei mir ist´s nicht nur die fehlende Energie, mich in die gewohnte Arbeit zu stürzen. Bei mir ist es einfach die Erkenntnis, daß das Leben begrenzt ist. Daß es nichts bringt so zu tun, als wäre ich ewig hier auf der Erde unterwegs. Deswegen haben sich bei mir die Realitäten verschoben - wie ich glaube in die richtige Richtung.

Ich will leben - jetzt! Das beginnt(so banal es klingt)mit einem früheren Aufstehen am Morgen. Dazu benötige ich noch nicht einmal mehr einen Wecker.

Früher stand mein Mann als Erster auf und weckte mich, wenn er im Bad fertig war. Jahrelang brachte ich nicht die nötige Energie auf um von alleine "hochzukommen". Ich MUßTE ja! Da konnte ich nicht.

Jetzt darf ich! Ich nutze das, um eine erste, große Spaziergehrunde durch den Wald zu drehen, der gerade aus dem Winterschlaf erwacht(so wie ich auch). Dann gibt es ein ausgiebiges Frühstück, an dem ich jetzt keine fünf Tassen Kaffee mehr benötige um wach zu werden.

Dann kann der Tag kommen!

Neulich hatten wir ein befreundetes Paar zu Besuch. Beide sind etwa in unseremAlter. Beide stehen sie voll im Berufsleben und im Streß. Sie haben im letzten Jahr nochmal gebaut. Ein großes Haus mit mehr als 170qm. Sie haben keine Kinder.

Beide berichteten sie von ihrer Arbeit, von dem vielen Streß und den drei Urlaubsreisen, die sie in diesem Jahr noch geplant haben. Sie stecken, in der für sie furchtbaren Problematik, daß sie schon überall auf der Welt waren und nun nicht mehr wissen wohin sie noch reisen sollen.

Zuerst kam ich mir ziemlich lächerlich vor mit meinen "kleinen" Problemchen wie meiner Firmenaufgabe, meiner Sorge nicht mehr "wichtig" zu sein und meinem kaputten Knie, als ich ihnen so zuhörte.

Nach einer Weile ertappte ich mich, daß meine Gedanken abschweiften, weil ich diesen Erzählungen immer angeödeter lauschte.

Tief in meinem Herzen wußte ich plötzlich, daß ich (für mich) auf den richtigen Weg bin. Nicht all die Hektik, all die Urlaubsreisen und ein eigenes Haus sind für mich wichtig. Wichtig ist nur, daß ich wieder Freude am Leben habe. Ich bin nicht mehr auf den Erfolgstripp. Ich muß mir nichts mehr beweisen. - Und anderen schon gar nichts. Mir geht es gut so wie es ist.

Unsere Freunde schauten mich ein wenig konsterniert an, als ich sie fragte, wozu sie sich das alles aufbürden, wenn sie es doch so hassen.

Als meine Freundin fragte, was ich denn dieses Jahr so vor habe, sagte ich nur:"leben!"
 
Liebe Clara!

Ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Du hast jahrzehntelang Stress erlebt, nun möchtest Du LEBEN. Das ist gut nachvollziehbar für mich.

Es freut mich, dass Dir das bewusst ist, ich denke, das ist enorm wichtig. Du hast ein Ziel vor Augen und das ist jetzt: Genießen. Finde ich voll klasse.

Ich war grade in (Zukunfts-)Gedanken und denke, ich weiss auch, woran es bei mir hakt.

Wenn man nicht weiss, was einen behindert an der Aktivität, dann sollte man sich vorstellen, welches Zukunftsbild man als schön empfinden würde.

Darum hab ich mir diese Frage selbst gestellt und kam zu einer Zukunftsvision, die mir wirklich entsprechen würde.

Also: Ich würde gerne....(das ist jetzt einfach so dahingedacht, ohne die Hemmnisse, die das verhindern könnten, in Betracht zu ziehen).....

Wenn die Kids draussen sind und mein Job zu Ende gegangen ist, das Haus verkaufen. Wie schon in anderen Threads erwähnt, möchte ich mir ein Viertel vom Erlös behalten, jedes Kind erhält ebenfalls ein Viertel.

Mit diesem Geld könnte ich mich einige Jahre finanziell über Wasser halten, denn ich brauche an sich nicht viel. Ich bräuchte eine Wohnung, die leistbar ist und dann - würde ich malen.

Ich würde mir gerne hauptberuflich eine Existenz damit aufbauen. Rein technisch ginge das, ich könnte mich jetzt schon über Auftragsanfragen nicht beklagen (die ich seit einem Jahr ablehnen muss, weil ich momentan körperlich und psychisch einfach zu down bin, die angefangenen Aufträge stehen nur so rum).

Mein Problem bisher war, dass ich das immer nebenbei machte, in diversen Künstlerforen beobachtet hatte, wie groß der Konkurrenzdruck ist. Es war für mich immer beschämend, mit welcher Ellenbogenstrategie die meisten Künstler vorgehen, um an Aufträge zu kommen.

Ich hab mich da oft fremdgeschämt, weil die nettesten Menschen, wenn es um Aufträge geht, zu Bestien werden. Es ist letztendlich so, dass die "guten" Maler eher zurückhaltend sind und die, die sagen wir wenig zu bieten haben, am lautesten schreien und teilweise sogar aggressiv und verdrängend auftreten.

Wenn geübte Maler auf einer Plattform Bilder herzeigen, werden sie prinzipiell angefeindet, das finde ich total traurig. Ich hatte mich dann auch aus diversen Plattformen zurückgezogen, weil mich diese Konkurrenzkämpfe so abgeschreckt haben. Es waren Plattformen der Eitelkeiten, das war so ernüchternd für mich. Kunst ist ein beinhartes Geschäft und ich weiss nicht, ob ich dickhäutig genug dafür wäre.

Das hat mich ziemlich gehemmt, denn irgendwann fragte ich mich, wozu ich male. Anfangs war es mir einfach ein Bedürfnis, später kamen Ausstellungen und Verkäufe, weil ich einfach keinen Platz mehr für meine Bilder hatte.

Mir wirklich meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, sah ich nach den Beobachtungen in Foren nicht mehr als möglich an, weil ich dachte, so einen Konkurrenzdruck würde ich nicht durchstehen, Malerei ist in gewisser Form Krieg. Und das interessiert mich nicht.

Will man Erfolg haben, muss man ständig präsent sein, Netzwerke aufbauen, sich überall vordrängen, sich ständig präsentieren und schauen, wo man ein Stück vom Kuchen abbekommen kann, indem man andere verdrängt. Das ist nicht meins.

Nun, wenn ich aber finanziell nicht darauf angewiesen wäre, mit allen Mitteln meine Bilder zu verkaufen, so könnte ich einfach meine Auftragsarbeiten malen und mir auf diese Weise schön langsam dieses Standbein aufbauen. Ich hatte auch immer die Idee, mir in der Innenstadt einen Raum mit Schaufenster zu mieten und sozusagen in der Auslage live zu malen.

Ich möchte alleine malen, ohne Netzwerk, ohne Konkurrenzdruck und dem Gefühl, auf jeder Vernissage zugegen sein zu müssen, um nicht vom Markt zu verschwinden.

Was ich dazu brauche, ist erstens wieder Energie, dann ein finanzieller Polster und geringe Lebenskosten. Die Energie würde wahrscheinlich wieder kommen, die beiden letzten Posten wären möglich, doch nun kommen wir zu den Hindernissen:

Wie schon erwähnt, ist mein LG gegen einen Verkauf des Hauses, d.h. nicht gegen einen Verkauf, sondern gegen den Eintausch in eine kleinere Wohnung.

Ich kann seine Bedenken gut nachvollziehen. Das große Haus bietet viel Platz, auch für seine Hobbies, der Garten ist verdammt schön und ein guter Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Meine Argumente sind, dass mir das Haus und der Garten zu arbeitsintensiv sind und auch dadurch mein Geld eingefroren ist.

Das nächste Problem ist unser Hund, in einer Wohnung wäre er furchtbar arm. Die Katze würde sich auch in einer Wohnung wohlfühlen, aber der große Hund...er ist mit ein paar Monaten zu uns gekommen (er kam von einem Bauernhof, hatte dort also auch einen großen Garten) und ist nun seit 11 Jahren bei uns. Er würde sich nicht so leicht umgewöhnen und es ist auch schwer, eine Wohnung zu finden, wenn man einen großen Hund hat.

Nunja, da sitz ich nun mit meinen Träumen. Und mit dem Gefühl, im Endeffekt dem allen nicht gewachsen zu sein. Und dem Wissen, dass ich warten muss, bis bzw. ob sich alles so ergibt, wie es jetzt geplant ist (bezogen auf den Auszug der Kinder, das bedingt ja, dass sie ihre Ausbildungen heuer schaffen).

Nachdenkliche Grüße
Reinfriede
 
Liebe Reinfriede,

deine Ideen von - und mit der Malerei, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich hatte einmal vor, Kunst zu studieren, konnte es mir jedoch nicht leisten. Ohne ein ausreichendes Studium, den dazugehörenden Beziehungen und ausreichendem Kapital, kannst du bei uns hier, keinen Fuß auf den Boden als freier Künstler bekommen.

Ich male leider schon lange nicht mehr. Es fehlt mir sehr - inzwischen. Vielleicht fange ich eines Tages wieder an. Bislang hatte ich kaum mehr Zeit dazu -aber das ist eigentlich nur eine Ausrede. In Wirklichkeit ist der Grund ein viel schwerwiegender: sitze ich vor einer leeren Leinwand oder vor einem Skizzenblock, fehlt mir die Inspiration und (was am Schlimmsten ist für mich) die Phantasie. Das ergeht mir ebenso beim Schreiben. Früher führte ich Tagebuch und schrieb alles mögliche an Geschichten. Doch heute ist das anders. Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, daß ich eines Tages wieder finde, was ich verloren habe.

Meine Oma erzählte mir einmal von einem Gebet, das sie irgendwann gelesen hatte:"Herr, bitte unterstütze mich in meinem Bestreben, die Talente, die du mir schenktest, nicht verkümmern zu lassen." Das liegt mir immer noch in den Ohren.

Wenn du malen möchtest, dann male, liebe Reinfriede! Du machst den Fehler, daß du die Malerei zu sehr mit dem Geldverdienen verknüpfst. Das macht kein Künstler, wenn er die Vision hat Kunst zu schaffen.

Klar ist die Kunst ein hartes Geschäft. Ein Geschäft mit dem Geld - und dem Ego. Viele Künstler nehmen sich wichtiger als die Werke, die sie schaffen und vergessen, daß es bei dem Kunstschaffen um weitaus Wichtigeres geht. Sie polieren mit der Kunst(ich spreche da von allen Arten der Kunst)ihr kleines Ego auf. Sie benutzen die Kunst und sonnen sich in ihrem Erfolg. Nicht alles ist Kunst, was von einem berühmten Künstler stammt. Manchmal ist es auch nur Mist. Frei nach dem Motto:"Ist das Kunst oder kann das weg?"

Sicher sind Künstler in erster Linie Selbstdarsteller. Sie müssen sich jeden Tag behaupten in einem enorm harten Konkurenzkampf. Man schaue sich nur einmal die Schauspieler an.

Die Malerei ist etwas Wunderbares. Wenn du schon längst nicht mehr auf Erden weilst, bist du in deinen Bildern eigentlich immer noch da. Das, was dich ausmachte, deine Gefühle=du selber.

Was ich mit diesem ganzen Geschwafel eigentlich nur sagen möchte ist: Liebe Reinfriede, wenn das dein Ziel ist, dann behalte es im Auge und geh´darauf zu. Es gibt bestimmt Kompromisse für dich und deinen LG. Vielleicht gibt es irgendwo ein kleineres Haus oder eine große Wohnung mit Gartennutzung, in dem sich auch euer Hund wohlfühlen würde. Vielleicht kannst du einen Laden für Malerei - mit einer Abteilung für Kunsthandwerk o. ä. aufmachen, damit du finanziell abgesichert bist. Du könntest Kindern Malunterricht geben oder Geburtstags-Malevents ausrichten. Die meisten Künstler haben ein 2. Standbein.

Meine ehemalige Kunstlehrerin war nebenbei Fußpflegerin um über die Runden zu kommen.

Es gibt sicher viele Möglichkeiten für dich. Auch wenn es nicht alles so klappt, wie du es dir vorstellst, du hast einen Traum. Auch das ist schon wichtig. Das haben die Wenigsten.
 
Liebe Reinfriede,

es berührt mich sehr zu lesen, dass jemand der so stark ist und schon so viel geschafft hat im Leben, jemand mit einer eigentlich so positiven Lebenseinstellung - ganz genauso im Loch sitzen kann wie ich immer wieder mal (oder in den letzten Jahren lange).

Mich hat eine Freundin gestern als ich ein Zwischentief hatte wieder ganz gut "hingekriegt" indem sie mich erinnert hat: "Du musst nicht alle Entscheidungen gleich treffen". Ich würde sagen, das aller, aller wichtigste für Dich jetzt ist: pass gut auf Dich auf. Wenn Dir schon ein Erschöpfungszustand auf allen Ebenen und fehlende Energie (Dir!) so stark auffallen, dann ist Aufpassen schon richtig angesagt - damit nichts Ernstes daraus wird.

Ich hab erlebt was ein Burn Out aus einem Menschen macht, und was meine Panikattacken aus mir gemacht haben. Das ist nichts, was man ein paar Monate hat und dann ist alles wieder in Ordnung und wie vorher - da willst Du ganz sicher nicht hin (aber das weißt Du sicher).

Dein Traum lässt sich jetzt noch nicht umsetzen, aber es gibt bestimmt Dinge, Details, Kleinigkeiten, die sich jetzt schon machen lassen. Keiner kann verstehen, dass Du müde bist, aber Du BIST es, und ob Deine Family es nachvollziehen kann oder nicht, ändert an der Tatsache nichts. Vielleicht hilft es, wenn Du Dir für Dich überlegst, was brauche ich JETZT, damit ich mich erholen kann. Welche Tätigkeiten möchte ich gerne "abgeben" - und wenns nur ist, dass Ihr Euch ein Mal im Monat eine Putzfrau "gönnt", oder ein Mal die Woche Deine Tochter kocht für alle, oder, oder.....das sind nur Beispiele ohne direkten Zusammenhang mit Deiner Realität, aber vielleicht kannst Du nachvollziehen, was ich meine ;)

Such Dir Dinge, die JETZT als Entlastung und Änderung machbar sind, und dann hol sie alle zusammen und red mit ihnen - wenn einer in Bedrängnis ist, müssen alle zusammenhalten ;) Vielleicht wundert Dich der Vergleich jetzt, aber ich sehe an meinem Kater :D wie viel eine eigentlich winzig kleine Veränderung ausmachen kann.

Was mir auch noch einfällt dazu, ist das Thema "Identität". Identität als die Summe dessen, wie wir uns selbst sehen und definieren, und wie andere uns sehen und definieren. Wenn wir dann diese Identität nicht mehr "erfüllen" können, oder Aspekte hinzukommen, die es noch nie gab, kann uns das höllisch stressen.

Aber manchmal ist es auch an der Zeit, eine Identität dem Lauf des Lebens anzupassen, Teile der bisherigen Identität aufzugeben, loszulassen, und dafür neue anzunehmen.

Ich finde Deinen Traum wunderschön, und Deine Idee wie Du Dich dem Konkurrenzdruck entziehen kannst, super realistisch - ich kann mir zu 100% vorstellen, dass das klappen wird. (y)


Nunja, da sitz ich nun mit meinen Träumen. Und mit dem Gefühl, im Endeffekt dem allen nicht gewachsen zu sein. Und dem Wissen, dass ich warten muss, bis bzw. ob sich alles so ergibt, wie es jetzt geplant ist (bezogen auf den Auszug der Kinder, das bedingt ja, dass sie ihre Ausbildungen heuer schaffen).

Du musst nicht alles gleich schaffen. Du musst nicht alles sofort entscheiden. Es ist völlig ok, dass Du dem grade nicht gewachsen bist. Lass Dir Zeit. Du hast so eine super Vorstellung, wo Du hinmöchtest - das Leben wird Dir bringen, was Du zur Realisierung Deines Traumes brauchst - wenn die Zeit reif ist. Du darfst Dir vertrauen, und dem Leben, dass es gut wird, und Du es schaffst.

Und in diesem Vertrauen darfst Du jetzt grad mal müde, schwach und überfordert sein.

Alles Liebe
B.
 
Clara

du bist auf einen guten weg.
man lebt nicht in der vergangenheit und nicht in der zukunft.
man lebt nur im jetzt .
jeder augenblick ist... aber im nu vorbei.
wir leben also nur in "augenblicken".
dabei immer ganz genau beobachten, sich bewust werden was man gerade tut, fühlt, denkt. sich zeit lassen und erst recht gar keinen stress.
für viele ist halt status sehr wichtig, wenn sie erzahlen wie toll sie sind wo sie überall schon verreist sind.
sie wollen irgendein bild von sich darstellen. dabei sollten sie mal in sich hinein hören.
und darauf achten was der körper die seele sagt.

ja das leben ist endlich .... aber auch die sterne.. irgendwann wird unser planet unbewohnbar werden, weil sich unsere sonne aufbläht und zu einem roten riesen wird, bis sie dann irgendwann ihre hüllen ins all schleudert
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Reinfriede

ja funtionieren das sollen wir, wir sollen immer ja sagen, das kaufen was die werbung uns einredet ....und am liebsten die meinungen übernehmen die uns die medienwelt vorgaukelt ...aber warum?
wir sind doch keine maschinen, wenn sie kaputt sind einfach teile austauschen oder komplett ersetzen.
nur weil die wirtschaft den druck weiter gibt
wir sind alle wunderbare geschöpfe des universums
 
Ich melde mich mal wieder zu diesem Thema.:)

Inzwischen sind ja einige Monate vergangen, es hat sich auch einiges getan bei uns.

Meine Mittlere ist mit dem Studium fertig, sie hat seit einer Woche eine fixe Anstellung und wir sind auf Wohnungssuche für sie.

Das heisst, ein weiteres geliebtes Vögelchen fliegt aus dem Nest davon.

Noch sind wir im Such-Stress, aber ich weiss, die Zeit des Trauerns wird kommen.:cool:

Sie selbst ist momentan total euphorisch, der Job gefällt ihr sehr gut und sie bemerkt auch, dass sie dem gewachsen ist - das tut ihr sehr gut.

Das Thema Heim verlassen ist ein ambivalentes für sie - auf der einen Seite muss sie jetzt täglich viele, viele Kilometer fahren, um die Arbeitsstelle zu erreichen und eine Wohnung dort wäre eine Verbesserung dieser Situation, auf der anderen Seite ängstigt sie die Vorstellung einer weiteren Veränderung nun doch ein wenig.

Aber das ist eben der Lauf der Dinge, da muss man durch, ob als Tochter oder als Mutter.

Was ich besonders lieb finde ist, dass im Verwandten- und Freundeskreis gleich Angebote kamen bezüglich Geschirr, Hausrat, Möbel etc. für meine Tochter.

Die Jüngste hat noch ihre Maturnachprüfung, danach sehen wir weiter, d.h. sie wird noch für einige Monate daheim wohnen - je nachdem, ob sie danach berufstätig sein/bleiben oder studieren möchte.

Liebe Grüße aus dem noch-nicht-ganz-empty-nest
Reinfriede
 
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Liebe Reinfriede,

bei uns sieht es ein wenig ähnlich aus wie bei euch - wenn auch nicht ganz so.

Unsere Tochter lebt zwar schon lange nicht mehr bei uns daheim, doch bisher war sie immerhin hier in der Nähe.

Nun wir es aber ernst: im kommenden Monat zieht sie nach Berlin. Zusammen mit ihrem Freund. Eine Wohnung haben sie auf Anhieb gefunden(Altbau in Charlottenburg).

Momentan steckt sie im Prüfungsstreß. Das 2. Staatsexamen steht an!

Mein "Kind" ist zwar schon lange erwachsen. Trotzdem mache ich mir Sorgen. Ich hoffe, sie wird glücklich in Berlin, sie schafft ihr Examen, sie kriegt anschließend einen Job... und... und... und...

...und ich werde sie soooo vermissen unsere Kleine!
 
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