Nach Berlin ziehen mit 20

AW: Nach Berlin ziehen mit 20

Wow da geht ja einiges..
Also erstens muss ich mal einiges klarstellen:
Ich gehe NICHT einfach so nach Berlin um Abenteuer zu erleben auf die Kosten meiner Eltern! Ausserdem will ich gar nicht dass sie mich gross unterstützen.. aber Studium/Ausbildung ist halt unmöglich selber zu finanzieren in dem Alter.. von daher hab ich gar keine andere Wahl. Ausser eben ich mach eine Ausbildung wofür ich mich jetzt auch am bewerben bin.. aber wenn ich es mir überleg ist es doch völlig blöd dass ich, nur weils meinen Eltern nicht in den Kram passt, nicht an eine Fachhochschule oder sonst was gehen kann.. Meinen Eltern geht es auch gar nicht ums Finanzielle (zumal Deutschland/Berlin an Wohnungen und sonstigem sowieso 100 mal billiger ist als Schweiz) Ich denke es geht ihnen einfach ums Emotionale.. sie kommen nicht damit klar dass ich dann so weit weg wohne..
ich versteh ihre argumente auch nicht.. sie wollen dass ich erst einmal hier beweise dass ich selbstständig bin.. wie soll ich es denn beweisen wenn sie schon von anfang an über mich bestimmen.. und wie soll ich glücklich werden wenn ich schon von anfang an ein schlechtes gefühl hab? :( ich weiss echt nicht was ich noch tun kann..
 
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AW: Nach Berlin ziehen mit 20

und normaler weise müssen deutsche eltern nicht 100% für die ausbildung ihrer kinder aufkommen, es gibt Bafög, lehrlingsgeld, Kindergeld, wohngeld, andere sozialleistungen wenn kind in der ausbildung..... Aber in deutschland eben nur für deutsche.
Meine Eltern hätten gemusst. Haben aber nicht gezahlt. Wohngeld gibt es nicht für Studenten, Kindergeld wird auf das Konto der Eltern überwiesen (wenigstens das haben sie überwiesen, aber die Steuererleichterung, die sie wegen der angeblichen Unterstützung hatten, haben sie selbst behalten), Sozialleistungen bekommen Studenten auch nicht.
Und weisst Du, warum mich meine Eltern nicht unterstützt haben? Weil ich ja hätte bei ihnen wohnen bleiben können. Aber genau das konnte ich nicht. Da hat es zuviele Übergriffe von seiten meiner Eltern gegeben, so dass ich dort nicht länger als unbedingt nötig bleiben konnte.
Ist aber eine andere Geschichte. Hier geht es um Bambo. Und aus Erfahrung kann ich sagen, dass es echt beschissen ist, wenn man seine Traumausbildung nicht machen kann - und einem gerade die Eltern keinen guten Start ermöglichen. Neben dem Studium kann man nun einmal keine 40 Stunden arbeiten. Schon 20 Stunden sind - je nach Studiengang - ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Leben in Berlin ist wirklich günstiger als in der Schweiz. Wenn er nach Zürich gehen würde, wäre das Leben sehr viel teurer als in Berlin. So dass für die Eltern keine Mehrkosten aufkommen würden.
 
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Meine Eltern hätten gemusst. Haben aber nicht gezahlt. Wohngeld gibt es nicht für Studenten, Kindergeld wird auf das Konto der Eltern überwiesen (wenigstens das haben sie überwiesen, aber die Steuererleichterung, die sie wegen der angeblichen Unterstützung hatten, haben sie selbst behalten), Sozialleistungen bekommen Studenten auch nicht.
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hallo ahorn.

darüber müssen wir beide jetzt nicht streiten. ich kenne mich mit dem, was alles studenten zusteht aus. meine kinder haben studiert. nichte, andere verwandte, kinder von freunden studieren noch, bzw. grad zur zeit. daher weiß ich, es gibt da schon ne ganze menge möglichkeiten, was man als student bekommen kann und auch bekommt. wenn deine eltern sooooo viel verdient haben, dass sie über dem satz lagen, dann ist es doch auch kein problem, dass sie dich unterstützen.

dann kann man als kind /jugendlicher auch gegen klagen. was auch genügend tun, was ich auch in dem fall für okay empfinde.
 
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hallo ahorn.

darüber müssen wir beide jetzt nicht streiten. ich kenne mich mit dem, was alles studenten zusteht aus. meine kinder haben studiert. nichte, andere verwandte, kinder von freunden studieren noch, bzw. grad zur zeit. daher weiß ich, es gibt da schon ne ganze menge möglichkeiten, was man als student bekommen kann und auch bekommt. wenn deine eltern sooooo viel verdient haben, dass sie über dem satz lagen, dann ist es doch auch kein problem, dass sie dich unterstützen.
Sie meinten, sie müssten monatlich SOOO VIELE Schulden zurückzahlen (für ihr neu gebautes Haus), sie könnten mich nicht unterstützen. Die Raten würden gar nicht vom Bafög-Amt berücksichtigt werden. Eigentlich war es doch abzusehen, als sie mit dem Hausbau anfingen, dass ihre Kinder langsam erwachsen wurden...
Und dann verklag mal Deine eigenen Eltern. Ich konnte das damals nicht. Recht hin oder her. Ist zwar schon ewig her, aber ich merke, dass mich das immer noch ankekst.
Hab inzwischen einen anderen Beruf, aber den konnte ich auch nur mit Unterstützung des Arbeitsamtes lernen. Alleine hätte ich keine Chance gehabt....
 
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Meinen Eltern geht es auch gar nicht ums Finanzielle (zumal Deutschland/Berlin an Wohnungen und sonstigem sowieso 100 mal billiger ist als Schweiz).

na dann ist es doch okay. dann würde ich an deiner stelle auch nach deutschland gehen. bzw. dahin wo du am billigsten kommst.

nur dann muss ich dir ehrlich sagen, wenn es dir in erster linie um einen guten studienabschluß geht, dann würde ich nicht in berlin studieren. berliner unis/hochschulen haben einen sehr schlechten ruf innerhalb von deutschland.
wer in berlin studiert (zur zeit jedenfall) der ist mehr auf ein lockeres , abenteuerleben aus. was man als student in berlin auch leben/erleben kann.

Ich denke es geht ihnen einfach ums Emotionale.. sie kommen nicht damit klar dass ich dann so weit weg wohne..
ich versteh ihre argumente auch nicht..

neee, vom emotionalen her verstehe ich sie auch nicht. meine kinder sind beide im alter mit 18 jahren (zwecks studium, bund....) (zwar innerhalb von deutschland ) 600 kilometer von meinem wohnort weg gezogen. da haben wir uns auch sehr selten gesehen. auch höchstens 3 mal im jahr. in dem sinn war das auch weit weg.

ich hatte damit aber auch kein problem, weil ich habe meinen kindern sehr zeitig eigene flügel erlaubt. und meine kinder waren in dem alter auch schon sehr reif und eigenständig. dies hatten sie mir aber durch ihr verhalten vorher schons ehr oft gezeigt. und meine kinder waren in dem alter auch schon vorher öfters mit freunden, oder alleine, per zug, alleine im urlaub .... unterwegs. so dass ich mir sicher war, sie packen das.

sie wollen dass ich erst einmal hier beweise dass ich selbstständig bin..

naja dass ist qutasch. am besten kann man beweisen, dass man selbstständig ist, wenn man richtig auf sich selber gestellt ist, wenn man auch weiß, es kommt nicht bei jedem sturm , mama und papa angerannt und hilft.

ich denke aber, deine eltern haben auch eher die befürchtung, dass du in berlin ein wenig "verkommst" . berlin hat über ländergrenzen hinaus den ruf, ein wenig sehr locker (mit fällt grad kein besseres wort für ein) zu sein.

also ich empfinde berlin und auch berliner halten nichts auf sich, bzw. nur sehr wenig.

ohje, dass ist jetzt schwer zu erklären.

berlin/berliner lassen sich ein wenig sehr gehen. Was aber auch total okay ist. ansonsten könnte man in berlin auch gar nicht so günstig leben und viel erleben. dieses sich gehen lassen macht sich in der ordnung, der kleidung.... vielen anderen dingen bemerkbar.

und man passt sich super schnell dem berlinstil im äußeren an.

kurze erklärung was ich unter anderem meine. ich bin eine frau, fast 50 jahre. ich bin wo ich früher lebte, sehr fein angezogen gegangen. seit ich in berlin lebe, ist das nicht mehr so. ich bin früher nie im alltag in turnschuhen gegangen. seit ich hier lebe, gehe ich täglich in turnschuhen(auf arbeit, einkaufen, in der freizeit....) manachmal denke ich mir, "was ist nur aus dir geworden "
aber ich fühle mich trotzdem ganz gut.

ich würde aber, wenn ich jetzt woanders hinziehen würde, meinen kleidungstil wieder ändern. weil so kann (grad mit den turnschuhen im alltag) kann man sich nur in berlin wohl fühlen. zu anderen gegend passt es nicht. zumal nicht als frau in meinem alter.

wie soll ich es denn beweisen wenn sie schon von anfang an über mich bestimmen.. und wie soll ich glücklich werden wenn ich schon von anfang an ein schlechtes gefühl hab? :( ich weiss echt nicht was ich noch tun kann..

ich finde es eigentlich ziemlich blöd, dass du es überhaupt beweisen willst.

beweisen muss man gar nichts. weil egal, wie jeder mensch lebt und es für sich okay findet, genau das ist das richtige.
es gibt im leben kein falsch oder richtig. bzw. jeder (auch deine eltern) haben fehler gemacht, bzw. machen sie auch immer noch und immer wieder.

und beweisen klingt für mich immer so, als unzurechnungsfähig.

daher mein tipp.

mache kisten mit nägel, eiere nicht. dann ziehe einfach nach berlin, bzw. deutschland.

was mich nun aber mal interessiert.

wieviele kilometer ist es den entfernt zwischen berlin und dem ort wo du jetzt wohnst.
 
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Was die Berliner und ihre Lockerheit angeht...ich bin da aufgewachsen - und ich passe mich nicht jeder Merkwürdigkeit an in der Region, in der ich jetzt lebe. Werde dennoch so respektiert wie ich bin.

Ich nehme mir einfach die Freiheit, mich so zu kleiden, wie es mir bequem ist. naja, die Schnodderschnauze müsste jetzt eigentlich nicht wirklich sein, gehört aber auch zu mir.

Ich denke, in Berlin hat man mehr Freiheiten. Aber als ich mal als Punk gekleidet durch Tempelhof ging, wurde ich auch blöd von der Seite her angequatscht von einer spiessigen Frau, die Propagandamaterial einer Partei verteilte: "Damit Sie auch mal was vernünftiges lesen!"
Das fand ich nun wirklich lachhaft - damals hatte ich gerade Mathe studiert und sie meint, Parteipropaganda sei vernünftige Lektüre....dort, wo ich jetzt lebe, ist mir das nie passiert. Da reden die Leute anständig mit ihren Mitmenschen und haben es gar nicht nötig andere aufgrund ihrer Kleidung zu verurteilen (obwohl es wirklich nur Kleinstädte in der Umgebung gibt).

Berlin hat seine Vor- und seine Nachteile. Man muss sehr gut auf sich aufpassen.
Ich glaub vom Ruf her ist die Humboldt-Uni noch recht angesehen. Wenn es fachlich möglich ist, würde ich mich dort immatrikulieren....
 
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Ich habe das Gefühl hier einige Dinge zurechtrücken zu wollen. Ich möchte niemanden angreifen oder schlecht machen, bitte nicht falsch verstehen.

Also
@ Ahorn:
Mit 20 muss man sich langsam entscheiden, in welche Richtung man sich entwickeln möchte. Wenn Berlin zieht, dann zieht Berlin. Und trotzdem sind die Eltern für die finanzielle Unterstützung verantwortlich, solange das Kind sich in der Ausbildung befindet (in Deutschland bis 27 Jahre).

Das stimmt nicht mehr so ganz. Heute nur noch bis 25 Jahren. Müssen aber auch nicht, sondern können es tun, wenn sie dazu in der Lage sind. Aber auch da kann man drehen und wenden.

@ Wirbelwind
ich kenne mich mit dem, was alles studenten zusteht aus.

Nicht jedem Studenten steht das gleiche zu! Wenn man einen bei dem Bafög erwischt, der schlecht drauf ist, muss du noch angeben, was deine schulpflichtigen Geschwister verdienen und die 230€ deines kleinen Bruders wird auch mit eingerechnet - keine Sorge, ich weiß tatsächlich wovon ich rede, weil ich es selbst vor wenigen Jahren erlebt habe. Und dagegen angehen kann äußerst langatmig sein.

berliner unis/hochschulen haben einen sehr schlechten ruf innerhalb von deutschland.
wer in berlin studiert (zur zeit jedenfall) der ist mehr auf ein lockeres , abenteuerleben aus. was man als student in berlin auch leben/erleben kann.

Ich weiß natürlich nicht, woher du deine Informationen bekommst, aber ich kenne viele Unternehmen (2 Anwaltskanzleien, etwa 4 Internetagenturen, 2 Werbeagenturen... aber ich kann mich ja nochmal umhören, wenn das nicht reicht), welche sehr begeistert über berliner Studenten sind. Allein, weil diese oftmals mehr Organisationstalent beweisen und mehr Rückrad.
Die von Ahorn angesprochene Humbold Uni oder die UdK haben doch einen super Ruf.

neee, vom emotionalen her verstehe ich sie auch nicht. meine kinder sind beide im alter mit 18 jahren (zwecks studium, bund....) (zwar innerhalb von deutschland ) 600 kilometer von meinem wohnort weg gezogen. da haben wir uns auch sehr selten gesehen. auch höchstens 3 mal im jahr. in dem sinn war das auch weit weg.

Nicht jeder ist so wie du (das ist keine Wertung). Es gibt Eltern (meine auch), die ihre Kinder sehr, sehr ungern weglassen. Ich bin nur 60km weg gezogen und meine Eltern haben versucht es mir auszureden.


Also meine Freundin ist auch direkt nach dem Abi nach Berlin gezohgen, ohne Ausbildung, ohne festgesagtem Studiumplatz, ohne Geld...
Sie hat zwar sehr viel arbeiten müssen, aber in den Clubs in Westberlin (ja, die Mauer scheint noch zu bestehen) kann lt. ihrer Aussage viel Geld verdient werden - sie arbeitet bis heute noch neben dem Studium an der Theke.
Sie musste auch auf ihr Studium warten, aber in der Zeit hat sie tagsüber in einer Galerie (sie ist kunstaffin) gejobbt und ist vor Arbeit nicht umgekommen und nachts in den Clubs. Es geht schon, wenn man will. Man muss sich nur organisieren können.

Auch meine Eltern unterstützen mich bis heute (sie zahlen mir das Kindergeld aus, obwohl ich schon dabei bin meine eigene Familie zu gründen) :confused:
Ich hab ihnen oft gesagt, dass ich das nicht brauche, aber das war für sie doch selbstverständlich. Bisher hatte ich mein Leben gut im Griff und hoffe, dass es so weiter gehen wird. Hab die Unterstützung meiner Eltern gespart
und werde ihnen das Geld auf jeden Fall zurück zahlen.
Wie gesagt, auch sie wollten mich nicht gehen lassen (damals war ich auch am verzweifeln :rolleyes: ), aber letzendlich haben sie sich damit abgefunden und mich immer unterstützt (finanziell und was viel wichtiger ist; mental).

Bambo, lass dich nicht unterkriegen, deine Eltern wollen dir bestimmt nichts Böses. Argumentiere doch mit deiner Zukunft. Ich weiß zwar nicht, was du studieren möchtest, aber wenn du das sehr gut in Berlin tun kannst, argumentiere, dass dir diese Uni Türen öffnen wird, die dir wo anders immer verschlossen bleiben werden.
Aber dafür musst du gut recherchieren und zwar selbstständig und nicht die Komentare eines Forums als Quelle angeben ;)

Viel Erfolg!
 
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