haben Männer prinzipell angst vor Nähe?

Werbung:
Viele Männer haben zweifellos ein arges Problem damit. Sie tun sich reichlich schwer, zu zeigen, dass sie sich nicht weniger (oft?) nach Nähe sehnen. Doch Hand auf 's Herz: Genau das ist der Fall.
Diese Sperrhaltung steht im engen Zusammenhang mit der allgemeinen Hemmnis, Emotionen vielerlei Art nach außen zu tragen.

...
 
Wenn ein Mann sich nach Nähe sehnt - oder überhaupt irgendwelche seelischen Bedürfnisse empfindet - dann tut er gut daran, zu lernen wie er sie unterdrückt. Denn anderenfalls wird er sich damit nur wehtun - akzeptiert wird das nämlich nicht.

Typisch zB: wenn eine Frau mit irgendwelchen Nöten daherkommt, dann werden alle -Männer wie Frauen- sich verrenken und zusehen wie ihr zu helfen wäre. Ein Mann dagegen kriegt eher gesagt, "du hättest dir doch schon längst 'nen Strick nehmen sollen".
Und wenn ein Mann sich nach Nähe sehnt, dann wird ihm das i.d.R. zum Vorwurf gemacht, dahingehend, dass er schliesslich kein Recht hat, Ansprüche an andere Menschen zu stellen.
 
Hallo sovio,

schön, dass du dich einmal wiedermeldest!

Danke für deinen Tipp! Das werde ich gleich mal meinem Mann weitergeben. Der denkt nämlich, dass er mit seinen seelischen Nöten und Problemen dauernd zu mir kommen kann. Immer sucht er Nähe und hat irgendwelche seelischen Bedürfnisse. So gehts nicht!

Ich habe da ja, laut deiner Aussage, überhaupt kein Verständnis. Gut zu wissen. Das war mir bisher gar nicht aufgefallen. Ob ich ihm deinen Vorschlag mit dem Strick näherbringen soll, weiß ich aber nicht...

Und ich werde dann in Zukunft bei jedem eingebildeten Wehwechen losrennen und sie allen Leuten erzählen, damit ich sofort "Hilfe" bekomme.

Obwohl ich ja eigentlich eher der Typ bin, der alles mit sich selber abmacht und nicht so gerne Gefühle zeigt. Da muß ich mich wohl eben ändern...

Aber Ironie beiseite. Sicher gibt es das Rollenklischee, des starken Mannes, der sich ohne größere Gefühlsanwandlungen alleine durchs Leben kämpft und so manche Frau sucht seine starke Schulter zum Ausweinen.

Wir hatten so eine ähnliche Geschichte gerade im Bekanntenkreis. Ein Paar hatte sich getrennt. Die Frau kam alleine zu einer Geburtstagsfeier. Sofort eilten hilfreiche Menschen, allerdings fast ausschließlich Männer, herbei, die der Frau für die nächste Zeit ihre handwerkliche Hilfe im Haushalt(wahlweise sicher auch anderswo) und ihren seelischen Beistand anboten. War direkt niedlich.

Aber ich halte nichts vom Verpauschalisieren. Ich kenne einige Männer, die gerne bereit sind Gefühle zu zeigen und Nähe zuzulassen. Niemals würde ich ihnen sagen, dass sie sich einen Strick nehmen sollten, wenn sie nicht alleine klarkämen. Und dabei bin ich sicher keine Ausnahme.

Hast du in diesert Hinsicht schlechte - oder andere Erfahrungen gemacht?

Was läßt dich so denken?
 
Wenn ein Mann sich nach Nähe sehnt - oder überhaupt irgendwelche seelischen Bedürfnisse empfindet - dann tut er gut daran, zu lernen wie er sie unterdrückt. Denn anderenfalls wird er sich damit nur wehtun - akzeptiert wird das nämlich nicht.

Typisch zB: wenn eine Frau mit irgendwelchen Nöten daherkommt, dann werden alle -Männer wie Frauen- sich verrenken und zusehen wie ihr zu helfen wäre. Ein Mann dagegen kriegt eher gesagt, "du hättest dir doch schon längst 'nen Strick nehmen sollen".
Und wenn ein Mann sich nach Nähe sehnt, dann wird ihm das i.d.R. zum Vorwurf gemacht, dahingehend, dass er schliesslich kein Recht hat, Ansprüche an andere Menschen zu stellen.


Sorry.... aber das ist doch totaler Quatsch!

Vielleicht stammen diese Einsichten / Ansichten noch aus den 50 er Jahren*lach

Natürlich liegt es viel am Elternhaus, wie die Burschen heute erzogen werden ( ich hasse es im übrigen, das Kindern die Gefühle aberzogen werden! )

Ein Mädel darf weinen... ein Bursche ist eine Mämme.....

etc

denn DAHER rührt genauso eine Einstellung ( meine Meinung ! )

Ich finde es toll, wenn ein Mann seinen Mann stehen kann, aber auch zu seinen Gefühlen stehen kann!
Da gehören Tränen genauso dazu, wie einfach mal zu jammern, wenn es ihm net gut geht!

Leider wird es vielen Männern " aberzogen " .... sei es im Kindesalter, oder aber in späteren Partnerschaften!
da könnt ich jedes mal auszucken!!!!
 
Hallo Clara!

schön, dass du dich einmal wiedermeldest!

Hm, danke. :)

Hast du in diesert Hinsicht schlechte - oder andere Erfahrungen gemacht?

Was läßt dich so denken?

Na, ich hab eben diese Erfahrung gemacht - dass eine zero-tolerance Philosophie herrscht, was das korrekte Funktionieren angeht - dass man darauf beschränkt wird, immer fehlerfrei funktionieren zu sollen. Ich hab auch schon dieses Statement (wenn du tatsächlich solche persönlichen Probleme hättest, dann hättest du dich schon längst aufgehängt) real vorgesetzt bekommen.

Ich hab mir zeitlebens gewünscht, mal irgendwo richtig akzeptiert zu sein, auch mit meinen Sorgen und Zweifeln und Zwiespälten - und hatte immer das Gefühl dass ich mit dem Rücken an der Wand stehe - weil ich die Erfahrung gemacht hab, sowie ich nicht ganz genau aufpasse und mir die kleinste Blöße gebe, wird das was ich tue gegen mich ausgelegt - d.h. ich werde ständig einem Test unterzogen, ob ich die erwarteten Ansprüche erfülle. Ich nenne das den "Mißtrauensvorschuss" - also dass einem von vorneherein schlechte Absichten und Persönlichkeitsmängel etc. unterstellt werden und dann nach Bestätigung dafür gesucht wird.

Der einzige Ort, wo ich mich mal als Mensch wahrgenommen und akzeptiert gefühlt hab, war am Arbeitsplatz - im privaten Kontext nicht. Da herrscht entweder Beliebigkeit (das meint, nur oberflächlich-unverbindliche Begegnungen und Bekanntschaften, wo es ganz egal ist ob man nun anwesend ist oder nicht), oder aber es wird ganz genau geguckt und mir gleich alles erdenkliche vorgehalten - sei es dass ich mich irgendwo nicht einwandfrei politisch korrekt formuliert hab, sei es dass ich mal eine Schwäche eingestehe und man daraufhin gleich die Chance nutzt mich als "Psychovampir" zu beschimpfen, sei es dass man mir was von "bedingungsloser Liebe" erzählt und von den unzähligen Bedingungen die dafür erfüllt werden müssen. Bin ich offenherzig dann wird mir vorgeworfen ich täte "zu viel verlangen", bin ich verschlossen dann wird mir vorgeworfen ich würde nichts von mir zeigen.

Ich fühl mich da unglaublich müde - wenn ich immer wieder rausgehe und versuche Kontakte zu knüpfen, und alles bald darauf gleich wieder einschläft, Anrufe nicht angenommen und Mails nicht beantwortet werden, und bei den Gelegenheiten wo ich dann mal ein Stück Feedback kriege was eigentlich los ist, die übelsten Kritiken geäußert werden - wo nur die Einsicht bleibt: egal was man macht ist immer verkehrt.
 
Lieber sovio,

das, was du da erlebt hast, stelle ich mir total schlimm vor.

Ich kann verstehen, dass du da unsicher und auch verunsichert bist.

Ich habe auch schon blöde Erfahrungen mit Leuten gemacht, die mich nicht mochten oder mich einfach nicht verstanden. Zum Glück aber nicht so häufig.

Aber, das was du beschreibst, klingt als würde dir das sehr oft passieren. Wie kann das sein? Trauen dir die Leute das Eingestehen von Gefühlen nicht zu?

Vielleicht liegt das an deinem Auftreten. Ich habe z. B. einen Bekannten, der sieht aus wie ein richtiger Rocker. Er benimmt sich immer so betont männlich, dass das Testosteron von der Tapete zu tropfen scheint, wenn er auftaucht. Dabei ist er ein super-gefühlvoller Mann, der das (sprichwörtliche) Herz auf der Zunge trägt.

Vielleicht umgibst du dich auch einfach mit den falschen Leuten. Mag ja sein, dass die selber nicht mit Gefühlen umgehen können. Ich kenne das von meinem Vater. Wenn wir als Kinder geweint haben, dann wurden wir so lange geärgert, bis wir aufhörten. Oder wir sollten uns 'mal zusammenreißen'. Nur das Lachen war als Gefühlsregung erlaubt. Ich habe heute noch Schwierigkeiten in der Öffentlichkeit eine (vermeintliche)Schwäche zu zeigen.

Wenn du schon so oft negative Erfahrungen in der Hinsicht gemacht hast, kann es natürlich auch sein, dass du dieses auch richtig ausstrahlst, dich das umgibt wie eine Art Panzer. Du wirst dann wahrscheinlich auch vorsichtig und empfindlich sein, damit du nicht wieder so leicht verletzt werden kannst. Kann das sein?
 
Hei liebe Clara,

Aber, das was du beschreibst, klingt als würde dir das sehr oft passieren. Wie kann das sein? Trauen dir die Leute das Eingestehen von Gefühlen nicht zu?

naja, es passiert so eigentlich ständig. Also im moment fällt mir auf, dass die Leute, die ich im Lauf des Sommers irgendwo getroffen und kennengelert hab (und wo man sich erstmal eigentlich sehr gut verstanden hat), dass die kontakte alle wieder weg sind - offenbar wegen irgendwelcher Feinheiten die da zu beachten gewesen wären.
Zuweilen lerne ich jemand im Netz kennen, und man versteht sich gut, und dann sind sie entsetzt wenn sie ein Bild von mir sehen oder man sich begegnet, und manchmal lerne ich Leute unterwegs kennen und man versteht sich gut, und wenn ich dann per Mail oder Telefon in Kontakt bleiben oder -idealerweise- die Bekanntschaft vertiefen möchte, dann geht das wieder gar nicht.
Es ist auf jeden Fall alles wie auf ganz dünnem Eis unterwegs, und jeden Moment kann irgendwas passieren, was den Ansprüchen nicht genügt - zu sowas wie einer echten Bekanntschaft oder gar Freundschaft kommt es nicht. :(

Die Frage ist allerdings, warum das ständig so läuft.

Wenn du schon so oft negative Erfahrungen in der Hinsicht gemacht hast, kann es natürlich auch sein, dass du dieses auch richtig ausstrahlst, dich das umgibt wie eine Art Panzer. Du wirst dann wahrscheinlich auch vorsichtig und empfindlich sein, damit du nicht wieder so leicht verletzt werden kannst. Kann das sein?

Ich hab ja eigentlich kaum wirklich negativen Erfahrungen gemacht (in dem Sinne dass Vertrauen mißbraucht oder Offenheit verletzt worden wäre), sondern nur immer Abgrenzung und Distanz und Entfernung erfahren - was an sich völlig legitim ist, denn es ist ja jedes Menschen gutes Recht, sich abzugrenzen und zu entfernen, daran ist ja an sich nichts negatives.
Und ich denke auch nicht dass ich zu vorsichtig bin - ich bin wohl unbeholfen und unsicher, aber eigentlich warte ich nur darauf, mich mal öffnen zu dürfen und damit willkommen zu sein - aber wenn das dann mal andeutungshalber passiert, dann ist immer ganz schnell wieder schluss damit.
 
Hallo sovio,

hast du die betreffenden Leute schon einmal gefragt, was da falsch läuft, dass sie zu dir auf Abstand gehen? Manchmal bekommt man so ein ehrliches Feedback.

Vielleicht wäre auch ein Coaching etwas für dich. Damit meine ich nicht ein Bewerbungstraining o. ä., sondern so eine Art Flirtschule, in der du lernen kannst sicher und locker aufzutreten. Ich habe da neulich so einen Bericht im Radio darüber gehört. Das klang schon sehr interessant.

Oft merken wir ja gar nicht, dass wir da im Umgang mit anderen Menschen etwas falsch machen. Da finde ich so ein Coaching schon recht hilfreich.
 
Hi Clara,

hast du die betreffenden Leute schon einmal gefragt, was da falsch läuft, dass sie zu dir auf Abstand gehen? Manchmal bekommt man so ein ehrliches Feedback.

Ja natürlich frag ich da! Ich mein, ich trau mich nicht immer, und es gibt auch oft keine Gelegenheit dazu, aber zuweilen gibts auch Antworten. Die Antworten find ich aber meistens recht abenteuerlich - hab ich weiter oben schon angedeutet - grundsätzlich wird mir, sowie ich es wage irgendetwas zu offenbaren oder über was zu reden womit ich nicht gut klarkomme oder unzufrieden bin, sofort vorgeworfen ich würde "jammern". In dem Sinne bin ich dann auch schon als Psychovampir bezeichnet worden.
Dann wurde mir mal erklärt, Frau müsse vor mir Angst haben, weil ich noch nicht vollkommen göttlich sei und noch menschliche Anteile in mir hätte - andere wiederum meinen dass mein Faible für "dunkle, morbide Kunst" ihnen Angst macht - jedenfalls scheinen viele irgendwie Angst zu haben. Dann hab ich zB letztes Jahr eine Lady kennengelernt, eine Celebrity, die sich nach ihrem Auftriff quasi auf mich gestürzt hat und gefragt, ob ich sicher wüsste dass nach dem Tod nichts schreckliches auf uns zukommt. Ja, gewiss kann ich das versichern, ich hab ja nachgeguckt und kenne den Plan - aber woher wusste sie, dass sie mich sowas fragen kann, wo wir uns zuvor gar nicht kannten? Jedenfalls haben wir dann Mailaddys ausgetauscht, aber mit der Kommunikation hat es überhaupt nicht geklappt - erst hat sie auf später vertröstet, dann einen Tippfehler von mir als Name einer anderen Frau(?) interpretiert, und dann gemeint dass sie sich nicht imstande sieht die Unterhaltung weiterzuführen. Neulich hab ich sie dann bei einem Gig wiedergetroffen, da war sie total freundlich und hat mir auf meine Frage verraten "Weniger wäre mehr". Was immer das bedeuten mag.

Jetzt gibt es eine mögliche Interpretation von dem ganzen, wenn ich nämlich bedenke, dass ich einerseits überhaupt keine Lust und Neigung zu Selbstdarstellung oder zB künstlerischem Selbstausdruck habe, es andererseits aber so ist, dass, wenn ich selber an etwas glaube, ich dann sehr leicht andere davon überzeugen kann, und dass man mir üblicherweise glaubt und auf mein Wort etwas gibt - ich also offenbar fähig bin zu einem recht kraftvollen und überzeugenden Selbstausdruck - dass dann nämlich das Ding mit der Nähe und den Gefühlen längst nicht so eindimensional ist wie es oft hingestellt wird, und dass es da auch einen "wasch-mich-aber-mach-mich-nicht-nass" Effekt gibt.
Denn, ganz unweigerlich bedeutet Nähe ja Begegnung und auch Beeinflussung - eine nahe Begegnung wird irgendetwas mit dir tun, und wenn du die Begegnung erstmal zugelassen hast, dann kannst du das nicht verhindern und dich dem nicht entziehen.
Nun haben zwar in dieser heutigen eher kalten und sachlichen Welt viele Menschen einen Wunsch nach Nähe - aber wenn es dahin kommt, sich auch irgendwie beeinflussen zu lassen, also die eigene altgewohnte Position beweglich werden zu lassen, dann will man das gar nicht mehr so gern, und dann kommen die Vermeidungsstrategien ins Spiel.
Nur eben gehört beides zusammen und bedingt sich.

Und da ist es dann von Vorteil, wenn man zu einem künstlerischen oder spielerischen Selbstausdruck geübt ist - denn damit läßt mal dem Gegenüber mehr Freiheit, sich grade soweit einzulassen wie er eben Lust hat. Wenn man sich jedoch ganz direkt und unverkünstelt begegnet, dann gibt es nur die Möglichkeit, sich entweder abzugrenzen oder ganz einzulassen.
Aber ein solches künstlerisches Talent fehlt mir leider.

Und dann scheint da auch ein gewisses einseitiges Verständnis von Gefühlen vorzuherrschen, dass nämlich Gefühle automatisch mit Schwäche einhergehen täten. Das ist uns in den letzten Jahrzehnten so eingetrichtert worden, dass Gefühle zeigen und Nähe usw. immer gleichbedeutend ist mit Schwäche offenbaren. Das scheint mir eine sehr eindimensionale Sicht der Dinge zu sein - denn tatsächlich können Gefühle etwas sehr vielfältiges sein, und eben auch stark und machtvoll, oder auch überhaupt nicht mehr in solchen Kategorien erfassbar sondern einfach nur intensiv. Das sind dann aber Sachen die man nicht so kennt und nichts davon wissen will, sondern da lieber "Angst" hat.

Wenn also die Rede davon ist, dass Männer "Angst vor Nähe" haben und keine Gefühle zeigen wollen, dann ist da meist nur die Vorstellung vom schwachen, heulenden Mann gemeint - womit für den Gegenüber ja auch am leichtesten umzugehen ist. Das ganze übrige Spektrum von Gefühlen bleibt aussen vor und soll wahrscheinlich weiterhin ordentlich unterdrückt werden, weil es sonst ja Angst machen würde.

Ich halte also die These, dass Männer "Angst vor Nähe" haben, auch für eine Externalisierung oder Projektion eigener Befürchtungen, sowweit es auch mal andere Gefühle betrifft als nur dieses Image vom schwachen, heulenden Mann.

Und wichtig auch: ich meine mit starken, machtvollen Gefühlen durchaus nicht soetwas wie Gewaltausbrüche oder dgl., sondern eher jene art von Gefühlen, die einfach nur intensiv sind, und wo man zuweilen nichtmal mehr sagen kann ob man nun traurig oder glücklich ist und auch nicht mehr weiss wohin damit - die aber grade nichts mit Schwäche zu tun haben, sondern vielmehr mit einer starken Vitalität und Lebendigkeit einhergehen - und womit man dann einiges in Bewegung setzen kann.

Vielleicht wäre auch ein Coaching etwas für dich. Damit meine ich nicht ein Bewerbungstraining o. ä., sondern so eine Art Flirtschule, in der du lernen kannst sicher und locker aufzutreten. Ich habe da neulich so einen Bericht im Radio darüber gehört. Das klang schon sehr interessant.

Ah ja - hab ich auch schon mal probiert. Aber gegenüber den Mädels, die das veranstaltet haben, bin ich völlig sicher und locker gewesen - die hatten da keine Qualitäten die mich irgendwie beeindruckt hätten. Und das gleiche gilt auch für die allermeisten der sog. Persönlichkeitsberater und dgl. - deren Schwächen hab ich zumeist viel schneller auf dem Radar als sie meine.
Beeindrucken tun mich vielmehr Leute, die die gekonnt künstlerische Dimension in der Begegnung und im Zwischenmenschlichen draufhaben - um die ich sie beneide.
 
Lieber sovio,

wenn ich deinen Post so lese, lerne ich dich schon ein wenig besser kennen.

Die Leute scheinen gar nicht damit umgehen zu können, dass auch du dich einmal öffnen und Gefühle zeigen möchtest.

So, wie du dich ausdrückst, machst du auf mich einen sehr abgeklärten, ja fast überheblichen Eindruck. Vielleicht siehst du dich selber anders. Aber so wirkst du, wenigstens in deinen Worten.

Deine Texte lesen sich, als würdest du über ein allgemeines Problem schreiben, dass dich eigentlich nicht selber betrifft. Du pauschlisierst und drückst dich sehr wage aus. Du möchtest hier von deinen Gefühlen schreiben. Aber deine Posts lesen sich sehr unterkühlt.

Du bezeichnest da zwei Frauen als "Mädels", denen du überlegen warst. Sie hätten dich beeindrucken müssen, um dir irgendetwas bieten zu können. Was sie selbstverständlich nicht konnten. Warum läßt du dich nicht von einem Mann coachen? Vielleicht bringt dir das mehr?

Dein Post liest sich wie eine wissenschaftliche Abhandlung. Du scheinst Männer und Frauen und ihren Umgang miteinander, als Studienobjekte zu sehen, die sich gemäß ihrer Erziehung oder ihrer gesellschaftlichen Vorprägung, zu verhalten haben.

Was sind für dich z. B. starke, machtvolle Gefühle? Wie drücken sie sich bei dir aus?

Eine "Celebrity", eine Lady, hat sich auf dich gestürzt und dich gefragt, ob du wüßtest, dass nach dem Tode nichts Schlimmes auf uns wartet, schreibst du. Das weißt du ja, denn du hättest 'nachgeschaut(?)'. Dann bist du als "Psychovampir" bezeichnet worden und als noch nicht "göttlich genug". Was soll ich darunter verstehen? Willst du mir erklären, du bist in der Gothic-Szene unterwegs, in einer Scheinwelt, in der sich jeder als Gesamtkunstwerk betrachtet?

Weißt du, ich kann damit umgehen, wenn mir jemand erzählt, wie er sich fühlt. Ich kann mit-fühlen, wenn sich mir jemand gegenüber öffnet(obwohl ich dieses Wort nicht mag). Ich kann mit Heulen, Zetern und Schimpfen umgehen. Ich habe da keine Berührungsängste.

Aus deinen Worten lese ich jedoch nichts von all dem. Du scheinst verletzt zu sein, weil dich niemand so nimmt wie du bist. Aber wissen denn die Leute eigentlich wie du so bist? Vielleicht sind sie einfach erschrocken, wenn ein so unterkühlt wirkendender Mann plötzlich große Gefühlsanwandlungen hat.

Vielleicht wirkst du auf deine Mitmenschen einfach ganz anders, als du denkst.

Wie wäre es, wenn du, beispielsweise, die Menschen in deiner Nähe, als dir gleichwertige Personen ansiehst, die dir in nichts nachstehen. Denn du berichtest von ihnen, als seien sie dir weit unterlegen.

Du bist vor allem von Frauen enttäuscht, kann ich lesen. Aber da du ja unmöglich alle Frauen der Welt kennen kannst(ebenso wenig wie alle Männer), stört mich dein Pauschal-Urteil sehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Clara!

wenn ich deinen Post so lese, lerne ich dich schon ein wenig besser kennen.
Die Leute scheinen gar nicht damit umgehen zu können, dass auch du dich einmal öffnen und Gefühle zeigen möchtest.
So, wie du dich ausdrückst, machst du auf mich einen sehr abgeklärten, ja fast überheblichen Eindruck. Vielleicht siehst du dich selber anders. Aber so wirkst du, wenigstens in deinen Worten.

Ja pass auf, als ich noch in linksalternativen Zusammenhängen unterwegs war, da hab ich alleweil zu hören gekriegt "Persönliche Befindlichkeiten tun nichts zur Sache". Und ich wusste nicht, dass man das auch als überheblich auslegen kann - ich dachte, es geht darum, sich selber zurückzunehmen.

Deine Texte lesen sich, als würdest du über ein allgemeines Problem schreiben, dass dich eigentlich nicht selber betrifft. Du pauschlisierst und drückst dich sehr wage aus. Du möchtest hier von deinen Gefühlen schreiben. Aber deine Posts lesen sich sehr unterkühlt.

Ich möchte hier nicht unebdingt von meinen Gefühlen schreiben - einmal kann ich überhaupt nicht von Gefühlen schreiben (sondern ich kann sie vielleicht erleben oder erfahren), und dann sehe ich darin, im öffentlichen Internet Gefühle breitzutreten, ungefähr soviel sinn wie sich auf offener Straße auszuziehen: das mag vielleicht manchen als Attraktion willkommen sein, bringt aber eigentlich nichts.

Du bezeichnest da zwei Frauen als "Mädels", denen du überlegen warst. Sie hätten dich beeindrucken müssen, um dir irgendetwas bieten zu können. Was sie selbstverständlich nicht konnten. Warum läßt du dich nicht von einem Mann coachen? Vielleicht bringt dir das mehr?

Die Dozentinnen waren vom Veranstalter ausgewählt, und waren nunmal 20 Jahre jünger als ich, und hätten sich kaum getraut mich irgendwie zu kritisieren.
Soetwas kann man als Sachverhalt erkennen und passend benennen - aber heutzutage ist das halt nicht politisch korrekt. :/

Was sind für dich z. B. starke, machtvolle Gefühle? Wie drücken sie sich bei dir aus?

Och, eines war zB mal, dass ich jahrelang den sehnlichsten Wunsch hatte, eine religiöse Gemeinschaft zu finden, die Menschenopfer zelebriert, um so auf eine spirituell sinnvolle Weise mein Leben zu beenden.

Willst du mir erklären, du bist in der Gothic-Szene unterwegs, in einer Scheinwelt, in der sich jeder als Gesamtkunstwerk betrachtet?

Oh - davon wusste ich noch gar nicht! Was mir in Zusammenhang mit der sog. Gothic-Szene aufgefallen ist, das ist, dass dort persönliche Befindlichkeiten zur Abwechslung mal ein stück weit erlaubt und akzeptiert sind, dass der Lebensinhalt sich nicht allein darauf beschränkt, dass man funktioniert, seinen bürgerlichen Status voranbringt und die Gartenzwerge vor dem Haus poliert, und dass das offenbar das ist, was vom "Land der Dichter und Denker" übriggeblieben und nicht in Amerikanismus und Konsumwahn versunken ist. Und das finde ich ausgesprochen wohltuend und schön.
Aber über Geschmack kann man ja verschiedener Meinung sein.

Weißt du, ich kann damit umgehen, wenn mir jemand erzählt, wie
er sich fühlt. Ich kann mit-fühlen, wenn sich mir jemand gegenüber
öffnet(obwohl ich dieses Wort nicht mag). Ich kann mit Heulen, Zetern
und Schimpfen umgehen. Ich habe da keine Berührungsängste.

Aus deinen Worten lese ich jedoch nichts von all dem.

Nein, woher auch? Um zu Heulen, zu Zetern oder zu Schimpfen, müsste ich ja erstmal einen Anspruch haben, dessen Nichterfüllung mich dann empört und aufregt. Und woher sollte ich das recht zu einem solchen Anspruch nehmen?
Da ist einfach nur eine heimliche, tiefe Traurigkeit - über so viele Dinge die ich gern mit jemand geteilt oder gemeinsam erlebt hätte, und darüber dass ich in der Hauptsache doch nur zum Funktionieren und Konsumieren gebraucht werde und es kaum einen Unterschied macht ob es mich gibt oder nicht.

Wie wäre es, wenn du, beispielsweise, die Menschen in deiner Nähe, als dir gleichwertige Personen ansiehst, die dir in nichts nachstehen. Denn du berichtest von ihnen, als seien sie dir weit unterlegen.

Interessant - denn tatsächlich fühle ich mich in den meisten zwischenmenschlichen Zusammenhängen unterlegen, und weiss nicht wie ich dem gerecht werden kann was offenbar erwartet wird.

Du bist vor allem von Frauen enttäuscht, kann ich lesen. Aber da du ja unmöglich alle Frauen der Welt kennen kannst(ebenso wenig wie alle Männer), stört mich dein Pauschal-Urteil sehr.

Das tut mir leid. Aber ich finde es auch schlechterdings nicht praktikabel, mein Nachenken über meine Erlebnisse und Erfahrungen solange zu unterdrücken, bis ich alle Menschen der Welt kennengelernt hab.
Allerdings halte es durchaus für möglich, beim Lesen darauf zu verzichten, Pauschalurteile zu lesen wo keine geschrieben sind.

Abgesehen davon sehe ich auch mit Pauschalurteilen kein wirkliches Problem. Ich finde es vielmehr grotesk, wenn die herrschende politische Korrektheit es völlig in Ordnung findet, konkrete individuelle Menschen bloßzustellen, zu verleumden und so richtig fertigzumachen (oder dazu beifall zu klatschen) nur weil einem deren Meinung nicht passt - andererseits aber jeglichen erkanntem oder auch nur vermutetem Zusammenhang sofort als Verallgemeinerung oder Pauschalurteil zu kritisieren, und so ein Nachdenken über Zusammenhänge ganz unterdrücken zu wollen.

Ich finde es jedenfalls sehr viel schlimmer, konkrete individelle Menschen zu verachten und fertigzumachen, als wenn allgemeine Zusammenhänge formuliert werden bei denen es jeden Menschen eigene Sache ist ob er sich den Schuh nun anziehen mag oder nicht. Und mich macht die dabei im Individuellen praktizierte Menschenverachtung genauso wütend wie das im Allgemeinen geforderte Denkverbot. Völlig verkehrte Welt ist das - man sollte ja eigentlich annehmen, dass vielmehr dem konkreten Menschen, der einem gerade gegenübersteht, mit Nächstenliebe begegnet wird, egal welche Meinung er vertritt - anstatt dass für einen ganz abstrakten Allgemeinplatz dessen vermeintliches Recht auf Beliebigkeit verteidigt wird. *kopfschüttel*
 
Ja, das Kopfschütteln habe ich auch gerade.

Wenn du mit deinen Mitmenschen so sprichst, wie du hier gerade schreibst, dürftest du auch weiterhin überhaupt keine Probleme haben alleine und unverstanden deiner Wege zu ziehen.

Alles Gute für dich.
 
Werbung:
Zurück
Oben