Liebe, Bedingungslosigkeit und Sexualitaet

Seelenfluegel schrieb:
Liebe Mina,

das heisst SEITENSPRUNG. Mit "E" :D.

@Mara,

wenn Du einen Seitensprung meinst: ja, die Liebe verzeiht und traegt nicht nach, aber wenn Du in einer tief verbundenen, idealen Partnerschaft bist, dann ist das Beduerfnis nach Seitensprung einfach nicht gegeben. Wenn es doch passiert, dann ist es nachdenkenswert.

siehe mein posting an mina ...
das was du da beschreibst hat nichts mit tief verbunden und partnerschaft zu tun, sondern mit besitzen wollen. und so wie du deine partnerin ausschließlich besitzen willst, versagst du dir das verströmen deiner liebe auch. me. muss man so immer einen teil von sich ausklammern oder in der phantasie leben ...
ich bin übrigens noch genauso ... nur damit keine missverständnisse auftreten, aber ich weiß, dass es eben nicht IDEAL so ist, weil es einfach nicht das ist, was ich fühle ...
ich kann definitiv zwei männer lieben und ich kann definitiv für zwei männer oder auch drei (grins) tiefe leidenschaft empfinden ... und den wunsch verspüren mich mit ihnen zu verbinden -- spirituell und auch körperlich ...
aber ich spüre einen unterschied in der wahrhaftigkeit. denn nur einer bleibt, die anderen kommen und gehen und mir ist klargeworden, dass es etwas mit meinem weg und meiner aufgabe hier zu tun hat.
es ist wie es ist, chris ...

die bedingunglose liebe will sich verströmen. sie muss das tun, weil sie dafür da ist. wenn sie nicht fließen kann, dann vergeht sie. und die körperliche berührung und die körperliche liebe gehören - manchmal - dazu ... das ist was ich fühle ...

Hier noch eine Idee zur Exklusivitaet und Einmaligkeit der Sexualitaet: Eine Eizelle kann sich bloss mit EINER Samenzelle verbinden, um das Dritte zu gebaeren, und es ist nicht irgendein Same, sondern genau der, der passt. Auch kann eine Samenzelle nicht mehrere Eizellen gleichzeitig befruchten.
Fuer mich ein Hinweis, dass Sexualitaet NICHT teilbar ist.
Chris

... aber das stimmt doch so nicht. es gibt zwillinge - eineiig - zweieig - es gibt drillinge, vierlinge ... es gibt mütter, die haben 12 kinder von 12 verschiedenen vätern ...

ich weiß, dass man solche familien hier in dieser gesellschaft assozial nennt.

aber bin ich die gesellschaft ...

manchmal denke ich, du hast vor dir selber angst ... ;) oder es ist wirklich so, dass frauen und männer anders fühlen ...

lieb grüßt

mara
 
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Ereschkigal schrieb:
Hallo Ihr Lieben,

die letzte Zeit kommt hier immer wieder das Thema Sexualität mit seinen unterschiedlichen Bewertungen und Wertungen. Was sie sein sollte, wie man sie lebt oder eben nicht ...

Für mich ist die Sexualität ein ähnliches körperliches Bedürfnis, wie Hunger oder Durst. Sie ist nicht so zwingend, wie essen oder trinken, aber ohne sie bin ich ständig "hungrig". Wenn jetzt meine Lebensumstände so sind, daß mein Hunger nicht gestillt ist, dann denke ich ständig ans "Essen". Also wäre es wichtig, um im Leben nicht ständig von einem knurrenden ja eben nicht Magen gestört zu werden, sich Lebensumstände zu schaffen, in denen auch der Hunger nach Sex gestillt werden kann. Wenn ich mein Leben so einrichte, daß der Hunger nach Sex ständig bleibt und nie erfüllt wird, bindet das eine ganze Menge Energie. Wenn ich diese woanders einsetzen kann, kriege ich eine ganze Menge geschafft.

Gut die Sexualität sollte Ausdruck der Liebe sein und so ist sie auch für mich am schönsten. Aber manchmal habe ich den Eindruck, aus der Sexualität wird ein Kunstwerk gemacht. Wir überlegen wochenlang, wie und was ... aber trauen uns nicht sie zu leben. Erst wenn sie ideal ist, möchten wir sie leben. Aber so wie wir auf der Suche nach dem idealen Partner an tausenden möglichen vorbeilaufen, so ist das mit der Suche nach dem idealen Sex genauso.

Für mich ist Sexualität auch nicht nur der reine Akt, sondern sie fängt schon viel früher an, bei einem Flirt ... Die sexuelle Energie ist unser ständiger Begleiter. Das heißt nicht, daß ich ihr ausgeliefert bin. Aber sie ist da und kann durch alles mögliche an die Oberfläche geholt werden.

Doch oft wird, ich weiß nicht warum, vielleicht wegen der Bewertungen, die wir dazu noch im Kopf haben ein künstlicher Mangel an Sex geschaffen. So ähnlich wird in diktatorischen Ländern vorgegangen. Einmal gibt es kein Zucker, einmal kein Reis ... einfach um die Leute zu beschäftigen, damit sie keine Zeit haben, sich über Politik und wie sie wirklich leben wollen zu beschäftigen.

Überlegt mal wie Ihr mit Euch und Euren Idealen, dem scheinbaren Mangel ... umgeht. Wie behandelt Ihr Euch selbst und Eure Bedürfnisse? Wieviel Kraft wird dabei gebunden?

Alles ist in Fülle vorhanden. Den Mangel erschaffen wir Selbst.

Liebe Grüße von einem etwas anderem Standpunkt
Ereschkigal

hallo, liebe ereschkigal ...

ja - du beschreibst das sehr schön. solange du "hunger" hast nach etwas - wenn es keinen sex gibt, dann wird eben schoki gefuttert - solange hast du keine liebe ... beides ist nämlich ein ersatz für liebe ...

chris spricht von der wahrhaftigen - also bedingungslosen liebe - (stimmt doch seelenflügelchen, oder ??) ... und da ist kein hunger mehr. da ist es einfach nur der wunsch, den anderen zu fühlen, ihm nah zu sein, seiner liebe auf allen ebenen ausdruck zu verleihen. die vereinigung, die auf einer anderen ebene schon stattgefunden hat auch im körperlichen auszudrücken.

ich habe heute in dem buch gelesen, dass du mir geliehen hast und da steht es drin. es ist wie ein tanz, den zwei tanzen und sie tanzen ihn zu ehren dessen, der vater und mutter ist. um die beiden pole - männlich/weiblich - zu vereinen und daraus etwas neues zu schaffen, etwas drittes ...

es ist eine höchst spirituelles ritual, dass da vollzogen wird und mE. mit "sex" im herkömmlichen sinne nichts mehr zu tun hat. es geht darum den anderen in seinem sosein zu ehren ... es gehört eine menge mut dazu, offenheit und bewußtheit ...

wenn ich wieder etwas mehr zeit habe, werde ich einen auszug aus diesem text hier hereinstellen ...

bis dahin

alles liebe dir

mara
 
Mara schrieb:
siehe mein posting an mina ...
das was du da beschreibst hat nichts mit tief verbunden und partnerschaft zu tun, sondern mit besitzen wollen.
und so wie du deine partnerin ausschließlich besitzen willst, versagst du dir das verströmen deiner liebe auch. me. muss man so immer einen teil von sich ausklammern oder in der phantasie leben ...

Liebe Mara,
wenn Du es mit Besitzdenken gleichsetzt, dann hast Du mich nicht verstanden. Es ist eine innig-tiefe, verstroemende Verbundenheit. Einzigartig. Es gibt dafuer keinen Ersatz. Nichts und niemand kommt da heran. Das waere, als wenn ich einem Ganzen, das in zwei sich ineinaderfuegende Puzzleteile geteilt ist, unterstellen wuerde, die Puzzleteilchen haette Besitzdenken. Aber lassen wir dass. Wir haben halt unterschiedliche Ansichten darueber.


ich bin übrigens noch genauso ... nur damit keine missverständnisse auftreten, aber ich weiß, dass es eben nicht IDEAL so ist, weil es einfach nicht das ist, was ich fühle ...
ich kann definitiv zwei männer lieben und ich kann definitiv für zwei männer oder auch drei (grins) tiefe leidenschaft empfinden ... und den wunsch verspüren mich mit ihnen zu verbinden -- spirituell und auch körperlich ...
aber ich spüre einen unterschied in der wahrhaftigkeit. denn nur einer bleibt, die anderen kommen und gehen und mir ist klargeworden, dass es etwas mit meinem weg und meiner aufgabe hier zu tun hat.
es ist wie es ist, chris ...

An dieser Stelle war ich auch mal, Mara....

die bedingunglose liebe will sich verströmen. sie muss das tun, weil sie dafür da ist. wenn sie nicht fließen kann, dann vergeht sie. und die körperliche berührung und die körperliche liebe gehören - manchmal - dazu ... das ist was ich fühle ...

Sie fliesst auf ent-ding-ter Ebene. So fuehle ich das. Ich liebe viele Menschen, doch ich schlafe mit ihnen nicht. Es passt keiner. Das Passende ist schon bei mir.


... aber das stimmt doch so nicht. es gibt zwillinge - eineiig - zweieig - es gibt drillinge, vierlinge ... es gibt mütter, die haben 12 kinder von 12 verschiedenen vätern ...

ich weiß, dass man solche familien hier in dieser gesellschaft assozial nennt.

Gut. Aussnahmen bestaetigen die Regel, wobei man das Phaenomaen der Zwillinge separat betrachten muesste.
Die Muetter mit 12 verschiedenen Kindern von 12 verschiedenen Vaetern scheiden aus, weil mein Beispiel hier nicht drauf greift.





manchmal denke ich, du hast vor dir selber angst ... ;) oder es ist wirklich so, dass frauen und männer anders fühlen ...

lieb grüßt

mara

Ömm....Ich hab vor mir Angst? Ne, denke ich nicht. Meine Ansichten sind Ergebnis meiner Erfahrungen. Und wenn es danach geht, koennten von mir wesentlich mehr als 12 Kinder verschiedener Muetter irgendwo herumlaufen ;)

chris spricht von der wahrhaftigen - also bedingungslosen liebe - (stimmt doch seelenflügelchen, oder ??) ... und da ist kein hunger mehr. da ist es einfach nur der wunsch, den anderen zu fühlen, ihm nah zu sein, seiner liebe auf allen ebenen ausdruck zu verleihen. die vereinigung, die auf einer anderen ebene schon stattgefunden hat auch im körperlichen auszudrücken.

Das hast Du wunderschoen ausgedrueckt!!! Danke :) Allerdings betrifft das die Partnerebene. Wobei es fuer mich nur EIN Puzzlestueckchen gibt, das GENAU passt. Ohne Irritation.
Die ent-dingte wahrhaftige Liebe verbindet sich auf Herzebene mit Allem, hat aber kein Beduerfnis, in die Dinghaftigkeit zu rutschen.

So. Laesst Du mich jetzt bitte mit meiner Meinung in Ruhe? :D
Fuer mich ist es sinnhaft und es erfuellt mich.

:)

lg
Chris
 
Hi Seelenflügel,

Es ist eine innig-tiefe, verstroemende Verbundenheit. Einzigartig. Es gibt dafuer keinen Ersatz. Nichts und niemand kommt da heran.

das ist wunderschön. Und Du empfindest es JETZT so.

Glaubst Du daß Du immer so empfinden wirst?

Liebe Grüsse

Placebo
 
So. Laesst Du mich jetzt bitte mit meiner Meinung in Ruhe? :D
Fuer mich ist es sinnhaft und es erfuellt mich. :)

ja natürlich lasse ich dich, chris ... aber bitte sei ehrlich. ich habe noch mal nachgeschaut.
DU warst derjenige, der diesen thread eröffnet hat und ich glaube dich gut genug zu kennen, dass du es nicht getan hast, um deine meinung hier als statement hinzupflanzen ... ;)

will damit sagen: es ist DEIN thema ... :D

:megaphon: mArA
 
Hallo Mara,

immerhin scheinen wir zwei ähnliche Gedanken und Gefühle zu haben...! Deine letzten drei Postings konnte ich ziemlich ausnahmslos bejaen!

Aber auch mir geht es so, dass ich dieses "Ideal" noch nicht so hundertprozentig leben kann... Das Ego will immer wieder besitzen, festhalten... Aber es war schon schlimmer.... "Einsperren" will ich nicht mehr.... In vergangenen Beziehungen hab ich das leider vor lauter Eifersucht doch recht stark getan...

Aber ich lerne langsam... Es geht hin und her, auf und ab.... Es ist wirklich kein leichtes Thema....!

Jedenfalls möchte ich noch einmal betonen... Ob nun monogam oder poligam (gibt's auch "duogam"???), körperlich oder nicht, Hauptsache man liebt....! Oder? *lächel*

Liebe Grüße von Rhi
 
rhiannon, wie wahr... es ist kein leichtes thema!

ich selbst habe meine allergrößten schwierigkeiten mit dem begriff der "unbedingten liebe". auf mich bezogen halte ich das für einen vielleicht frommen, aber doch selbstbetrug. ich bin ... das allein ist schon eine heftige bedingung für meine möglichkeiten des liebens. ich bin mit all dem, was mich so werden hat lassen, mit all dem langsamen lernen, mit all den verstrickungen...

wenn ich dieses konzept einer unbedingten liebe mir überstülpe - und erst recht einer partnerschaft -, dann überfordert mich das. mit all meinen bedingungen kann ich nicht erfüllen, was gelebte unbedingte liebe zu sein hätte... ergebnis: schuldgefühle, frust...

meine alternative besteht darin, meinen alles andere als vollkommenen umgang mit liebe in liebe (und mit viel eigenliebe) anzunehmen und ... langsam zu lernen.

lernen auch in bezug auf liebevolles handeln. in meinen augen ist nach wie vor erich fromms "die kunst des liebens" ein werk, das liebe ernst nimmt wie kaum ein anderes buch. eben weil fromm unterschiede ernst nimmt - die mütterliche, die väterliche, die kindliche liebe, die eigenliebe, die sadomasochistische liebe (was nicht primär sex meint), die liebe zur menschheit, die gottesliebe... und fromm spricht immer wieder von der praxis der liebe, die es zu erlernen gäbe, und das unterscheidet sich wohltuend von allen, die es einfach mit ihren wonniglichen gefühlen bewenden lassen und meinen, das wär schon die liebe, wenn das herz aufgeht oder die schmetterlinge in der region unter dem nabel flattern.

lieben ist tun. und wenn fromm ein eigenes kapitel dem verfall der liebe in der westlichen welt widmet (das buch wurde in den frühen 1950ern in den USA geschrieben), dann meint er vor allem die merkantilisierung der liebe. menschen werden zu objekten der liebe, das haben wollen tritt in den vordergrund, wer mehr begehrt wird, hat den höheren marktwert, und überhaupt: viel hilft viel. fünf beziehungen bringen mehr renommee als eine liebe durch dick und dünn, das möglichst rasche herstellen von befriedigung hat vorrang, liebestechniken erlangen priorität.

damit treten dann auch die unterscheidungen in den vordergrund, ob denn nun ein bisserl schmusen schon ein scheidungsgrund ist oder ob erst andauerndes fremdvögeln das ende einer beziehung herbeiführen darf... und auch das wird je nach bedürfnislage entschieden ("ich brauch das eben"), "ordnungen der liebe" werden als patriarchale anmaßung zurückgewiesen.

ich hab immer eine innige seelenfreundschaft mit einer frau oder auch mit einem mann für intimer gehalten als das vernaschen von einem stückchen erotischer beziehungsschokolade... krisen entstehen aber fast immer durch letzteres. partnerschaft und wechselseitige exklusivität scheinen - eher wieder mehr - ehernes und eheliches gesetz zu sein. wobei auch doppelfallen gang und gäbe sind: "wenn du mich lieben würdest, gönnst du mir auch die seelennahrung, mal an einem anderen zu knabbern!" sagt der gleiche partner, der bei anderer gelegenheit frustriert auftrumpft: "wenn du mich lieben würdest, würdest du nicht zusehen, wie ich mir bei anderen hole, was du mir nicht gibst!". es ist alles sehr kompliziert...

das nur auf besitzdenken zurückzuführen, halte ich für einen kurzschluss. wir sind ja sonst auch nicht so mit dem, was wir besitzen. mir scheint eher, dass da jahrhunderte von tradition in den knochen sitzen: in beziehungen bekommen frauen die kinder, und erst in allerjüngster zeit können sich alleinerzieherinnen (unter meistens ziemlichen schwierigkeiten) über wasser halten. es war für frau und kind existenz sichernd, dass der mann für sie sorgte. wirtschaftliche abhängigkeit... das vertrauen, dass der partner bleiben wird, war lebensnotwendig.

und siehe da, kaum ändern sich die wirtschaftlichen rahmenbedingungen so, dass der mann nicht mehr als existenzgarant erforderlich ist, ändert sich auch schon das konzept der kleinfamilie. gerade erst als liebesbeziehung entstanden (liebe als konstituierendes element von familien ist ja auch gerade mal ca. 100 jahre alt und in weiten teilen der welt immer noch unüblich), wandelt es sich wieder zur "lebensabschnittspartnerschaft" (ein wort, bei dem mir immer wieder die übelkeit das gegessene hochtreibt). wenn die ware abgenutzt ist, leiste ich mir was neues.

ist "bis dass der tod euch scheidet" eine alternative? unverbrüchliche, kalte treue, um in pflichterfüllung dahinzuwelken, hat mit liebe wenig zu tun. gewohnheiten sind eine macht, und die scheinsicherheiten der bürgerlichen idyllen sind immer noch in vielen fällen so dicht gefügt, dass liebe vermutlich nur die kulissen stören würde.

partnerschaftliche liebe ist schwer, lieblose partnerschaften scheinen fast leichter zu sein. liebe ist ja alles andere als nur schön, wer liebt, leidet auch, kämpft, geht durch himmel und hölle, und wenn zwei das miteinander tun (oder drei oder vier), ist es immer das, was es ist, und wer hätte es zu beurteilen? sexualität ist ein aspekt davon, und mir scheint fast, wenn wir den zu sehr betonen, sind wir eh schon ganz dicht dran an der verdinglichung und vermarktung der liebe.

und wer die "ordnungen der liebe", wie sie etwa ein hellinger zu beobachten meint, als moralisches korsett versteht, hat wohl kaum einen satz der werke gelesen, die er da angreift. liebe schafft aus sich heraus ordnung, weil sie beziehungen stiftet. nicht gleich und nicht nur partnerschaften, sondern dichte netzwerke von beziehungen, über generationen hinweg, in denen alle formen der liebe (eltern, kinder, "geliebte" etc.) verwoben sind. und in solchen netzwerken kann nicht an einem knoten etwas geändert werden, ohne dass es sich nicht auf das gesamte netzwerk auswirkte. solche netzwerke können löchrig werden, in solchen netzen können verstrickungen aufgeknüpft und neu geordnet werden. ordnung ist in solchen netzwerken ein fließgleichgewicht, keine vom drohenden zeigefinger eingemahnte rechtschaffenheit. aber eben auch: jedes agieren im netz hat seinen preis. wer mehr nimmt als er geben mag, bei dem werden die schulden eingetrieben. wer mehr gibt, als er zu nehmen wagt, schwächt sich und das netz. auch das gehört zum langsamen lernen: das netz der "ordnungen der liebe" als eines zu begreifen, das mich auffangen kann, und nicht als eines, das mich in gefangenschaft nimmt. lernen, die "ordnungen der liebe" wahr zu nehmen und ihnen gemäß zu leben...

bedingungslose liebe... ich meine, das ist das privileg gottes. und wenn ich mir die konkretisierungen göttlichen handelns in liebe in all den mythen ansehe, dann ist das wahrlich eine furchterregende liebe... so viel gewalt... den eigenen sohn ans kreuz nageln aus liebe zur menschheit?

da trau ich mich fast schon nicht mehr zu schreiben: alles liebe!

jake
 
Placebo schrieb:
Hi Seelenflügel,



das ist wunderschön. Und Du empfindest es JETZT so.

Glaubst Du daß Du immer so empfinden wirst?

Liebe Grüsse

Placebo

Hallo Placebo

Ich lebe JETZT. Die Vergangenheit ist tot und die Zukunft lebt noch nicht. Ich mache mir keine Gedanken darueber, wie ich gestern empfand und auch keine Sorgen darueber, wie ich morgen eventuell empfinden koennte.

Eins ist sicher: Ich empfinde immer und ich werde immer liebevoll das JETZT annehmen, weil das JETZT fuer mich das einzig Wirkliche und Wahrhaftige ist. Das JETZT wandelt sich staendig und ist doch immer da.


Der Moment

In Bezug auf das, was ich persoenlich erkenne, so empfinde ich es als ein kontinuierliches Wachstum. Bei manchen Dingen weiss ich, dass sie so sind wie sie sind.
Wenn man einmal erkannt hat, dass die Erde rund ist, so kann man schwerlich zum Gedanken zurueckkehren, dass sie doch flach sein koennte...

lg
Chris
 
Mara schrieb:
ja natürlich lasse ich dich, chris ... aber bitte sei ehrlich. ich habe noch mal nachgeschaut.
DU warst derjenige, der diesen thread eröffnet hat und ich glaube dich gut genug zu kennen, dass du es nicht getan hast, um deine meinung hier als statement hinzupflanzen ... ;)

will damit sagen: es ist DEIN thema ... :D

:megaphon: mArA

Ach Mara, Du kennst mi doch :)

Nicht "mein Thema", sondern "meine Meinung".

:kiss4:
 
jake schrieb:
....(Jake's Beleuchtung)....

Danke Jake fuer Deine Beleuchtung :)

Ja, ich gebe Dir recht, wenn Du die un-bedingte Liebe "Gottes Privlieg" nennst.
Wir hier auf unserer be-dingten Ebene, koennen gar nicht bedingungslos sein, weil wir unmittelbar mit der Dinghaftigkeit (und somit mit der Bedingung) verbunden sind. Dieser un-bedingten Liebe koennen wir uns mit Herzen annaehhern, aber ganz leben koennen wir sie unserer Ebene der Dinghaftigkeit wohl nie, weil wir hier in dieser Dimension nicht bedingungslos sein koennen.
Erich Fromm's Einteilungen der Liebe finde ich sehr praktikabel und verstaendlich.


lg
Chris
 
Lieber Jake, lieber Chris,

meine alternative besteht darin, meinen alles andere als vollkommenen umgang mit liebe in liebe (und mit viel eigenliebe) anzunehmen und ... langsam zu lernen.

Genauso geht es mir mit der Liebe und gerade innerhalb DER Partnerschaft ist meine Liebe bestimmt nicht bedingunslos. Es gibt Verhaltensweisen und Ziele für die ich mich entschieden habe. Diese "muß" mein Partner akzeptieren, ansonsten ist gar keine Partnerschaft möglich. Ich übe mich im achtsamen und liebevollen Umgang mit meinem Partner und allen in meiner Umgebung. Nur wenn sich der andere auf dieser Ebene eine Beziehung wünscht, (1.Bedingung) kann eine Beziehung entstehen und bestehen bleiben. Jemand der sich über mich definieren möchte, den kann ich zwar lieben, aber ich kann nicht mit ihm mein Leben teilen.

Kann ich dann zwischen Liebe und Partnerschaft trennen und wie ist es wenn ich meinen Ex-Mann liebe, obwohl ich nicht mit ihm zusammen leben kann? Soll ich dann mit allen meine Sexualität leben, weil ich sie liebe und dabei seine und meine Partnerschaft zerstören? Das ist für mich auch keine Liebe, da ich alle Betroffenen verletze. Die Liebe zu dem Ex-Partner wird eben dann auch durch den Verzicht die Liebe zu leben ausgedrückt.

Energetisch entsteht ein sehr aufreibendes Durcheinander, wenn ich in einer Partnerschaft lebe und mit jemanden anderem meine Sexualität teile, auch wenn ich diesen liebe. Ich habe für mich das Recht zu entscheiden, was mir gut tut. Liebe hin oder her, wenn ich das nicht möchte, verhalte ich mich dem entsprechend.

Gerade was die Sexualität und die sexuellen Wünsche und Gefühle angeht, ist mir aber trotzdem wichtig, daß diese nicht verdrängt werden. Wenn eine Situation entsteht, in der der Wunsch nach Sex mit einem Menschen aufkommt, den ich liebe (der aber nicht mein derzeitigen Partner ist), dann ist dieses Gefühl da und ich kann dieses annehmen. Aber dieses Gefühl zwingt mich nicht, daß ich dies auch auslebe. Hier ist es wichtig das Gefühl zu sehen ohne zu bewerten und der eigenen "Ethik" zu folgen.

Hier schränke ich das Ausleben der Liebe bewußt ein und diese Einschränkung ist als Schutz für mich und meine Partnerschaft gedacht.

@ Mara, was Du schreibst hört sich schön an, scheitert aber meiner Meinung an der Realität. Ich brauche dieses Gefühl jetzt DIE Partnerin zu sein und gestehe dies auch meinem Partner zu. Das ist meine Realität. Erschaffe Dir die Relität, die Du beschreibst und lebe sie. Ich lebe in der Welt der Bedingungen für eine Partnerschaft, auch wenn ich Ex-Partner immer noch liebe.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Seelenfluegel schrieb:
Hallo Placebo

Ich lebe JETZT. Die Vergangenheit ist tot und die Zukunft lebt noch nicht. Ich mache mir keine Gedanken darueber, wie ich gestern empfand und auch keine Sorgen darueber, wie ich morgen eventuell empfinden koennte.

Eins ist sicher: Ich empfinde immer und ich werde immer liebevoll das JETZT annehmen, weil das JETZT fuer mich das einzig Wirkliche und Wahrhaftige ist. Das JETZT wandelt sich staendig und ist doch immer da.


Der Moment

In Bezug auf das, was ich persoenlich erkenne, so empfinde ich es als ein kontinuierliches Wachstum. Bei manchen Dingen weiss ich, dass sie so sind wie sie sind.
Wenn man einmal erkannt hat, dass die Erde rund ist, so kann man schwerlich zum Gedanken zurueckkehren, dass sie doch flach sein koennte...

lg
Chris


:kiss3: . . . . weil es JETZT SEIN mag . . . .
 
Rhiannon schrieb:
Hallo Mara,

immerhin scheinen wir zwei ähnliche Gedanken und Gefühle zu haben...! Deine letzten drei Postings konnte ich ziemlich ausnahmslos bejaen!

Aber auch mir geht es so, dass ich dieses "Ideal" noch nicht so hundertprozentig leben kann... Das Ego will immer wieder besitzen, festhalten... Aber es war schon schlimmer.... "Einsperren" will ich nicht mehr.... In vergangenen Beziehungen hab ich das leider vor lauter Eifersucht doch recht stark getan...

Aber ich lerne langsam... Es geht hin und her, auf und ab.... Es ist wirklich kein leichtes Thema....!

Jedenfalls möchte ich noch einmal betonen... Ob nun monogam oder poligam (gibt's auch "duogam"???), körperlich oder nicht, Hauptsache man liebt....! Oder? *lächel*

Liebe Grüße von Rhi

ja - danke dir für dein feedback ...

ich bin gerade mitten in diesem erkenntnisprozess und da ist es immer schwierig sich klar auszudrücken. das gefühl der wahrheit in mir ist stark und es ist mir auch bewußt, dass es meine wahrheit - mein weg ist ... und ich sehe rückwirkend, dass ich danach schon seit vielen jahren lebe ...

und mit der umsetzung haperts ... lach ...

schön zu sehen, dass es da noch andere gibt, die auf demselben weg sind...

:) mara
 
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hi jake ...

ich weiß nicht, ob ich das richtig rauslese ...

aber der tenor deines postings ist für mich, das du es auch so verstehst wie es mir gerade klar wird.
eine beziehung/partnerschaft NICHT über die körperliche verbindung zu definieren scheint immer noch so gut wie unmöglich zu sein ...

das ist okay ... wenn auch schade... weil soviel potential verloren geht ...

alles liebe :tongue2:

:D mara
 
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