Freiheit oder Ordnung

herzlich

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13 April 2011
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Hallo zusammen,

was würdet ihr sagen?

Mein Ex und ich haben eine fixe Wochenend-Regelung was die Kinder betrifft. Besser gesagt, ich hab diese Regelung eingeführt, ihm war´s egal, der tut eh was er will.

Sie sind an seinen Wochenenden deshalb auch nicht bei ihm sondern bei seinen Eltern, ist aber jetzt egal, grundsätzlich ....

Die Jüngste (8J.) hat sich die Freiheit genommen, spontan zu entscheiden wo sie gerade sein will d.h. sie wird an den Wochenenden öfter hin- und hergefahren. Der Ex ruft z.B. auch an "meinem" Wochenende an, um sie einzuladen, mit ihm und der neuen Family baden zu fahren (er braucht eine Gesellschafterin für seinen angeheirateten - anstrengenden - Sohn).

Ist das ok oder doch zu früh für eine 8Jährige. Ist es nicht besser ihr in diesem Alter noch etwas Ordnung und Struktur zu vermitteln? Oder ist das nur mein Wunsch?

Liebe Grüße
Herzlich
 
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Hallo herzlich,

bevor meine Stieftochter bei uns einzog, war sie alle 4 Wochen (wegen der Entfernung) von Freitagabend bis Sonntagabend bei uns.

Meine ganz persönliche Meinung ist, dass Kinder eine Ordnung und ein geregeltes Leben brauchen.
Rede mit Deinem Ex und rede auch mit Deiner Tochter.
Du möchtest doch bestimmt an Deinem kinderfreien Wochenende für Dich etwas unternehmen ... Und Kinder verstehen mehr als wir glauben!!!

Und sie versuchen uns "Eltern" gegeneinander auszuspielen ... alles mitgemacht, aber mit Konsequenz durchgezogen!
 
Hallo herzlich,

wenn ihr klare Regelungen bezüglich der Kinder getroffen habt, sollten diese auch eingehalten werden, finde ich.

Ich halte es nicht für falsch, wenn Kinder es lernen sich an diese Ordnung zu halten.

Wie dein Mann die Wochenenden plant, an denen er mit den Kindern zusammen ist, ist seine Sache. Doch er sollte akzeptieren, daß dieses Recht auch für dich gilt.
 
Hallo!

Ganz klar:

REGELN!

Kinder brauchen diese, nicht nur um sich wohl zu fühlen, sondern auch, um sich an ihnen reiben zu können!

Klare Grenzen sind wie eine zweite Heimat für Kinder.
Natürlich kann man diese auch erweitern etc...
aber ganz ehrlich, ich würde mich net zum Spielball machen lassen.
Denn darauf läuft es schnell hinaus, wenn die kleine frei entscheiden kann und man als " taxi Mama " dann hin und herfährt.

Das wird dann später gerne ausgenutzt, denn sobald es im eigentlichen " Daheim " net passt, wird Wahl Nummer zwei groß geschrieben.
 
Ja, das ist auch meine Meinung.

Aber, mein Ex fragt sie direkt ohne mit mir darüber zu reden und dann ist sie auf mich böse, weil ich der Spielverderber es nicht erlaube.
Außerdem kann es sein, dass wir an diesem besagten Tag nichts besonderes unternehmen und dann kommt der Vorwurf, mit Papa hätte ich heute Spass haben können.

Mit ihm zu reden bringt nichts, das hab ich schon versucht. Erstens, hat er eine Schlange ups, ich wollte natürlich sagen, Frau, an seiner Seite, die ihm sagt was er zu denken hat und zweitens findet er es gut, wenn die Tochter das selbst entscheidet.

Er hats nicht so mit der Verantwortung und gibt sie gerne ab auch wenns ein 8jähriges Mädchen ist.

Liebe Grüße
Herzlich
 
Liebe herzlich!

Ich plädiere auch unbedingt für klare Regeln, Deine Tochter braucht das - auch wenn der Papa auf Sugardaddy spielt und meint, Deine Tochter sollte das selbst entscheiden.

Wäre sie 14, sähe das sicher anders aus. Aber eine 8-jährige braucht fixe Zeiten.

Der Vorteil von fixen Zeiten ist auch, dass sie sich darauf verlassen kann, dass Papa an diesen Tagen für sie da ist. Und nicht mal so und mal so - das schafft Unsicherheit beim Kind, auch wenn er so tut, als könnte SIE das auswählen - das ist nur Manipulation zum Schaden des Kindes. In Wahrheit wählt nämlich ER aus, nicht Deine Tochter.

Mit ihm zu reden bringt nichts, das hab ich schon versucht. Erstens, hat er eine Schlange ups, ich wollte natürlich sagen, Frau, an seiner Seite, die ihm sagt was er zu denken hat und zweitens findet er es gut, wenn die Tochter das selbst entscheidet.

Nicht sie entscheidet, er entscheidet - das ist eine gefinkelte Manipulation von ihm.

Bestehe auf fixe Regeln, wenn es gar nicht anders geht, würde ich an Deiner Stelle die nächsten Monate ein Programm machen, sodass Deine Kleine an Euren Wochenenden fix verplant ist und eben nur seine Wochenenden frei bleiben.

Später, wenn sich das eingespielt hat, kann man gerne mal gelegentlich ein Auge zudrücken - dazwischen kommen kann immer was, aber es sollte eine Ausnahme sein - für das Sicherheitsempfinden des Kindes.

Und ausmachen sollte er sich prinzipiell alles mit DIR und nicht mit dem Kind. Wenn er das nächste Mal mit der Idee kommt, die Tochter außerhalb seines Wochenendes zu holen, dann sag ihm, Ihr hättet das Wochenende bereits verplant (mach Dir im Geiste schonmal Gedanken darüber, was das sein könnte).

Solange, bis es sich eingespielt hat.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Nicht sie entscheidet, er entscheidet - das ist eine gefinkelte Manipulation von ihm.

Bestehe auf fixe Regeln, wenn es gar nicht anders geht, würde ich an Deiner Stelle die nächsten Monate ein Programm machen, sodass Deine Kleine an Euren Wochenenden fix verplant ist und eben nur seine Wochenenden frei bleiben.

Später, wenn sich das eingespielt hat, kann man gerne mal gelegentlich ein Auge zudrücken - dazwischen kommen kann immer was, aber es sollte eine Ausnahme sein - für das Sicherheitsempfinden des Kindes.

Und ausmachen sollte er sich prinzipiell alles mit DIR und nicht mit dem Kind.

GEAUSO ist es...leider!
 
Ja da steigt mir auch gleich die Wut hoch wenn ich das lese denn... ich hab auch 18 Jahre lang geglaubt, ich hätte die Entscheidungen getroffen, doch es passierte immer das was er wollte.

Das ist eben seine Art, er ist Meister der Manipulation und zwar auf eine so subtile Weise, dass derjenige der dafür empfänglich ist, es gar nicht mitbekommt. Oje, da fangen alte Wunden wieder an zu bluten.

Ich hab ihr heute erlaubt bei ihm zu bleiben obwohl ich zuerst gesagt habe, es ginge auf keinen Fall. Soviel zur Konsequenz:(.

Aber die Strategie von Reinfriede ist gut, ich werd mir was überlegen.

Er wird mich aber nicht fragen, er macht alles über das Kind. Damit dann das Gefühl zurückbleibt, er hätte gerne was mit ihr gemacht, aber die Mama hat es verhindert. Sonst würde er sich auch nicht über unsere Abmachung hinwegsetzen. Er zeigt mir damit ja auch, was er von meinen "Regeln" hält.

Das Problem ist, sie will unbedingt zu ihm. Soviele "Supersachen" fallen mir gar nicht ein um da mithalten zu können. Er IST der Superdaddy für sie und indem ich ihr dann "verbiete" zu ihm zu kommen, passiert wieder genau was er will.

Oh Gott, das klingt ja wie ein Kampf! Dazu darf es nicht kommen! Ich weiß auch gar nicht was ich jedes zweite Wochenende planen soll, was ihr Spaß macht UND der 15 u. 13 jährigen auch.


Liebe Grüße
Herzlich
 
Er wird mich aber nicht fragen, er macht alles über das Kind.

Das Problem ist, sie will unbedingt zu ihm. Soviele "Supersachen" fallen mir gar nicht ein um da mithalten zu können.

Liebe herzlich,

das ist in der Tat ein Problem, um das ich Dich nicht beneide. Regeln dienen zur Orientierung,
aber wenn sie nicht eingehalten werden, dann ist auch ihr Sinn hinfällig.

Ich fände es enorm anstrengend und auf Dauer auch nicht durchführbar, lauter tolle Aktionen zu
planen, um "mithalten" zu können. Das hat etwas total Verkrampftes, die Spontanität bliebe auf der
Strecke und mit der Zeit wohl auch die Freude daran, eben wegen der bedingten Freiwilligkeit.

Kurze Zwischenfrage:
normalerweise gibt es ja im Rahmen der Besuchsregelung außer den Wochenenden einen
weiteren Tag unter der Woche, an welchem die Kinder den Vater sehen können. Ist das bei
Euch nicht so?

Wenn ein Kind 14 Tage lang einen von ihm nach wie vor geliebten Elternteil nicht sehen
kann, ist das lange. Für diese Art Vorgabe hätte ich auch kein Verständnis.

Lass Dich aber nicht kirre machen.
Nachdem Dein Ex mangels Einsicht kein Ansprechpartner ist, würde ich versuchen, mit der
Tochter zu reden, ihr Deinen Standpunkt zu erklären - aber ohne den Vater anzugreifen. Also
keinesfalls die Argumentationsschiene "schließlich hat ER uns ja verlassen ... das hätte er sich
früher überlegen müssen ... etc." Das kommt bei Kindern nicht an.

Sie wird es aber trotzdem nicht wirklich verstehen, schätze ich.
Das "Problem" ist nämlich, dass sie zu ihm WILL.

Wenn Du zB verhinderst, dass sie ihn sieht, ohne dass es dafür einen Grund gibt, dann wird
sie das kaum nachvollziehen können. "Aus Prinzip" kommt bei ihr sicher nicht gut an, denn
schließlich will sie nur zu ihrem Vater. Aus ihrer Sicht völlig verständlich.

Mein Vorschlag wäre, dass sie die fixen Wochenenden bei ihrem Vater unbedingt einhält.
Außerhalb dieser Zeiten würde ich sie auch zu ihm lassen - aber nur, wenn es mit Deinen
eigenen Plänen nicht kollidiert. Wenn Du mit den Kindern schon etwas vorhast, dann soll
es auch dabei bleiben.

Wenn sie öfter hin- und hergefahren wird, dann sollte ER sich darum kümmern. Sprich,
ER fährt sie (nicht Du). Er muss dafür Sorge tragen, mit Dir zu klären, ob Du zB zuhause
bist, wenn er sie wieder bringt. Er kann kaum davon ausgehen, dass Du Gewehr-bei-Fuß
stehst. Das wird auch die Tochter mit ihren 8 Jahren verstehen.
Auf Dauer wird ihm das sicher zu stressig werden, denn unterm Strich bist letzten Endes
Du es, die die Regeln dennoch vorgibt.

Sie sind an seinen Wochenenden deshalb auch nicht bei ihm sondern bei seinen Eltern, ist aber jetzt egal, grundsätzlich ....

Warum sind sie denn nicht bei ihm??

Wie kommen denn die älteren Töchter mit der Situation (und mit der Schlange) zurecht?

LG
Lucille
 
Oh Gott, das klingt ja wie ein Kampf! Dazu darf es nicht kommen! Ich weiß auch gar nicht was ich jedes zweite Wochenende planen soll, was ihr Spaß macht UND der 15 u. 13 jährigen auch.

Verstehe ich das jetzt falsch, oder nimmt er an den Wochenenden nur die Kleine?

Oder will er außertourlich nur die Kleine holen?

Wenn das der Fall ist, würde ich dafür plädieren, dass er sie immer zu dritt nimmt. Fühlen sich die anderen nicht zurückgesetzt, wenn er nur die Kleine holen möchte?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ganz ehrlich,

lade ihn zu einem klärenden Gespräch zum Jugendamt ein... bzw. lasse ihn einladen!
Er hat mit DIR die Termine auszumachen und PUNKT!

Ich hatte es auch anfangs:
Mamaaaa... der Papa hat gerade angerufen, er möchte uns dann und dann abholen. Das geht doch eh, oder?

NEIN, es ging eben net!

Ich bin gerne bereit, die Kinder zu anderen Zeiten zu bringen, zu holen etc.
Aber ich möchte mein Leben nicht nach IHM ausrichten, sondern genießen wie ICH es will!

Mittlerweile klappt es super!

Die Kinder sind einmal im Monat für ein WE bei ihm, Ferienzeit ist flexibel...

Haben wir etwas vor, Urlaub, etc... behalte ich es MIR offen.

Genauso kann aber auch ER MICH anrufen und nachfragen, wie es morgen ausschaut, er wäre in der nähe und würde gerne so und so.

Kein Thema, wenn die Kinder unter der Schulzeit PÜNKTLICH wieder hier sind!
 
Aber ich möchte mein Leben nicht nach IHM ausrichten, sondern genießen wie ICH es will!!

Auf die Beiträge von @herzlich umgemünzt, bleibt
da das Kinderbedürfnis außen vor - die Tochter will
ja zu ihrem Vater. Ich persönlich halte es nicht für
sinnvoll, solche Wünsche zu torpedieren.

Lediglich die Modalitäten, wie die TE sie beschrieben hat,
wären für mich auch nicht tragbar.
.
 
Danke für eure Beiträge.

Der Ex und seine Eltern, Oma und Opa, leben im selben Haus. Er unten, sie oben. Er nimmt SEINE Wochenenden gar nicht wahr. Die Kinder sind die ganze Zeit bei den Großeltern und im Garten. Die Neue hat bei den zwei Großen (13 u. 15jährig) von Anfang an klargestellt, dass sie kein Interesse hat, die zwei zu sehen geschweige denn für sie zu kochen oder ähnliches.

Ich bringe die Kinder am Freitag zu Oma und Opa und hole sie am Sonntag wieder ab.

Außer die 15jährige, die lebt zur Zeit bei den Großeltern. Nein, das stimmt ja auch nicht ganz:
Sie hat unten, bei Papa, ein Zimmer aber sonst keinen Kontakt. Essen, duschen etc. macht sie oben bei Oma. Weil es ständig Probleme mit der Neuen gibt.

D.h. die Großeltern kümmern sich an SEINEN Wochenenden um die Kinder.

Auf Bitte der 15jährigen habe ich eine gerichtliche Regelung erwirkt, durch die er schriftlich dazu gezwungen ist, einmal im Monat Zeit ausschließlich mit seinen 3 Kindern (aus erster Ehe) ohne Beisein der neuen Familie zu verbringen. Der Zeitraum muß mindestens 5 Stunden durchgehend sein und an das hält er sich jetzt auch. (Eine traurige Geschichte:(.)

Die 15jährige wollte ihn unbedingt dazu zwingen, seine Verantwortung zu übernehmen.

Die 13jährige hat nach dem letzten Wochenende festgestellt, dass er keine Minute mehr Zeit investiert, als er muß. Traurig aber war.
Ich spür aber, dass sie sich (innerlich) immer mehr von ihm distanzieren und ich denke, anders ist das auch gar nicht auszuhalten was sich der dauernd herausnimmt. Der Losslassprozess ist jetzt im Gange - endlich.

Aber.... bei der Jüngsten ist eben alles anders. Sie ist ja sehr willkommen weil sie in ähnlichem Alter ist, wie der angeheiratete Sohn.

Wenn es ihm in seine Pläne passt, lädt er sie eben ein mitzufahren, wohin auch immer und es interessiert ihn nicht welches WE gerade ist.

Bei der 8jährigen bleibt halt der Eindruck zurück, die Mama will mich nicht zum Papa lassen. Da hat er endlich Zeit für mich und will mich und die Mama läßt mich nicht zu ihm.

Ich weiß nicht, ob es das wert ist. Ob hier die Ordnung wirklich das beste für alle Beteiligten ist.

Die Erfahrung, wie der Papa wirklich ist, bleibt ihr ja sowieso nicht erspart und das kann ich ihr nicht sagen, das muß sie selber erfahren, so wie die zwei Großen (und ich selber auch). Wenn ich sie "zwinge" bei mir zu sein, wenn sie nicht will, treibe ich sie doch von mir weg. Sie wird sich dann irgendwann gegen mich richten oder sehe ich zu schwarz.

Liebe Grüße
Herzlich
 
Ich spür aber, dass sie sich (innerlich) immer mehr von ihm distanzieren und ich denke, anders ist das auch gar nicht auszuhalten was sich der dauernd herausnimmt. Der Losslassprozess ist jetzt im Gange - endlich.

Das ist in erster Linie für die Kinder furchtbar traurig.
Ich werde es nie verstehen, wie ein Elternteil seine Kinder aufs Abstellgleis schieben
kann. Auch nicht bzw. schon gar nicht einer Next zuliebe.

Eure Situation ist ganz schön verfahren, liebe herzlich.
Die beiden Großen musst Du so oder so einfach ihr Ding machen
lassen. Was ich allerdings nicht täte ist, sie zu den Großeltern an
SEINEM Wochenende zu chauffieren. Das ist einfach nicht Deine
Aufgabe, ich würde da Grenzen setzen.

Bei der 8jährigen bleibt halt der Eindruck zurück, die Mama will mich nicht zum Papa lassen. Da hat er endlich Zeit für mich und will mich und die Mama läßt mich nicht zu ihm.

Wenn ich sie "zwinge" bei mir zu sein, wenn sie nicht will, treibe ich sie doch von mir weg.

Ich glaube, das siehst Du ganz richtig.
Es ist sicherlich schwer, in solchen Situationen die nötige Gelassenheit
aufzubringen, wenn man innerlich kocht. Aber eines Tages wird Deine
Tochter Dir dankbar sein, dass Du keinen Druck ausgeübt hast.

LG
Lucille
 
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Auf die Beiträge von @herzlich umgemünzt, bleibt
da das Kinderbedürfnis außen vor - die Tochter will
ja zu ihrem Vater. Ich persönlich halte es nicht für
sinnvoll, solche Wünsche zu torpedieren.

Lediglich die Modalitäten, wie die TE sie beschrieben hat,
wären für mich auch nicht tragbar.
.

Ich schrieb ja, das ich kein Problem damit habe, wenn ICH bescheid bekomme!
 
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