Liebe Byby,
wenn du deinen Partner und dessen Familie beschreibst, klingt es als würdest du dich immer heraushalten wollen. Kann es sein, daß du die Familie deines Freundes nicht leiden kannst? Falls es so ist, warum ist das so?
Du kannst dich doch auch im positiven Sinne einbringen. Die Großmutter der Enkelkinder ist verstorben? Es wäre doch schön, wenn sie in dir eine neue Oma finden könnten.
Du schreibst, du könntest auch mit deinem Freund verheiratet sein. Du beschreibst ihn als deinen "Partner". Das liest sich als wäret ihr Geschäftspartner. Nach einer Partnerschaft zwischen zwei Liebenden klingt das nicht.
Vielleicht würdest du ein wenig von deinem "Druck" loswerden, der dich ja auch körperlich zu belasten scheint, wenn du die Familie deines Freundes ein wenig auch als deine eigene annehmen könntest.
Du hast da zwei "Baustellen" in deinem Leben. Das ist zum Einen deine Partnerschaft bzw. die o. g. Probleme mit der Familie deines Partners, und zum Anderen ist da deine Arbeit, die dir Sorgen bereitet.
Du scheinst dabei in deinen Ansichten und Gewohnheiten sehr festgefahren zu sein. Du schreibst vom Fensterputzen, das du hinkriegen mußtest, weil der Besuch deiner Kollegen(den du eigentlich nicht willst)bevorsteht. Dein Garten ist einsehbar und "muß" deshalb ordentlich sein. Warum das Theater? Wem nützt das?
Du gehst nicht raus um die Familie deines Partners zu begrüßen, weil du in dieser Hinsicht "komisch" bist. Du hast gelernt, daß es zum guten Ton gehört, zuerst die Ältern per Handschlag zu begrüßen.
Du bist nicht die "biologische Oma" der Kids - ergo hälst du dich ´raus.
Du hast dir da ein ganz schön großes "Paket" auf dem Rücken geladen. Dieses "Paket" hast du mit deinen starren Strukturen selber geschaffen.
Deine Rückenprobleme sind auch eine Art Warnung an dich, daß du jetzt dringend etwas lockerer werden solltest.
Sieh´deinen Bandscheibenvorfall nicht als unabänderliche schwere Last. Ein Bandscheibenvorfall wird sich wieder bessern. Du mußt nur etwas dafür tun! Damit meine ich nicht nur Krankengymnastik und Radfahren. Damit meine ich eine andere Lebenseinstellung.
Öffne dich für die Leute. Erzähle deinen Kollegen von dem Druck, den sie dir machen. Von dem Streß, den du hast, weil du nicht gesund bist und von den damit verbundenen Ängsten. Spiele ihnen nicht die starke Frau mit einem funktionierenden Haushalt und blitzenden Fensterscheiben vor, wenn du gar nicht so gut klar kommst.
Sprich mit deinem Freund über seine Familie. Bringe dich mehr ein. Geh´auf die Leute zu. Einmischungen können auch positiv sein. Grenze dich nicht ab - gehöre dazu! Wenn sie das nicht wollen, dann frage sie warum das so ist!
Mach´dich mal ein wenig locker. Du bist schlecht drauf, weil du Schmerzen hast? Na und?! Dann bist du halt schlecht drauf. Laß das mal zu und akzeptiere dich wie du bist.
Das ist sicherlich nicht so einfach. Doch du würdest besser damit fahren.
Ich wünsche dirt das Beste!