vor dem Gefühl der Einsamkeit davonlaufen

Lieber Sebastian,

mir persönlich bist du nicht zu nahe getreten. Ich schrieb lediglich aus meiner Sicht wie es sich "anfühlt" depressiv zu sein. Und wenn es mir heute nicht gutginge, wäre ich schon weg aus diesem Strang. Heute komme ich gut mit mir klar und bin auch nicht mehr sehr;) empfindlich.

Off Topic:

Zur Situation deiner Schwester, lieber Sebastian, kann ich sagen, dass ich großes Verständnis für ihre Unsicherheit/Ängstlichkeit habe. Woher soll sie ganz plötzlich all diese Entscheidungen treffen können, die sie früher nie hat treffen müssen - ja - vielleicht gar nicht durfte. Sie hatte einen dominanten Partner, der für sie entschied. Sie wird lernen klarzukommen. Aber das dauert.

Mein Bruder sagte mal vor vielen Jahren, als wir Kinder waren: "Unsere Eltern sind komisch. Zuhause sollen wir ruhig, lieb und nett sein und immer die Klappe halten. Und draußen sollen wir selbstbewusst und frech sein und uns durchsetzen... Also wie jetzt???"

Was ich damit sagen will ist (und es kann sein, dass ich dir jetzt zu nahe trete) etwas, das ein Leben lang anerzogen wurde, kann nicht plötzlich raus aus einem Kopf. Das braucht Zeit. Verstehst du das? Deine Schwester hatte sicher nicht per Zufall diesen sehr dominanten Partner. Sie hat noch einen langen Weg vor sich. Aber sie kann es schaffen gestärkt aus dieser harten Zeit herauszukommen.

Entschuldigung für das Off Topic, liebe Pillepalle.



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Hallo,

Clara trifft den Nagel auf den Kopf. Meistens stecken ganz alte Wunden und Nöte dahinter und beeinflussen deine Verhaltensweisen im Jetzt. Zu Erkennen ist Schritt eins - den ich schon geschafft habe - die Veränderungen sind, zumindest bei mir, Neu erlernen und Situationen emotional anders zu bewerten. Das ist ein langer Prozess und ich stecke da gerade mitten drin. Dabei gibt es immer wieder depressive Schübe, dann habe ich immer noch Schwierigkeiten daran zu glauben, dass sie vorüber ziehen.
Ich kann nur Claras Aussage unterstreichen: es gibt nicht die Möglichkeit sich zusammen zu reißen. Es gibt nur die Möglichkeit sich zu akzeptieren und achtsam mit sich umzugehen, auch das ist ein anstrengender Lernprozess, so absurd sich das auch anhört.
Ich bin noch immer in therapeutischer Behandlung. Aber ich suche auch nach anderen Möglichkeiten, schwierigen Tagen zu begegnen und so bi ich hier gelandet.
Heute geht es mir ganz gut. Solche Momente schreibe ich mir in ein Sonnentasgebuch. Wenn es nicht gut geht, kann ich darin lesen, um das Vertrauen, dass es wieder anders wird zu wecken, manchmal klappt das.

Viele Grüße

Pillepalle
 
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