Selbstliebe - große Angst

Ich weiß jetzt nicht mehr genau wer es geschrieben hat, dass der Ausspruch "Du bist gut genauso wie Du bist" zu kurz gegriffen ist. Und genau das ist das Problem, ich will mich annehmen und mich "gut" finden, denke aber immer, dass dieses Denken falsch ist, weil ich mich eben ändern sollte und mich so nicht gut finden darf/kann, da ich anders bin.

Hallo Wintersonne,

ich hatte das geschrieben.
Allerdings war das Adjektiv "liebenswert" (und nicht "gut") ... in dem Kontext, dass
Dich andere eben liebenswert finden soll(t)en.

Vielleicht habe ich mich da etwas missverständlich ausgedrückt.
Selbstverständlich sollst Du Dich als Mensch, als Ganzes, so annehmen, wie Du eben bist.
(= Gut, so wie Du bist).

Sich in seiner Gesamtheit zu akzeptieren schließt jedoch nicht aus, das eigene
Verhalten öfter zu hinterfragen, wenn der Anlaß oder Dein Mangel an Wohlbefinden
das eben erforderlich machen. An seinem Verhalten zu arbeiten und es der eigenen
persönlichen Entwicklung anzupassen zeigt, dass man lern- und veränderungsfähig
ist. Darin liegen viele gute Chancen, etwas Positives im Leben zu bewegen.

Wenn Du Dich änderst (und nur Du kannst das ;--), dann kann Dein Umfeld gar
nicht anders, als auf diese Veränderung zu reagieren. Das ist eine sehr spannende
Erfahrung, die man ganz bewusst herbeiführen kann.

Verspüre ich schlechte Gefühle wie z. B. Wut, Zorn, Neid, Abneigung etc... denke ich mir, das darfst Du nicht oder unterdrücke die Gefühle ja. Ausleben oder mal auf den Putz hauen auch mal "böse" sein darf man nicht.

Das sind meist Muster, die in der Kindheit erlernt wurden.
Durftest Du Deinem Unmut freien Lauf lassen - oder wurde derartiges Verhalten
bestraft? Früher, in der Elterngeneration, hatten Kinder hauptsächlich "lieb" zu sein,
sich unauffällig und angepasst zu verhalten. Das war in vielen Familien ein (wenn auch
unbewusster) Erziehungsschwerpunkt, an dessen Folgen Deine/meine Generation oft
noch leidet.

"Nicht-lieb-sein" bedeutete Enttäuschung seitens der Eltern - und kein Kind will
seine Eltern enttäuschen. Also auch nicht durch eigene Wut, durch "böse"-sein.
Auch dies geschieht natürlich unbewusst. Also mutiert die Tochter oder der Sohn
zum "braven" Kind ... ist somit "lieb" und wird angenommen.
Dieser Wunsch nach Akzeptanz ist ganz fest in den Köpfen verwurzelt.

Denke mal über Deine Kindheit und Jugend nach, vielleicht liegt darin der Schlüssel,
um die Knoten aufzulösen. Das bloße Erkennen der Ursachen wäre schon mal
ein erster Schritt.

LG
Lucille
 
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Hallo Lucille,
ja das stimmt schon, ich bin schon in einer relativ konservativen Familie groß geworden, es war und ist auch immer noch wichtig, was denken denn die Nachbarn und das gehört sich doch einfach so und da müssen wir auch noch vorbei schauen, weil sich das so gehört usw... Wahrscheinlich kennst Du das oder? Aber es ist verdammt schwierig, aus diesem Muster auszubrechen.

Was sagst Du zu meiner "Jobproblematik"? Kannst Du mich da verstehen oder schüttelst Du im Grunde auch den Kopf?

LG
Wintersonne
 
Ich schüttle jedenfalls den Kopf.

Besonders darüber, daß ich dir einen großen Post geschrieben habe und dur nur auf den kleinen, den ich danach schrieb, eingegangen bist.

Denke doch einmal nach. Warum ist das alles so bei dir? Warum hinterfragst, ja zerpflückst du eigentlich alles so genau was du tust - bzw. bevor du es tust?

Ich komme auch aus einem ähnlichen Elternhaus wie du. Aber irgendwann mußt du dich befreien von deinen Altlasten, die du da mit dir herumträgst.

Hast du schon einmal über eine Psychotherapie nachgedacht? Vielleicht wäre das der richtige Ansatz um den Kern deines Problems auf den Grund zu gehen.
 
Clara, das war keine böse Absicht, dass ich auf den kleinen Post eingegangen bin, das ist mir nur einfach ins Auge gesprungen. Entschuldigung. Ja habe über eine Therapie nachgedacht, nur weiß ich nicht, ob es wirklich etwas bringt oder es doch einfach an mir liegt? Was sagst Du zu der Jobproblematik? Übertreibe ich oder mache ich mir zu viele Gedanken?

LG
Wintersonne
 
Nochmal an Clara:
Du hast auch geschrieben Du schüttelst den Kopf, meinst Du damit, das mit meinem Job oder allgemein?
 
Was sagst Du zu meiner "Jobproblematik"?

Deine Jobproblematik, liebe Wintersonne, ist lediglich ein weiteres Symptom dafür,
wie Deine Glaubenssätze zum Ausdruck kommen. Im Grunde ist es ein und das gleiche
Problem, das dahinter steht.

Übrigens würde ich ein "konservatives" Familiengefüge niemals per se als
schlecht bezeichnen. Vielleicht hast Du auch nicht ganz verstanden, dass ich Dir lediglich
eine Dynamik, die in Deinem Verhalten ihre Fortsetzung findet, aufzeigen wollte.

Ja habe über eine Therapie nachgedacht, nur weiß ich nicht, ob es wirklich etwas bringt oder es doch einfach an mir liegt?

Wenn das "Umschalten" so einfach wäre, dann würde es Dir ja auch ohne weiteres gelingen.
Aber, wie gesagt, es handelt sich um Glaubenssätze, die Du verinnerlicht hast.
Es ist sehr schwer, diese ohne Unterstützung aufzubrechen.

Die Frage, ob es an Dir liegt, ist in dieserEinfachheit der falsche Ansatz, das
bringt Dich nicht weiter.
Ja, sicher liegt es an Dir - allerdings an Deinem unbewussten Muster und an Deinen
festgefahrenen Überzeugungen.

Ich bin überzeugt davon, dass eine Therapie für Dich sehr hilfreich wäre.

LG
Lucille
 
Was willst du jetzt hören? Einfach nur meine Meinung oder möchtest du wissen, ob du künfigen sollst?

Ich schüttle meinen Kopf hauptsächlich darüber, daß du sehr genau nachhakst, wenn es um dich - und unsere Meinung zu deinem Tun geht, du aber selber sehr schwammig bleibst mit deinen Antworten.

Dir zu deiner Jobproblematik etwas zu raten, fände ich nicht gut. Denn ich bin ja nicht an deiner Stelle. Ich kenne nicht deine Probleme. Du mußt selber wissen, ob du deine Arbeit noch gerne machst oder ob du unglücklich in deinem jetzigen Job bist.

Was heißt das, wenn du "gute Miene zum bösen Spiel" machst bei deiner Arbeit. Warum tust du das?

Warum hast du alle Jobangebote ausgeschlagen? Hast du deine Freunde gefragt und die haben dir davon abgeraten?

Ob dir eine Therapie etwas bringt, weiß ich nicht. Was denkst du?
 
Das mit den schwammigen Antworten ist keine Absicht, ich möchte nur nicht so extrem ins Detail gehen... Aber so im Grunde könnte ihr es euch grob vorstellen oder?

Es tut mir leid, wenn ich hier so blöd rüberkomme und mich trifft das sehr. Ich versuche eben so genauere Antworten zu bekommen, eben weil ich einigermaßen objektive Meinungen möchte, damit ich klarer sehe, ob ich mir zu viele Gedanken mache, andere meine Gedanken und Gefühle verstehen können. Tut mir leid
 
Gute Miene zum bösen Spiel bedeutet, dass ich alles schlucke, innerlich aber koche und sehr genervt bin, es aber kaum nach außen zeige. Immerhin sitze ich mit der Kollegin fast 9 Std. jeden Tag im Büro
 
An Lucille
Deine Jobproblematik, liebe Wintersonne, ist lediglich ein weiteres Symptom dafür,
wie Deine Glaubenssätze zum Ausdruck kommen. Im Grunde ist es ein und das gleiche
Problem, das dahinter steht.

Kannst Du mir das erklären? Ich verstehe nicht genau was Du damit sagen willst? Bin ich selber schuld, dass ich Jobprobleme habe? Oder dass ich mich nicht zur Wehr setze?
 
Wenn ich dir all diese Fragen stelle würde, wenn ich deine Probleme hätte - was würdest du mir dann antworten?
 
Wahrscheinlich, dass Du Dir einen zu großen Kopf machst usw...

Vielleicht ist es besser hier nicht mehr zu schreiben und Euch zu belästigen. Im Grunde könnt ihr mir auch nicht helfen und ich muss selber schauen wie ich da rauskomme. Trotzdem Dankeschön.
Möchte aber betonen, dass ich hier nicht zum Spaß schreibe, sondern weil es mir im Gesamten und mit der Situation richtig, richtig schlecht geht.

LG
Wintersonne
 
Dir muß nichts leid tun. Außerdem belästigst du uns nicht!

Bist du sicher, daß DAS deine Antwort auf all die Fragen wäre?

Weißt du, hier in deinem Thread läuft etwas total falsch. Du hast hier geschrieben unter der Überschrift: Selbstliebe - große Angst.

Dann hast du deine Probleme mit deinen Freunden geschildert. Du schriebst, sie gäben dir ungefragt Tipps und Ratschläge. Nach einer Weile stellte sich heraus, daß sie dir diese Tipps geben, weil du sie darum bittest, da du große Angst hast, falsche Entscheidungen zu treffen.

Inzwischen geht es in deinem Thread nicht mehr um deine mangelnde Selbstliebe. Stattdessen stellst du UNS nun die Fragen, die sonst deine Freunde für dich beantworten sollen.

So geht das einfach nicht. Wir können dir einfach nicht deine Entscheidungen abnehmen. Das ist einfach so.
Insofern hast du recht, wir können dir nicht helfen. Niemand kann das - nur du selber!

Wir haben versucht mit dir den Grund deiner Probleme zu finden. Aber du gehst gar nicht darauf ein. Das ist auch für uns schade.

Du schreibst, dir geht es richtig schlecht und du würdest nicht aus Spaß schreiben. Unsere Antworten waren auch nicht scherzhaft gemeint.

Ich gebe dir noch einen Rat(ich hatte es schon angesprochen). Bitte überlege dir, ob eine Therapie nicht doch für dich infrage käme.
 
Nein, das weiß ich schon, dass ihr nicht aus Spaß antwortet, war nicht so gemeint. Und das ich eben näher ins Detail gegangen bin, damit ihr ein paar Situationen mitbekommt, um was es geht und ihr es euch dann besser vorstellen könnt. Ich hab ein paar Posts vorher gefragt wie ihr es mit der eigenkündigung handhaben würdet? Ehrliche Gründe nennen, verschweigen etc.? Anscheinend brauche ich die Bestätigung, dass es "ok" ist, dass was ich mache. Und eben auch die Frage, ob so Genugttuungsgefühle richtig sind oder ich die abstellen muss, weil sie schlecht und falsch sind?
 
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Liebe Wintersonne,

das Problem ist, dass wenn Du nicht ins Detail gehen willst, die Leser hier das auch nicht koennen. Man kann genau nur das beurteilen, was Du uns wissen laesst, da das sehr wenig ist, kann man auch nur wenig raten. Das bedeutet nicht, dass Du Dich schlecht ausdrueckst oder doof bist oder es irgend einen Grund gibt sich bei uns zu entschuldigen, denn wir haben Dein Problem nicht. Du muesstest Dich eher bei DIR entschuldigen, dass Du nicht alle Unterstuetzung hier erhaelst, die Du erhalten koenntest.

Was ich aus Deinen Beitraegen herauslese ist folgendes: Du bist total unsicher, bist sofort bereit Schuld auf Dich zu nehmen, brauchst jemanden, der Dir sagt, dass Du *gut* bist, dass Deine Handlungen *richtig* sind. Die Frage ist und bleibt: Woher kommt das? Ich weiss, dass bei mir aehnliche Muster aus meinem Elternhaus kommen/ kamen, ob das bei Dir so ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Jetzt bist Du allerdings erwachsen und niemand lebt Dein Leben ausser Dir selbst! Du verwendest sehr sehr viele wertende Worte, so fragst Du, ob Du selber Schuld bist, Schuld hat an sich schon eine negative Konnotation, dann bezeichnest Du Dich als *bloed* und moechtest alles in "richtig" oder "falsch", "schlecht" oder "gut" Schubladen stecken, dabei interessiert Dich aber nicht ob das fuer DICH richtig oder falsch ist, sondern wie andere das finden. Hinter allem steckt eine Bewertung. Erkennst Du das Muster?

Wieso moechtest Du ueber Dein eigenes Leben nicht selbst bestimmen? Was macht Dich denn gluecklich? Wann bist Du mit Dir zufrieden?

Mobbt die Kollegin Dich denn oder ist es so, dass viel an Dir haengen bleibt? ICH wuerde einen Job, der mich total unzifrieden macht an den Nagel haengen, ICH wuerde meinen Chef klipp und klar sagen, "so und so ist das Problem, das habe ich ja bereits angesprochen, da Sie keinen Handlungbedarf sehen wollte ich sie nur wissen lassen, dass ich demzufolge auf der Suche nach einer neuen Stelle bin". Das waere MEIN Weg, das heisst aber wiederum nicht, dass das fuer DICH der richtige Weg ist.

Ich wuensche Dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass Du es schaffst aus diesen Mustern auszubrechen!!
Alles Liebe.
cloudlight
 
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