Jahrelanger Irrtum

Hortensie

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14 Mai 2004
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Hm,
nachdem ich jahrelang wirklich der Überzeugung war (bei mir in der Schulzeit war es leider auch nicht so), dass Lehrer neutral sein sollten, ist mir jetzt erst richtig bewusst geworden, dass es nicht so ist.
:blue2: Ja, ich bin total geschockt.
Ich meine, wozu studieren die denn und lernen das jahrelang?
Ich habe gedacht ein Leher ist neutral und vermittelt Wissen.
Dass es so krass ist, ist mir nie aufgefallen. Ich dachte echt Sozialpädagogen können Anti- und Sympathien mehr aussen vor lassen als ein normaler Bürger.
Es ist nicht so, dass meine Kinder darunter leiden - es ist mir nur aufgefallen. Und ich bin echt entsetzt.
Da haben einige Kinder ja (wenn sie bei einem Lehrer bleiben würden) gar keine Chance. So schon nicht und so noch weniger!
Wie kann es nur sein, dass ich jahrelang so verblendet war.
Sicher, ich habe das in meiner Schulzeit ja erlebt...und bei den Älteren Kindern auch, aber es war mir nie soooooo bewusst.
Eineimmomentvondemthemagefangene Eberesche
 
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AW: Jahrelanger Irrtum

Liebe Eberesche!

Ich versteh da beide Seiten. Auf der einen Seite war ich als Mutter immer bewaffnet bis auf die Zähne, was die Lehrer anbelangte. Ich war gefürchtet.;-)

Auf der anderen Seite - es gab/gibt auch in meinem Umkreis Kinder, die ich einfach nicht so bedingungslos leiden konnte.

Ich sag nur, ich könnte kein Lehrer sein. Denn da wirklich objektiv zu bleiben ist sicher verdammt schwer.

Und ich bin sicher, dass es Kinder gibt, die einen Lehrer drangsalieren, überhaupt in der Pubertät.

Gibt zwei Seiten bei der Medaille, denke ich.

Grübelnde Grüße
Reinfriede
 
AW: Jahrelanger Irrtum

mir hat meine lehrerin im deutsch leistungskurs damals ins gesicht gesagt: glauben sie wirklich noten seien objektiv?!

ich kann den satz immer noch nicht vergessen ...

junge lehrer versuchen es am anfang und sind engagiert, je länger sie an der schule sind und sie merken das sie nicht wirklich was verändern können desto weniger interessieren sie sich für die schuler... aber dem ein oder anderen schüler bleibt der ein oder andere lehrer oder professor in erinnerung ... das gibts zwar leider zu selten, aber ich hatte teilweise lehrer oder professoren wo ich einiges mitnehmen konnte.
Die kunst liegt darin dem kind beizubringen,dass es sich davon nicht unterkriegen lassen soll... es wird noch einiges an ungerechtigkeit da draussen auf sie zukommen... ich hab das selbst mitgemacht, ich lerne und racker und andere spicken und ich fall durch und die bestehen,kriegen eine 1.0 und sind früher mit dem studium fertig als ich... ich könnte mir dafür in den hintern beissen... aber so ist das leben... mal bist du der hund und mal der baum...
 
AW: Jahrelanger Irrtum

Hallo Reinfriede,
ja, ich möchte auch kein Lehrer sein.
Ich versteh da beide Seiten. Auf der einen Seite war ich als Mutter immer bewaffnet bis auf die Zähne, was die Lehrer anbelangte. Ich war gefürchtet.;-)
Ich bin eher zurückhaltend....hm ich denke immer, wenn ich mich jetzt mit den Lehrern anlege, müssen meine Kinder es ausbaden. Trotzdem, alles lasse ich mir/bzw. den Kindern auch nicht bieten.
Reinfriede schrieb:
Auf der anderen Seite - es gab/gibt auch in meinem Umkreis Kinder, die ich einfach nicht so bedingungslos leiden konnte.

Ich sag nur, ich könnte kein Lehrer sein. Denn da wirklich objektiv zu bleiben ist sicher verdammt schwer.
Ja, ist es wohl. Ich habe immer gedacht, Lehrer lernen auch Kinder, die sie nicht leiden können, zumindest neutral zu sehen....
Reinfriede schrieb:
Und ich bin sicher, dass es Kinder gibt, die einen Lehrer drangsalieren, überhaupt in der Pubertät.
Oh ja, auch schon in der ersten Klasse. Ich sage dir, da sind Mädchen, das sind die reinsten Zicken...aufgetakelt.....die Lehrerin tut mir echt leid. Und die Jungs, lassen sich nichts sagen...Hammer.
Gibt zwei Seiten bei der Medaille, denke ich.
Jep.
Nochmalzurückgrübelnd
Eberesche
 
AW: Jahrelanger Irrtum

Hallo und guten Abend , zusammen,

ich kann gerade nicht erkennen, auf welchen Thread sich hier die Antworten beziehen, welchen jahrelangen Irrtum meinst Du, Eberesche ?



Viele liebe Grüße,


Silence :schaf:
 
AW: Jahrelanger Irrtum

ich kann gerade nicht erkennen, auf welchen Thread sich hier die Antworten beziehen, welchen jahrelangen Irrtum meinst Du, Eberesche ?
Moin Silence.
Wie auf welchen Thread?
Auf diesen hier - es ist ein eigenständiger.
Es geht um die Lehrer, die, wie ich finde - neutral gegenüber den Schülern sein sollten um allen einen gleichen Stand zu ermöglichen.
Sie sollten Sympathien und Antipathien möglichst aus dem Spiel lassen (können). Ich dachte dafür werden sie auch ausgebildet.
Das ist mir erst jetzt richtig bewusst geworden, dass es nicht so ist.
Liebe Grüße Eberesche
 
AW: Jahrelanger Irrtum

Liebe Eberesche!

Ich versteh da beide Seiten. Auf der einen Seite war ich als Mutter immer bewaffnet bis auf die Zähne, was die Lehrer anbelangte. Ich war gefürchtet.;-)

Auf der anderen Seite - es gab/gibt auch in meinem Umkreis Kinder, die ich einfach nicht so bedingungslos leiden konnte.

Ich sag nur, ich könnte kein Lehrer sein. Denn da wirklich objektiv zu bleiben ist sicher verdammt schwer.

Und ich bin sicher, dass es Kinder gibt, die einen Lehrer drangsalieren, überhaupt in der Pubertät.

Gibt zwei Seiten bei der Medaille, denke ich.

Grübelnde Grüße
Reinfriede

Es leiden nicht nur Kinder unter den Lehrern, die drangsalieren, sondern häufig auch Kinder, die den Lehrern einfach so unsympathisch sind. Oder auch Kinder, die eh schon von Mitschülern gemobbt werden, bekommen vom Lehrer ebenfalls noch eins obendrauf, damit sich der Lehrer bei den Schülern einschleimen kann.

Lehrer sind keine Heiligen....

ich lag mit einem Lehrer jahrelang im Clinch, weil ich einmal gesagt hatte: "Das 'Fräulein von Scuderi' ist doof!" Und diesen Lehrer hab ich dann zum Abi hin wiederbekommen....mein starkes Fach war glücklicherweise ein anderes als Deutsch, so dass ich diese Note ausgleichen konnte.
 
AW: Jahrelanger Irrtum

Hm,
nachdem ich jahrelang wirklich der Überzeugung war (bei mir in der Schulzeit war es leider auch nicht so), dass Lehrer neutral sein sollten, ist mir jetzt erst richtig bewusst geworden, dass es nicht so ist.
:blue2: Ja, ich bin total geschockt.

in dem zusammenhang fällt mir eine begebenheit aus der schulzeit meiner tochter ein. sie hat immer sehr leicht gelernt und war dementsprechend faul. als sie ins gymnasium kam, hatte sie eine mitschülerin, deren eltern schon in der volksschulzeit 2-3 mal jährlich bei der lehrerin "vorsprachen"....jedesmal wechselte ein großer blumenstrauß oder ein noch größerer geschenkskorb den besitzer . diese methode hatte sich bewährt und wurde somit auch im gymnasium weitergeführt....:rolleyes:
dieses mädchen, nennen wir sie C., war ebenso faul wie meine tochter. meine tochter hatte meistens einen notendurchschnitt von 1,6 bis 1,8. in der 3. klasse wurde sie plötzlich vom ehrgeiz gepackt und wollte einen ausgezeichneten erfolg im zeugnis haben. sie musste sich in einem gegenstand um eine note verbessern, um das zu erreichen.
ein paar wochen vor notenschluss haben schüler in jedem unterrichtsfach das recht, sich einer jahresprüfung zu unterziehen. C. stand zu diesem zeitpunkt in dem besagten gegenstand zwischen genügend und nicht genügend, meine tochter hatte ein gut. beide mädchen haben sich für die jahresprüfung in einer der nächsten unterrichtsstunden bei ihrem lehrer vormerken lassen. C. wurde geprüft (hatte die prüfungsfragen sogar vorher vom lehrer erhalten) und bestanden, die prüfung meiner tochter wurde wegen zeitgründen auf die nächste unterrichtsstunde ein paar tage später verschoben.
nächste unterrichtsstunde: C. wurde in der pause von ihren eltern besucht und gemeinsam sprachen sie mit dem professor. als die stunde begann, rief der lehrer C. zu sich nach vorne....und prüfte sie den jahresstoff noch einmal.
ihr ursprüngliches nicht genügend konnte sie mit dieser 2. prüfung auf ein befriedigend verbessern. für die jahresprüfung meiner tochter war allerdings keine zeit mehr....also wurde wieder auf die nächste unterrichtsstunde verschoben.
nächste unterrichtsstunde: das gleiche spiel.....
danach war notenschluss.

meine tochter hat ihren ausgezeichneten erfolg in diesem schuljahr nicht erreicht, aber wahrscheinlich eine lektion fürs leben gelernt.
 
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