Selig sind die geistig Armen

@Hora, @Clinamen

Ich verstehe bestens was Ihr meint.
Nun ja...mein Leben verläuft in Wellen. In einer Notrufzentrale (in der ich arbeite), sind große und kleine Katastrophen die Tagesordnung. Man lernt mit der Zeit aber auch eine Menge für sich selbst dazu...
Wie ich das mache?
Ich wechsle es ab..ich arbeite gezielt mit meinem Bewusstsein, mache mir bewusst auf was ich mich konzentriere und auf was ich mich auf Grund meiner inneren Kraft noch konzentrieren kann.
So lasse ich mir selbst (als Ausgleich) auch viel Gutes zukommen:
mein Pferd (ich plane zZ einen Wanderritt)
Schwimmen
bewusste Kommunikation mit Gott
Natur
ich wechsle es einfach ab, um die Welt und das was ich über sie weiss in Wellen ertragen zu können..
LG
Regina
 
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Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass man sich durch die ganze Wissensaufnahme von dem Ziel (glücklich sein, einfach SEIN) wo man eigentlich hin will immer weiter entfernt. Irgendwie wie negative Rückkoppelung oder so: man möchte was erreichen durch eine Sache, die eigentlich das Gegenteil bewirkt. Ich will die Farbe weiß, und male mit schwarz. Naja, das wird sich hoffentlich auch noch irgendwann mal lösen. Anstrengungslos, unter Palmen, Fruchcocktail in der Hand haltend mit Freunden.

Regina, wie gestaltet sich eigentlich deine Kommunikation mit ihm?
 
lernen, glücklich zu sein? oder eher lernen, das loszulassen, was einem vom glücklich-SEIN abhält?
 
Asathiel schrieb:
lernen, glücklich zu sein? oder eher lernen, das loszulassen, was einem vom glücklich-SEIN abhält?

Ich denke das ist genau der Punkt. Unser Wissen hält uns nicht davon ab glücklich zu sein. Wir halten nur an den schlechten Dingen zu sehr fest. Ich hab das auch lange gemacht bis ich gelernt hab zum Beispiel einfach mal einen Samstag blau zu machen, mit meiner Freundin weg zu gehen und mir zu denken: Wen kümmerts eigentlich? Ich hab jetzt Spaß und denk mal für ein paar Stunden einfach nicht über meine Probleme nach - dafür hab ich danach immernoch genug nach. Ich hab in letzter Zeit öfter mit einem Studienkollegen drüber geredet, dass er sich in Gruppen nicht wohl fühlt (mit aderen Studienkollegen von uns) weil er einfach nicht ihre Interessen und so weiter teilt. Er hat mich dann gefragt wie ich das mach, dass ich einfach fast wie jemand anderes werde. Ich bin der Meinung er hatte einfach nur Angst, dass er nicht mehr er selbst ist, wenn er mal loslässt und einfach Spaß hat ohne darüber nachzudenken was andere von ihm halten, oder was es für Konsequenzen hat - genau das tun Kinder. Sie machen es einfach! Wir müssen nicht lernen wie man Spaß hat, denn das wissen wir schon längst. Wir müssen nur aufhören an den Problemen festzuhalten, über die wir unser Leben definieren! Und Menschen neigen dazu ihr Leben über Schmerz und Probleme zu definieren denke ich! (Da schließe ich mich nicht aus)
 
In einem anderen Thread, dessen Titel ich nicht mehr weiß, stand was, was ganz gut dazu passt.. es ging darum dass Wissen, Erkennen, Bewusstheit eigentlich die Bestätigung für die *Trennung von der Quelle/Gott/whatever* ist. Irgendwas Wahres ist da schon dran, nicht? Dh ja je mehr Wissen wir uns versuchen anzueignen, desto größer wird die Entfernung zur Quelle. Irgendwer hat mal gesagt es ist eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaften dumm zu bleiben. Find ich toll!
 
hi ihr ...

nach wissen kommt nicht-wissen ...

so würde ich es formulieren. und doch ist es ein anderes nicht-wissen als das was hora beschrieb.

diese form von nicht-wissen hat nämlich meiner meinung nach einen entscheidenden nachteil. man fühlt sich so furchtbar fremdbestimmt/hilflos. alles ist gut, solange alles beim alten ist, aber wehe es kommt eine veränderung. dann gibt es nur noch eins ... nämlich angst ...

und hora ? willst du das auch gerne wieder haben? angst und keine ahnung wo sie herkommt und wie du sie wieder loswerden kannst ?

genauso ist das auch bei den geistig behinderten. solange alles gut ist - gut ... aber was, wenn probleme auftauchen? ein perverser pfleger/eine pflegerin zb. denen es spass macht, solchen menschen das leben schwer zu machen ? glaubst du, sie spüren es nicht ? ob man ihnen gut oder böse will? dann sind sie hilflos und ausgeliefert ... ohne möglichkeit es sich zu erklären ...
oder viel einfacher, jeden mittag gibt es essen, das ich absolut nicht mag oder wohlmöglich nicht vertragen kann. nicht das das ein unterschied ist, aber ich weiß dann wenigstens (als nichtbehinderte - naja ... :rolleyes: :D ) warum mir das widerfährt und messe dem vll. nicht so viel beachtung bei, aber für einen g. behinderten wird es dann zum lebensinhalt ...

... und jetzt wird mir gerade klar, das wir alle dieselben probleme haben. logo ... nur liegen die gedanken - die wir hin und herschieben auf ganz anderen ebenen. der eine zermartert sich das hirn, welche unterhose er am besten zu welchem hemd anzieht, der andere verzweifelt an der tatsache, das es nie essen gibt, das er mag und der dritte zerbricht an der frage, ob es einen urgrund gibt und wo er wohl zu finden ist ...

ich glaube nicht, das es nur die gedanken sind, die uns quälen. schwer geistig behinderte menschen fühlen ... und sie fühlen sich wie sie ihr umfeld fühlen.
und das umfeld von behinderten kenne ich nur zu gut. es ist selten von liebe geprägt, als vielmehr von schuldgefühlen, angst und ablehnung ...
wer möchte da schon tauschen ?

:) mara
 
Clinamen schrieb:
wie kann man das abstellen? Wie kann man wieder zurück zu dieser kindlichen, gesunden Portion Naivität? Wenns hier irgendwer *weiß* (<--is ja eigentlich schon ein Widerspruch in sich, oder?) dann bitte hier posten.
Wenn es das ist, was du suchst, dann übe Zen aus. Es ist der direkteste und konsequenteste (und daher gewissermassen "kürzeste") Weg, der mir bekannt ist.
 
@Mara:
Das interessiert mich, wie war das gleich nochmal mit dem "nach dem Wissen kommt das Nicht-Wissen, wobei das Nicht-Wissen nicht vergleichbar ist mit dem Nicht-Wissen zuvor". Ich denk, dieser Teil ist mir klar. Interessant ist aber die Angst, von der du sprichst. Wie meinst du das genau? Heisst das also: Wenn ich mich (mühsamst) meines Schweinwissens wieder entledigt habe und dadurch lebendiges Nicht-Wissen übrigbleibt, dass dann in diesem Zustand aufkommende Ängste übergross werden, weil sie nicht mehr in einen Rahmen des Bekannten und Greifbaren eingestuft werden können? Das wäre aber eine neue Qualität der Angst, nicht? Früher hatte man dann immer Angst VOR irgendwas, jetzt hat man aber einfach nur Angst ohne sie einordnen zu können. Die Angst ist nackt, pur, blank - und damit ziellos und quellenlos, und also nicht "bekämpfbar" oder fassbar. Meinst du das?

(Weisst du, es ist erst vor paar Tagen gewesen, als mich spätabends während meiner Meditation plötzlich eine sehr tiefe, scheinbar grund- und ziellose Angst überkam. Das war nicht Angst VOR irgendwas bestimmten, diese Angst war nicht richtig einordenbar, sondern sie kam und ging einfach so. Das war neu für mich, einer solchen Angst war ich bisher nicht begegnet. Kennst du, oder vielleicht auch Regina, das auch?)
 
hallo fckw ...

nein und ja ...

nein ich habe durcheinander gemacht. ;) ... ich meinte die angst der unwissenden menschen, die sich um so banale dinge sorgen, wie welche torte sie am nächsten wochenende abschleppen können...

und ja ... solche angst hatte ich auch schon mal und meistens gab es dann hinterher eine veränderung in mir ... etwas altes ging und machte neuem platz. auch das macht angst... es ist immer wieder neuland. und von diesem neuland gibt es keine landkarte. das heißt man findet keine straßen dort und auch keine ausgetretenen pfade ... quer feld ein ist die devise und das macht angst ...

und manchmal lernen wir etwas kennen, das wir uns sehr, sehr wünschen und das uns deshalb sehr, sehr wichtig ist und dann ist die angst natürlich auch da, was falsch zu machen, "es" wieder zu verlieren, zu versagen usw. usw. ...

grundlos ist angst niemals, würde ich mal so salopp behaupten ...

lg mara
 
Ah ja, hier wurde schon eifrig weiterdisskutiert...

Clinamen, hallo mara, hallo fckw

@clinamen
Wie gestaltet sich meine Kommunikation mit Ihm?
gut das Du mein breites Lächeln hinter dem Bildschirm nicht siehst...
dafür gibts keine "per se" Beschreibung, denn es gibt keine Ebene, die Gott nicht berühren kann.
Aber da wären wir dann wieder beim Gottesbegriff per se.
Gott, der Ursprung, die Quelle..
was diese Form der Kommunikation betrifft, wirkt nicht nur der Wortschatz sondern auch das Bewusstsein von "DIR" sehr beschränkend...
alles was Du über das Tao sagen kannst, ist nicht das Tao, alles was zu einer Erfahrung sich verdichtet, ist nicht Gott.
Und doch wirk diese Energie aus der Quelle einzigartig, unverwechselbar und wird voin allen Teilen der Schöpfung wiedererkannt.

Das war der überraschende Teil dieses Prozesses.
Du denkst Dein ganzes Leben: ich kann mir Gott nicht vorstellen(!), und dann begegnest Du dieser Energie und es bleibt keine Frage offen und auch kein Zweifel.
Bewusstsein, Gedanke, Gefühl..alles was das "ICH" ausmacht wird von dieser Kommunikation erfasst und es ist jedes mal eine neue Erfahrung, auch wenn mir sehr vieles bereits vertraut ist, die Grenzen, von denen ich dachte, das sie mich begrenzen, bereits stark erweitert wurden.

@Mara
Also das mit den geistig behinderten ist nicht ganz so wie Du es hier durch den Fokus Deines Bewusstsein wahr nimmst.
Ich denke, ich kann das nur deshalb beurteilen, weil einer der Beispiele Gottes (glaub mir die Quelle hat Humor) bei der Lektion: ich bin ALLES mir das anhand meines eigenen Bewusstsein gezeigt hat.
So erlebte und fühlte ich wieder wie das Kind das ich war und ich erkannte auch, dass das was wir, geistig "behindert" nennen, nähmlich die Fähigkeit des Verstandes NICHT auszubilden, in Wahrheit eine engere (ursprüngl.) Verbindung zu Gott aufrechterhält.
Wir vergessen das nur. Wir ERINNERN uns zwar an unsere Kindheit, aber wir blicken durch unseren Erwachsenenfokus darauf zurück. Ich WAR wieder ein Kind. Das ist eine sehr interessante Erfahrung diese Veränderung im Bewusstsein so klar zu erleben und vergleichen zu können.
Wir blicken deshalb so wehmütig auf die Kindheitstage, nicht weil sie so glücklich waren (Du hast recht, wir hatten viele Ängste und waren unserem Umfeld stark ausgeliefert), sondern weil wir uns halbbewusst dieser Tatsache erinnern: einen anderen Bewusstseinzustand gehabt zu haben, der uns tasächlich GRUND_LOS glücklich und frei machen konnte...
(und wir brauchten dazu gar keine Bücher :rolleyes: )

@fckw
ich gebe Mara Recht: für jede Angst gibt es einen Ursprung, auch wenn dieser für Dich nicht unbedingt sofort erkennbar ist.
Hmm
In solchen Augenblicken folge ich der Empfindung oder ich kenne Ihre Ursache ohnehin, kann sie aber nicht verändern und lasse sie durch mich hindurch.

LG
Regina
 
Hallo Fckw
Kinder habe einfach nicht so komplizierte Gedanken wie wir Erwachsene. Sprechen ohne Absicht das aus was ihnen in den Sinn kommt, schafft vielmals peinliche Situationen für die Eltern. Sie bleiben auch nicht an etwas kleben, sondern wenden sich schnell wieder etwas anderem zu. Zudem wenn sie Lachen ist es wirklich ehrlich, und nicht gekünstelt.
Tja eben Kinder
Gruss Roland
 
roli schrieb:
Hallo Fckw
Kinder habe einfach nicht so komplizierte Gedanken wie wir Erwachsene. Sprechen ohne Absicht das aus was ihnen in den Sinn kommt, schafft vielmals peinliche Situationen für die Eltern. Sie bleiben auch nicht an etwas kleben, sondern wenden sich schnell wieder etwas anderem zu. Zudem wenn sie Lachen ist es wirklich ehrlich, und nicht gekünstelt.
Tja eben Kinder
Gruss Roland


ja - und sie sind einfach ... sie denken nicht um ecken, sind nicht berechnend. sie sind nicht nachtragend und haben einen streit im nächsten moment schon wieder vergessen.
sie sind unschuldig ...

:) mara
 
hmmmmmmmmmmmm,

solange ich also nicht weiß welche Torte ich am Samstag ....
solange hab ich also Angst, weil NICHT-WISSEN. :blue2:
Wenn es dann Sonntag ist, habe ich zwangsläufig WISSEN und somit keine Angst mehr. :brav:
Dann weiß ich aber nicht, ob die Torte am Montag wieder geht
-> NICHT-WISSEN -> Angst. :eek:
Am Dienstag gehts mir wieder besser, weil ich dann wieder WISSEN habe. :stickout3

hmmmmmmmmmmmmmmmmm,

Für einen Menschen, bei dem die Torte am Samstag zum lebenswichtigen Teil gehört, ist diese Info (RELATIV) sehr wichtig.

Für einen Menschen, der nicht weiß, ob
2a -[h * sin(3,6968) / 6 m] = 5 * ton (3,99 u )
stimmt ist dies (RELATIV) sehr sehr wichtig.

Beides hat aber auf der perönlichen Wertigkeits-Scala den gleichen Ausschlag.

Es ist also egal, jedem von den beiden geht es "dreckig". :nudelwalk

Gute Nacht

T Albi Genser GII zu K

(... einen "Samstag-Abend-keine-Torte"-Smiley auf die Einkaufsliste bitte :D )
 
roli schrieb:
Kinder habe einfach nicht so komplizierte Gedanken wie wir Erwachsene. Sprechen ohne Absicht das aus was ihnen in den Sinn kommt, schafft vielmals peinliche Situationen für die Eltern. Sie bleiben auch nicht an etwas kleben, sondern wenden sich schnell wieder etwas anderem zu. Zudem wenn sie Lachen ist es wirklich ehrlich, und nicht gekünstelt. Tja eben Kinder

Also ich denke Kinder haben teilweise auch sehr komplizierte Gedanken. Nur weil sie sich nicht mit "Erwachsenen-Themen" beschäftigen (obwohl das einige tun) heißt es nicht, dass sie einfach denken und auch Kinder künsteln sehr viel. Sie mögen vielleicht ehrlich lachen, aber sie weinen um etwas zu bekommen oder sind brav um die Eltern zu beeindrucken. Kinder sind nicht ehrlicher als Erwachsene - das glauben nur die Erwachsenen selbst.
 
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@Roli:
Dass Kinder ach-so-unschuldig und naiv-liebevoll sind ist ein Klischee. Kinder können unglaublich berechnend und grausam sein (oder auch sehr liebevoll), genau wie Erwachsene. Bloss mag es sein, dass sie beides nicht so gut zu kaschieren und artikulieren vermögen wie Erwachsene. Was dann wiederum von Erwachsenen in Ehrlichkeit uminterpretiert wird.
 
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