Gibt es wahre Freunde überhaupt?

Silviy

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1 Oktober 2013
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Hallo Allerseits,
kurz zu mir, bin 47 Jahre alt, geschieden, drei Kinder 19,19,17 Jahre alt....

Lese hier schon ganz lange mit , schön dieser Austausch hier untereinander:)

Ich dachte ich kann vielleicht auch mal was loswerden, vielleicht hat ja der Ein oder Andere einen guten Rat für mich?

Also, ich werde sozusagen in der Mitte meines Lebens ziemlich auf die harte Probe gestellt, so empfinde ich es zur Zeit !

Meine allerbeste Freundin(dachte ich immer) hat mich vor einigen Monaten stillschweigend verlassen, sie hat sich nicht mehr auf meine smsen reagiert und meine Anrufe hat sie einfach nicht mehr entgegen genommen. Bis ich dann meine eigene Rufnummer unterdrückt hatte, da bekam ich sie dann doch einmal an die Strippe, sie sagte mir sie könne jetzt im Moment nicht mit mir sprechen und legte auf. Ich nahm das natürlich sehr persönlich.
Nach einigen Tagen hab ich sie dann nochmal mit Smsen bombadiert und sie versicherte mir, dass es nichts mit mir zu tun hatte.
Sie war/ist die Patentante meiner Tochter... ... nach langer Zeit haben wir sie einfach zu ihrem Geburtstag besucht, sie hat auch eine Scheidung hinter sich, ich verstand mich immer sehr gut mit ihrem Mann, ich glaube das ist sicher auch der Grund warum sie den Bezug zu mir verloren hatte... ...sie tat so als wenn nichts wäre ließ uns rein und ja, ich spürte irgendwie diesen Abstand den sie mir entgegenbrachte....
Ich habe mich dann ein paar Tage später von ihr offiziell per Mail verabschiedet und ihr weiterhin ein schönes leben gewünscht!

Es tat sehr weh....

Ich steckte auch zur Zeit in einer Krise, bin vor gut einer Woche nach 23 jähriger Ehe geschieden worden, lebe seit 3 Jahren getrennt...das war schon sehr hart, einfach so endgültig.
Allerdings habe ich eine neue Beziehung, die mir auch ganz gut tut, nur bin ich immer noch der Meinung dass ich erstmal eine Beziehung abschließen sollte, bevor ich etwas Neues beginne..nur mein neuer Partner sagt, ich bin jetzt hier und wir werden das schon beide schaffen....ich bin da für dich!
Klar ist das schön....nur irgendwie ist das ganz schön viel alles zu verarbeiten....
Nunja , jedenfalls fehlt mir in dem Moment eine/meine beste Freundin an meiner Seite...
Jemand mit dem ich reden kann, mehr als das....eine andere Freundin hat nie für mich Zeit, verschiebt ständig unsere verabredeten Termine... ...letztens war ich doch sehr unglücklich, da habe ich ihr leichte Vorwürfe gemacht, dass sie nie Zeit für mich hätte und das es mir nicht so gut ginge... ... ich hatte erwartert, dass sie sich Zeit nehmen würde, aber da kam nichts... und ich bin natürlich auch manchmal zu stolz, geb ich ja zu....
Dann denke ich so für mich...dann eben nicht, ich möchte mich nicht aufdrängen!

Gestern habe ich mir von meinem Partner sein Handy geliehen, weil er whats app hat und ich nicht, ich schreibe dann immer mit meiner Tochter:)
Da hab ich dann zufällig gesehen dass "Sie" mit meinem Partner geschrieben hat...so auf die Art "du, ich muss dir mal was sagen, aber du darfst Silvi davon nichts erzählen", ich dachte ich hab mich verguckt:-(
Ich wußte dass ich das nicht hätte lesen dürfen, aber ich konnte nicht anders.
Sie hat ihm geschrieben, dass wir keine Zeit finden würden unsere Freundschaft zu intensivieren und sie glaubt ich leide unter der Trennung, Kinder , Scheidung u.u. ihr fehlt einfach jemand zum Reden und sie hätte sich gedacht, mit mir mal ein Wellness-Wochenende zu machen, mit viel quatschen und allem drum und dran....ob er was dagegen hätte und er solle man gut auf mich aufpassen.
Ich hab gedacht , ich les nicht richtig...

Ich war völlig von der Rolle, weiß gar nicht so wirklich was ich davon halten soll?

Ich finde das total blöd, im Prinzip weiß sie ganz genau, wie wichtig mir die Gespräche doch jetzt sind, ich brauche sie eigentlich jetzt... ... und wieso sagt sie ihm das?
Ich versteh das alles nicht? Einerseits macht sie sich ja Gedanken um mich, andererseits...hmm?
Ich hab so getan, als weiß ich von nichts....
Sie hat sich auch noich nicht gemeldet, ich weiß auch gar nicht wann sie mich fragen wird, ich weiß aber, dass dieses Wochenende wie sie sich das denkt, nie stattfinden wird.

Ich möchte auf diese Freundschaft einfach keine Energie drauf verschwenden....

Manchmal zweifle ich an Freundschaften?!!

Danke erstmal fürs lesen:)

LG Silvia

P.S. Puh, ganz schön viel geschriebenes:)
 
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Guten Morgen!

Es gibt einen Satz meiner Mama....früher habe ich ihn gerne mit einer Handbewegung abgetan, heute liebe ich ihn:


" Menschen begegnen sich, lernen sich kennen, werden Freunde und müssen sich trennen! "

Es gibt für alles einen Grund im Leben,
manchmal sieht man ihn erst später, weil man in dem besagten Moment in sich fest hängt.....

Man muss einfach lernen, sich nicht von außen abhängig zu machen
und in sich den Frieden suchen!

Klar gibt es Situationen, wo man hofft, auf das richtige Ohr zu stoßen!
Auf " Freunde " baut, die einen doch sonst immer verstanden haben.....

Wenn du bereit bist,
IHR die Zeit zu geben, die sie jetzt vielleicht braucht ( für was auch immer *lach )
dann gebe sie ihr und lass sie danach wieder zurück in dein Leben.....

Wenn du das nicht möchtest,
dann lass sie ziehen!

Suche aber nicht den fehler bei dir, oder ihr...
nehme die Situation an, es ist so!

Die Frage nach dem " Warum " kann dir niemand beantworten,
man kann sich der Situation nur fügen, und daraus für sich das beste machen!

Alles Gute auf deinem Weg!
 
Hallo Silvia!

Dem, was Ella schreibt, stimme ich zu. Im Schnitt wechseln wir wohl alle 9 Jahre unsere "Freunde" aus. Menschen ändern sich nun mal, wobei es dabei keinem einen Vorwurf zu machen gibt. Wir ziehen um, ändern unsere Hobbies, verlagern unseren Fokus auf andere Menschen, was alles total normal ist.

Bei einer "Freundin" bin ich derjenige der sich abkapselt und ich bin auch Pate von einer Tochter von ihr. Der Grund ist einfach das Gefühl, dass wir zu unterschiedlich sind und ich zur Zeit nicht die Kraft aufbringen möchte ständig für sie da zu sein, da ich auch eigene "Probleme" habe. Was kann bei euch der Grund sein?

Dennoch basieren solche Begebenheiten immer auf zwei Seiten. Eine Freundschaft löst sich oftmals nicht auf, weil nur eine der beiden Seiten es zulässt. Man kann versuchen den Kontakt zu intensivieren, wie man es selbst möchte. Man kann versuchen dem anderen den Raum zu lassen, den er für sich beansprucht. Man kann die Dinge einfach so belassen wie sie sind und abwarten, was sich eventuell daraus entwickeln wird. Es gibt so viele Möglichkeiten wie man sie sich nur vorstellen kann.

Wer Kummer in sich trägt vergisst meiner Meinung nach oft, dass andere ebenfalls Kummer haben können. Häufig fehlt in innigen Freundschaften auch eine gewisse Abgrenzung der Emotionalität ... statt Mitgefühl gibt es ein Mitleiden. Damit meine ich, dass man das Leid anderer auch auf sich projizieren kann. Das sind dann diese Situationen wo man eigentlich nicht von der Sache betroffen ist, aber trotzdem anfängt zu weinen. Situationen die einem Kraft rauben und man sich dann irgendwann sagt "genug jetzt". Liegt bei euch vielleicht so eine Situation vor?

Was deine Freundin mit chronischer Zeitnot angeht, kannst du abwarten oder die Initiative ergreifen. Was mag wohl passieren wenn du sie fragst, ob sie mit dir ein Wellness-Wochenende machen würde!? Ansonsten finde ich Ihre Idee super! Diese Leute, die großen Aktionismus haben, aber im Endeffekt nichts dahinter steckt, kenne ich aber auch :). Die haben vermutlich einfach zu viele Baustellen.

Generell würde ich sagen: Ja! Es gibt wahre Freundschaften. ABER: Es sind alles nur Momentaufnahmen in unserem Leben.

Falls es dir nicht gut gehen sollte, versuche erst mal selbst Ordnung in dein Leben bekommen. Wenn du genug Kraft haben solltest, kannst du versuchen eine gute Freundin zu sein, anstatt eine gute Freundin zu suchen.

Lieben Gruß
Sebastian
 
Freundschaften benötigen manchmal auch ein wenig Abstand.

Verwechsele deine Freundin nicht mit einem Gesprächstherapeuten, der da ist für dich, wenn du einen Termin machst.

Du scheinst große Erwartungen an eine Freundin zu haben. Vielleicht zu große.

Gönne ihr den Freiraum, den sie für sich möchte, ohne böse zu sein auf sie. Zeige Verständnis.

Zuviel Nähe tötet jede Freundschaft.
 
Hallo!
Hallo Silvy!
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es wahre Freundschaften gibt. Bevor mein bester Freund gestorben ist, hatten wir ca. schon 17 Jahren engeren Kontakt.

Zusammenfassend war das natürlich mal mehr, mal weniger, aber wir unternahmen viel, machten gemeinsam Kurse, verbrachten hin und wieder Zeit zusammen.

Zu deiner Geschichte schreibe ich dir rein aus Bauchgefühl meine Antwort, also rein so wie ich es jetzt empfunden habe.

In deinen Zeilen liegt viel Stress, Verlustangst aber auch sehr viel menschliches Gefühl für deine Freundin.

Man weiss nie welche Gründe es gibt. Es könnte sein, dass sie selber gerade mit Problemen nicht zurechtkommt, etwas Abstand benötigt und für deine Probleme nicht da sein kann.

Wer trägt die Verantwortung wenn etwas in Brüche geht, beide oder niemand, weil es einfach passieren kann?
Geht es in eurer Freundschaft nur um Probleme, geht es nur darum für den andern da zu sein? Wieviel Spass habt ihr? Wann seit ihr fort gewesen, ohne dass es um Probleme, Depressionen geht.

Ich kann mich selber erinnern, ich hatte auch nicht immer die besten Phasen in meinen Leben und ging dann oft nicht zu Telefon, nicht weil ich den Menschen gegenüber nicht mochte, sondern weil ich wusste, dieser braucht nicht, ich habe auch andere Bedürfnisse in Beziehungen, als immer nur dazusein.

Ich bin es mir selber wert, gefragt zu werden wie es mir geht, können wir einfach was unternehmen und nur einfach Spass haben, ich denke an dich, wenn es um Lebensfreude geht und nicht nur ausschliesslich dann, wenn es mir schlecht geht, ich gebraucht werde.

Es könnte sein, dass diese Freundin, genau dieses empfindet. Ich werde nur gebraucht, ich will aber nicht gebraucht werden, mit SMS beschossen werden und mit Abschiedsmail berieselt werden, weil ich selber genug Probleme habe und einfach zwischendurch eine Abgrenzung haben und einfach nur zwanglos ohne Problemwälzen unternehmen, wie Kino, was spielen, was nettes essen gehen.

Die Frage ist, ist deine Freundin nun alleine Schuld, sie ist schlecht, weil sie für mich nicht verfügbar war.
Oder gibt es dazu eine Verantwortung die du mittragen könntest, die Freundschaft hast immerhin du aufgekündigt.

Hast du schon daran gedacht, dass dieses Mail nicht nur dir weh getan haben könnte. Hast du daran gedacht, dass es vielleicht deiner Freundin momentan nicht gut geht, sie Depressionen haben könnte und derzeit nicht allzuviel auf Menschen zugeht.?

In deinen Zeilen vermisse ich das, bist du dir wirklich absolut sicher, dass du die Freundin für sie bist, die du verlangst, die sie für dich sein soll?

Manchmal ist es zu spät, manchmal nicht, ehre auf alle Fälle die Zeit, die du mit ihr verbracht hast, wertschätze sie. Den endgültigen Abschied per e-mail hast auf alle Fälle du selber wollen, sowie die Zeile wo ich lese, ich will in diese Freundschaft keine Energie verschwenden.

Es ist in Krisenzeiten für keinen Menschen der Welt einfach. Für dich nicht, für deine Freundin. Wenn du mich fragst zu dieser Geschichte, es war voreilig und hart von dir, dieses e-mail zu verfassen, aber es sind Krisenzeiten und vielleicht kommt ihr nocheinmal zusammen.

lg
Ritter Omlett
 
Guten Morgen,
uuuiiiii bin gerade völlig überwältigt über eure interessanten Beiträge. . .

Es gibt für alles einen Grund im Leben,
manchmal sieht man ihn erst später, weil man in dem besagten Moment in sich fest hängt.....

Man muss einfach lernen, sich nicht von außen abhängig zu machen
und in sich den Frieden suchen!
Ella :)
Ich denke auch, es gibt für alles einen Grund ja und ich hänge zur Zeit völlig fest!
Auf der Suche nach den inneren Frieden, ja, ich glaube das ist schon die richtige Richtung, übrigens...
Es gibt einen Satz meiner Mama....früher habe ich ihn gerne mit einer Handbewegung abgetan, heute liebe ich ihn:

" Menschen begegnen sich, lernen sich kennen, werden Freunde und müssen sich trennen! "
...den satz mag ich auch dank dir .

Im Schnitt wechseln wir wohl alle 9 Jahre unsere "Freunde" aus. Menschen ändern sich nun mal, wobei es dabei keinem einen Vorwurf zu machen gibt. Wir ziehen um, ändern unsere Hobbies, verlagern unseren Fokus auf andere Menschen, was alles total normal ist.
Alle 9 Jahre? Hmm, das wußte ich auch noch gar nicht. Hallo Bubble/Sebastian :)
Wir verändern uns natürlich, so soll es, so muss es ja auch sein, weil, ständig auf ein und derselben Stelle zu treten macht überhaupt keinen Sinn. Nicht jeder hat natürlich auch den Mut zur Veränderung und man muss sie auch zulassen können und ich denke da fangen die Schwierigkeiten an, das kann auch nicht jeder und so fängt man an zu hinterfragen, oder nicht?


"Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern.".



Eine Freundschaft löst sich oftmals nicht auf, weil nur eine der beiden Seiten es zulässt. Man kann versuchen den Kontakt zu intensivieren, wie man es selbst möchte. Man kann versuchen dem anderen den Raum zu lassen, den er für sich beansprucht. Man kann die Dinge einfach so belassen wie sie sind und abwarten, was sich eventuell daraus entwickeln wird. Es gibt so viele Möglichkeiten wie man sie sich nur vorstellen kann.
Wer Kummer in sich trägt vergisst meiner Meinung nach oft, dass andere ebenfalls Kummer haben können.
Wow , du triffst voll den Nagel auf den Kopf, glaub mir ich hab ja nicht so einfach aufgegeben, das alles hab ich versucht, nur irgendwann hab ich angefangen aufzugeben, natürlich hab ich auch oftmals über ihren Kummer nachgedacht, vielleicht hätte ich mir selber mehr Zeit geben müssen. Vielleicht vielleicht vielleicht... ...
Diese Leute, die großen Aktionismus haben, aber im Endeffekt nichts dahinter steckt, kenne ich aber auch :). Die haben vermutlich einfach zu viele Baustellen.
Ja, im Endeffekt steckt nichts dahinter... ich kenne sie ja . Ein Satz von ihr geht mir nicht mehr aus dem Kopf...wenn ich meine Prioritäten anders setzen würde, wär das sicher eine Möglichkeit! Das sagt mir doch auch schon alles....und ich finde es einfach nicht richtig, dass sie sich mit meinem Partner zusammen tun will? Das verstehe ich überhaupt nicht... ...
Falls es dir nicht gut gehen sollte, versuche erst mal selbst Ordnung in dein Leben bekommen. Wenn du genug Kraft haben solltest, kannst du versuchen eine gute Freundin zu sein, anstatt eine gute Freundin zu suchen.
Tja, eigentlich hab ich gar keine andere Wahl...
Danke dir Bubble für deine Gedanken...ich bin dabei...mein Leben in Ordnung bringen!
Du scheinst große Erwartungen an eine Freundin zu haben. Vielleicht zu große.
Hmm?
Hallo liebe Clara :)
Weißt du, ich bin kein oberflächlicher Mensch, ich bin eine gute Zuhörerin...ich bin verläßlich, man kann mich zu jeder Tageszeit anrufen und versuche immer für jeden da zu sein! Manchmal empfinde ich auch vieles zu einseitig, weil immer ich es bin, die sich meldet!
Habe ich dann eine zu hohe Erwartungshaltung, wenn es mir schlecht geht, dass jemand auch mal in dem Moment für mich da sein könnte?
Wo sind die Freunde in der Not,wenn man tatsächlich mal einen braucht?

Ich habe vielleicht eine falsche Einstellung dazu....
Verwechsele deine Freundin nicht mit einem Gesprächstherapeuten, der da ist für dich, wenn du einen Termin machst.
quote]

Musste gerade schmunzeln, könnte mir nicht vorstellen, mich einem Fremden gegenüber zusetzen und meine Sorgen zu erzählen....den könnt ich glaub ich auch gar nicht in die Augen sehen.
Nun, vielleicht ist da ja auch was dran. Aber ich dachte immer Freundinnen dürfen alles wissen?
Meinen Kummer mit mir teilen?
Jemand mein Herz ausschütten wenn ich traurig bin?
Mein Mann...Ex-Mann hat immer gesagt " Freunde hat man nicht, nur gute Bekannte!" mittlerweile glaube ich ihm das fast.
Aber ich kann mir schon denken wie du das meinst Clara, nur ist es ja auch nicht so einfach einen guten Therapeuten zu finden,bzw...einen Termin zu bekommen. Ein Jahr Wartezeit ist ja fast gar nichts und ich finde das ganz schön erschreckend, wenn ich ehrlich bin!
In deinen Zeilen liegt viel Stress, Verlustangst aber auch sehr viel menschliches Gefühl für deine Freundin.
Ritter Omlett:)
freut mich, ich glaube du kannst gut zwischen den Zeilen lesen, ist mir an anderer Stelle schon positiv aufgefallen...
Ja Stress und vorallem Verlustangst ist mein größtes Problem ...
Geht es in eurer Freundschaft nur um Probleme, geht es nur darum für den andern da zu sein? Wieviel Spass habt ihr? Wann seit ihr fort gewesen, ohne dass es um Probleme, Depressionen geht.
Tja, gute Frage...in letzter Zeit ging es nur noch um Probleme, Spaß hatten wir auch schon lange nicht mehr! Ganz ehrlich...und im Nachhinein finde ich das auch ganz schön traurig. Ich hab mir zu dem Zeitpunkt auch nie Gedanken drüber gemacht....ja völlig richtig! Immer nur Kummer und Sorgen. . . ich hätte sie auch mal an die Hand nehmen sollen, damals...hätte hätte.
Es könnte sein, dass diese Freundin, genau dieses empfindet. Ich werde nur gebraucht, ich will aber nicht gebraucht werden, mit SMS beschossen werden und mit Abschiedsmail berieselt werden, weil ich selber genug Probleme habe und einfach zwischendurch eine Abgrenzung haben und einfach nur zwanglos ohne Problemwälzen unternehmen, wie Kino, was spielen, was nettes essen gehen.
Die Frage ist, ist deine Freundin nun alleine Schuld, sie ist schlecht, weil sie für mich nicht verfügbar war.
Oder gibt es dazu eine Verantwortung die du mittragen könntest, die Freundschaft hast immerhin du aufgekündigt.
Ja, natürlich...sie hat sicher so empfunden, nur war mir das bestimmt in dem Moment nicht so bewußt. Aber hätte sie mir das gesagt, dann hätte ich natürlich auch Verständnis für sie gehabt, ich fühlte mich verletzt wie sie mich behandelt hat und ich kann das irgendwie nicht verzeihen...ich denke auch, wenn ihr das wichtig erschienen wäre, wäre sie doch sicher auch mal auf mich zugekommen, oder nich?
Ich weiß es nicht....

Den endgültigen Abschied per e-mail hast auf alle Fälle du selber wollen, sowie die Zeile wo ich lese, ich will in diese Freundschaft keine Energie verschwenden.
Es ist in Krisenzeiten für keinen Menschen der Welt einfach. Für dich nicht, für deine Freundin. Wenn du mich fragst zu dieser Geschichte, es war voreilig und hart von dir,
Ja, du hast Recht, es war sicherlich hart...klar im Nachhinein schon, es lag nicht in meiner Absicht, ihr damit weh zu tun, ich dachte eben, dass sie einfach abgeschlossen hat. Sie geht ihren Weg in eine andere Richtung, sie wollte mich einfach nicht mehr mitnehmen Ich habe es zumindest so gefühlt .
Ich werde diese Zeit die ich mit ihr hatte nie vergessen, sie hat einen festen Platz in meinem Herzen,
Manchmal ist es zu spät, manchmal nicht, ehre auf alle Fälle die Zeit, die du mit ihr verbracht hast, wertschätze sie.
Vorhin hab ich überlegt sie vielleicht doch nochmal anzurufen...es wäre nicht das erste Mal, wir hatten damit schon mehrere Anläufe, allerdings glaub ich auch dass die Luft raus ist! ich bin einfach zu enttäuscht!

Danke für eure lieben Zeilen, bin ein wenig geknickt und traurig zugleich, diese Konfrontation mit mir selbst tut weh. Alte Zeiten kamen zum Vorschein... ... ...
 
.........ich bin verläßlich, man kann mich zu jeder Tageszeit anrufen und versuche immer für jeden da zu sein.........

grins

Und ich denke, das gleiche " erwatrest " du automatisch auch von anderen1

Nicht das du es aussprechen würdest,
aber tief im inneren denkst du dir:

Ich bin IMMER.... und jetzt, wo ich DICH brauche, bist du nicht da!

Meist hadert man ja an sich selber,
man will es allen gerecht machen, die harmonie aufrecht halten....

doch kann man es nicht jedem recht machen, das geht nicht.
So gerne man das auch will!

Ich bin ja auch so ein harmoniesüchtel*schmunzel
Und kann auch von mir sagen:

Ich bin immer für alle DA!

Doch als ich dann kurz vor der Scheidung stand,
war ich allein....
Anfangs hat es mich total gestört,
das noch nicht mal meine Familie, außer meine Eltern , sich mal gerührt haben....
ein einfaches HALLO....sag , wie geht's dir?!

hätte mir ja gereicht.... doch es kam einfach nichts....

Ich denke mal, weil die " anderen " auch nicht genau wussten, wie sie mit der Situation umgehen sollten...?
Oder es sie einfach echt nicht interessiert hat...?!

Ich habe recht lang gebraucht,
um mich damit ab zu finden,
mittlerweile kann ich sagen:

Ich bin " geheilt " *grins

Und sage mir halt:

Ich kann andere nicht ändern, sondern nur meine Einstellung zu denen!

DAS macht es etwas erträglicher ;)
 
Hallo Silviy!

Vorhin hab ich überlegt sie vielleicht doch nochmal anzurufen...es wäre nicht das erste Mal, wir hatten damit schon mehrere Anläufe, allerdings glaub ich auch dass die Luft raus ist! ich bin einfach zu enttäuscht!

Danke für eure lieben Zeilen, bin ein wenig geknickt und traurig zugleich, diese Konfrontation mit mir selbst tut weh. Alte Zeiten kamen zum Vorschein... ... ...

Versuche für einen Neuanfang die optimalen Gesprächsbedingungen abzuwarten. Wenn du selbst nicht willens genug bist, wird sich das auch auf die "Verhandlung" auswirken ;-).

Ansonsten mach dir nicht zu viele Gedanken über Wenn und Aber von irgendwelchen Situationen, ändern kannst du sie im Nachhinein eh nicht mehr. Aber du kannst deine Gegenwart noch positiv beeinflussen!

Lieben Gruß
Sebastian
 
Hallo Silvy,

du investierst viel in eine gute Freundschaft. Das ist schön. Aber vielleicht ist es gerade das, was deine Freundinnen ein wenig auf Abstand hält.

Vielleicht haben sie Angst dir das nicht "bieten" zu können. Vielleicht sehen sie sich in eine Art "Bringschuld" .

Sprich deine Freundin einfach mal darauf an. Mag ja sein, dass es sich so klärt.

Aber, wie ich schon sagte, gute Freunde erhält man sich auch durch ein wenig Freiraum und Abstand.

Ich habe ein paar meiner Freunde übrigens schon fast ein Leben lang. Ich "wechsele" sie nicht alle paar Jahre. Aber manchmal kommen neue Bekannte dazu. Und manchmal wird aus so einer Bekanntschaft eine gute Freundschaft.
 
Guten Morgen Allerseits,
gestern war nicht mehr viel mit mir los, bin zur Arbeit und anschließend eine Runde walken.
Allerdings hat mir das Gespräch mit Euch sehr gut getan...:)

@ Liebe Ella, an anderer Stelle hab ich gelesen, du bist in freudiger Erwartung Glückwunsch dazu, freu ich mich sehr für dich,
zumal du es anscheinend auch nicht leicht hattest, du hast also auch eine Scheidung hinter dir?! Nun, in der heutigen Zeit ja nix Ungewöhnliches. Ich habe auch immer gedacht, mich trifft es nie, aber man soll ja für gewöhnlich nie "NIE" sagen...

Ich habe recht lang gebraucht,
um mich damit ab zu finden,
mittlerweile kann ich sagen:
Ich bin " geheilt " *grins

geheilt, ja das ist ein guter Ausdruck dafür, im Nachhinein denkt man sicher,warum nicht gleich so...man muss erstmal diese Prozedur durchleben um klarer sehen zu können u.u.u.
Ich kann andere nicht ändern, sondern nur meine Einstellung zu denen!
DAS macht es etwas erträglicher ;)
Ich sitze hier gerade zustimmend nickend, da ist was dran...
Ich kann sie nicht ändern, nur meine Einstellung zu denen, aber wie sieht die Einstellung dahin gehend aus? Werde ich mich zurückziehen?
Ja, ich fürchte ja...

@Lieber Sebastian, konnte heut Nacht nicht schlafen und habe hier ganz viel gelesen, hab alles aufgesogen wie ein Schwamm,
ich mag deine Beiträge sehr, vielen Dank für deine Unterstützung an die Anderen natürlich auch...

Ansonsten mach dir nicht zu viele Gedanken über Wenn und Aber von irgendwelchen Situationen, ändern kannst du sie im Nachhinein eh nicht mehr. Aber du kannst deine Gegenwart noch positiv beeinflussen!
Ich mache mir immer zu viele Gedanken, grübel...grübel...grübel.
Muss so langsam mal meine Taktik ändern, versuche mich schon immer abzulenken,wenn ich ins grübeln komme, ich glaub dieses Forum ist schon eine sehr gute Ablenkung für mich,puh...man kann hier ja ne Zeit verbringen:)

Du sagst ich kann meine Gegenwart noch positiv beeinflussen, ja, das klingt so einfach ???

Trainiere zur Zeit positives Denken, gar nicht so einfach... ... ...

@liebe Clara, deine unendliche Geschichte hat mich heut Nacht regelrecht gefesselt und freu mich dass du wieder auf gutem Wege bist

Du glaubst ich investiere zu viel in eine Freundschaft? Bringschuld? Hmm?
So habe ich noch nicht gedacht... ... oftmals hab ich das Gefühl dass es sehr einseitig ist, kommt überwiegend alles von mir, habe auch schon mal ausprobiert mich mal nicht zu melden... dann fehlt mir was.

Ich habe ein paar meiner Freunde übrigens schon fast ein Leben lang. Ich "wechsele" sie nicht alle paar Jahre. Aber manchmal kommen neue Bekannte dazu. Und manchmal wird aus so einer Bekanntschaft eine gute Freundschaft.
Wer wechselt denn auch schon gerne Freunde?

Freunde kommen und Freunde gehen, doch nur die wahren Freunde bleiben ein Leben lang!!!

An diesem Satz ist schon was dran, ich komme jedenfalls zu der Erkenntnis dass meine Freundin wo ich dachte sie wäre meine Allerbeste ein Trugschluß war... und das tut weh!

Durch meine Trennung/ Scheidung hab ich natürlich auch einige Freunde verloren, einfach der Umständehalber, man hatte ja auch gemeinsame Freunde, viele können da nicht mit umgehen und das kann ich auch nachvollziehen.
Denen nehm ich das gar nicht übel...

Nun denn, lieben Dank dass ihr mir zuhört...tut gut mal alles loszuwerden:)
Muss was tun....schaue bestimmt später wieder rein!!!

LG Silviy
 
Guten Morgen Silviy!

Ja, da hast du richtig gelesen*lächel
Ich bin in froher Erwartung*grins
Und freue mich schon soooo sehr auf den kleinen Bauchzwerg!
Danke für deine lieben Worte!

Meine Scheidung*schmunzel

Ich dachte auch immer, es wird mich NIE treffen und dann ging es im wahrsten Wort " Schlag auf Schlag " :cool:

10 Jahre Ehe waren dahin.... aber, es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen hatte!
NUN kann ich leben!
Und genieße es sehr!
Aber auch ich hatte meine Startschwierigkeiten*lächel
Hätte mir oft jemanden gewünscht, der einfach mal zu hört, ohne gute ratSCHLÄGE ;)

Aber, da war halt niemand..... und meine Kinder wollte ich damit nicht belasten, die hatten eh genug zu knacken.

Ich muss dazu sagen,
das ich vor 9 Jahren mit meinem EX alles hinter mir gelassen habe.
Mit Sack und Pack nach Österreich ... meine Familie in D....
Mir wurde gesagt, Blut ist dicker wie wasser, ich habe geheult wie ein Schloßhund....

Und wofür?
Blut scheint sich schnell zu verdünnen*lach

Heute lebe ich gut damit!
Habe mir hier meinen neuen " Freundes? " Kreis aufgebaut....
gebe aber nimmer soviel Energie hinein!

Wenn wir uns sehen ist es TOLL!
Wenn nicht, vermisse ich den Austausch,
hinterfrage es aber nimmer!

Wenn meine restliche Fam. mal zu Besuch kommt, bin ich sehr reserviert....
am liebsten würde ich denen den Fuck Satz:
Blut ist dicker wie Wasser einbrennen!!!!
Aber, ich kann es nicht erzwingen.... es liegen ja auch 800 km dazwischen!

Ich musste an meiner Einstellung arbeiten,
denn sonst hätte es mich zerfressen!

Nun lebe ich MEIN Leben, genieße die Zeit mit meinen Kindern und Hunden!
Und LEBE einfach!

Wenn sich jemand hinzugesellen mag, gerne....
wenn nicht,
geh ich ins Kafeehaus, da ist man nie allein*grins

Ich lebe meine Hobbys, treffe da auf gleichgesinnte.....

Aber wirklich wahre Freunde habe ich nicht mehr.
Meine beste Freundin ist meine Mama*lächel

Und da beruht es auf Gegenseitigkeit.
 
Liebe Silviy,

auf Freundschaften trifft der selbe Satz wie auf die Liebe zu, ein Satz aus einem Gedicht - "es ist, was es ist". Ich habe auch schon oft mit Freundinnen gehadert, wo die Freundschaft nicht so lief, wie ich mir das vorgestellt gabe.

Ich stimme Clara absolut zu, dass Erwartungen das größte Problem sein können, Erwartungen, die man an andere hat.

Ich habe mich selbst auch immer gerühmt, eine gute Zuhörerin zu sein, immer für die anderen da zu sein. Nur, eigenartigerweise, die wollten das nicht. Ich konnte mich stundenlang bei ihnen ausheulen, aber selbst haben sie mir meistens nicht viel erzählt. Oft blieb bei mir das Gefühl zurück, dass ich nur die anderen brauche, aber keiner mich.

Mittlerweile habe ich sehr viel an mir gearbeitet und habe mich sehr geändert. Oft habe ich ein schlechtes Gewissen, weil mir nach einem Gespräch selbst auffällt, dass ich kein guter Zuhörer war und selbst geredet habe wie ein Wasserfall.

Eigenartigerweise erzählen mir meine Freundinnen trotzdem wesentlich mehr als früher von sich. Ich hingegen hab aufgehört, alle meine Probleme bis ins letzte Detail zerkauen zu müssen. Ich habe es geschafft meine eigene Erwartung, dass meine Freund mich "retten", abzulegen. Ich bin inzwischen nicht mehr der Meinung, man müsse über ALLES reden, ich habe erkannt, dass es manchmal sehr entspannend ist, einem Problem die Ruhe zu geben, dass NICHT darüber geredet wird. Drüber Reden heißt Aufmerksamkeit erzeugen.

Und ich habe gelernt, dass auch meine Freunde mich nicht "brauchen" müssen. Ich kann diese Freundschaften so nehmen, wie sie sind. Eine bleibt oberflächlich, weil sie sich nicht vertiefen lässt, dafür passen wir nicht gut genug zusammen. Aber regelmässig im Sommer meldet sie sich und wir fahren mit den Partnern gemeinsam an den See und verbringen den Nachmittag miteinander. Auch das möchte ich nicht missen. Eine Freundschaft habe ich beendet, aus sehr verletztem Stolz heraus, das tut mir heute leid. Vielleicht hätte sie so oder so geendet, aber es war keine gute Art es zu beenden. Zwei Freundinnen habe ich seit über 15 Jahren, die wissen alles von mir, obwohl wir weit weg voneinander leben und unsere Gespräche bis auf ein, zwei Mal im Jahr immer über Telefon stattfinden.

Bei einer davon gibt es Zeiten, wo ich sie kaum einmal im Monat höre, einmal hatten wir ein ganzes Jahr Pause, weil sie nie die Zeit für mich hatte. Damals hat mich das verletzt, aber irgendwann konnte ich akzeptieren, dass das Leben, das ein anderer führt, anders ist als meines, dass der Mensch ganz anders ist als ich, und nicht immer jeder die selben Bedürfnisse hat. Nach dem Jahr Pause hat sie sich für mich total überraschend wieder gemeldet. Seither ist der Kontakt regelmässig. Obwohl ich weiß, wie wenig Zeit sie hat, ruft sie seit ein paar Monaten jeden Samstag Vormittag an, das ist unsere Telefonzeit, während sie mit den Hunden spazieren geht.

Und obwohl sie ein Mensch ist, der eher verschlossen ist, erzählt sie mir inzwischen auch überraschend viel, was sie derzeit belastet.

Dann gibt es da noch eine Bekannte, von der ich keine gute Meinung habe. Ich finde nicht gut, wie sie ihr Leben führt, sie hat Meinungen und Einstellungen, bei denen sich mir die Haare sträuben, aber ich rufe sie immer wieder an um zu Plaudern. Ich ertappe mich dabei, dass ich das sehr gerne dann tue, wenn mir grad langweilig ist, wenn ich beispielsweise grad länger im Auto sitze. Egoistische niedere Motive ;) aber da bin ich inzwischen auch nicht mehr so streng mit mir.

Was ich mit diesem langen, unsortierten Beitrag sagen möchte, ist dass Freundschaften viele Gesichter haben. Nicht alle halten ein Leben lang, manche schon. Aber am besten funktionieren sie definitiv, wenn man seine Erwartungen daran sein lässt, und die Freundschaft und den Menschen dahinter als das nimmt, was er/sie/es ist.

lg
B.
 
Liebe bachstelze,

dank dir schön für deinen Text, der mich wirklich sehr bewegt:)!

Schön von dir zu lesen!

Liebe Silvy,

ja, gesundheitlich bin ich auf einen - auf den guten Weg:).

Als ich im Krankenhaus und in der Reha war, hatte ich oft Gelegenheit über alles Mögliche nachzudenken(war ja so laaaangweilig oft:sleep:). - Auch über Freundschaften.

Als ich krank wurde, vor 27 Jahren, habe ich mich von vielen Menschen verabschieden müssen, von denen ich dachte, sie seien meine Freunde. Ich lag mit dem Verdacht auf einen sehr bösartigen Tumor über ein Wochenende in einem kleinen Krankenhaus, in meinem Heimatort. Mein Bein durfte nicht mehr bewegt werden, weil der Tumor den Oberschenkelknochen dermaßen zerfressen hate, das der Knochen zu brechen drohte. Ich hatte unerträgliche Schmerzen. Am Montag sollte ich in eine andere Klinik, in einer größeren Stadt, verlegt werden. Wo man mich operieren wollte.

Ich hatte um ein Einbettzimmer gebeten, weil ich es nicht ertragen konnte, mit anderen Patienten zusammenzuliegen.

Auf der Station arbeitete auch eine gute Freundin, die ich schon seit Jahren kannte. Sie war Krankenschwester. Ich bat einer Kollegin ihr auszurichten, dass ich wieder in der Klinik sei, ob meine Freundin mal bei mir vorbeischauen könnte. Ich wußte, sie hatte an dem WE Dienst.

Aber nicht ein einziges Mal hat sie mich besucht. Sie mied mich. Warum auch immer. Vermutlich aus Angst.

Diese Art der Erfahrung, habe ich immer wieder machen müssen. Auch jetzt wieder.

In meinem Thread habe ich ja beschrieben, wie unsensibel besonders eine Bekannte sich verhalten hat. Sie war ja soooo voller Mitleid mit mir. "Ich leide mit" war ihr Ausspruch. Sie hat weder mal angerufen, noch mich im KH besucht. Genausowenig wie eine andere Freundin. Die hat vor ein paar Tagen angerufen und gemeint, jetzt wo ich wieder fit sei, könne sie sich ja mal wieder sehen lassen bei mir...

Dann waren da andere. Eine gute Bekannte, die mich fast jeden Tag mit besuchen, SMS und Briefen aufmunterte, mein Ex-Kegelverein(kann ja nicht mehr Kegeln oder Bowlen wegen meines Knies), die mich in der Reha-Klinik besuchten und mir spontan verkündeten, sie seien nun nicht mehr der Kegelclub, sie wollten dass ich auch weiterhin an unseren Treffen teilnehmen könne, deshalb würden wir uns nun für Spieleabende o. ä. treffen, hätten sie beschlossen.

Freundschaft ist für mich heute viel mehr als nur 'Jemand zum Ausquatschen'. Es sind die Leute, die bereit sind mit dir durch Dick und Dünn zugehen. Das sind die Leute, die einfach da sind, wenn du sie brauchst. Aber es sind auch die Leute, für die ich nachts aufstehe, weil sie mit Liebeskummer in einer Kneipe sitzen und ihr Geld vergessen haben. Es sind die Leute, mit denen ich lachen und weinen kann, die mich auch wortlos verstehen, wenn ich nicht mehr reden mag.

Füher maß ich meinen Beliebtheitsgrad an der Anzahl meiner "Freunde". Heute hat sich die Spreu vom Weizen getrennt und was übrig blieb, sind meine echten, lieben Freunde.
 
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Ihr Lieben,

Bachstelze's und Clara's Beiträge haben mich traurig und doch auch lächeln gemacht ...

So ist Freundschaft ... auch in meinem Leben. :):love:(n);)

Nach meinem Radumfall im Jahr 2006 hat sich der Freundeskreis dezimiert, weil ja viele Menschen Angst vor Krankenhäusern haben und nach GöGa's Tod 2009 sind nur noch wenige "wirkliche" Freunde geblieben.
Und diese Freunde, von denen man es am wenigstens erwartet hat, waren und sind immer noch da.

Dafür bin ich sehr dankbar! (y)
 
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