Trauma....

ELLA

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oder wenn ein Trauma berührt!
Hallo zusammen!
Einige wissen um unser Schiksal... damals vor 5... JA... vor verdammten 5 Jahren ists passiert!
Mein Sohn hatte diesen Unfall, ist verbrannt. Ja...
5 Jahre ist nun her....
Und am Mittwoch hat er eine OP, eigentlich das harmloseste, was er je hatte...
und ich dreh HORROR!
Aber net nur ich, sondern ER auch!
ER hat Angst... " Mami...kann ich dabei sterben?? "

NIE zuvor, wo es wirklich hart um hart stand, hat ER danach gefragt... un nun????

Verdammt.... jede OP birgt risiken... alles... selbst das raus gehen*lach

Und nach all den Strapazen... ich bin am... Grrrrrr

Es ist so hart... ich mag das net!

Klar habe ich mir Gedanken gemacht, wann hatte ICH Zeit zur Traumabewältigung?!
WANN durfte ICH aufarbeiten?

JETZT... nach 5 Jahren..... und es ist schwerer wie " damals "... damals... als die Kinder noch im " Vordergrund " standen.
Denn ich habe alles getan, damit SIE es bewältigen können.....

Normal, sagen viele.... Höchste Zeit die anderen...

aber WAS kann ich machen, JETZT?!

Für MICH?!


Und das macht verdammt zu schaffen!
 
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also du kannst dich mal von mir ganz lieb umarmen und festhalten lassen und ich verspreche dir, ihr schafft auch das jetzt - locker mit links - beide - jetzt bist du einfach wieder genauso stark wie damals - beisst dich durch - und danach - danach gönnst du dir jetzt endlich mal was für dich - und wenns ganz arg wird in den nächsten stunden, dann stell dir vor, wie du irgendwo im whirlpool liegst und dich auf die anschliessende massage freust - oder sonst was, was du dir als belohnung zugestehst, weil du all die 5 jahre so tapfer durchgehalten hast.

du bist ein wahnsinn
was du alles erlebt und geschafft hast
und du wächst an jeder neuer herausforderung nur noch mehr

grosses hexenehrenwort

halt und drück
ganz lang und ganz fest
 
Ach Chris...

ganz doll zurückdrück...

Ich weiß das ganze ja eigentlich...

ABER...

hach mach ....und irgendwie doch net
 
Liebe Ella!

Fühl Dich bitte auch von mir mal ganz dolle umärmelt...

Ihr habt schon soviel durch, das schafft Ihr nun auch!

Ich kann mir vorstellen, wie erschöpft Ihr sein müsst nach all den Jahren und den Ereignissen. Und gerade die Schritte, die vielleicht nicht mehr so die großen sind, werden immer mühsamer, weil man schon so viel durchgemacht hat.

Ich mein, ich bin überhaupt kein gläubiger Mensch im Sinne der Kirche, aber wenn ich mir - gerade in Bezug auf die Kinder - so ganz fürchterlich viel Sorgen gemacht hatte, sodass ich nicht schlafen konnte, dann hab ich vor dem Einschlafen immer mit einem Gott gesprochen und ihn gebeten, auf meine Kinder gut aufzupassen. Wenn ich nicht mehr kann, dann soll er das übernehmen. Und ich hab darauf vertraut, dass er sie schützt und ihnen hilft. Irgendwann hab ich dann eine Art von Frieden in mir gespürt, dieses Gefühl eben, dass man aus dem Leben nicht rausfallen kann. Dass da irgendetwas ist, das einen hält und einen schützt.

Ich wünsche Euch, dass Ihr das gut übersteht und Dein Löwe bald wieder lachen kann...und Du auch!

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Die Sache mit Gott ist ne gute - auch, wenns nicht unbedingt Gott sein muss - es können auch Engel sein - oder auch nur die Seelen der Verstorbenen - woran auch immer man glaubt, grad in solchen Situationen hilft es oft ganz enorm weiter.

Und irgendwas muss es da draussen geben - eine höhere Macht, die ihm damals das Leben gerettet hat - und es war sicher nicht, weil einfach ein besch....ener Tag war - sondern, weil er - und du - noch etwas zu erfahren habt - oder lernen wolltet - hier in diesem eurem aktuellen Leben.

Ich möchte dir erzählen, woran ich glaube. Aber vorher, woran ich nicht glaube, ich glaube weder an den alten Mann mit dem Rauschebart noch an die ganzen Sachen, die in der Bibel stehen, weil sie sind unlogisch, vom zeitlichen Ablauf her - und ausserdem sind sie von Menschenhand geschrieb en, bzw. ewig überliefert und irgendwann erst aufgeschrieben worden - von daher - nein - glaub ich nicht, dass irgendwas vonn dem, was in allen Testamentern steht - auch nur irgendwie so oder ähnlich passsiert ist.

  • Ich glaube dran, dass die Bibel eine große Metapher ist, die uns zum nachdenken anregen sollen.
  • Und ich glaube, dass wir alle, zusammen mit allen, die schon waren, das ausmachen, was als Gott bezeichnet wird.
  • Weiters glaube ich dran, dass wir alle, jede und jeder einzelne von uns, sich vor unserer aktuellen Inkarnation eine Aufgabe ausgesucht haben, was wir in diesem Leben lernen und erfahren wollen - einen großmaschigen Reiseplan, innerhalb dessen wir jederzeit inne halten und/oder umkehren können. Aber mein Plan ist von mir (mit)erstellt, von daher kann und darf und muss ich auch dahinter stehen,

Diese meine Überzeugung entspricht keiner einzelnen Religion, es ist eine Mischung aus Vielem, was ich im Laufe der Jahre gehört habe - und ich habe mir meinen Gott zusammen gebaut - und meine Lebensphilosophie.

Jetzt gehts mir - ich diesem Zusammenhang jetzt - darum, falls du der Idee was abgewinnen könntest, wärs vielleicht auch leichter - ich bin überzeugt davon, das alles, was passiert, einen Sinn hat - rückblickend - irgendwann - einen Sinn zeigt - und je länger ich das schon glaube, desto schneller erschliesst sich der auch immer wieder.

Mir war ja voriges Jahr der 6jährige Junge ins Auto gelaufen, 2 Tage bevor ich den neuen Job anfangen hätte wollen - ich blieb stark, wollte das durchdrücken - nach einer Woche hab ich die Nerven weg geschmissen - es machte mich fertig, täglich 2x 1 Stunde im Auto zu sitzen und drüber nach zu grübeln, warum ein 6jähriger Junge genau in mein Auto laufen musste.

Ich war nicht schuld, es gab nicht mal eine Verhandlung, es war offensichtlich, dass ich keine Chance hatte, er kam von der Seite, stiess mit dem Kopf an meinem Rückspiegel auf der Beifahrertür und bleib benommen und blutend stehen - Schädelbrüche und Gehirnblutungen - er lab 3 Tage auf Intensiv, absolute Lebensgefahr.

Was wäre gewesen, wenns nicht ich gewesen wäre? Wenn ich nicht im Schrittempo unterwegs gewesen wäre? Wenn ich nicht noch das Auto verrissen hätte, als ich aus dem Augenwinkel was kommen sah? Möglicherweise wär er tot gewesen - bevor er noch zu leben begonnen hätte. Die da oben, wer immer die sind, die wussten schon, dass ich ihzm letztendlich nicht töten würde - aber dass er und seine Eltern - und die ganzen Ortsbewohner etwas ganz wichtiges lernen konnten - und zwar auch ohne, dass ich mir deshalb das Leben nahm.

Ich hab zwar den bescheuerten Job geschmissen, aber ich hab mir letztendlich kein Trauma eingefangen. Weil ich davon überzeugt bin, dass alle daraus was haben lernen sollen - und ist ja fast witzig - seither trinkt fast niemand mehr Alk in meinem Bekanntenkreis, wenn sie/er selbst mit dem Auto unterwegs ist - nicht mal mehr das halbe Gläschen Sekt zwegen Kreislauf ;-)

Weil was wäre gewesen, wenn ich beim Zeltfest und betrunken gewesen wäre? Nein, ich kam von zu Hause, am hellichten Tag - vollkommen nüchtern - und die Eltern des Jungen feierten im Zeltfest - während er auf der anderen Strassenseite unbeaufsichtigt spielte. Wie habens alle überlebt - wir haben alle was draus gelernt - es gibt keine Schulkinder mehr in der Gemeinde, die nicht 5x schauen, bevor sie über die Strasse gehen - viele von seinen Schulkolleg.innen waren beim Zeltfest dabei, haben ihm auf der Strasse liegen gesehen - blutüberströmt.

Und auch die Bürgermeisterin wird sich fürs nächste Zeltfest was einfallen lassen, damit sowas nie wieder passiert - wobei sie mit schuld dran war - behaupte ich, weil ihre erste Aussage war - seit 2 Tagen mache ich mir schon Sorgen, dass da ja nix passiert - sie hats angezogen - ich habs ausgebadet.

Wer weiß, wozu euer schrecklicher Unfall letztendlich noch gut war. Nein, sowas kann nicht als gutes und positives Ereignis gesehen werden, aber zumindest werdet ihr irgendwann drauf kommen, dass es nicht ganz sinnlos war - es wird ein abschreckendes Beispiel für andere gewesen sein - dein Löwe hat sich "geopfert", den Part zu übernehmen - weil er der stärkste war, alle anderen hätten es nicht überlebt.

Er ist stark und ist dadurch noch stärker geworden - und stimmt, mir kann ein Baum auf den Kopf fallen, wenn ich bei der Tür raus geh - und mich töten. Und theoretisch könnte auch dein Löwe bei der Operation sterben - aber warum sollte er? Nach allem, was ihr schon geschafft habt? Das würde keinen Sinn machen - und eh schon wissen - ich bin überzeugt, alles hat letztendlich irgend einen Sinn.

Von daher - nochmals - konzentrier dich drauf, wie es sein wird, wenn er ausm Spital zurück kommt - und dann überleg dir, wer dir dabei helfen kann, dein eigenes Trauma endlich auf zu arbeiten. Vielleicht brauchst du ja auch gar keinen menschen dabei - vielleicht hilft dir ja auch etwas wie "Gott".

Für mich sind es auch die Ahnen - das ist mir einmal so richtig bewusst geworden, als ich in der Badewanne eine Übung machen wollte, um mich mit meiner Mutter aus zu söhnen - ich lag im warmen Wasser, stellte mir vor, dass meine Mutter neben der Wanne sitzt - und bat sie, mich in die Arme zu nehmen - und auf einmal spürte ich eine Kraft hinter mir - es war nicht meine Mutter - es waren meine verstorbenen Brüder, die immer hinter mir stehen und mich beschützen.

Und mir ist es egal, ob es wirklich sie sind oder was ganz was anderes - für mich sind es meine Brüder - und als im Vorjahr mein Vater gestorben ist, kam er zu ihnen - jetzt unterstützt er sie noch dabei, mir und meiner Tochter in jeder Lebenslage bei zu stehen.

Ich stelle mir oft vor, wie sie auf einer Wolke hocken, wohlwollen auf uns runter schauen - und fallweise Rommy spielen - einfach so - weils Spaß macht. Wenn es mir nicht gut geht, dann sag ich ihnen, was mir am Herzen liegt, wissend, dass sie es eh sowieso wissen, aber ich mags halt auch immer in meinen Worten formulieren - ja, ich red mit ihnen - ohne Antworten zu erwarten.

Weil die Antworten kommen in anderer Form - entweder ruft mich wer an oder ich les was im Internet - es kommt immer irgend eine Antwort. Von daher bin ich mir sicher, dass sie mich jederzeit beschützen und unterstützen - und es gibt sicher auch in deinem Leben Menschen, die schon von dir ggangen sind, aber die wohlwollend auf dich aufpassen, wenn es wirklich tragisch wird - und die werden sich auch um deinen Löwen kümmern bei der nächsten OP.

Sorry, ist jetzt viel geworden, aber vielleicht hast dus auch nicht so ganz mit Gott, dann wär das vielleicht ne brauchbare Alternative. Wenn du an Gott glaubst, dann bitte ihn einfach um Hilfe.

Weiter knuddel, fallst magst
 
Ich möchte dir erzählen, woran ich glaube. Aber vorher, woran ich nicht glaube, ich glaube weder an den alten Mann mit dem Rauschebart noch an die ganzen Sachen, die in der Bibel stehen, weil sie sind unlogisch, vom zeitlichen Ablauf her - und ausserdem sind sie von Menschenhand geschrieb en, bzw. ewig überliefert und irgendwann erst aufgeschrieben worden - von daher - nein - glaub ich nicht, dass irgendwas vonn dem, was in allen Testamentern steht - auch nur irgendwie so oder ähnlich passsiert ist.

  • Ich glaube dran, dass die Bibel eine große Metapher ist, die uns zum nachdenken anregen sollen.
  • Und ich glaube, dass wir alle, zusammen mit allen, die schon waren, das ausmachen, was als Gott bezeichnet wird.
  • Weiters glaube ich dran, dass wir alle, jede und jeder einzelne von uns, sich vor unserer aktuellen Inkarnation eine Aufgabe ausgesucht haben, was wir in diesem Leben lernen und erfahren wollen - einen großmaschigen Reiseplan, innerhalb dessen wir jederzeit inne halten und/oder umkehren können. Aber mein Plan ist von mir (mit)erstellt, von daher kann und darf und muss ich auch dahinter stehen,
Diese meine Überzeugung entspricht keiner einzelnen Religion, es ist eine Mischung aus Vielem, was ich im Laufe der Jahre gehört habe - und ich habe mir meinen Gott zusammen gebaut - und meine Lebensphilosophie.

Genauso geht es mir auch. Ich glaube auch nicht an einen alten Mann mit weissem Bart, für mich ist der Begriff "Gott" die Summe aller Seelen, die zusammengefasst eine Art riesiges Meer ergeben und unser aller Ursprung sind, eine Art Energie, an die man sich vor allem im Gebet (ist jetzt eher als Zwiesprache gemeint) andocken kann, sich Kraft holen kann und Schutz und Unterstützung bekommt.

Auch sehe ich die Bibel als eine Art Metapher, vor allem, weil sie ja in Gleichungen geschrieben ist - die Bildersprache ist universell. Mir hat Joseph Murphy gut gefallen, er schrieb ein Buch, in dem er verschiedene Bibelstellen erklärte, nach dem Prinzip: Dir geschehe nach Deinem Glauben - und die Bibel versucht, das zu verdeutlichen.

Für mich ist das Gebet nichts anderes als ein Visualisieren. Wenn ich fest an etwas glaube (wie z.B. Schutz für meine Kinder) so lenke ich dorthin auch die Realität.

Liebe Ella, fängst Du damit etwas an?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Bis Mittwoch solltest du noch stark sein.
Aber danach solltest du auch einmal einknicken dürfen. Weinen. Jammern. Schreien.
Wunden lecken eben. Nur Starksein verhärtet.
Ist so wie mit allen tiefen Wunden. Schmerzfrei wird man nimmer, aber man kann damit gut leben lernen.
 
Liebe Ella,

natürlich kann ich mich an die schlimme Geschichte erinnern ... ich habe Dich damals sehr bewundert für Deine Postings,
aus denen neben all der Verzweiflung auch viel Kampfgeist und vorallem die Liebe zu Deinem Kind gesprochen hat.

Ihr habt diese schwerste Zeit mit allen Herausforderungen bestanden - nicht nur dank der Medizin, sondern auch wegen
Eurer immensen Kraft und Zuversicht. Und all das zusammen wird Euch über die, vergleichsweise kleine, Hürde auch
morgen tragen.

Vielleicht kannst Du Dir ja selbst in allernächster Zeit gezielt etwas Gutes tun - nur für Dich ... etwa ein schönes Wochenende
in der Therme ... das warme Wasser löst auch die angespannten Gedanken.

Wie geht es denn Eurem Sohn mittlerweile?
Hat sich sein Leben soweit normalisiert, dass die schmerzliche Zeit langsam zu verblassen beginnt?
Wie lange bleibt er dieses Mal im Krankenhaus?

Ich wünsche Euch alles erdenklich Liebe!

Lucille
 
Liebe Ella,

deine Gefühle kann ich nachvollziehen.

Jahrelang durchsteht man die schlimmsten Krisen, weil man stark sein muß. Weil keine Zeit da ist um durchzuatmen. Irgendwie hälst du die Dinge am Laufen. Trotz Sorgen und schlafloser Nächte. Du schaffst das, es geht. Du spendest Trost-selbst wenn du eigentlich selber welchen gebrauchen könntest.

Dann passiert eine vergleichsweise "harmlose" Sache - und du stehst vor einem Berg. Alles nicht Verarbeitete ist wieder da. Die Gefühle, alle Erinnerungen.

Aber das heißt für dich einfach nur, daß deine Seele dir sagt: "Hallo, hier bin ich. Ich bin auch noch da. Vergiß mich nicht - und tu´mir was Gutes, jetzt!

Nach meiner eigenen Erkrankung und der langen Krebskrankheit meiner Mutter, erging es mir so ähnlich wie dir. Plötzlich hatte ich Panik vor einer ganz normalen Routineuntersuchung und fiel in ein tiefes Loch.

Ich drücke dich mal ganz fest!
 
Ihr lieben... ihr könnt Euch gar net vorstellen, wie gut es mir tut!
Doch... könnt ihr*lach

Es ist genauso, wie Clara gerade geschrieben hat. Man hatte so viel geschafft und plötzlich kommt alles wieder hoch!

Ich denke, um mir einfach schon im Vorfeld zu sagen STOP!

Ich habe mich nach dem Unfall stark mit der Bibel beschäftigt, habe mir sogar die Zeugen ins Haus geholt, nur um zu verstehen und mit den Texten zu arbeiten*lächel
Es tat mir in der Zeit gut, ich habe vieles danach mit anderen Augen betrachtet...
Auch habe ich gerade in der Zeit sehr starke Energien wahrgenommen... WAS genau es war, das weiß ich net. Tut aber auch nichts zur Sache... denn es hat MIR geholfen!

Ich habe mich gestern hingesetzt, geheult wie ein Schloßhund... heute habe ich Kopfweh von dem geweine... lach... ist immer das selbe... aber ich habe mich zurückgedacht, an die " Schwere " Zeit, die ganzen OPs und bin in mich gegangen, habe mich gefragt, WAS es damals war, was mich oben gehalten hat.
Und es war einfach ICH*schmunzel
Wärend den OPs habe ich mich immer mit dem Löwen auf einer Wiese getroffen, eine satte grüne Wiese mit vielen Blumen und bunten Schmetterlingen...
Auch am Donnerstag werden wir uns wieder dort treffen, haben wir so ausgemacht.
Und es fällt mir SO leichter, ihn in die OP gehen zu lassen, denn ich bin ja dann " bei ihm ".


Den Sinn hinter all dem, lange hat er sich vor mir verschlossen. Aber vor einiger Zeit kam dieser SINN...

auch wenn man es schwer nachvollziehen kann, ich habe in der Zeit im Spital damals , MICH wieder gefunden.
MEINE Stärke wieder entdeckt, die Kraft die in mir ruhte....
ein gewisses potenzial, was immer in mir schlummerte... ich habe damals wieder angefangen zu malen....
und endlich begriffen, das ich sehr wohl in der Lage bin, für MICH und meine Kinder ALLEINE zu sorgen. Kurz darauf habe ich es geschafft, die Scheidung durch zu ziehen ;)

Diese Kraft und diese Gedanken, brauche ich nun nicht mehr ... denn die Karten sind nun ganz anders gemischt. Mein Liebster IST bei UNS!
ER begleitet UNS und gibt MIR den Halt... ich darf schwach sein*freu
und es tut verdammt gut. Ist aber eine komplett neue Erfahrung für mich!
Und dafür bin ich ihm einfach unbeschreiblich dankbar!
DAS ich wieder ICH sein darf!
Und mein Leben, wieder lebenswert ist... mit all seinen wunderbaren Facetten.

Nun sitze ich hier... schaue raus, die Kinder toben im Schnee... es tut so gut!
Es HÄTTE alles so verdammt anders sein können... wobei, man kan unterm Rolli auch Kufen anbringen*schmunzel
Vieles wird mir mehr und mehr bewusst, und Fragen.... nein, Fragen weniger, sondern Antworten auf frühere Fragen kommen endlich auf!

ER kann wieder laufen! ER kann sich fast wie jedes "normale " Kind bewegen... und der Glanz in seinen Augen, der ist DA!

Zu Deiner Frage Lucille, wie es ihm jetzt geht...
Es geht ihm soweit sehr gut. Also körperlich.
Seelisch befindet er sich leider immer öfter im unteren Bereich, da die Intolleranz seiner Mitschüler ihm sehr zu schaffen macht!
Wenn ich denke, das ich es damals schaffte aus ihm diesen Selbstbewussten Kämpfer zu zaubern... und in der Schule haben sie es innerhalb von 3 Monaten geschafft, DAS wieder zunichte zu machen... ich könnte jedesmal :sick:

ABER wir sind auch da auf einem sehr guten Weg, denn TROTZ dieser " kindlichen Wahrheiten " ( Grausamkeiten ) hat er es geschafft, ein megasupertolles Zeugniss heim zu bringen. Und da ist gerade ER stolz drauf, denn er hat sich sonst immer sehr schwer getan in der Schule.
Bei den Mädchen bendelt er auch immer wieder an. Und verzaubert sie, mit seinen wunderschönen Augen :whistle:
Leider scheitert es meist dann an seinem "anders aussehen " DAS ist immer verdammt hart für ihn, und da hilft auch kein " dann hat sie dich net verdient "... er leidet sehr darunter.... und DAS wird net besser, sondern von mal zu mal schlimmer.
Das wird erst mit seiner Einstellung besser werden, eben wenn er es versteht....

Und wisst ihr, was ich machen werde... wenn ICH all das ganze hinter mir habe?
Ich werde mir einen " Musher Tag " gönnen!
Das habe ich schon sooo lange vor!
Die Hunde, die Natur.... und wer weiß, vielleicht werde ich ja begleitet und mein gefiederter Freund fliegt mit ;)
DER kreist hier übrigens wieder seit 5 Tagen ... und schreit mich an, weil die Mäuse sich verstecken*lach

DANKE das ihr da seid!
ALLE mal ganz fest zurück knuddel!
 
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Liebe Ella,

ich finde Eure Vereinbarung für morgen supergut :)
Ich wünsche Euch Alles Gute dafür.

Dein Sohn hat in diesem Leben eine viel größere Herausforderung zu meistern als der Großteil von uns. Den Unfall selbst, die Schmerzen und all die OPs zu bewältigen ist Euch so gut gelungen!

Die Ablehnung seiner Mitschüler ist die nächste "Schicht" dieser Herausforderung. Alles, was Du mit Deinem Sohn gemeinsam aufgebaut hast, ist ganz sicher nicht verloren oder zerstört - Ihr habt gemeinsam die Basis geschaffen, dass er sich dieser neuen Situation jetzt überhaupt stellen kann, ohne daran zu zerbrechen.

Und diese Basis wird nie verloren gehen, höchstens wird vorübergehend diese ganze Stärke und Sicherheit in Vergessenheit geraten. Aber auch aus diesem jetzigen Tief heraus wird er sie wieder finden - und DANN muss das, was ihn noch umhauen kann, erst mal erfunden werden, kann ich mir vorstellen ;)

Alles Liebe für Euch
B.
 
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