Kinder wollen beim Vater bleiben

In dem Fall, liebe Reinfriede, fallen mir die Worte einer sehr sehr weisen Therapeutin ein, die immer sagt: das Beste, was eine Mutter für ihre Kinder tun kann, ist zu schauen, dass es ihr selbst gut geht.

;)

Liebe Bachstelze!

Diesen Spruch kenne ich auch, ich predige ihn sogar manchmal.:LOL: Allerdings in einer etwas abgewandelten Form: Nur eine zufriedene Mutter kann eine gute Mutter sein.

Liebe Clara!

Clara schrieb:
was läßt dich denken, daß deine Kinder soetwas eines Tages sagen könnten?

Ganz einfach, z.B. jetzt unsere Diskussion hier. Du schreibst selbst sehr treffend, dass Deine Schwester vieles ganz anders sieht als Du, für sie werden ihre Erinnerungen genauso Realität sein wie Deine für Dich. Und ich weiss nicht (wie könnte ich?) wie MEINE Kinder es tatsächlich erleben bzw. wie ihre Realität aussehen wird. Und wie ich vorhin geschrieben hatte in dem Beispiel der Ausgehzeiten - ihre Realitäten werden konträr sein.

Es gibt keine Garantie, dass man es "richtig" macht, so sehe ich das. Man kann nur versuchen, es möglichst im Sinne der Kinder zu tun - und auch da kann man über das Ziel hinausschießen. Wobei man das durchaus gut meinen kann, nur ankommen wird es vielleicht anders.

Oder wie heißt der Spruch:

Etwas gut zu meinen heisst nicht zwingend, es gut zu tun.

Weiss ich, ob meine Eltern es nicht gut gemeint hatten? Sie hatten nur so gehandelt, wie sie dachten, dass es richtig ist. Damals waren andere Zeiten und der gesellschaftliche Druck, dass Kinder brav, folgsam und tugendhaft sein müssen, war größer als heute. Schläge waren (zumindest in dem Milieu, in dem ich großgeworden war) völlig legitim. Vergiss bitte nicht, dass noch vor 50 Jahren sogar Lehrer die Kinder mit Schlägen strafen durften. Unsere Eltern sind unter einer völlig anderen Gesetzeslage und Norm groß geworden als wir.

Aus der Sicht meiner Eltern war es wahrscheinlich genauso gut gemeint, wie ich es bei meinen Kindern gut gemeint hatte - wobei wie gesagt ein offenes Ende besteht, ob es auch tatsächlich gut WAR.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Liebe Alle

zuerst mal: kein problem mit dem of topic-gehen .... wir sind immer noch mittendrin, und ich danke euch, dass ich an diesen unterhaltung teilnehmen darf.

wir alle tragen unser kindheitspaket mit. ich darf sagen, dass meine mutter nach dem befreiungsschlag scheidung (ich war knappe 9) ihr leben komplett umgekrempelt hat und uns ein schönes leben gegeben hat.
mami und ich haben auch heute noch eine ganz intensive beziehung, nah, und doch ist jeder eine eigene persönlichkeit. ich war lange schuljahre in der kita, weil mami arbeiten musste, da mein vater mitunter auch die alimente nicht bezahlt hat. aber wir hatten einander. und ich denke manchmal, ich wollte dieses glück auch auf meine kinder übertragen..... aber ich wollte und konnte wohl auch nicht sehen, dass da andere vorzeichen, eine andere "gen-mischung" zusammenkommt..... eben meine erfahrungen, vorstellungen, ideen, und die meines mannes.....

es tut mir sehr leid so schlimme dinge über eure kindheit zu lesen - die ich nicht kenne -, doch ich schliesse mich auch der meinung an, dass alle eltern, auch wir, es in der form gut mit unseren kindern meinen, die wir in uns als gut empfinden. aber ganz nach dem vier-ohren-prinzip: das was ich sage, muss nicht so beim andern ankommen. und ist es nicht auch eine chance, wenn die kinder aus den verschiedensten formen unseres elterndaseins ihre eigene form finden..... auch wenn alle formen nicht perfekt sind? und ich glaube auch nicht, dass die kids dann zwingend einen psychiater brauchen.... ich denke mittlerweile sogar, dass die kids stärker sind als wir manchmal meinen.
ich denke auch, dass reinfriede's aussage: nur eine zufriedene mutter ist eine gute mutter nicht ohne ist. ich lerne grade wieder mit mir zufrieden zu sein. mich selbst zu sein und nicht etwas wovon ich glaubte sein zu müssen.
resultat: die kleine kam schon gestern abend vom papi-wochenende zurück, hat eine bemerkung zum neuen büchergestell gemacht und mich - zum ersten mal - gefragt was ich denn am wochenende alles gemacht habe.
mein lächeln auf dem gesicht hat ihr wohl gefallen. ich habe sie nicht gefragt warum sie schon da sei, sondern mich einfach gefreut..... es war ihre entscheidung und ich habe sie für voll genommen....
sie wird mich aber dann auch mal für voll nehmen, wenn ich ihr was sage, was ihr vielleicht auch mal nicht in den kragen passt.

ich habe heute meiner grossen ein paar zeilen geschrieben; wegen der empfundenen enttäuschung wegen dem grill-abschluss-essen; ich habe aber noch mehr geschrieben, dass meine tür offen ist und bleibt, dass ich sie vermisse, sie lieb hab. ich hab aber auch geschrieben, dass ich jetzt mal - bildlich gesprochen - stehenbleibe und auf sie warte; und dass wenn es für sie im moment so stimmt, nicht mit mir in kontakt stehen zu wollen, ich es so akzeptiere. wenn sie allerdings die meinung ändere, ..... ich werde da sein!!!
danach hatte ich das gefühl, dass ein stein von meinem herzen gefallen ist, der druck ist nun weg, nicht ganz weg, denn ich vermisse sie, aber es geht mir besser.

ich freu mich, weiterhin teil eurer unterhaltung sein zu dürfen. bis bald wieder
s
 
also wenn ich lese, wie es in anderen Kindheiten abgegangen ist, bin ich ja froh, nur das Sandwich-Kind gewesen zu sein... bin einfach mitgelaufen zwischen den anderen beiden und wurde völlig übersehen - außer ich hab mit Absicht was angestellt - dann wurde ich gesehen und bestraft ... Allerdings war ich Vaters Liebling weil ich meiner Großmutter väterlicherseits so gleiche ...
 
resultat: die kleine kam schon gestern abend vom papi-wochenende zurück, hat eine bemerkung zum neuen büchergestell gemacht und mich - zum ersten mal - gefragt was ich denn am wochenende alles gemacht habe.
mein lächeln auf dem gesicht hat ihr wohl gefallen. ich habe sie nicht gefragt warum sie schon da sei, sondern mich einfach gefreut..... es war ihre entscheidung und ich habe sie für voll genommen....
sie wird mich aber dann auch mal für voll nehmen, wenn ich ihr was sage, was ihr vielleicht auch mal nicht in den kragen passt.

ich habe heute meiner grossen ein paar zeilen geschrieben; wegen der empfundenen enttäuschung wegen dem grill-abschluss-essen; ich habe aber noch mehr geschrieben, dass meine tür offen ist und bleibt, dass ich sie vermisse, sie lieb hab. ich hab aber auch geschrieben, dass ich jetzt mal - bildlich gesprochen - stehenbleibe und auf sie warte; und dass wenn es für sie im moment so stimmt, nicht mit mir in kontakt stehen zu wollen, ich es so akzeptiere. wenn sie allerdings die meinung ändere, ..... ich werde da sein!!!
danach hatte ich das gefühl, dass ein stein von meinem herzen gefallen ist, der druck ist nun weg, nicht ganz weg, denn ich vermisse sie, aber es geht mir besser.

ich freu mich, weiterhin teil eurer unterhaltung sein zu dürfen. bis bald wieder
s

Liebe Seesicht!

Das klingt alles - vor allem wenn man bedenkt, wie Eure Entwicklung anfangs ausgesehen hatte - schon viel positiver. Ich drücke Euch allen die Daumen, dass Ihr Eure Konflikte positiv lösen könnt.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Simone,

ich moechte Dir als erstes Mal gratulieren, dass Du aus der Situation ausbrechen konntest und sich fuer Dich alles so langsam aber sicher zum Besseren zu entwickeln scheint!

War die Grosse denn am Freitag bei Dir oder kam da was dazwischen? Ich finde es wichtig, dass in der Kommunikation mit ihr kein Interpretationsspielraum bleibt. Ein "bis bald wieder" muss nicht unbedingt fuer sie bedeuten, dass Du sie sehen willst, sondern kann vielfach anders ausgelegt werden. Ich hoffe ich trete Dir damit nicht zu Nahe, das soll nur ein Gedankenanstoss sein!

Aus dem, was Du geschrieben hast, konnte ich mir auch nicht so ein richtiges Bild machen, ob Du vor dem Grillabend wusstest, dass er statt findet, Du aber nicht eingeladen wurdest oder erst hinterher von der Kleinen davon erfahren hast? Wenn Du vorher davon wusstest, warum dann nicht einfach die Grosse fragen, ob sie moechte, dass Du kommst? Spielen da die Verletzungen hinein, die sie Dir zugefuegt hat?

Ich habe mit 29 erfahren, dass mein Vater meine Mutter waehrend beider Schwangerschaften betrogen hat. Danach war ich auch erst einmal in meinem Weltbild voellig erschuettert und das obwohl ich immer sehr grosse Schwierigkeiten mit meinem Vater hatte und ich lange Zeit gebraucht habe, fuer mich mit der Kindheit abzuschliessen. Mein Vater war sehr cholerisch und wenn wir (mein 5 Jahre aelterer Bruder und ich) von der Schule heimkamen, war es wie auf Eierschalen zu laufen. Zuerst mal sehen, wie die Stimmung so ist und dann kann man entscheiden ob man sich halbwegs entspannen kann, oder ob ich heute Superkind sein muss und dann so schnell wie moeglich nach dem Mittagessen das Haus verlasse.

Mit 4 Jahren habe ich jedem, der es hoeren wollte erzaehlt, mein Vater sein ein A****loch, mit 6 habe ich einen Freund auf dem Heimweg gefragt, welchen seiner Eltern er denn gerne bei einem toedlichen Autounfall verlieren wuerde. Die Antwort war logischerweise keinen der beiden, woraufhin ich meinte ich wuerde meinen Vater waehlen. Im Nachhinein macht vieles Sinn, denn mein Vater wurde manisch-depressiv als ich ein Jahr alt war und in einem manischen Stadium hat er meiner Mutter von den Seitenspruengen berichtet. Ich denke als Kleinkind ist man ja immer dabei und wenn ich mich so im Bekanntenkreis umsehe, dann stelle ich fest, dass die wenigsten Eltern denken, ihre Kinder haetten Ohren.

Ich denke, jeder (v)erzieht seine Kinder so gut er kann. Jeder Mensch hat eine Vorgeschichte und die eigene Erziehung im Leib stecken. Mein Vater ist seinem Vater nicht unaehnlich und wenn ich meinen Bruder bei der Erziehung seiner Kinder beobachte, dann sehe ich wieder viele Seiten meines Vaters. Wir sind alle nur ein Produkt unserer Erfahrungen und Perspektive und es ist nicht leicht, aus seiner Haut heraus zu schluepfen.

Ich bin jemand, der immer allen alles Recht machen moechte, auch das weiss ich jetzt seit neustem, woher es kommt. Meine Urgrossmutter hat sehr jung ihre Eltern verloren und wurde dann von der Verwandtschaft grossgezogen und musste sich somit immer Sorgen, dass sie eine Last sei. Meine Mutter ist grossteils bei meiner Urgrossmutter aufgewachsen und so zieht sich das von Generation zu Generation. Wenn man nicht unheimlich viel Kraft aufwendet und Arbeit in diese Prozesse hinein steckt scheint es mir schier unmoeglich mehr als ein oder zwei solcher *Probleme* aufzuloesen und nicht wiederum an die eigenen Kinder weiterzugeben.

Wie schoen, dass es dieses wunderbare Forum gibt! Danke, dass ich das alles einmal so teilen durfte.
 
hallo cloudlight

vielen dank für deine zeilen.

ich verstehe allerdings nicht ganz, von welchem freitag du schreibst.....
an einem freitag vor 3,5 wochen haben wir das fon gekauft, dann sagte sie, sie komme mittwoch, was ja weder von ihr abgesagt wurde, noch erschien sie.
letzte woche donnerstag brachte ich die kleine hoch, da stand sie eben in der tür..... ein 2-minuten-anlass....
und gestern wollte sie unseren neuen hausbewohner sehen: katerchen! auch der vater kam mit, da er ja wie immer montags die kleine zum schwimmen abholte....
lustigerweise ging die grosse seit jahren nicht mehr mit, aber gestern.... brauchte sie rückendeckung um zu mir und dem dem katerchen zu kommen? oder war es einfach das versprechen vom vater, dass sie danach einen döner essen gingen? - übrigens was, was er bei mir immer gehasst hat, wenn ich mal mit ihnen bei mcdoof oder so war....... :mad:
ich weiss auch nicht, ob sie die zeilen schon gelesen hat, denn eine antwort ist ausstehend, ich weiss auch nicht, ob ich je bzw. bald eine bekommen werde.
aber mir geht es immer noch besser auf dem herzen, dass ich diese zeilen geschrieben habe; meinen standpunkt, meine gefühle für sie, zu ihr nochmals klar kommuniziert habe.

jetzt wende ich mich noch einem anderen absatz bei deinen zeilen zu: "ich bin jemand, der immer allen alles recht machen möchte"...... ich ticke wohl genauso. doch wie ich jetzt schmerzlich erkennen muss, bringt das auch nicht wirklich was; innerhalb der familie kam keine wertschätzung, die ich mir so sehr gewünscht habe, zurück.
ich habe jetzt auch erkennen müssen, dass die sogenannten guten freunde doch keine sind. damit hadere ich auch ganz schön..... solange ich "funktioniert" habe und mich um abmachen, theater etc gekümmert hat, waren alle immer helle mit dabei, ...... doch wer ruft jetzt noch an??? selbst meine älteste freundin hat mir nach 21 jahren den rücken zugedreht.....

ich denke, ich werde noch eine weile lang am verarbeiten sein, auch am aussortieren was will, was kann ich, was möchte ich nicht mehr, wer tut mir gut,...... es wird schon noch ein paar schmerzliche schnitte geben, aber ich glaube fest daran, dass ich irgendwann wieder aus meinem schützenden schneckenhaus rauskommen werde, gestärkt und bereit für neues und neue leute. ..... eine handvoll ist ja noch da.... :)

hey liebe reinfriede..... das hoffe ich auch.... und wenn es doch nicht so sein sollte, ich denke, ich habe gemacht was ich konnte, tue weiter was möglich ist; aber ich denke auch, dass die "anderen" auch machen können, sollen, dürfen,...... wie heisst es doch immer so schön, es braucht immer zwei.
ich hab jetzt wieder einen schritt auf sie zu gemacht, ich werde auch weiterhin auf "verschlungenen" wegen versuchen, kontakt zu halten, indem ich mal hoch gehe um die kleine zu bringen, oder wenn wir die letzten sachen, die noch auf dem estrich liegen aussortieren bzw. abholen.....
ich werde sie auch nochmals fragen wegen der ferien...... aber mehr wie zweimal frage ich nun nicht mehr...... einmal hab ich schon...:D

bis später und gruss
s
 
Schwierig, das alles zu beschreiben.
Kannst Du was damit anfangen?

Danke, liebe Bachstelze, für Deine Ausführungen.
Es ist sehr komplex, was Du da beschreibst.

Für meine (!) Wahrnehmung meine ich herauszulesen, dass Du mit dem Verhalten Deiner Mutter ganz
anders klar gekommen wärst, wenn die Vorwurfshaltung weggefallen wäre. Damit auch das schlechte Gewissen und die ganze Spirale an Selbstabwertung, die meist eine Konsequenz ist.

Denn soweit es sie betrifft und es ihr bewusst ist, bin ich ihr ein und alles, und sie hätte ihr Leben lang immer alles für mich getan.

Lustig - Dich hat es eingeengt - aber dieses Gefühl vermittelt zu bekommen, das hätte ich mir ganz dringend von meiner Mutter gewünscht.
Und wie!

Mir wurde pausenlos vor Augen gehalten, wie sehr ich sie enttäuschte.
Das Mittel der Wahl war der Aufmerksamkeits-Enzug ... sie redete oft tagelang nicht mit mir.
Sie hätte mich "anders erzogen" als ich geworden bin.
Ich bekomme noch heute zu hören, dass sie froh ist, dass mein Vater "mich" und "meine Probleme" nicht mehr erleben braucht (er ist vor vielen Jahren verstorben).

Meine Mutter hat ein goldenes Händchen fürs Salz-in-die-Wunde streuen,
sie lässt kaum eine Gelegenheit aus.

Es ist ihr ureigenstes Muster, dass sie erwartet, dass man (dass ich) immer auf sie zugehe.
Es gab und gibt hier absolut keine Ausgewogenheit.
Den Großteils meines Lebens bin ich meiner Mutter hinterhergehechelt.
Mit unzähligen Briefen (die, wie sie meint, ich eher meiner selbst willen geschrieben habe ...),
mit größeren und kleinen Geschenken, Fleurop-Aufträgen und Telefonanrufen.

Da kommt nichts zurück in Form von der Anerkennung, die ich mir wünsche.
Ich rechne nicht auf, nicht, dass das missverstanden wird.

Seit 7 Jahren habe ich sie nicht mehr gesehen.
Sie hat niemals den Wunsch geäußert, dass ihr das ein Bedürfnis wäre.
Vier Jahre hintereinander war ich im wahrsten Sinne des Wortes mutterseelenallein zu
Weihnachten. Keine Kinder, keine Familie, kein niemand.
Sie rief jedes Mal am Hl. Abend an, um zu erzählen, wie nett sie es hätte mit meiner Schwester und deren Kinder. Mich hat das fast umgebracht. Es war keine Eifersucht im herkömmlichen Sinn, sondern eher
eine abgrundtiefe Traurigkeit.

Kann ich mein Kind so wertschätzen, wie es ist, auch wenn es meine Bedürftigkeiten nicht füllt, und ich mich um diese selber kümmern muss?

Liebe Bachstelze, alleine schon die Tatsache, dass Du Dich gedanklich mit der Frage auseinandersetzt,
zeigt doch, dass Du stets bereit wärst, Dich selbst und Dein Verhalten zu hinterfragen.
Derart sensibilisiert glaube ich kaum, dass Du Dich auf den vorgegebenen Pfaden Deiner Mutter
wiederfinden würdest.

LG
Lucille
 
ich weiss auch nicht, ob sie die zeilen schon gelesen hat, denn eine antwort ist ausstehend, ich weiss auch nicht, ob ich je bzw. bald eine bekommen werde.
aber mir geht es immer noch besser auf dem herzen, dass ich diese zeilen geschrieben habe; meinen standpunkt, meine gefühle für sie, zu ihr nochmals klar kommuniziert habe.

Liebe Simone,

ich finde, Du machst das großartig. Du darfst wahrscheinlich davon ausgehen, dass sie Deine Zeilen sehr
wohl liest. Mit einer Antwort hingegen würde ich nicht wirklich rechnen. Ich denke, die wirst Du nicht
unmittelbar bekommen, sondern sie wird sich in einzelnen - auch sehr zeitversetzten - Reaktionen zeigen.

Als ich in ähnlicher Situation meiner Großen einen Brief in der Art schrieb und wissen wollte, ob sie ihn
denn überhaupt gelesen hatte, da bekam ich eine saftige Abfuhr:
... sinngemäß ... warum ich glaube, jetzt angekrochen kommen zu müssen und ob ich wirklich denke,
dass sie ihre Meinung über mich ändern würde ... in diesem Stil eben.

Das hat erstmal weh getan.
Aber je weniger ich versucht habe, sie von ihrer Überzeugung abzubringen, desto eher fühlte sie sich
in ihrer Abneigung ernstgenommen - so eigenartig das jetzt klingen mag.

ich habe jetzt auch erkennen müssen, dass die sogenannten guten freunde doch keine sind. damit hadere ich auch ganz schön.....

Das ist ein Phänomen, das ich zwar auch nicht begreife, aber genau wie Du kennenlernen durfte.
Das hat sogar die Familie betroffen.
Meine erweiterte Familie hatte hauptsächlich aus der Verwandtschaft meines Mannes bestanden,
und sie hatten alle ausnahmslos den Kontakt zu mir abgebrochen.

Wobei ich Dich an dieser Stelle um Deine harmonisches Verhältnis zu Deiner Mutter, so wie Du es beschrieben hast, beneide. Natürlich ersetzt sie keine Freunde (oder die, die man dafür hielt) - aber sie wird sicherlich viel dazu beitragen, dass Du Dich aufgefangen fühlst, oder?

ich werde sie auch nochmals fragen wegen der ferien...... aber mehr wie zweimal frage ich nun nicht mehr...... einmal hab ich schon...

Ich denke sogar, dass einmal reicht.
Würdest Du gerne in den Ferien etwas unternehmen mit ihr?
Wird die Kleine einen Teil der Ferien beim Papa verbringen?

LG
Lucille
 
liebe bachstelze,
ich bin auch ein Wunschkind. (bloss hab ich mich nie so recht nach ihren Wünschen verhalten ;)).Wunschkind, Einzelkind, sehr, sehr spätes Kind. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ich noch Geschwister gehabt hätte.
ich bin das erste kind, meine schwester ist knapp 6 jahre jünger. meine eltern waren schon ein paar jahre verheiratet und mein vater hat schon karriere gemacht. d.h., genau wie in deiner kindheit war er sehr viel unterwegs. auch ich habe mich nicht so verhalten, wie sie es sich vorgestellt hat. ich war ein anstrengendes kind, ein schreibaby und oft krank. meine schwester war ganz anders, sie war ruhig, zufrieden und pflegeleichter. sie hatten deutlich mehr körperkontakt, den hab' ich offenbar mit meiner mutter nie so gesucht. ich glaube eher, ich habe ihr einen spiegel vorgehalten - sie hat eigentlich mich abgelehnt und das später als projektion umgedreht, oder so ;)
 
ich verstehe allerdings nicht ganz, von welchem freitag du schreibst.....
an einem freitag vor 3,5 wochen haben wir das fon gekauft, dann sagte sie, sie komme mittwoch, was ja weder von ihr abgesagt wurde, noch erschien sie.
letzte woche donnerstag brachte ich die kleine hoch, da stand sie eben in der tür..... ein 2-minuten-anlass....

Liebe Simone,

am Freitag hast Du folgendes geschrieben:

seesicht69 schrieb:
die kleine hat dann auch noch mitgeteilt, dass sie heut abend mit der grossen bei mir vorbeikomme weil papi nicht da sei..... mal sehen!!
wir hatten das problem schon mal, dass die grosse über die kleine kommuniziert hat; da hab ich beiden gesagt, dass die grosse direkt mit mir abmachen könne, sie kenne meine nummer, ich sei da.

Mich hat nur interessiert, ob sie da gekommen ist, oder ob sich das verlaufen hat. Hast Du sie auf den Mittwoch eigentlich mal angesprochen? Warum sie einfach nicht erschienen ist ohne abzusagen?


seesicht69 schrieb:
jetzt wende ich mich noch einem anderen absatz bei deinen zeilen zu: "ich bin jemand, der immer allen alles recht machen möchte"...... ich ticke wohl genauso. doch wie ich jetzt schmerzlich erkennen muss, bringt das auch nicht wirklich was; innerhalb der familie kam keine wertschätzung, die ich mir so sehr gewünscht habe, zurück.

In meiner Erfahrung ist es so, dass man alles, was man tut, nur fuer sich alleine tun sollte. Man kann nie von anderen erwarten, dass sie so reagieren, wie wir uns das wuenschen. Mittlerweile mache ich zwar immernoch viel fuer andere und kuemmere mich, aber mit dem Bewusstsein, dass sich das gut fuer MICH anfuehlen muss, also nur die Handlung an sich, ohne dass ich auf irgend eine Reaktion von meinem Gegenueber hoffe. Am Ende des Tages will ich nur mit mir alleine zufrieden sein, habe ich so gehandelt, wie ich das fuer richtig empfinde, was haette ich besser machen koennen, woran moechte ich noch arbeiten.

seesicht69 schrieb:
ich habe jetzt auch erkennen müssen, dass die sogenannten guten freunde doch keine sind. damit hadere ich auch ganz schön..... solange ich "funktioniert" habe und mich um abmachen, theater etc gekümmert hat, waren alle immer helle mit dabei, ...... doch wer ruft jetzt noch an??? selbst meine älteste freundin hat mir nach 21 jahren den rücken zugedreht.....

Das ist leider oft so. Ist es so, dass sie aktiv mit Dir den Kontakt abgebrochen haben, oder eher so, dass sie sich einfach nicht melden? Ich habe schon festgestellt, dass Menschen oftmals nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen, wenn Freunde und Bekannte in Lebenskriesen stecken. Viele wollen sich nicht aufdraengen, nicht *neugierig* erscheinen, keine *Gaffer* sein und melden sich aus diesen Gruenden eher weniger.

Ich hatte ein aehnliches Problem mit einer Freundin erst kuerzlich, ich war drei Wochen lang ans Bett gefesselt aufgrund einer undiagnostizierten Thrombose im Bein und konnte nicht laufen und sowieso nirgendwo hin vor Schmerzen. Ich habe mich von einer guten Freundin sehr alleine gelassen gefuehlt, die sich kaum gemeldet hat, sie wollte aber nicht in meine *Privatsphaere* eindringen und haette von mir die klare Ansage benoetigt, dass sie vorbei kommen soll, dass ich jemanden brauche.

Da haben wir wieder das Problem der passiven Wartestellung im vergleich zum aktiven Agieren. Wenn man eine bestimmte Situation schaffen will, wenn man unzufrieden ist, ist es meist besser zu Handeln als passiv zu warten, dass sich vielleicht etwas aendert.

Ich wuensche Dir auf jeden Fall weiterhin viel Kraft und Mut!

Alles Liebe!
cloudlight
 
guten morgen ihr alle

hallo cloudlight, jetzt ist der groschen gefallen..... nein, die beiden damen kamen nicht, denn die grosse wollte oben bleiben und so ging die kleine auch, - was ja richtig war, war ja vater-wochenende - aber wie ich im nachhinein erfahren habe, war vater freitagabend gar nicht da, die kleine hat gekocht, die grosse wollte das nicht essen (tortellini), sondern ihr freund kam vorbei..... er wollte gemäss der kleinen nur eine halbe stunde kommen, ging dann aber erst um 22.00h...... ich weiss auch nicht, ob der vater dies gewusst hat. ........ aber vielleicht ist doch irgendwas vorgefallen, dass die kleine dann eben schon am sonntag-abend zurückkam und nicht wie gewöhnlich beim vater-wochenende direkt von ihm zur schule ging.... die kleine hat mir das alles so en passant erzählt, ich frage nie details, ich frage nur: hattest du eine gute zeit? nicht mehr nicht weniger.

liebe lucille, ja ich würde gerne mit der grossen was machen, aber ich warte. warte ob sie selbst was sagt, und auch ob auf mein zweites nachfragen nichts kommen wird. ich muss dies ja noch mit dem vater besprechen. die kleine wird die ersten zwei juliowochen mit ihm ferien machen. dann hab ich eine mit ihr frei, dann arbeite ich eine woche, dann hab ich nochmals zwei wochen, in denen wir noch nichts geplant haben. in diesen zwei wochen könnte auch die grosse einklinken, arbeitet sie doch in den ersten drei wochen und dann hätte sie auch frei...... da ist ja auch immer noch offen, wo die grosse die erste woche, in der vater und jüngere tochter weg sein werden (in der zweiten machen sie Tagesausflüge von zuhause aus) wohnen, essen, schlafen wird. mein angebot steht, dass sie gerne zu mir kommen kann.... ob sie dieses angebot annehmen wird, weiss ich nicht.
ja, ich weiss wie wertvoll es ist, mit meiner mutter ein solch gutes verhältnis zu haben und dafür bin ich dankbar.

das mit den freunden steht wieder auf einem anderen blatt..... es kann schon sein, dass sie keine gaffen sein wollen, doch ist es nicht manchmal einfach auch etwas feigheit, sich der realität zu stellen, mal (auf gut deutsch) scheisse mit dem anderen durchzustehen, sich mal wirklich reinzugeben? dem anderen beistehen, auch wenn kraft kostet? - ich denke, solche zusammen ausgestandene kraftakte schweissen doch noch viel mehr zusammen und geben halt für das ganze leben....? oder steh ich grad mal wieder im schilf, bzw in meiner alten schleife alles für die anderen zu tun?

bis später und gruss
simone
 
Lustig - Dich hat es eingeengt - aber dieses Gefühl vermittelt zu bekommen, das hätte ich mir ganz dringend von meiner Mutter gewünscht.
Und wie!

Mir wurde pausenlos vor Augen gehalten, wie sehr ich sie enttäuschte.
Das Mittel der Wahl war der Aufmerksamkeits-Enzug ... sie redete oft tagelang nicht mit mir.
Sie hätte mich "anders erzogen" als ich geworden bin.
Ich bekomme noch heute zu hören, dass sie froh ist, dass mein Vater "mich" und "meine Probleme" nicht mehr erleben braucht (er ist vor vielen Jahren verstorben).

Meine Mutter hat ein goldenes Händchen fürs Salz-in-die-Wunde streuen,
sie lässt kaum eine Gelegenheit aus.

Es ist ihr ureigenstes Muster, dass sie erwartet, dass man (dass ich) immer auf sie zugehe.
Es gab und gibt hier absolut keine Ausgewogenheit.
Den Großteils meines Lebens bin ich meiner Mutter hinterhergehechelt.
Mit unzähligen Briefen (die, wie sie meint, ich eher meiner selbst willen geschrieben habe ...),
mit größeren und kleinen Geschenken, Fleurop-Aufträgen und Telefonanrufen.

Da kommt nichts zurück in Form von der Anerkennung, die ich mir wünsche.
Ich rechne nicht auf, nicht, dass das missverstanden wird.

Seit 7 Jahren habe ich sie nicht mehr gesehen.
Sie hat niemals den Wunsch geäußert, dass ihr das ein Bedürfnis wäre.
Vier Jahre hintereinander war ich im wahrsten Sinne des Wortes mutterseelenallein zu
Weihnachten. Keine Kinder, keine Familie, kein niemand.
Sie rief jedes Mal am Hl. Abend an, um zu erzählen, wie nett sie es hätte mit meiner Schwester und deren Kinder. Mich hat das fast umgebracht. Es war keine Eifersucht im herkömmlichen Sinn, sondern eher
eine abgrundtiefe Traurigkeit.



Liebe Bachstelze, alleine schon die Tatsache, dass Du Dich gedanklich mit der Frage auseinandersetzt,
zeigt doch, dass Du stets bereit wärst, Dich selbst und Dein Verhalten zu hinterfragen.
Derart sensibilisiert glaube ich kaum, dass Du Dich auf den vorgegebenen Pfaden Deiner Mutter
wiederfinden würdest.

LG
Lucille
Hallo Lucille,
ein trauriges Posting. Und dabei bist du genauso geworden, wie deine Mutter dich erzogen hat. Es wäre natürlich hart für sie dies zu erkennen. Da ist es einfacher dich zu weiter zu ärgern und ihre "schuld" auf dich zu schieben.
Ich schreibe nachher noch mal etwas - muss leider weg.
AL Hortensie
 
Liebe Lucille,

Lustig - Dich hat es eingeengt - aber dieses Gefühl vermittelt zu bekommen, das hätte ich mir ganz dringend von meiner Mutter gewünscht.
Und wie!

glaub mir, es wäre nicht das gewesen, was Du Dir vorstellst ;) Seitens meines Vaters konnte ich es halbwegs als authentisch wahrnehmen, wo mir das Gefühl tatsächlich vermittelt wurde.

Seitens meiner Mutter hat das was gesagt wurde oft nicht authentisch zum Verhalten gepasst - sie hat es mir gesagt, aber nicht vermittelt....vermittelt wurde eher dass immer irgendwie alles falsch und zu wenig ist, was ich in ihre Richtung tue.

Davon abgesehen, möchte ich weiter nichts mehr zu dem Thema beitragen, ich stelle grad fest dass es mir nicht gut tut, an dieser Stelle den Schlamm aufzuwühlen ;)

Was das Verhalten Deines Ex und seiner Neuen den Kindern gegenüber anbelangt - Reinfriede ist nicht die einzige, der schlecht wurde :(
Das klingt so erbärmlich, egoistisch, rücksichtslos, dumm, kleinlich, unsensibel.......mir würden noch viele Worte mehr einfallen.

Liebe Pisces,

im Gegensatz zu Dir war ich das "perfekte Kind". Nie was angestellt, nie Widerstand geleistet....(Körperkontakt wollte ich allerdings auch sehr bald keinen mehr, dabei bin ich in meinen Beziehungen immer die ultimative Schmusekatze ;))

Aber geliebt habe ich sie nie genug. (und ich war schlicht und einfach tot, innerlich).

Liebe Seesicht,

was Du schreibst, klingt gut, ich finde, Du bist auf einem sehr, sehr guten Weg, und so wie das Thema hier begonnen hat, bin ich sehr freudig überrascht wie rasch Du Dich fangen konntest - Du klingst so viel positiver, optimistischer, selbstbewusster, selbstbestimmter....ich gratuliere Dir!

Wie gesagt, damit wars das hier wahrscheinlich für eine Weile von mir - zumindest von "heiklen Themen" werde ich mich in nächster Zeit eher fernhalten - lieber möchte ich real grad einfach glücklich sein ;)

Alles Liebe Euch
Bachstelze
 
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