Lebenstraum in Erfüllung - ich MUSS glücklich sein?!

Hallo Dornröschen,
der Einfachheit halber schreibe ich meine Kommentare mal farbig dahinter.
Lieben Dank, Hortensie. Konsequent durchziehen klingt zwar super und auch irgendwie befreiend (nicht von ihm, sondern aus der Situation heraus), allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich mich da nicht in etwas verrenne und nicht klar sehen kann vor lauter Befreiung.Ja, nur wenn du etwas sagst und es dann nicht machst, wirst du unglaubwürdig und nicht ernst genommen.
Dann sitz ich in einer Wohnung, und vermisse meinen Partner. Ich weiß, dass das so kommen wird, weil ich eben die Familie vermisse, die Harmonie. Gut, dass du in die Zukunft schauen kannst. Manchmal wünschte ich mir das auch - ganz selten ;-)Allerdings ist die ja nur zum Schein gegeben. Genau Der Stress wäre dann weg und der Streit. Das ist eben der Irrtum. Nur durch einen Aus-/Umzug ist das nicht so. Das ist ein Trugschluss. Die Probleme sind trotzdem noch da, nur du hast etwas Abstand dazu. Das problem ist nur dass er dagegen ist es auszuprobieren sondern mir klar gesagt hat „wenn du einmal durch diese tür gehst, brauchst du nie wieder kommen. Pause heißt trennung – für immer, endgültig“. Was gibt’s da noch zu sagen. Das macht mir natürlich Angst. Und ich glaub nicht dass er so berechnend ist, dass er dies beabsichtigt. Gestern fragte ich ihn was er eigentlich möchte, damit er nicht mehr so grantig ist. Autsch.

Er sagt: „Ich will heimkommen abends, will, dass Du mich fragst ob ich meine Ruhe möchte, dann sag ich ja, dann ruh ich mich aus und danach spiel ich mit Sina, dann geht sie ins Bett und wir haben Zeit für uns“. Grundsätzlich bin ich ja froh wenn er sagt was er möchte und was ihm fehlt. Ich bin in der Tat sehr kompromissbereit. Das würde er jedoch bestreiten. Er sagt mir ja immer, was er alles so zu tun hat und dass ich viel weniger mache. Das geht mir echt an die Substanz. Was will er denn von mir? Er will Anerkennung.

Und es ist nicht so wie Du geschrieben hast, dass er sagt ich habe ihn dazu gedrängt. Das war nur ein Beispiel. Die erste Zeit meienr Schwangerschaft waren wir ja kurz getrrennt, weil er nicht wusste, ob er das überhaupt will. Weil wir erst ein Jahr zusammen waren usw. Er kam zurück. Seine Entscheidung. Statt mich zu freuen, wie es bestimmt die meisten tun würden, und einfach froh zu sein dass wir keine existentiellen Sorgen haben müssen, frag ich mich heute „wären wir überhaupt noch zusammen?“ und wenn er dann diese frage immer mit „wer weiß das schon, ich glaub nicht!“ beantwortet, ist das natürlich nicht schön. Nicht schön, aber ehrlich. Was erwartest du auf so eine Frage. Soll er lügen und sagen: "Ach mein Schatz, dann wären wir trotzdem zusammen!" Außerdem weiß das keiner. Habe allerdings keine Lust, 100 Jahre zu schlafen, und darauf zu hoffen, dass ich mal wachgeküsst werde mit einem Heiratsantrag. Kann mich nicht mal für Freunde freuen, wenn sie heiraten, weil ich es nicht habe. Traurig, oder? Dass ich so denke. Nicht gut.Ja, du machst dir das Leben selber schwer. Ich habe gerade im Bekanntenkreis so etwas. Sie will mit aller Macht geheiratet werden. Alle machen sich schon lustig über sie. Letztendlich wird es wohl so kommen...die Frage ist...wird er sich mal so fühlen, dass er meint dort reingedrängt worden zu sein? Doch ich merke, je mehr sie darauf aus ist, desto mehr will er nicht. Mich würde stören, wenn es so öffentlich wäre und es jeder weiß. Da würde ich aus Trotz schon nicht mehr heiraten wollen. Gut, dass nicht jede/r so bockig ist wie ich.

Ja Du hast recht, ich bin mir selber nicht klar. Ich weiß genau was ich will, aber weiß ich nicht ob
A) A) Das wirklich wichtig ist (Heirat, mehr kinder mit IHM) und
B) B) Ob es mit dem anderen gehen würde irgendwann.
Weiß dass man beides nicht vermischen darf. Es gehört alles zusammen, weil es ist alles deins. Du musst Ordnung da rein bringen.

Und eines weiß ich jetzt klarer – wenn der andere nicht wäre, würde ich trotzdem nicht mehr so weitermachen wollen. Ich würde trotzdem heiraten wollen oder erstmal ne Pause machen. Ausziehen wahrscheinlich nicht, das geb ich zu. Aber große Zweifel hegen, das würde ich trotzdem tun. Vielleicht hat das mit dem anderen nur dazu geführt, das mir das schneller bewusst wurde. Auch hab ich das gestern mit der wohnung angesprochen, weil ich ihn einfach nicht länger belügen will. Allein schon wenn ich mal mit dem anderen EIsessen gehe. Immer brauch ich Lügen. Das mag ich nicht mehr, das hat niemand verdient. Anscheinend doch, sonst würdest du es nicht tun; allerdings belügst du nicht nur ihn, sonder auch dich selbst.

Oh ja das hoffe ich auch von Herzen. Dass wir einen normalen Umgang miteinander haben können. Für die Kleine. Er ist so ein super Papa und ich hoffe dass das klappt. Allerdings hat er auch seinen Stolz. Ich bin mir nicht sicher, ob er das trennen kann. Beispielsweise kann ich mir gut vorstellen, dass er dann grad aus Trotz sich ne andere nimmt,w enn er hört, dass ich einen hab. Kann er ja, ist ja sein recht, nur weiß ich ja nicht wie die ist, zu unserer kleinen. Das hab ich nicht mehr in der hand und das sind klar meine ängste.

Auch weiß ich, dass er aus Trotz sagen wird „nein, da hab ich keine zeit“ usw. nur weil er weiß mich würde das ärgern. Auf diese Spielchen hab ich keine Lust. Schön, dass du alles schon vorher weißt.(Verzeih mir, meine Ironie.)
Ich weiß nicht ob ich mich wirklich trennen will von ihm. Ich hab ihn ja auch lieb, irgendwo. Nur fehlt mir die Zuwendung, mal in den Arm nehmen usw. das macht er nicht mehr, und wenn er lust hat, dann muss ich das auch haben. Muss mich ja nicht wundern dass das so weit gekommen ist. Bitte etwas weniger Selbstmitleid. Stelle dir mal vor, er würde so mit dir umgehen (mal aussen vor gelassen, wie er wirklich mit dir umgeht) wie du mit ihm umgehst und ihn behandelst. Sein Verhalten ist eine Resonanz auf dein Verhalten und natürlich auch umgekehrt - ein Teufelskreis. Er arbeitet den ganzen Tag, hat das Gefühl er tut mehr als du....(egal ob es wirklich so ist oder ob er es nur so fühlt).
Das war jetzt wieder so viel Text….Egal, du willst ja weiter kommen.


Liebe Grüße
Dornröschen

p.s. der tipp handle zum wohl des kindes – dann müsst ich mich einfach mal zusammenreisen und weitermachen daheim. Meistens ja, aber nicht immer. Das wäre für sie eindeutig am besten. Und für ihn. Aber ich kann nicht mehr so weiter machen wie vorher. Mit ihm zusammenleben ja, das kann ich mir vorstellen. Ich flüchte ja nicht vor ihm direkt, sondern eher aus der situation heraus.
Beispielsweise ist es bei ausflügen oder spaziergängen immer schön mit ihm. Nur die situation daheim, die ist so anstrengend. Warum ist das so? Was meinst du müsstest du/ihr ändern, damit es anders wird? Ich weiß nicht, wie ich ihm das vermitteln kann. Paartherapie will er ja nicht.
 
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hallo dornröschen

ich kann nur ganz kurz. was hab ich alles gemacht, um unsere geschichte ins lot zu bringen? im grunde hab ich immer gedacht, mit äußerlichen veränderungen schaffen wirs. es muss nur .... der wohnzimmerboden neu gemacht werden, damit es nicht mehr so düster ist, .... ein terrasse her, wo wir uns dann gemeinsam die sonne auf die nase scheinen lassen.... ein zweites kind... . tja, nie, niemals möchte ich mein zweites kind, das ich dann doch noch wie ein geschenk des himmels bekommen hab, missen, das war das beste, das noch zugelassen zu haben. aber nicht als "beziehungsrettend". der kleine ist mein sonnenschein, besser wäre wohl aber gewesen, ich hätte mich vorher schon getrennt und mit einem anderen mann vielleicht noch mal neu gestartet, der sich wirklich von beginn der schwangerschaft MIT mir hätte freuen können. nur hätte ich dann eben DIESEN buben nicht. so hat alles seinen sinn.... .
ich würde es mir gut überlegen, mit einem mann, der mich mit dem ersten kind schon nicht wirklich wollte (ihr habt euch ja getrennt), noch ein zweites kind will. er hat dich hängen lassen in einer zeit ,wo du ihn gebraucht hättest, oder?? dass er jetzt so lieb zur kleinen ist, hat mit der kleinen zu tun, aber nicht mit DIR.
lg abendsonne
 
Guten Morgen Hortensie,

ich weiß dass mich mein Partner nicht ernst nimmt, weil ich den Auszug schon so oft „angedroht“ habe. Hab halt immer gedacht es wird wieder daheim. Das ist ja genau das, was mich so kaputt macht und echt anstrengend ist – dieses auf und ab. Heute so, morgen so. Gestern fliegen die Fetzen, und ich bin nur am weinen, heute bringt er mir Tee ans Bett. Weißt Du, wie ich das meine? Ich weiß nicht, was der Tag bringt. Diese Launen von ihm, da kommt er heim mit einem traurigen Gesicht, sagt, er ist genervt von der Arbeit, dann sag ich ja, ruh Dich ruhig aus, dann macht er aber tausend sachen (Unkraut jäten, mit Hund spazieren, Nachbar helfen etc.) und beschwert sich dann bei mir dass er es so stressig hat und ich habs ja so gut mit meinem 30 stunden job weil ich ja viel mehr freizeit hab etc. ich weiß nicht ob er so geworden ist durch mich (à la wie solls ihm schon gehen, mit meinem verhalten) oder ob er einfach ein typ ist der – was weiß ich – Narzisstisch ist?
Was meinstest Du mit „Autsch“? Ich musste ihn einfach fragen, was ich machen kann, damit es ihm besser geht. Ich will ja dass es ihm gut geht. Aber ich will auch ehrlichkeit (ich will auch ehrlich sein) und keine harmonie mit ach und krach krampfhaft aufrechterhalten.

Ich sehe nicht klar. Ich weiß nicht was meine Schuld ist, was er falsch macht, weiß nicht was ich ändern kann, was wir zusammen ändern können, weiß nicht was nur an mir liegt, oder was man tatsächlich so hinnehmen muss, weiß nicht ob ich manchmal nicht zu streng bin und nach fehlern suche… ich sehe nichts momentan.

Dass Du gesagt hast er will anerkennung hat mir geholfen, danke dafür. Hab es gestern umgesetzt. Hab gesagt ich versteh ihn mit seinem stressigen Job und der großen Verantwortung, die er hat. Dass ich es super finde, wie er das macht. Wäre nur schön, ich würde so was auch mal hören. Nicht immer nur gesagt bekommen was ich mal nicht gemacht hab im Haushalt etc. sondern dass er mal sieht was ich alles mache. Auch wenn ich nur 30 stunden arbeite die woche und er ständig auf vorlesungen muss tagelang.

Nein ich will nicht dass er lügt, natürlich nicht. Aber es wäre doch schön wenn man zusammen bleibt, egal ob mit oder ohne kind, weil man es WILL nicht weil man es MUSS, aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit, oder nicht?
Ich weiß, dass ich zu viel Bestätigung suche. Ich weiß, dass er recht hat wenn er sagt, ich suche mir immer etwas anderes, worüber ich mir sorgen machen kann. Wenn die Heirat und das zweite, dritte Kind da wären, hätte ich wieder was. Da hat er recht. So will ich doch gar nicht sein. Aber so bin ich. Ich hoffe das ändern zu können, das ist nervig, ich weiß das ja selber.
Und wie kann ich in eine Situation ordnung rein bringen, wenn ich nicht richtig sehen kann? Vermische subjektive Wahrnehmung und Wunschdenken mit der Realität, ich sehe momentan nichts obwohl ich doch mittendrin bin.
Natürlich ist das schlimm wie ich mich ihm gegenüber verhalte und mir ist auch klar dass sein Verhalten die Spiegelung auf meines ist. Dass ich quasi selber diese Saat gesetzt hab, die ich jetzt ernte. Allerdings glaub ich kaum dass diese Einstellung mit ich arbeite mehr als du und lass doch den Sportverein mit der kleinen weg dann kannst du mehr im haushalt machen, du machst zu viel mit ihr, du „drängst es ihr auf“ – dass er das nicht sagen würde wenn ich mich anders verhalte. Das ist eine frechheit, mal abgesehen was ich mache, trotzdem. Statt dass er froh ist dass ich mit der kleinen all das mache was sie möchte (nicht im sinne von verwöhnen, einfach sport, wenns ihr gefällt, wenn sie lieber musik machen will, dann das) einfach zeit mit ihr verbirngen. Und wenn wir nachmittags beim Reiten sind, weil die Sonne scheint, dann ist das so. Dann bügel ich eben erst abends. Das werde ich wohl selber entscheiden dürfen. Nein, darf ich nicht, denn ER ist dann unzufrieden.
Gruß Dornröschen
P.S.: Warum das so ist, dass wir bei Ausflügen uns gut verstehen, liegt glaub ich daran, dass wir als Menschen gut harmonieren, aber nicht als Partner. Im Alltag, in der Partnerschaft, zuhause, das klappt nicht. Als Menschen, als Freunde, als Elternpaar – das ist wunderbar. Aber es gehört mehr dazu.


PPS würde so gerne wissen wie er das sieht – was er euch hier wohl schreiben würde. So was wie „sie ist immer genervt,s ie meckert nur rum, sie müsste wieder lieb sein dann wär doch alles gut“. Mich würde das echt interessieren. Damit ich ihn besser verstehen kann.
 
Hallo liebe Abendsonne,

oh das kann ich verstehen. So ist mein Partner auch. Neues Sofa, neuer Trockner, neues Bad, alles neu, damit man sich wohl fühlt. Dabei brauch ich doch diese ganzen Sachen nicht. Und das mit der Sonne auf der Terrasse – wie oft hab ich mir vorgestellt, wir sitzen mit einem Glas wein draußen, mit Kerzen,einer Decke – stattdessen immer nur „es ist zu kalt, es sind zu viele mosquitos, der wein ist zu bitter, der gartenstuhl ist zu unbequem“ das nervt! Wir könnten es echt sooo schön haben daheim!
Ich verstehe Dich mit dem zweiten Kind. Genau das ist es ja. DIESEN Buben gäbe es dann nicht und Du bist von Herzen froh dass ihr ihn habt. Aber das ist ja auch gar nicht die Frage. Ich wünschte mir auch ich hätte den anderen früher kennengelernt. Nicht dass ich bereue mit meinem Partner damals zusammengekommen zu sein, das nicht. Aber ich hätte gerne eher gemerkt, dass wir eben zwei völlig unterschieldiche Menschen sind, und dass nur sich Arrangieren und Zusammenreisen nicht reicht zum glücklich sein.

Ja, genau das ist das Traurige. Er macht er für die kleine und nicht für mich. Ich denk mir so, dann ist er und sie wenigstens glücklich und ich bin daheim bei den beiden. Besser als wenn ich alles auseinanderreise und kaputt mache und ich dann die blöde mama bin die alles kaputt gemacht hat. Und er ist der liebe papa mit dem großen haus und dem schönen garten in dem man toll spielen kann. Und der viel mehr geduld hat, weil er mich ja nicht so oft sieht wie Mama. Weil er den Alltag nicht organisieren muss. Arzttermine, Turnen, Musik, Freunde einladen, Kindergartenfeiern, Kindergartenvorbereitungen, das mach ja alles ich. Haushalt. Der Papa hat natürlich Nerven und Zeit für mich, trotz des stressigen Jobs und der vielen Reisen. So wird’s sein, auch wenn ich kein Hellseher bin.

Ich habe ein paar Deiner Postings gelesen. Ich jedoch habe keinen Grund zu gehen, dass ich sagen kann, mein Partner hat schlechte Angewohnheiten. Oder meine Freundin beispielsweise hat sich getrennt, weil der freund scih noch nie um das gemeinsame kind gekümmert hat. Noch nie ins bett gebracht oder so, oder aufgestanden, oder gespielt. Sie macht alles komplett alleine. Das ist ein grund. Oder wenn einer faul ist und nicht arbeitet und so weiter. Das hab ich alles nicht. Ich sehe keinen Grund in IHM, dass ich gehe. MEINE Einstellung oder was auch immer ist es. Er kann ja nichts dafür dass ich so bin. Siehst Du, jetzt dreh ich mich schon wieder im Kreis.
Lieben Gruß

Dornröschen
 
Hallo Dornröschen,

ich habe mitgelesen .....

Was mir - und zwar mir ganz persönlich - auffällt, ist, dass Du überhaupt nichts davon schreibst, dass Du Deinen Lebensgefährten noch liebst. Wo keine Liebe - da kein Zuhause!!!
Meine Eltern hatte außer 3 Kinder überhaupt nichts gemeinsam .. und als Kind stehst Du mitten drin und weißt nicht, was los ist. Und solche Situationen sind schlimm für Kinder.

Und natürlich spielt bei Dir auch eine gewisse Gewohnheit und Bequemlichkeit mit um eine Entscheidung herbeizuführen.

Allerdings bleibt das wirkliche Leben auf der Strecke ... siehe Abendsonnes Thread
 
Hallo Spätzin,

meine Zweifel übersteigen die Liebe.

Wow, das war glaub ich der kürzeste Beitrag von mir :)

P.S: ein PS muss ich dennoch beifügen – er meint zweifel sind nicht nötig.
Und Du bringst es so was von auf den Punkt wenn Du schreibst „Leben bleibt auf der Strecke“. Wir sind zwar zusammen im Haus, daheim, physisch – aber nicht mit dem Herzen. Er auch nicht. Tippelt auf seinem Handy rum, schaut tv, geht arbeiten, arbeitet im garten, kümmert sich um die kleine.
Aber das ist mir nicht genug. Ich will PARTNERSCHAFT. Ich habe das Gefühl, es muss noch mehr geben im Leben als nur funktionieren und Pflichten zu erfüllen. Das gehört dazu, natürlich. Aber kann das alles sein? Heute ist Freitag. Möchte gerne sagen „endlich Freitag! Ich freu mich! Wochenende!“

stattdessen grauts mir schon heim zu gehen, weil wieder irgendwelche Auseinandersetzungen warten. Und weil ich weiß, dass alle Vorschläge (schwimmen gehen, Drachen steigen lassen, zu zweit mal ins Kino) wieder nicht umgesetzt werden. Ich will das nicht entschuldigen: Ich treff mich dann kurz mit dem anderen, um eben zu spazieren etc., einfach um mal das zu machen, wo ich mich als MENSCH gut fühle, wo ich wirklich DAS LEBEN SPÜRE, bevor ich wieder heim gehe in den Trott, die Diskussionen und die Vorwürfe.

Mag das auch nicht ein leben lang machen und kann das auch nicht. Er wird ja auch immer unzufriedener, weil ich ihm nicht mehr das geben kann und will, was er braucht (was immer das sein mag…) weil ich eben nicht mehr so bin wie er es gerne hätte. Treue will jeder und das hat auch er verdient, aber das „funktionieren“ meine ich jetzt. Und Kinder wünschen sich, die Eltern trennen sich endlich, wenn sie nur noch streiten. Habe beides erlebt. Erst die Scheidung meiner Eltern, dann die jahrelangen Streitereien zwischen Mutter und ihrem neuen Typ. Ist nicht schön mit Bauchweh unter der Bettdecke zu verharren, jeden Abend, jahrelang. So wars bei mir. Dass ich ein Scheidungskind bin, hat keine Wunden hinterlassen. Vielelicht nur kleine. Das sind aber nur Kratzer im Vergleich zur seelischen (und körperlichen) Gewalt, die ich durch den neuen Typen erfahren musste.
 
Erst die Scheidung meiner Eltern, dann die jahrelangen Streitereien zwischen Mutter und ihrem neuen Typ. Ist nicht schön mit Bauchweh unter der Bettdecke zu verharren, jeden Abend, jahrelang. So wars bei mir. Dass ich ein Scheidungskind bin, hat keine Wunden hinterlassen. Vielelicht nur kleine. Das sind aber nur Kratzer im Vergleich zur seelischen (und körperlichen) Gewalt, die ich durch den neuen Typen erfahren musste.

Und das möchtest Du Deinem Kind zutrauen? Zwar in abgewandelter oder abgeschwächter Form, aber meinst Du tatsächlich, die Kleine bekommt jetzt (und vor allem in Zukunft) Eure Disharmonie NICHT mit?

Klar kann man vieles nicht miteinander vergleichen (Du schreibst von Gewalt), aber der Zustand des nicht-zusammen-Passens ist doch derselbe, oder?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Um Gottes Willen, Reinfriede. Ja, mein Kind bekommt manchmal mit, wenn wir uns streiten. Allerdings erfährt sie selbst weder körperliche noch seelische Gewalt (das ist ja wohl Grundvoraussetzung wenn man ein Kind hat, dass so was nicht geht und sollte selbstverständlich sein). Ich seh halt auch, was sie mit uns hat, was danach nicht mehr wäre. Familienausflüge, ein Papa der nachts aufsteht, ihr fehlt es an nichts, sie wird geliebt dass es ihr manchmal selber schon zuviel ist. Egal welchen Sport sie machen will, darf sie machen, egal welches Musikinstrument sie spielen möchte, wir geben ihr die Möglichkeit dazu.
Ihr Leben, ihre Kindheit ist exakt das Gegenteil meiner Kindheit.

So was, was ich erlebt habe, wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind, das verspreche ich.

Ja, der Zustand ist derselbe, nur dass ich eben nicht sicher bin, ob es wirklcih so ist oder ob ich mir es einbilde. Weißt Du, wenn Du immer hörst „es passt doch alles“ und „was hast du denn, es ist doch alles super so“ dann glaubst du es irgendwann auch.
Mein Problem ist, dass ich nicht klar unterscheiden kann zwischen

A) Realität (was kann man ändern? Konsequenzen ziehen! Glücklich seni!) und
B) Wo übertreibe ich es, sehe ich es verschwommen, ist vielleicht „in Echt“ gar nicht so.

Wie gesagt, am liebsten wäre mir mein Partner könnte hier mal seinen Senf dazu geben. Damit ihr mal SEINE Einstellung lesen könnt. Die Form der Paartherapie will er nicht. Habe mir die Eigenschaften eines Narzißten durchgelesen und bin echt erschrocken.
Vielleicht such ich jetzt auch nur nach Gründen. Ich weiß es nicht.

In bin ein ängstlicher, sensibler, harmoniesüchtiger Mensch. Ich bin vor allem immer sehr unsicher.
Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Wir sind gute Eltern. Ich geh da in meienr Mutterrolle voll auf und hätte gerne mehr Kinder als nur das eine.

Später will ich natürlich nicht, dass sie mal sagt „meine Eltern sind nur wegen mir bzw. mir und meinen Geschwistern zusammen“. Ich will von der Sorte sein, die mit ihrem Mann schön in Urlaub fährt, wenn die Kiddies aus dem Haus sind, die mit ihrem Mann mal ein Ski-WE verbringt, während die Kiddies bei der Oma sind. Die auch noch ein Leben hat, unabhängig von den Kindern. Daher grauts mir ja jetzt schon, wenn sie mal auszieht bzw. ihr eigenes Leben lebt, oder zukunftsnäher gesagt, wenn sie mal ne Woche in den Ferien ist oder so.

Da seh ich dann keine „Bestimmung“ mehr daheim, keine „Aufgabe“. Weil wir eben nur noch Eltern sind mittlerweile. Das schlimme ist – mein Partner ist natürlich auch unzufrieden, aber macht nicht wirklich Anstalten, was zu ändern.
DA kann ich dann kommen mit Vorschlägen etc. da ist er einfach nur genervt.

Viele Grüße
Dornröschen
p.s. habe das „schlafen“ so satt!
 
Liebe Dornröschen!

Ich wollte nicht in Frage stellen, dass Ihr gute Eltern seid. Mein Hinweis galt nur dem Zustand des nicht-Harmonierens, der Parallelen aufweist zu Deiner Kindheit.

Und ich bin überzeugt davon, dass Kinder das mitkriegen, so oder so.

Was nicht zwangsläufig heisst, dass Du das ändern musst, indem Du Dich trennst - sondern nur, dass das Erkennen, dass man eventuell unbewusst seinem Kind ähnliches umhängt wie den Zustand, den man selbst als belastend empfunden hat - eine Konsequenz zur Folge haben müsste. Kann genauso sein, dass man diesen Zustand verändern kann.

Es geht nur darum, diese Möglichkeit (Kind könnte es so empfinden) auch mal in Betracht zieht und nicht glaubt, weil Gewalt oder Vernachlässigung oder sonstwas fehlt, automatisch alles in Ordnung sein muss für ein Kind.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Reinfriede,

ja Du hast Recht, Kinder bekommen das leider mit – auch wieder am Wochenende. Es ließ sich nicht vermeiden, es hinter dem Rücken des Kindes auszutragen. Es ging wieder um Vorhaltungen, Kritik, (falsche) Vorwürfe, Verteidigungen, unfaire Beschuldigungen. Er der Angreifer und Spiesumdreher, ich in der Rolle der Verteidigung. Wollte am liebsten nur weg. Hab ihm trotzdem sein Essen gekocht danach. Denke mir halt, es wäre nie soweit gekommen, wenn ich ihm nicht fremdgegangen wäre. Das ist mein Problem – ich kann nicht klar sehen: Welche Probleme kommen von meiner Fremdgeherei, dass er quasi durch mein Verhalten so unzufrieden geworden ist, und welche Probleme wären sowieso gekommen. Dass er seine Persönlichkeit teilweise änderte, weil ich ihm nicht genug Beachtung schenkte, glaub ich mittlerweile.

Ich habe das Buch „die Masken der Niedertracht“ heute in der Mittagspause gekauft und werde heute Abend anfangen es zu lesen. Hab mal kurz rein geschaut, musste es aber wieder schließen. Es trifft sowas von zu, vor allem das Kapitel mit dem NArzißmus. Da ist aber immer wieder die Stimme, die mir sagt, dass ich selber schuld bin, dass es soweit gekommen ist. Dass er womöglich ganz anders wäre, wenn ich mich nicht fremd-verliebt hätte, sondern lieber diese Energie genutzt hätte, um mich um die Familie und unsere Beziehung zu kümmern...

Liebe Grüße
Dornröschen
 
in einer aktuellen ausgabe einer deutschen frauenzeitschrift befindet sich ein ganz gut formuliertes dossier über paarberatungen. ich hab's gelesen und fand das gut, weil endlich mal nachvollziehbar formuliert wurde, was bei einer beratung entstehen und wozu das gut sein kann. ich stehe normalerweise nicht auf frauenzeitschriften und deren output, aber das war wirklich mal okay.
 
Verrätst Du mir bitte auch den Namen der Zeitschrift oder eventuell sogar den Link zu dem Artikel, liebe Pisces?
Wenn Du schreibst aktuell, kann ich mir die Zeitschrift ja vielleicht sogar noch kaufen, wenn´s noch nicht online gestellt ist.
Ich mach alles um weiterzukommen. Wenns sein muss auch in Frauenzeitschriften blättern :)
Danke vorab.
 
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Ihr Lieben,

ich wollte mich an dieser Stelle für euere Unterstützung bedanken. Für das Lesen meiner oft langen und noch öfters unverständlichen, verwirrenden Beiträge, für eure ehrlichen, meist ausführlichen Antworten.

Werde mich aus dem Forum loggen in nächster Zeit, da es nun Zeit ist, meinen Weg allein weiterzugehen. Zu einer Entscheidung „richtig“, „falsch“, „am Besten“ komm ich wohl nie.

Ich wünsche euch, euren Familien, Partnern und Kindern alles Gute.

Dornröschen
 
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