ChrisTina
Well-Known Member
- Registriert
- 30 Juli 2003
- Beiträge
- 1.755
AW: Familienaufstellung ... sinnvoll?
Hi Elladana,
darf ich widersprechen? ein guter Aufsteller weiß die Lösung nie im vorhinein - er hat maximal eine Ahnung davon, mit welchen Personen aus dem System es zusammen hängt - der Rest ergibt sich in und durch die Aufstellung.
Klar hat man als Aufsteller eine Idee, um welche systemischen Verstrickungen es sich handeln könnte - dazu gibt es unterschiedlichste Zugangshinweise - aber das ist ja eben das Wesen von Familienaufstellungen mit realen Personen, dass dann in der Aufstellung selbst inter-agiert wird - und sich ein Bild zeigt, welches ver-ändert werden kann.
Ich hab auch schon mehrfach Aufstellungen miterlebt, wo die Klienten "bewusst" gestellt haben - also so nach dem Motto "ich weiß ja, wie die Leute zueinander stehen sollten, damits *schön* ausschaut." Sowas wirkt von vornherein gekünstelt - und spätestens ab der Aufforderung "Wer einen Bewegungsimpuls hat, gibt dem bitte nach" crasht das "schöne" Bild meist in Sekunden in sich zusammen.
Für mich ist eine Familienaufstellung etwas, wo ich mir mein unbewusstes Bild einer Situation bewusst anschauen kann - und wo ich darüber hinaus auch noch erkennen kann, wie es den einzelnen Betroffenen in unterschiedlichen Situation (Positionen) geht.
Ich persönlich hab vor Jahren mal eine Aufstellung mit Steintieren gemacht, weil ich etwas erfahren hatte, was ich mir "anschauen wollte". Es ging um eine Frau und ihr Kind und ich wollte einfach wissen, mit welcher der beiden Personen ich identifiziert bin - und das war eindeutig - die Frau.
Das hat mir damals viel geholfen, aber die Lösung kam trotzdem erst voriges Jahr in einer "richtigen" Aufstellung, als ich mit meinen Eltern aufgestellt wurde - und der Aufsteller meinte "da fehlt wer" - und stellte einen Mann dazu - und bei mir brachen Staudämme - ich glaub, ich heulte fast ne halbe Stunde und es war unheimlich befreiend und beruhigend, in seinen Armen zu liegen und festgehalten zu werden.
Mir war sofort bewusst, wer diese Person ist - es war der Sohn dieser Frau. Mit ihm war ich zwar nicht identifiziert, aber er ist für mich emotional unheimlich wichtig - und das hätte ich beim selbst rum experimentieren nicht heraus gefunden, weil ich auf derartiges gar nicht gedacht hatte - und in der Aufstellung "zeigte es sich einfach".
PS.: Die Lösungen im Detail, ergeben sich durch die Aufstellung selbst - die Lösung weiß der Aufsteller selber uU nicht vorher.
Hi Elladana,
darf ich widersprechen? ein guter Aufsteller weiß die Lösung nie im vorhinein - er hat maximal eine Ahnung davon, mit welchen Personen aus dem System es zusammen hängt - der Rest ergibt sich in und durch die Aufstellung.
Klar hat man als Aufsteller eine Idee, um welche systemischen Verstrickungen es sich handeln könnte - dazu gibt es unterschiedlichste Zugangshinweise - aber das ist ja eben das Wesen von Familienaufstellungen mit realen Personen, dass dann in der Aufstellung selbst inter-agiert wird - und sich ein Bild zeigt, welches ver-ändert werden kann.
Ich hab auch schon mehrfach Aufstellungen miterlebt, wo die Klienten "bewusst" gestellt haben - also so nach dem Motto "ich weiß ja, wie die Leute zueinander stehen sollten, damits *schön* ausschaut." Sowas wirkt von vornherein gekünstelt - und spätestens ab der Aufforderung "Wer einen Bewegungsimpuls hat, gibt dem bitte nach" crasht das "schöne" Bild meist in Sekunden in sich zusammen.
Für mich ist eine Familienaufstellung etwas, wo ich mir mein unbewusstes Bild einer Situation bewusst anschauen kann - und wo ich darüber hinaus auch noch erkennen kann, wie es den einzelnen Betroffenen in unterschiedlichen Situation (Positionen) geht.
Ich persönlich hab vor Jahren mal eine Aufstellung mit Steintieren gemacht, weil ich etwas erfahren hatte, was ich mir "anschauen wollte". Es ging um eine Frau und ihr Kind und ich wollte einfach wissen, mit welcher der beiden Personen ich identifiziert bin - und das war eindeutig - die Frau.
Das hat mir damals viel geholfen, aber die Lösung kam trotzdem erst voriges Jahr in einer "richtigen" Aufstellung, als ich mit meinen Eltern aufgestellt wurde - und der Aufsteller meinte "da fehlt wer" - und stellte einen Mann dazu - und bei mir brachen Staudämme - ich glaub, ich heulte fast ne halbe Stunde und es war unheimlich befreiend und beruhigend, in seinen Armen zu liegen und festgehalten zu werden.
Mir war sofort bewusst, wer diese Person ist - es war der Sohn dieser Frau. Mit ihm war ich zwar nicht identifiziert, aber er ist für mich emotional unheimlich wichtig - und das hätte ich beim selbst rum experimentieren nicht heraus gefunden, weil ich auf derartiges gar nicht gedacht hatte - und in der Aufstellung "zeigte es sich einfach".