Christoph
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- Registriert
- 15 Januar 2004
- Beiträge
- 334
Liebe Tarot,
sorry aber das ist mir zu bilig, diese moralische Perspektive. Ich hab da zu oft andere Hintergründe erlebt und auch Kollegen dazu gehört, die in einem therapeutischen Kontext arbeiten.
Sicher gibt es das auch, wie du es beschreibst. Aber dennoch kann dahinter eine Verstrickung liegen, die erst bewirkt, dass derjenige sich in so eine ausweglose Situation bringt.
Dass Selbstmörder Egoisten seien, kann ich nicht so stehen lassen.
Natürlich kann e sien, dass der Slebstmord unausweichlich ist: z.B. weil es leichter ist, zu sterben, asl einer Shcld ins Auge zu sehen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Fall der Drogenhändlerin von dem ich mal berichtet habe. Da war auch so ein Impuls da. Und das war gemäß, denn sie hatte durch ihre Tat viele Menschenleben (mit) auf ihrem Gewissen. Da ist der Slebstmord der Versuch, den opfern denen man das Leben genommen hat - oder daran beteiligt war - ebenbürtig zu werden. Oft hat man das auch bei (Massen-)Mördern. Und wenn es der Mörder nicht selbst tut, dann tut es ein Enkel z.B. Hitlers Selbstmord war z.B. in diesem Sinne unausweichlich auch wenn es ander Oberfläche so scheint, dass er sich umbrachte, weil seine "Vision" gescheitert war und er sich den Konsequenzen nicht stellen wollte. Mit einer so immensen Schuld leben ist eben schwieriger, als sich zu töten. Insofern stimme ich mit dir überein.
Leider gleicht ein Selbstmord eines Täters aber nichts aus. Sühne funktioniert nicht, wenn man auf die Wirkungen schaut. Wird der Täter bestraft, so gbt es dennoch eine schlimme Wirkung, denn es wird neue Schuld produziert. Meist sind jene, die strafen ja nicht die, welche geschädigt wurden. Oft setzt sich das dann in vielen Generationen fort.
Ich hatte mal eine Aufstellung da gingen die Wurzeln des Problems bis ins 16. Jahrhundert zurück. Dort war in der betreffeneden Familie ein Vorfahr Schatzmeister eines Königs und der wurde unter dem Vorwurf, in die Schatulle gegriffen zu ahben, einen Kopf kürzer gemacht. Bis heute haben sich in dieser Familie Männer umgebracht. In der Aufstellung zeigte sich: es war ein Komplott, es war Mobbing gewesen.
Manchmal bringen sich auch Leute um, die sich weigern, das leben so zu nehmen, wie es ihnen von den Eltern geschenkt wurde - mit allem GUten und Schlimmen. Sie meinen, es lohne sich nur zu leben, wenn das Leben so sei, wie sie es gerne hätten: leicht. Die Möglichkeiten, Kraft zu gewinnen werden dann meist ausgeblendet. In solchen Fällen ist der Selbstmord ein Vorwurf an die Mutter, die nicht genommen wurde.
Altersselbstmord wie du ihn beschreibst, ist systemisch gesehen ohne Folgen für andere. Mein Gott - mit über 80 Jahren! Meist ist aber auch noch etwas anderes, Unbewusstes, dahinter in so einem Fall. Deine Erklärung (und die Selbsterklärung der Betroffenen) erschient mir da ein wenig vordergründig.
Allerdings kann es schon sein, dass sie dasmit dem Sohn nicht sehen wollte. Der hat vermutlich etwas für sie getan und getragen, indem er "schwierig" war. Von dieser Seite her magst du Recht haben.
Man muss halt den Einzelfall sehen und das mit einem geweiteten Blick. Wer den Blick weit macht, dem erschließt es sich.
LG
Christoph
sorry aber das ist mir zu bilig, diese moralische Perspektive. Ich hab da zu oft andere Hintergründe erlebt und auch Kollegen dazu gehört, die in einem therapeutischen Kontext arbeiten.
Sicher gibt es das auch, wie du es beschreibst. Aber dennoch kann dahinter eine Verstrickung liegen, die erst bewirkt, dass derjenige sich in so eine ausweglose Situation bringt.
Dass Selbstmörder Egoisten seien, kann ich nicht so stehen lassen.
Natürlich kann e sien, dass der Slebstmord unausweichlich ist: z.B. weil es leichter ist, zu sterben, asl einer Shcld ins Auge zu sehen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Fall der Drogenhändlerin von dem ich mal berichtet habe. Da war auch so ein Impuls da. Und das war gemäß, denn sie hatte durch ihre Tat viele Menschenleben (mit) auf ihrem Gewissen. Da ist der Slebstmord der Versuch, den opfern denen man das Leben genommen hat - oder daran beteiligt war - ebenbürtig zu werden. Oft hat man das auch bei (Massen-)Mördern. Und wenn es der Mörder nicht selbst tut, dann tut es ein Enkel z.B. Hitlers Selbstmord war z.B. in diesem Sinne unausweichlich auch wenn es ander Oberfläche so scheint, dass er sich umbrachte, weil seine "Vision" gescheitert war und er sich den Konsequenzen nicht stellen wollte. Mit einer so immensen Schuld leben ist eben schwieriger, als sich zu töten. Insofern stimme ich mit dir überein.
Leider gleicht ein Selbstmord eines Täters aber nichts aus. Sühne funktioniert nicht, wenn man auf die Wirkungen schaut. Wird der Täter bestraft, so gbt es dennoch eine schlimme Wirkung, denn es wird neue Schuld produziert. Meist sind jene, die strafen ja nicht die, welche geschädigt wurden. Oft setzt sich das dann in vielen Generationen fort.
Ich hatte mal eine Aufstellung da gingen die Wurzeln des Problems bis ins 16. Jahrhundert zurück. Dort war in der betreffeneden Familie ein Vorfahr Schatzmeister eines Königs und der wurde unter dem Vorwurf, in die Schatulle gegriffen zu ahben, einen Kopf kürzer gemacht. Bis heute haben sich in dieser Familie Männer umgebracht. In der Aufstellung zeigte sich: es war ein Komplott, es war Mobbing gewesen.
Manchmal bringen sich auch Leute um, die sich weigern, das leben so zu nehmen, wie es ihnen von den Eltern geschenkt wurde - mit allem GUten und Schlimmen. Sie meinen, es lohne sich nur zu leben, wenn das Leben so sei, wie sie es gerne hätten: leicht. Die Möglichkeiten, Kraft zu gewinnen werden dann meist ausgeblendet. In solchen Fällen ist der Selbstmord ein Vorwurf an die Mutter, die nicht genommen wurde.
Altersselbstmord wie du ihn beschreibst, ist systemisch gesehen ohne Folgen für andere. Mein Gott - mit über 80 Jahren! Meist ist aber auch noch etwas anderes, Unbewusstes, dahinter in so einem Fall. Deine Erklärung (und die Selbsterklärung der Betroffenen) erschient mir da ein wenig vordergründig.
Allerdings kann es schon sein, dass sie dasmit dem Sohn nicht sehen wollte. Der hat vermutlich etwas für sie getan und getragen, indem er "schwierig" war. Von dieser Seite her magst du Recht haben.
Man muss halt den Einzelfall sehen und das mit einem geweiteten Blick. Wer den Blick weit macht, dem erschließt es sich.
LG
Christoph