Mein Mann ist überfordert, denke über Trennung nach.

So nun mag ich schildern was ich erlebt habe aber auch gelernt habe auch einer Woche mit Mutter und Großmutter.

Nun meine Mutter konnte sich mir gegenüber recht gut zusammen reißen während dieser einen Woche.
Und wenn sie ihre cholerischen und verletzenden mich demontierend wollenenden Ausreißer zwoschendurch hatte so konnte ich eine andere Haltung ein nehmen. Diese Haltung war gestärkt von dem Bedürfnis meine inneneren kindlichen Anteile schützen zu wollen welche durch diese emmotionalen Tiefschläge verletzt wurden.
Und so habe ich anderes als sonst, mich nicht innerlich verkrochen vor diesen Verletzungen sondern bin ihnen offensiv begegnet.

Meine Art und Weise war diesmal mehr eine autoritäre Art. So dass ich zum Beispiel wenn meine Mutter und Großmutter die üblichen nächtlichen Auseinandersetzungen hatten und ich alle beide buchstäblich ins Bett befördert hatte und enfach gesagt habe: So, es reicht jetzt, du gehst ins Bett und du auch und jetzt ist Schluss und Nachtruhe. Licht aus. Erstaunt war ich sehr darüber, dass das von beiden angenommen
Ich habe diese Haltung dann auch weiter gegenüber meiner Mutter angenommen.
So in der Art, dass ich ihr gegenüber mehr autoritär war. Das war immer noch nicht eine gesunde Haltung vom Gefühl her, weil als Kind, als Tochter habe ich wieder die Eltern-Rolle eingenommen.
Doch es war aus der Not heraus das was ich durch Ausprobieren am Besten konnte in dem Moment um mich so gut es geht zu schützen.

Was ich im Augenblich dennoch merke wenn ich euch schreibe ist, dass ich emotional, kognitiv und psychisch dennoch ziemlich ausgelutscht bin. Ich habe kaum Kraft mit euch hier zu sprechen.

Ich weiß nicht was mir da so viel Energie abzieht....... es ist aber echt heftig.
Seit dem ich wieder zurück bin endlich zu Hause kämpfe ich mich durch den Alltag. Ich habe es immerhin geschafft Wäsche zu waschen, zu bügeln, zum Friseur zu gehen........... Ich muss mich zu allen diesen Tätigkeiten echt zusammen reißen.
 
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Was habe ich da gemacht bei Oma und Mutter.

Also, meine Großmutter ist leider bettlergrig. Sie kann nicht mehr alleine aufstehen und ist auf den Rollstuhl angewiesen. Sie spricht nicht und will nur schlafen. Sie kann aber selbständig einigermaßen esse obwohl sie eine Lähmung der Speiseröhre hat wesewegen sie sich immer verschluckt. Nach jeder kleinen körperlichen Anstrengung kollabiert ihr Blutdruck, so dass sie kurz vor einem Schock ist und sie stabil gelagert werden muss.

Es ist für meine Mutter welche sie jeden Tag pflegt, da ich das für eine Woche übernommen und selbst erlebt habe, eine tour de force. Es ist körperlich und psychisch enorm anstregend, so einen körperlich schweren und hilflosen Angehörigen zu dem man emotional auch noch so eng verbunden ist ständig zu heben, ihn versorgen, unterhalten......... es ist echt brutal.

Zumal meine Großmutter nachts Anfälle von wie sie sagt innerer Unruhe bekommt, wo sie anf#ngt zu schreien und nach ihrer Mama verlangt und sich wälzt und mit Kopf gegen das Bett schlägt........ Sie ist ja auch dement mittlerweile. Meine Mutter schläft deswegen vielleicht 2 bis 4 Stunden pro Tag.

Ich habe nach 5 Tagen schon beinahe kapitulliert weil es mich körplerlich einfach nur geschlaucht hat.
Ich weiß nicht wie meine Mutter das schafft. Aber sie schafft es irgendwie.

Was soll ich sagen, es ist echt hart und brutal und anders als meine Mutter kann ich mich dem entziehen.

Aber eine Sache habe ich gelernt, da ich auf zweitem Ausbildungsweg einen Heilberuf erlerne. Diese Brutalität des Alterns und des körperlichen Zerfalls.

Ich muss das jetzt mal so plastisch sagen........... ich habe noch nie einem Menschen beim großen Geschäft zugeschaut geschweige den ihn sauber gemacht. Doch in dem Moment hatte ich so eine Demut vor dem Menschen und seiner Körperlichkeit, mit al seinen körperlichen Funktionen. Ich habe meine Oma währenddessen gefragt: "Ist dir das jetzt unangenehem, dass ich dich abwische?" Und sie sagte: "Ja." Und ich habe zu ihr gesagt: "Weißt du noch, als ich klein war und ins Bett gemacht habe und ich mit nassem Schlafanzug zu dir gekommen bin?" Ich weiß nicht wie meine Großmutter das aufegenommen hat...... ich wusste auch nicht was und wie ich mit der Situation umgehen sollte........... Es ist nicht einfach.

Doch meine Erkenntnis ist, dass ein jeder Arzt, Heilpraktiker, ein jeder Mensch welcher mit Menschen und deren Gesundheit arbeiten will und das zu seiner Berufung macht auch diesen Respekt und diese Achtung vor dem Menschen haben sollte, dass er auch seine Körperlichkeit in allen seinen Funktionen respektieren sollte.

Ich mag vielleicht gut akupunktieren können, doch wenn ich nicht in der Lage bin einem Menschen den Hintern abzuwischen, dann habe ich in diesem Beruf auch nichts verloren. Das war meine ganz persönliche Lektion und Lehre und die geht weit darüber hinaus.

Deswegen bin ich ob meiner persönlichen psychischen und emotionalen Grenzen auch in diese Situuation gegangen und wollte mich ihr stellen. Denn es ist mein Ziel eine gute Heilpraktikerin zu sein und deswegen kann ich mich nicht vor dem Leiden verschließen ganz gleich wie sich das Leiden äußert und welche Geschichte es hat und welchen Einfluss es familiär auf mich persönlich hat.

Ich sehe es auch als meine berufliche Verantwortung mich auf meiner persönlichen Baustelle zu stellen. Mit beiden Beinen und mit beiden Händen.

Wie soll ich mich sonst Menschen widmen können wenn ich selbst nicht bereit bin mich meiner persönlichen Anforderungen zu stellen?

Deswegen habe ich mich auch entschieden meine Mutter und meine Großmutter zu unterstützen. Ganz gleich was sie mit mir gemacht haben, ganz gleich wie sehr mich das beeinträchtigt hat.....

Und fast schon zweifle ich an mir und an dem was ich leisten kann und / oder bereit bin, dass es dennoch nicht gut genug ist.......... Vielleicht könnte ich stärker sein, mehr Unterstützung bieten.... Gleichzeitig fühle ich mich auch so schwach und unfähig wenn ich sehe was meine Mutter jeden Tag stemmen muss wo ich nach einer Woche schon auf dem Zahnfleisch krieche..... Und ich fühle mich so schäbig hier auf so hohem Niveau zu klagen und zu reflekrieren............ und hohe Reden zu schwingen...............

Liebe Grüße,
Johanne
 
Hallo Johanne,

es freut ich, dass du gestärkt aus dieser Situation heraugegangen bist.
Meine Frage ist, warum nimmt Deine Mutter nicht den Sozialdienst in Anspruch? Bei meiner Nachbarin kam morgens und abends jemand zum Helfen.
Als ich mein Bein so kompliziert gebrochen hatte, kam auch zu mir morgens und abends jemand vom Pflegedienst.

Ich umarme Dich herzlich
 
Hallo Johanne,

ich habe deinen Thread verfolgt, bisher aber nichts geschrieben, weil mir nichts dazu eingefallen ist, was nicht andere schon geschrieben hätten.
Ich möchte dir sagen, ich finde es sehr stark und mutig von dir, dass du zu deiner Großmutter/Mutter gefahren bist.
Und ich finde absolut nicht, das du hier "auf hohem Niveau jammerst".
Ich selbst komme aus der Pflege, arbeite mit Kranken und Dementen......
und ja....man muss das können. Viele meinen sie könnten es nicht und schaffen es dann trotzdem, man "wächst" in Vieles hinein.
Und wenn das Verhältnis der Angehörigen untereinander nicht gut ist, ist es eine noch grössere Belastung. Da ziehe ich echt den Hut, wenn z.B. eine Tochter ihre Mutter pflegt, wenn sie von dieser ihr Leben lang "schlecht behandelt" wurde. Ganz ehrlich? Ich könnte es nicht.
Und ich würde sagen: überlege es dir SEHR gut inwieweit du dich einbringen möchtest! (Geht das überhaupt über diese Entfernung?)
Ich schliesse mich Spätzin an: gibt es nicht die Möglichkeit einen Pflegedienst zu nehmen. Und auch andere Hilfsmöglichkeiten?
Es gibt viel Organisationen (Malteser, Rotes Kreuz, Caritas ect.) die Unterstützung anbieten, teilweise ehrenamtlich.
Vielleicht mag deine Mutter diese Hilfe zur Entlastung ja annehmen?
Das heisst ja nicht, das du nicht trotzdem auch hilfst!
Aber wie sehr du auf dich achten musst, weisst du ja selbst.
Ich wünsche dir viel Kraft.
LG Rudy
 
Liebe Johanne,

ganz kurz nur von mir:

Du wirst doch keine gute Heilpraktikerin, wenn du einen Menschen, mit dem du so eng emotional verbunden bist, in so einer extremen Situation versorgen kannst. Wie kommst du nur darauf? Warum solltest du dich dem "stellen" müssen? Das klingt doch nach Zwang und Aufopferung. Mit so einem Denken machst du dich nur selber kaputt. Das kannst du doch nicht wollen.

Zur Professionalität gehört auch sich selber zu achten. Eine Selbstaufopferung gehört nicht dazu. Damit hilfst du niemanden - auch nicht deiner Mutter und deiner Großmutter.

Die Frage nach einem Pflegedienst möchte ich auch aufgreifen. Das wäre doch für euch alle das Sinnvollste und ein wirklicher Segen für alle Beteiligte.
 
Hi Johanne,

du bist super - dich mal umärmel & fest halte, damitst bissale Kraft tanken kannst.

Zur Pflegesituation schliesse ich mich den Fragen nach Hilfe an - bzw. stellt sich mir die Frage - warum es deine Mutter nicht in Anspruch nimmt - ich hab da ne Idee, aber erzähl einfach mal wieder eine "meiner" Geschichten.

Mein Vater war Extrembergsteiger, Kameramann und Expeditionsleiter auf zahlreichen Reisen - für ihn war "auf einem Berg sehen" das einzig wirklich Wahre. Dann bekam er keine Luft mehr - musste Sauerstoff nehmen - vor 5 Jahren ging er dann auch schon gar nicht mehr ausser Haus. So vegetierte er dahin - die ehemalige Schwiegertochter meiner Mutter versorgte ihn - gemeinsam mit einer polnischen Heimhelferin, die bei meiner Exschwägerin wohnte.

Dann hatte er nen Oberschenkelhalsbruch - mit knapp an die 90 eigentlich meist ein Todesurteil - vor allem bei seiner Aversion gegen Spitäler - er kletterte nächtens über das Gitter vom Bett - und erlitt einen zweiten Bruch - Diagnose = Pflegefall - Wahl - Heim oder 24-Stunden-Hilfe. Meine Mutter wal heillos überfordert - inkl. meiner ExSchwägerin - ich hab die Führung übernommen - hab meiner Mutter klipp und klar erklärt, sie könne es ganz sicher nicht - also müsse sie ent.scheiden, ob Heim oder 24-Stunden-Pflege.

Sie schloss Heim aus, weil das würde er nicht überleben - also hab ich 2 Wochen lang alles in Bewegung gesetzt, dass das eine Zimmer leer war für die 24-Stunden-Pflege - wir hatten auch sofort eine bekommen, weil "zu.fällig" ein Betreuungsfall im Ort verstorben ist, als wie die Diagnose erhielten - es wäre also alles super gewesen.

Er kam an einem Freitag Anfang Dezember vom Spital heim - die 14-Stunden-Hilfe hätte ab Mittwoch angefangen - die paar Tage hat meine ExSchwägerin gemeint, hält sie schon durch - mit vereinten Kräften der Heimhelferin. Ich muss dazu sagen, mein Vater war zu dem Zeitpunkt 1,90 m und wog über 100 kg - meine Mutter ist ca. 1,60 und wiegt knappe 50, wenns hoch kommt - und sie hat mehree Knie- und Hüftoperationen hinter ihr - alsokeine Chance, den Mann zu "heben".

Ok - er starb am Sonntag bevor die 24.Stunden-Hilfe angefangen hätte - weil er sah, dass seine Schätze in Sicherheit sind - und er "endlich" beruhigt "gehen" konnte. Aber das ist eine andere Geschichte - mir gehts um die Pflege. Als meine Mutter allein war, wars klar, dass sie sich sicher keine 24-Stunden-Pflege leisten kann - aber sie war noch recht rüstig und schaffte es mit Hilfe eben von Heimhelferinnen, die 2x täglich kamen.

Und es gab ja auch noch meine ExSchwägerin und deren Untermieterin - doch irgendwann wurde es ihr anscheinend doch auch zu viel - und sie erklärte meiner Mutter, dass sie ins Heim müsse - was diese dann auch folgsam tat. Heuer, Anfang Februar, hatte sie einen Schalganfall, war danach halbseitig gelähmt, konnte nicht schlucken, bekam eine Magensonde - ich übernahm die medizinische Sachwalterschaft für diesen Eingriff und dessen Folgen.

Sie hat sich wieder voll erholt - etwas merkt man noch, dass sie sich links schwer tut - sie kann mit der Hand nichts greifen, aber sie kann sie bewegen - und im Gesicht merkt mans nur am verstärkten Speichelfluss - sprich, sie sabbert bissale.

Worauf ich hinaus möchte - wenns nach meiner Mutter gegangen wäre, hätte sie sich weiter für meinen Vater "aufgeopfert" - hätte ihn gepflegt, obwohl sie dazu überhaupt nicht in der Lage gewesen wäre - aber das ist ihr Leben - meine Mutter ist eine Märtyrerin - aus ihrer Sicht - und wenn man ihr das nimmt, dann verliert ihr Leben jeglichen Sinn - sie braucht das - sie hat sich schon immer aufgeopfert - und sie wird es immer tun.

Ich weiß auch, was sie noch am Leben hält - sie will mit erleben, dass mein Haus mir gehört, dass der Kredit abbezahlt ist - deshalb lebt sie noch - und vegetiert genauso dahin, wie es mein Vater tat - ohne jeglichen echten Lebenswillen - aber sie will - wem auch immer - beweisen, dass sie etwas von dem wieder gut gemacht hat, was sie mir im Laufe meines Lebens angetan hat.

Wie das zusammen hängt? Ich bin auf ihrem Konto zeichnungsberechtigt - und ich bekomme die doppelten Pensionsauszahlungen - in normalen Monaten bleibt eh nix über, weil sie bekommt ja nur Taschengeld, die Pension geht ja sofort aufs Heim - und sie hat ein Einzelzimmer - von daher - gibts eben 2x im Jahr einen finanziellen Zuschuss - wobei das bisherige jetzt alles mal auf ein Sparbuch ging, damit ihr Begräbnis gesichert ist - ab nächstes Jahr bleibts dann wirklich für mich und mein Haus.

Und ja - sie wirds erleben, sie war schon immer zäh - und wenn sie was wollte, hat sies auch bekommen - ohne Rücksicht auf Verluste - war schon immer so - wird auch so bleiben. Nein, ich bewundere sie nicht - ich hasse sie - aber für mich wars trotzdem selbstverständlich, jeweils die Verantwortung zu übernehmen, die Sachen durch zu ziehen, die vom logischen Verstand her notwendig waren.

Dass sie im Heim ist, ist sie allerdings auch selbst schuld - ich hab sie mehrmals gefragt, ob das für sie ok sei - weil es war die Idee meiner ExSchwägerin - und sie hat das dann auch alles in die Wege geleitet - sie hatte sich allerdings verspekuliert, weil sie dachte, sie hätte dann auch die Verfügungsgewalt über das Konto meiner Mutter - sie hatte auch gleich mal die Bankomatkarte "übernommen", die hab ich dann aber schnell sperren lassen :)

Ich find das toll, dass du in diese Situation hinein gegangen bist - um dir selbst etwas zu beweisen - um dich deiner Thematik zu stellen - aber (m)eine Bitte - verlier dich nicht in nem Rettersyndrom - und wenn sich deine Mutter aufopfern möchte, dann lass sie - vielleicht braucht sie es, genau wie meine - aber du schau bitte auf dich - und auf deine Bedürfnisse.

Ja - einmal ist ok - aber häng dich da ja nicht zu sehr rein - was zwischen den beiden Frauen ist, ist deren Sache - bevor sie dich mit rein ziehen - triff deine EntScheidungen - klipp und klar - und wenn es bedeutet, dass deine Großmutter ins Heim muss - was solls - sie ist nicht die Einzige - du bist du - und der wichtigste Mensch in deinem Leben bist du - und danach kommt dein Mann - nicht deine Mutter.

Deine Mutter hat dich auf die Welt gebracht - ich weiß nicht, wie viel Liebe sie dir gegeben hat - aber du hast deswegen keine Verpflichtung, die über deine Grenzen geht. Nein, ich liebe meine Mutter nicht - hab das auch noch nie getan - gab ne Zeit, wo ich sie gehasst hatte - aber ich hab mich irgendwie arrangiert - und ich agiere, wie ich es bei jedem Verwandten tun würde.

Nächsten Samstag fahr ich mal wieder mit meiner Tochter zu ihr, weil sie wird 90 - als sie ins Heim kam kommunizierte mir meine Tochter, sie habe kein Verlangen, meine Mutter zu besuchen - ausser zu Weihnachten und zu ihrem Geburtstag - und sie sei froh, dass ich mich jetzt vom Finanziellen und Organisatorischen um meine Mutter "kümmere", weil dann braucht sie kein schlechtes Gewissen haben.

Und es ist für uns beide ok - meine Mutter würde uns sicher gern öfter sehen - ich fahre so alle 2 Wochen zu ihr, um Erlagscheine ab zu holen und eben die ganzen Bankgeschäfte und Besorgungen zu machen. Aber ich würd mich nie irgendwie "rein hängen" - ich hätte ne Alternative gesucht, wenn sie damals gesagt hätte, sie möchte nicht ins Heim - mir war auch klar, dass sie nicht wollte, aber wenn ich sie mehrmals frage und sie sagt, es sei für sie ok, dann muss sie damit leben - diese Härte habe ich ent.wickelt im Laufe der Jahrzehnte.

Achja - und wenn deine Mutter unbedingt ihr Leben opfern möchte, um deine Großmutter zu pflegen - dann ist das ihre EntScheidung - und du hast damit nichts zu tun. Du kannst sie dafür wertschätzen und bewundern - aber du brauchst es ihr nicht nach machen - ausser, du brauchst es unbedingt ;-)

Ich arbeite ja viel systemisch - und bin auch oft bei nem Kollegen immer wieder mal bei Aufstellungen dabei - und ich kann dir versichern - deine Ahnen möchten, dass es "gut weiter" geht - und dazu gehört eine intakte Beziehung - von dir - zu deinem Mann - oder zu einem anderen Partner - der Segen der Ahnen ruht auf dir - deine Mutter und Großmutter haben ihre EntScheidungen getroffen - die wollen sich selbst fertig machen.

Aber wenn du jetzt in ihre Fußstapfen trittst, dann "geht es nicht gut weiter" - dann "war alles umsonst" - aller Schmerz und alles Leid deiner Ahnen war umsonst, wenn auch du es dir nicht zugestehst, dein Leben zu leben - ein freud.volles und erfülltes Leben in einer intakten Beziehung. Darauf soltlest du dein Augenmerk richten - deinen Ahnen zu Ehren - und zu ihrem Andenken - das Beste aus deinem Leben zu machen, was dir möglich ist - dich zu ent.wickeln und ent.falten - und sie teilhaben lassen an deinem Glück.

Deine Mutter und Großmutter kann niemand mehr "retten" - die haben ihre Wahl getroffen und müssen damit leben - aber du hast dein Leben noch vor dir - du kannst noch etwas ganz Tolles draus machen- und liebevoll zu deinen Ahnen schauen - und ihnen sagen - auch euch zur Ehre und zum Andenken - ich mach was draus - ich geh meinen Weg.

Sorry, ist mal wieder länger geworden, aber ich befürchte, du willst da grad in ein Fahrwasser eintauchen, was dich letztendlich fertig macht und deine Beziehung komplett zerstört - und das ist es ganz sicher nicht wert.
 
Hallo ChrisTina,
man kann hier nur einmal "gefällt mir" anklicken,
aber wenn es 10x klickbar wäre, würde ich das tun
Toller Beitrag (y)
Rudy
 
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Liebe Johanne!

Ich bin nur selten da und habe eben Deinen Thread entdeckt. Es ist hier schon sehr viel Wertvolles gesagt worden, ich möchte deshalb nur auf diesen Passus eingehen:

Ich sehe es auch als meine berufliche Verantwortung mich auf meiner persönlichen Baustelle zu stellen. Mit beiden Beinen und mit beiden Händen.

Wie soll ich mich sonst Menschen widmen können wenn ich selbst nicht bereit bin mich meiner persönlichen Anforderungen zu stellen?

Das sehe ich nicht so. Wenn Du Deine persönlichen Baustellen löst, so bringt es in erster Linie Dir selbst etwas. Es ist gut und richtig, das Thema anzugehen - für Dich.

Doch den Beruf des HP damit zwingend in Verbindung zu bringen, sehe ich als kontraproduktiv an.

Denn eines der wichtigsten Dinge, die in der HP-Ausbildung gelehrt werden (oder sollten) ist die Abgrenzung.

Du bist HP, aber nicht die Mutter Deiner Klienten.

Du musst Verantwortung für Deine Behandlung übernehmen, aber nicht für den Klienten. Diese Differenzierung ist enorm wichtig, wenn Du nicht willst, dass Du energetisch ausgesaugt wirst, so etwas entwickelt sehr, sehr rasch eine Eigendynamik.

Du kannst helfen, aber nicht tragen.

Und um den Bogen zu Deiner Mutter und Oma zu spannen: Auch hier gilt helfen aber nicht tragen.

Deine Mutter und Deine Oma haben ihre eigene Konstellation, die sie selbst lösen werden, so oder so. Es ist IHR Weg, mach ihn nicht zu Deinem. Traue es ihnen zu, ihre Knöpfe selbst zu lösen, auch das bedeutet, die Position des Kindes einzunehmen, das die ältere Generation respektiert.

Hilfe in Form von Organisation einer Heimhilfe, Informationen einholen etc. ist auch Hilfe. Lass es nicht zu, dass Du Dich in dieser - ihrer (!) - Problematik auflöst. Insofern ist da vielleicht noch eher ein Bezug zum HP, denn dieses Thema wird sich Dir auch bei manchen Klienten begegnen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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