Gewalt in der Familie

PeterX2

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1 Januar 2011
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Ihr Lieben, - ich bin sozusagen funkelnagelneu hier und m. Ich bin nicht mehr berufstätig (war GF in einem Handelsunternehmen) und habe außer "gangundgäbe"-Sorgen keine besonderen Probleme. Mein derzeitiger Lebensinhalt ist unter anderem, die Unterstützung betagter Menschen (etwa 70 Haushalte) beim Umgang mit "technischen Errungenschaften" und anderem mehr. Und schon soll meine Vorstellung eine Ende haben. Doch zuletzt noch: Meine Sicht der beiden Geschlechter, -> immenser Unterschied.

Nun zum Thema Weihnachten und dem Verhältnis zu den Eltern.
Die nachfolgende Geschichte ist textlich so gestaltet (weil zu Vorträgen vorgelesen) als würde sie jemand anderen betreffen. Doch sie ist ohne jede Beifügung, auf Punkt und Beistrich wahr und die meine.

AUCH WEIHNACHTEN

Draußen bitter kalt.
Schnee bis zu den Hüften und drinnen gerade mal zwölf Grad.

Drei kleine Buben und Weihnachten.

Der Ältere, noch nicht fünf und die Brüder, Zwillinge ganze zwei Jahre alt.

Immer zu Weihnachten sollte die Wohnung blitzblank sein und glänzen.
Und alles was man mit dem Auge erblicken kann, sollte der Fingerprobe des Vaters standhalten, wenn er von einer „guten Bekannten“ nach Hause kam.

Die Mutter, eingehüllt in ein Kopftuch, verfrachtet tagsüber Ziegel aus dem Bombentrichter vor dem Haus. Und vormittags am 24. Dezember, plagte sie sich mit ihren geschundenen rissigen Händen mit der Wäsche im tropfenden Waschtrog. Und das mitten in einer viel zu kleinen Küche – mit schweißgebadeter Stirn und heftigen Auf-und-Abbewegungen auf einer sogenannten Waschrumpel.

Wenn der Staubtester nach Hause kam und der Waschtrog war nicht, im fünf Stockwerke tiefer gelegenen Keller verschwunden, ging’s der Mutter nicht gut. Da trat der „Koksstierer“ in Aktion. Koksstierer. Also dieser Koksstierer war eine 1,5 m hohe und cirka vier Kilo schwere Eisenstange und diente die gestaute Glut im Ofen zu durchlüften - dies war seine eigentliche Funktion.

Kerzengerade war das „böse“ Stück allerdings nicht mehr, weil es hatte auf Grund uneigentlicher Gebrauchsweise sozusagen die Körperform der Mutter angenommen.

Weihnachten. Dem Älteren der Buben fiel mit sieben das erste mal eine gewisse Regelmäßigkeit auf, nämlich, dass alle drei Brüder gleichzeitig, also ausgerechnet immer am Heiligen Abend schlimm waren.

Es gab dann weder Christbaum noch Geschenke und die drei verbrachten den Heiligen Abend, wie all die Jahre zuvor, schluchzend und befehlsgemäß „habt acht“ liegend im Bett.

Die Mutter, - sie hielt auf die Dauer weder die gute Bekannte, noch den Staubfinger und schon gar nicht die stete Körperlichkeit aus und verabschiedete sich still und leise mit Wiener Stadtgas.

Ein Jahr später, - es war wieder Weihnachten, - der Vater hatte inzwischen die gute Bekannte als „Mutter“ herbeigeschafft und diese brachte ihrerseits, sozusagen als Draufgabe ein Mädchen mit, - und siehe da, - im Kellerabteil entdeckte einer der Buben hinter einem alten Kasten einen bereitgestellten Tannenbaum.

Nun, keine Sorge. Tannenbaum in geschmücktem Zustand sahen die drei Buben auch diesmal nicht.

Sie waren wieder angeblich schlimm, - mussten wieder „habt acht“ im Bett liegen und nur das Mädchen durfte den heiß ersehnten Lichterbaum sehn.
Ob denn nur Mädchen brav sind?

Eines Tages, der ältere war inzwischen fünfzehn geworden und kam notwendiger, unnötiger - oder natürliche Weise, also auf welche Weise und aus welcher Begründung auch immer, - auf die Idee mit der um zwei Jahre jüngeren Stiefschwester Doktor zu spielen. Völlig verblüfft und sprachlos war er, als ihm die Schwester geringschätzig erklärte, „sag du hast ja keine Ahnung – also der Papa ......................“.

Ab damals wussten die drei Jungen, - oder meinten es mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass Mädchen unter bestimmten Umständen die Braveren sein können und zu Weihnachten einen fein geschmückten, strahlenden Christbaum sehn dürfen.


Übrigens, - Alles Gute, Glück, Zufriedenheit und Gesundheit im Neuen Jahr / Peter
 
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AW: Weihnachten

b damals wussten die drei Jungen, - oder meinten es mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass Mädchen unter bestimmten Umständen die Braveren sein können und zu Weihnachten einen fein geschmückten, strahlenden Christbaum sehn dürfen.

Hallo Peter.

Was du hier schilderst nennt man in Deutschland zumindest eine Straftat und nicht Prostitution. Aber vielleicht hast du das damals als Kind so nicht sehen können, aus Unwissenheit.

Ich wünsche dir auch alles Gute für das neue Jahr.

Viele Grüße,

Johanne
 
AW: Weihnachten

Hallo Peter.

Was du hier schilderst nennt man in Deutschland zumindest eine Straftat und nicht Prostitution. Aber vielleicht hast du das damals als Kind so nicht sehen können, aus Unwissenheit.

Ich wünsche dir auch alles Gute für das neue Jahr.

Viele Grüße,

Johanne
Interessant, ich hatte es sofort so empfunden. An letzteres hätte ich nicht gedacht.
 
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AW: Gewalt in der Familie

Hallo Peter,


Selbst wenn dies ein fiektiver Fernsehfilm oder ein Spielfilm wäre, so hätte es die Darsteller bis an ihre Grenzen ihres Dasein gebracht !!!!
Nach so einen Drehbuch zu spielen , muß schlaflose Nächte, Alpträume, unendlicher Haß und unerträgliche Traurigkeit bedeuten !!


Um so schlimmer ist die Erkenntnis , zu erkennen, daß dies kein Film sondern DEINE Vergangenheit ist !

Ein Wunder , daß Du lebst !!!!


In Gedanken eine herzliche Umarmung :trost:,


Silence
 
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