Migräne...

Hallo,

ja, Reinfriede. Da ist was dran, an dem was du schreibst.

Bei mir ist es nicht der Perfektionismus, sondern eher der Druck überhaupt zu funktionieren. Das liegt bei mir sicher auch an meinem Elternhaus und an meiner Erziehung.

Meine Eltern waren der Ansicht, daß ihre Kinder erfolgreich, schön und ruhig(unsichtbar)zu sein hatten. Wir sollten wie Schweizer Uhren "funktionieren". Versagten wir(in welcher Form auch immer), verloren wir die Liebe und die Zuwendung unserer Eltern.

Ich habe ja schon mal an anderer Stelle davon berichtet und will das hier nicht wiederholen.

Aber noch heute habe ich oft Probleme, mich von diesem Schema zu lösen. Ich wirke oft lockerer als ich eigentlich bin und habe große Versagensängste. Die verursachen bei mir Streß usw.

Wenn ich dann doch alles prima hingekriegt habe, bin ich froh und auch stolz - und habe Migräne...
 
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Hallo zusammen,

@ Reinfriede:

ja, das ist wohl war, daß jeder unter Perfektionismus was anderes versteht.

Ich kann oft nicht anders, als daß ich erst zufrieden bin, wenn es so ist, wie ich es mir vorgestellt habe !
Die Fülle der Aufgaben kommt dann noch dazu !

@ Clara:

In Bezug auf die Versagensängste erkenne ich mich wieder !
Ich versuche auch, daß mir nicht anmerken zu lassen, um nicht als schwach dazustehen !

Das mit Deinen Eltern ist sehr traurig !
hast Du dazu hier einen eignen Thread verfasst, den ich durchlesen kann ?

Viele liebe Grüße aus dem suptropischen Deutschland !

Silence
 
Liebe Clara, liebe Silence!

Ich weiss nicht, ob das geht, aber es wäre vielleicht mal einen Versuch wert, hier anzusetzen.

Vielleicht bei der nächsten Situation es sich genau IN der Situation bewusst machen, welches Programm da im Moment läuft. Und vielleicht lässt es sich gegensteuern, um die Migräne zu umgehen.

Ich kann mir vorstellen, dass das schwer ist. Aber meistens ist es ja so, dass man nur deshalb perfekt sein möchte, weil man glaubt (oder auch weiss), dass es von einem erwartet wird. Möglicherweise wäre hier ein gedankliches "Ätsch" die Brücke, über die man gehen könnte.

Ein "Ätsch - ich lehn mich zurück und entspreche mal NICHT Euren Erwartungen", auch wenn das alte Muster betreffen könnte, die von Personen geschaffen wurden, die vielleicht gar nicht mehr in Eurem Lebenskreis existieren.

Ist ein Vorschlag, weiss nicht, ob er funktioniert, aber ich könnte mir vorstellen, dass da ein Erfolg drin liegen könnte.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hi Silence,

nein, ich hatte keinen eigenen Thread verfaßt. Hatte es nur irgendwo mal geschrieben(wenn ich nur wüßte wo das noch war...bin heute wieder ziemlich zerstreut. Muß wohl an der ungewohnten Sommerhitze liegen...).

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag!
 
Liebe Reinfriede,

ein Versuch ists wert.

Doch ich denke, daß das schwierig wird.

Mein Kopf funktioniert folgendermaßen: von dir erwartet eh jeder, daß du´s nicht packst. Aber du wirst es ihnen zeigen, daß du´s kannst. Du glaubst zwar selber nicht dran, weil dir ja immer gesagt wurde, was für eine Versagerin du bist, doch du kannst es ganz sicher...

Das ungefähr spielt sich in meinem Hirn ab, wenn ich eine neue, ungewohnte Arbeit angehe o. ä.
 
Liebe Clara!

Oho, das kenn ich *grins* Ich möchte gar nicht wissen, WAS für einen Migräneanfall ich (als "hilflose" Alleinerzieherin, die die Erziehung von drei Kindern SICHER nie packt, die Kinder werden SICHER verwahrlosen) kriegen werde, wenn die Jüngste als Dritte im Bunde nun nächstes Jahr auch die Matura schafft und auch mit dem Studium beginnt....*aufholzklopfe*

Meistens stellt man sich ja selbst die Falle, so wie ich im Falle meiner Kinder. Das geht gegen das Ego, gegen den Selbstwert, gegen mein Mutter-Sein.

Das mit meinen Kindern hat zwar noch den Hintergrund, dass man natürlich immer versuchen wird, die Kids zu fördern und zu unterstützen, wo es geht - aber ein Teil davon - und das muss ich zu meiner Schande gestehen - hat auch was mit dem Thema Stolz zu tun.

Was mir in solchen Situationen jedoch meistens hilft, ist die innerliche Frage: "Was krieg ich dafür?"

Schenkt mir derjenige, dem ich jetzt was beweisen möchte, ein Auto dafür? Ein Haus mit Garten?

Oder krieg ich dafür bloß ein bisschen Anerkennung, von der ich - im Endeffekt - nicht abbeissen kann?

Meistens ist der "Lohn" nämlich verdammt gering. Denn Menschen, die meinen Du würdest es sowieso nicht packen, die meinen dann, wenn Du es geschafft hast, es wäre nur Zufall gewesen, oder Glück oder, oder, oder. Ein Fass ohne Boden.

Menschen, die sich abwertend über Dich äußern, tun das sowieso. Und wenn Du die Erwartungen allen zum Trotz erfüllen solltest, so finden sie neue Gründe. Denn das Problem ist für sie ja nicht gelöst, denn es hat mit ihnen selbst zu tun.

Also: Auto, Haus und Garten - oder .....:cool:

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Reinfriede,

ein Versuch ists wert.

Doch ich denke, daß das schwierig wird.

Mein Kopf funktioniert folgendermaßen: von dir erwartet eh jeder, daß du´s nicht packst. Aber du wirst es ihnen zeigen, daß du´s kannst. Du glaubst zwar selber nicht dran, weil dir ja immer gesagt wurde, was für eine Versagerin du bist, doch du kannst es ganz sicher...

Das ungefähr spielt sich in meinem Hirn ab, wenn ich eine neue, ungewohnte Arbeit angehe o. ä.

Hallo Clara,

ich bin immer wieder schockiert, daß sich negative Erinnerungen so dermaßen im Gehirn festsetzen.

Und wie sehr diese Dinge von früher einen noch blockieren können !

Ich finds echt schlimm, daß Du solche Äußerungen zu hören bekommen hast !

Doch mittlerweile bist Du eine erwachsene , erfolgreiche und vor allem starke Frau !
Du hast eine Krebserkrankung hinter dir und hast Dir eine Existestenz aufgebaut.

An diese Dinge solltest Du immer denken, wenn dich wieder diese Versagensängste überkommen .

Viele Grüße,

Silence
 
@ Reinfriede :

Das erinnert mich daran, daß ich,als mein Sohn noch kleiner war, zu hören bekommen habe, daß ihm der Vater fehlt , sozusagen die starke Hand :mad: !

Und vor allem diese Sprüche, daß er deswegen so ist, wie er ist, weil ich alleinerziehend bin und solche blöden Sprüche.

Ich glaube, daß hat alles sehr dazu geführt, daß ich sehr genau darauf geachtet habe, alles richtig zu machen und eine gute Mutter zu sein.

Heute weiß ich, daß das alles völliger Unsinn gewesen ist !
Und vor allem, daß ich auf das Gerede von den Leuten keinen Pfifferling mehr gebe.

Viele Grüße,

Silence
 
Jetzt muss ich auch mal was dazu schreiben ...

ich habe keine Migräne, aber immer wenn irgendetwas war oder ist und auf mich zukommt, ist mir schlecht und muss speien (ich wollte das wort "K....n nicht schreiben. Aber solche "Kotztage", wie ich sie nenne, hab ich immer dann, auch heute noch, wenn irgendetwas aufregendes ansteht.
So wie heute morgen, mein Magen gibt alles ungeschaut retour, was ankommt.
Kein Arzt hat je festgestellt, woher das kommt, aber ich kann mir vorstellen, dass die auch so ein Phänomen ist wie bei Migräne.

Morgen fahr ich nach Österreich und ich freu mich schon drauf, aber mir ist immer noch schlecht vom Magen her. Werd jetzt versuchen, nen Tee zu trinken!

Auf das Gerede der Leute in meinem Umfeld lege ich überhaupt keinen gesteigerten Wert. Sie müssen ja mein Leben nicht leben.

Ich wünsche Euch einen schönen Wochenanfang, bis demnächst...
 
Guten Morgen,

ja, Spätzin. Das kenne ich auch. Bei mir ist vor Urlaubsreisen, wichtigen Terminen u. ä., der ganze Magen-Darmtrakt in Mitleidenschaft gezogen.

Bei mir ist das die Aufregung. Das hatte ich schon als Kind und ist bei mir unabhängig von der Migräne.

Seit ich aber eingesehen habe, daß ich nicht viel dagegen tun kann(außer wie du schreibst, einen Tee zu trinken), ist es viel besser geworden.

Ich schicke dir viele Grüße, wünsche dir gute Besserung - und natürlich eine gute Reise!
 
Wenn ich das hier so durchlese wird mir ganz schwindelig. Mir helfen zum Glück etwas stärkere Schmerzmittel aus der Apotheke. Bis jetzt habe ich noch nichts verschreibungspflichtiges benötigt. Toi toi toi.
 
ich nehm zur Zeit Propolistropfen oder Schwedenbitter so ca. 20 Tropfen nmorgens nach dem Zähneputzen und merke, dass dies mir hilft ... trotzdem sind die "Kotztage" nicht auszumerzen ...
 
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Liebe Silence, liebe Foris!

Ich weiss nicht, obs in irgendeiner Form hilfreich sein kann, aber ich schreibs trotzdem, vielleicht gibt es bei Euch da eine Resonanz:

Von der Organsprache her sind Migräneanfälle die Lösung eines Perfektionskonflikts.

D.h. in der Aufbauphase (also VOR dem Migräneanfall) versucht man etwas (eine Prüfung, eine Aufgabe, eine selbstgestellte Aufgabe) möglichst PERFEKT zu erledigen. Das kann ein Bild sein, dem man perfekt entsprechen möchte, das kann eine berufliche Herausforderung sein oder ein Unternehmen, das man sich *eigentlich* gar nicht zutraut.

Hat man diese Aufgabe gemeistert, beginnt die Lösungsphase. Und in dieser Phase kommt die Migräne, als Zeichen, dass der Konflikt gelöst ist.

Hiflt nichts, wenn man den Anfall schon hat.

Aber es hilft vielleicht, sich die Situationen VOR der Migräne mal anzusehen, nach welchem Muster da etwas läuft. Sehr häufig sind es immer wieder ähnliche Situationen, in denen man vorher steckt. Das Hauptthema, nach dem man dabei suchen kann ist Perfektionsstreben, Anstrengung, etwas möglichst perfekt zu machen.

Waren so meine Gedanken dazu, wenns nicht passt, bitte in die Tonne damit.

Liebe Grüße
Reinfriede

hihi
ich hol das jetzt einfach hoch
weil ich jetzt "zu.fällig" während Essen mal wieder reingeschaut hatte
und seit ein paar Tagen immer wieder Migräneanfälle hab
hm
ich mach seit fast 6 Wochen durch
um etwas auf die Reihe zu bekommen, was mir ein Anliegen ist
und vorm ersten heftigen Migräneanfall jetzt
hatte ich erfahren
dass ich von der EDV das nicht bekomm, was ich brauche
um meine Arbeit abschliessen zu können
ich mein, ich werds irgendwann bekommen
aber der Druck ist abgefallen
und die Migräne ausgebrochen
passt also perfekt
 
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