Falsches Studium abgeschlossen

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kati1234

Guest
Hallo,

ich schreibe wie fast alle hier, weil ich nicht mehr weiter weiß und auch nicht weiß, an wen ich mich sonst wenden soll.

Eigentlich hätte ich mein Problem auch in einen oder mehrere andere Threads schreiben können, aber ich dachte, dass hier wahrsch. mein Hauptproblem liegt.

Ich bin aufs Gymnasium gegangen und habe dann Französisch und Spanisch auf Lehramt studiert. Das Studium hat mir gut gefallen, weil ich Sprachen immer sehr gerne mochte und das Didaktische/Pädagogische einen nicht so großen Teil ausgemacht hat. Deshalb hab ich wahrsch. auch nicht bemerkt (oder leichter verdrängt), dass der Lehrberuf nicht der Richtige für mich ist. Nun war ich ein Schuljahr im Ausland, wo ich Deutsch als Fremdsprache unterrichtet habe und gemerkt habe, dass das Unterrichten nicht das meine ist. Dennoch wollte ich auch noch das Referendariat machen, um meine Ausbildung abzuschließen und mir das ganze hierzulande noch einmal anzusehen. Bereits nach den 7 Wochen, die das Schuljahr jetzt läuft, bin ich psychisch sehr belastet (das Jahr in Spanien hat mich sehr ausgelaugt) und war kurz davor, abzubrechen. Keine besseren Alternativen zu haben und Gespräche mit meinen Betreuungslehrern und der Direktorin haben mich davon abgehalten, dennoch weiß ich, dass ich in diesem Beruf nicht glücklich werde. Leider habe ich sonst wenig an Qualifikationen aufzuweisen. Ich habe bereits daran gedacht, mich anderweitig fortzubilden, leider komme ich auf keinen grünen Zweig, was passen könnte und auf realistische Weise umsetzbar wäre.

Auch privat bin ich recht unglücklich, da ich mich die meiste Zeit relativ alleine fühle. Die meisten meiner Freunde sind kaum verfügbar, da sie in langjährigen Beziehungen sind und wenig Zeit haben, oder es sind Menschen, die eigtl. nicht mehr wirklich zu mir passen.

Dazu kommt, dass ich im Sommer in eine eigene Wohnung gezogen bin, weil ich es in meinem Elternhaus absolut nicht mehr ausgehalten habe, und ich musste auf einem schwierigen Wohnungsmarkt rasch etwas finden. Jede Wohnung hatte ein Manko, nun bin ich in einer sehr lauten Wohnung und ich merke, dass ich mit dem Lärm nicht klar komme und mich darin nicht entspannen kann. Ich könnte die Wohnung zwar wechseln, aber nur, wenn ich einen Nachmieter finde. Leider ist der Wohnungsmarkt wie gesagt recht schwierig, aber dieses Problem ist das wohl noch am einfachsten zu lösende.

Alles in allem habe ich kaum noch Lebensfreude und -energie, weil ich nicht weiß, wie ich weitermachen soll. Ich habe einfach keine Kraftquellen in meinem Leben - die Arbeit macht mir keinen Spaß und auf zu Hause/meine Freizeit freue ich mich nicht. Jeder Tag ist ein reines Dahinleben ohne Sinn. Ich habe einfach nichts, was mich glücklich macht.. zwar versuche ich, neue Leute kennenzulernen (mache einen Russisch-Kurs und bin auch während des Referendariats noch auf Seminaren, wo viele Gleichaltrige sind), aber das alleine reicht leider nicht.. Der passende Beruf und ein Partner oder zumindest ein regelmäßig verfügbarer Freundeskreis sind die Hauptkomponenten, die zu meinem Unglücksgefühl beitragen.. leider merke ich, wie ich nach 3 Jahren Einsamkeit und Sorgen (ein paar andere schwierige Begebenheiten habe ich in meiner Schilderung beiseite gelassen) langsam die psychischen Schäden davontrage (grundsätzlich gedämpfte Stimmung), was natürlich absolut keine Grundlage dafür ist, neue Bekanntschaften zu machen, und weshalb ich mich auch recht schwer für Herausforderungen motivieren kann..

Ich habe übrigens bereits angedacht, mir professionnelle Hilfe zu holen (war bereits bei einem Psychotherapeuten), leider hatte ich nicht das Gefühl, dass es mir etwas gebracht hat, denn im Endeffekt muss ich doch aktiv etwas an meinem Leben ändern..

Vielleicht hat irgendjemand einen Ratschlag für mich.. würde mich freuen.

LG,
Kati
 
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