Was ist richtig, was falsch?

maybelost

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18 November 2012
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Hallo ihr lieben.

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen oder vielleicht eine andere Sichtweise der Sache zeigen.
Oder aber ich bin im falschen Forum gelandet.. Wenn es so sein sollte, dann entschuldige ich mich jetzt schon dafür ;)

Ich Arbeite seit meiner Lehrzeit in einer Männerdomäne und habe wohl dadurch auch mittlerweile ein echt dickes Fell was blöde Sprüche und blöde witzchen angeht, ergo ich halt was aus.
Seit Mitte Oktober hab ich einen neuen Job. Auch wieder nur Männer um mich rum. Und die lassen mich einfach spüren das sie mich nicht haben wollen. Ich dachte mit dem Jobwechsel beginnt eine neue bessere Zeit. Pustekuchen. Am liebsten würd ich morgen schon nicht mehr hin gehen.

Im Moment gipfelt das ganze in ziemlichen Psychostreß für mich. Ich bin ein Mensch der es gerne jedem Recht macht. Und auch alles erdenkliche versucht um das zu schaffen. Nur ich sehe einfach kein Land. Wenn ich zuhause bin, bin ich eigentlich nur am heulen. Bin total verzweifelt und denke mittlerweile sogar schon drüber nach obs ned besser wäre wenn ich einfach nicht mehr da wäre.

Bin einfach ratlos was ich jetzt tun soll. Klar, kündigen wäre ne Option. Aber ohne nen neuen Job in der Hinterhand zu haben? Ich bin auf nen Job angewiesen, so wie jeder andere auch.
Und was ich wirklich tun will weiß ich auch nicht. Langsam glaub ich einfach ich bin ungeeignet für das was ich gelernt habe. Was wohl daher kommen könnte das ich seit 10 Jahren immer das gleiche höre. (Du bist zu blöd usw. usf.) Ich kann einfach nicht mehr. Aber es ergibt sich auch kein Lichtblick in irgendeine andere Richtung.

Mir fällt grad wieder auf das ich keine gute Schreiberin bin... Aber seis drum.

Vielleicht habt ihr ja anregungen für mich... mir fällt nix mehr ein...

lg
 
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Hallo maybelost.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist unter Männer zu arbeiten als einzige Frau.

Wenn dein Arbeitsplatz und die Situation so verfahren sind, dass du da nicht weiterkommst, dann solltest du vielleicht eine Veränderung in Erwägung ziehen.

Wichtig wäre, dass du dir eine weitere berufliche Perspektive aufbaust. Zum Beispiel indem du dir vielleicht gezielt Frauen schuchst, welche auch in deinem Beruf arbeiten. Vielleicht dir somit ein Netzwerk schaffst was dich unterstützt und wo du dich austauschen kannst.

Vielleicht gibt es ja irgendwo ein Frauennetzwerk was im gleichen Berufszweig tätig ist und wo du dich anschließen kannst.

Wenn die berufliche Situation in einer Sackgasse steckt, dann ist es hilfreich wenn man weiter denkt.

Ich habe eine Bekannte welche Steinmetzmeisterin ist und als einzige Frau auf der Dauerbaustelle eines Domes gearbeitet hat und dort heftigst gemobbt wurde.

Sie hat sich dann selbständig gemacht. Sie macht nicht nur Grabsteine, sondern hat mit anderen Frauen sogar ein Bestattungsunternehmen gegründet welche auch eine Trauerbegleitung anbieten.

Sie arbeitet jetzt zwar nicht mehr auf eines der bedeutensten Dome der Republik, sondern in einem Gewerbe, dass etwas ungeliebt zu sein scheint und weniger prestigeträchtig. Doch dafür die Verantwortung zu haben, dass sich Angehörige angemessen verabschieden können und durch diesen Prozess liebevoll begleitet werden, dass gibt ihr heute mehr als damals. Sie ist heute mit ihrer Geschäftspatrneinnen ihr eigener Chef und liebt ihre Arbeit.

In diesem Sinne, versuch weiter zu schauen und zu überlegen welche Möglichkeiten es sonst noch gibt.

Viele Grüße,

Johanne
 
hallo maybelost

ich glaub, man wird in jedem job vorerst mal kritisch betrachtet und muss sich erst mal behaupten. wenn du mal nicht mehr die "letzte" bist, die gerade aufgenommen worden ist, dann wirds schon wesentlich leichter. bis dorthin bist du aber in der aufmerksamkeitshirachie logisch ganz oben, denn nix spannender, als neuen mal das leben nicht so einfach zu machen. ist leider so... . hat sicher nichts mit dir persönlich zu tun.
höfliche distanziertheit zu zeigen die ersten wochen schadet sicher nie.

lg abendsonne
 
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen oder vielleicht eine andere Sichtweise der Sache zeigen.
Oder aber ich bin im falschen Forum gelandet.. Wenn es so sein sollte, dann entschuldige ich mich jetzt schon dafür ;)
liebe maybelost, was mir aufgefallen ist: sowas wie sich-kleiner-machen-als-man-ist liefert natürlich geradezu die aufforderung, dass man mit füßen getreten wird. wenn du dich entschuldigst dafür, hier ev. falsch zu sein, dann ist das schon so ein anzeichen DAFÜR, dass du ev. so ein mensch bist, der sich immer irgendwie entschuldigt dafür, "DA" zu sein
und der sich wie gesagt kleiner macht als er ist.
warum solltest du in einem forum "lebensfragen" in der rubrik "beruf" falsch sein. genauso kannst du rüberkommen im JOB. so nach dem motte "tschuldigung dass ich hier bin".
ich würde hocherhobenen hauptes drüber stehen, gerade die erste zeit kann keiner verlangen, dass du schon so eine gute arbeit bringst, wie jemand, der voll eingearbeitet ist.
so eine unterwürfigkeitsbotschaft zu vermitteln ist genauso schlecht wie zu groß an zu sein.

lg abendsonne
 
Liebe Maybelost!

Ich bin ein Mensch der es gerne jedem Recht macht. Und auch alles erdenkliche versucht um das zu schaffen.

lg

Ich könnte mir vorstellen, dass Du mit dieser Einstellung gerade in einer Männerdomäne Probleme hast. Hier wäre Abgrenzung, Durchsetzvermögen und Selbstbewusstsein angebracht, eventuell auch verbunden mit der "Gefahr", unfreundlich zu sein oder zu wirken.

Ich würde den Job nicht sofort aufgeben, vorher würde ich probieren, durchaus auch etwas selbstbewusster aufzutreten - was hättest Du zu verlieren?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo du Liebe,

das klingt wirklich heftig, was du da schilderst - und es erinnert mich an meine Berufsausbildung. Ich habe damals in einem Büro gearbeitet, in dem auch täglich die Fahrer des Unternehmens ihre Tagesrouten zugeteilt bekamen. Da ging es oft wirklich hoch her.

Ich war 18 Jahre alt und blond. Das allein ist für viele Männer ein Freibrief für sexuelle Übergriffe oder zumindest für blöde Kommentare. Von den anderen Vorurteilen frauenfeindlicher Art einmal abgesehen.

Nach einer Weile habe ich gemerkt, daß es 'allen recht machen zu wollen', wie du es versuchst, überhaupt keinen Zweck hat. Du solltest versuchen deinen eigenen Weg zu finden und ihn auch zu gehen.

Damit meine ich, daß du dich wehren sollst. Entweder mit Worten - oder wenn du das nicht kannst mit der Unterstützung einer Frauenbeauftragten. Sicher gibt es sowas in eurer Nähe.Google mal. Auch die Gewerkschaft kann dir helfen.

Solche Anfeindungen wie du erlebst, sind nicht in Ordnung und sollten im Keim erstickt werden. Bleib nicht allein, hole dir Hilfe und Beratung!

Der Gang zum Betriebsrat kann ich nicht unbedingt empfehlen, kommt aber auf den Versuch an. Was sagt dein Chef/Chefin zu deiner Situation?

Wenn du keine Zukunft in deinem Job siehst, dann solltert du dich neu orientieren. Das kann eine andere Arbeit sein oder eine neue Ausbildung. Informiere dich einmal beim Arbeitsamt was da möglich ist.

Ansonsten kann ich dir sagen, daß du absolut richtig bist bei uns! Wen du über dein Problem schreiben kannst, hast du schon einen 1. Schritt gemacht! Das finde ich gut!

Darf ich dich fragen, in welchem Bereich du arbeitest?

Ich schicke dir eine Umarmung.
 
Ich bin ein Mensch der es gerne jedem Recht macht.
Und auch alles erdenkliche versucht um das zu schaffen.
Nur ich sehe einfach kein Land.

Liebe maybelost,

das wundert mich nicht, dass Du kein Land siehst.
"Es jedem recht machen" ... das funktioniert leider nicht.

Es wird immer Menschen geben, die Dir etwas entgegenzusetzen
haben. Und schlimmstenfalls tun sie das in einer verletzenden Art
und Weise.

Wie lassen es Dich denn die Männer in Deinem beruflichen Umfeld
wissen, dass Du unerwünscht bist?

Es könnte zB aber auch sein, dass Du bereits mit dieser Erwartungshaltung
("die wollen mich nicht") den neuen Job angetreten hast -
und so automatisch überwiegend negative Schwingungen aufnimmst.

Gibt es denn konkrete Vorfälle?
Wie ist das allgemeine Betriebsklima?
Kannst Du Dich an Deinen Chef (Chefin) mit Deinem Problem wenden?

LG
Lucille
 
@hallo maybelost!

Beruflich hatte ich seinerzeit nur mit Männern zusammengearbeitet. Wir waren schlicht und einfach eine Männerpartie. Stimmt, wir hatten oft einige Reibereien untereinander, wo nicht gerade der feine Umgangston gewesen ist, aber am nächsten Tag saßen wieder alle zusammen, als ob es den Vortag nicht gegeben hätte

Du schreibst, sie lassen es dich anmerken
Welche Beispiele wären dass, wo du sagst, konkret, jetzt merke, dass sie mich nicht mögen.
Wenn ich da Beispiele hätte, könnte ich mir vielleicht denken, wie die Männerdomäne tickt.

Wie ich lese, hast du ein anderes Thema, ich will es jedem zurechtmachen. Glaubst du, deine Probleme gäbe es nicht in einer Frauendomäne? Mir würden andere Thema dazu einfallen, möchte gerne aber erst mal abwarten, wie du, sie lasse es mich anmerken, aus deiner Sicht konkretisiert.

lg
von Ritter Omlett
 
Wow. Mit so vielen Antworten hätte ich gar nicht gerechnet....


Mal zur weiteren "Aufklärung". Ich bin gelernte Werkzeugmacherin. Habe damals die Prüfung mit ach und krach bestanden. Und im Moment bin ich in einer Kettenschweißerei gelandet. Viel Dreck, viel Lärm.
Meine Kollegen lassen mich das soweit spüren das sie mich oft wie totale Luft behandeln. Zum Beispiel Tür vor der Nase zu machen und so Dinge. Und des is hald kein Versehen oder so, sondern Absicht. Und lauter solche Sachen.
Sollte dazu sagen das ich meim Vorgesetzten früher schon zusammen gearbeitet hab. Und mit dem komm ich auch super aus. Nur das Problem is hald das der nicht so oft anwesend ist, und wenn, dann sind die werten Kollegen auch immer ganz lieb und nett.
Klar könnt ich zu dem was sagen, aber was hab ich davon? Entweder es ändert sich nichts oder es wird noch schlimmer...




Nach so einem Netzwerk habe ich auch schon öfter mal gesucht. bin auch in so manchem Forum fündig geworden. Hatte dort auch schon einige Unterhaltungen. Jedoch nur mit Frauen die solche Probleme nicht wirklich kennen. Und somit hatte sich das relativ schnell wieder erledigt.

Ihr könntet durchaus recht damit haben das ich mich eventuell kleiner mach als ich bin. Ich bin kein Mensch der gern im Mittelpunkt steht oder durch große Taten auffällt.
Eigentlich will ich nur nen guten Job machen, und das heißt das ich lieber 10 mal nachfrage bevor ich irgendwas verbocke... Aber da kann ich leider nicht aus meiner Haut :/

 
Hallo

...und was hast du jetzt vor? Wirst du in deiner Firma bleiben?

Darf ich dich fragen, wie du auf die Idee gekommen bist diesen Beruf zu lernen?

Ist er dein Traumberuf oder könntest du dir auch vorstellen eine neue Ausbildung zu machen?
 
Ich weiß nicht wirklich was ich machen soll. Werd jetzt wohl bis zu meinem Usa Urlaub im März durchhalten müssen, und bis dahin haben sich vielleicht neue Möglichkeiten ergeben.

Wie ich dazu gekommen bin... ja, im endeffekt hab ich damals keine andere Lehrstelle gefunden. Und mit Traumberuf hat es nie was zu tun gehabt. Wobei ich dazu sagen muss, so nen richtigen Traumberuf hatte ich nie.

Über die Möglichkeit einer neuen Ausbildung/Umschulung hab ich mich schon mal schlau gemacht, nur ist da der Finanzielle Aspekt sehr groß. Hab mir das mal durchgerechnet, aber trotz Nebenjob und einschränken is des einfach ned drin. :/
 
Tja, da gibts dann wohl nicht viele Möglichkeiten für dich.

Denn wenn ich für dich einmal zusammenfasse, sieht es doch so ungefähr aus:

Du hast Probleme mit Diskriminierung
kannst nicht mit deinen Vorgesetzten sprechen
willst keine Weiter - bzw. Umschulung machen, da dann finanzielle Probleme auf dich zukommen

Dann wirst du wohl oder übel so weiterarbeiten müssen bis zur Rente. Und das ist noch lang hin.

Vielleicht besorgst du dir wenigstens einmal einen Termin bei einem Berufsberater beim Arbeitsamt.

Abwarten bis sich Möglichkeiten "ergeben", halte ich für keine gute Idee. Aber du mußt wissen, wann die Grenze deiner Leidensfähigkeit erreicht ist.

Alles Gute für dich!
 
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@hallo maybelost!

Ich kann mir es vorstellen. Durch das gute Verhältnis zu deinem Vorgesetzten, werden im Hintergrund jede Menge Gerüchte in die Welt gesetzt. Ich gehe davon aus, dass der Vorgesetzte eine starke Persönlichkeit ist, mit denen die Mitarbeiter eventuell Probleme haben und dein gutes Verhältnis entfacht bei denen Neid und dadurch mobben sie.

Idee habe ich eigentlich keine. Im Berufsleben habe ich selber recht viel erlebt, zb das Zusammengehörigkeitsgefühl mehr zählt als einen Job gutzumachen, vor allen Dingen wenn es ältere Arbeitsnehmer sind.

Man weiss halt nie welche Entscheidung später richtig ist. Etwas neues zu machen klingt genauso richtig, als, mit Zähigkeit sich den Arbeitsplatz zu erhalten.
In manchen Arbeitstellen spielt eine ruhige stille Arbeitskraft keine Rolle, da ist tatsächlich die Arbeit das zählt. In anderen ist wichtig, wie ist er/sie passt das, das mit der Arbeit wird dann schon.

Deswegen was ist richtig oder falsch könnte ich heute nicht sagen, das weiss ich nicht. Meine Vermutung, hinter deinem Rücken könnte es einiges an Gerüchten geben, wo sich die Kollegenschaft gegenseitig aufbaut. Das meine Idee, was da schiefläuft.

Ich war immer die Zähnatur, heisst aber jetzt nicht, dass das eine gute Idee ist. Bei so Geschichten, wie Türe zuknallen, würde ich direkt ansprechen auf meine Art, oder das direkte Gespräch suchen, das war eigentlich so gut wie immer richtig und hat was gebracht.

Die Frage was richtig ist, kann niemand wissen. Wenn du kündigst, hast du nachher das Gefühl, ich lasse mir die Butter vom Brot abnehmen und verschenke meinen Arbeitsplatz womöglich einem Bekannten von der Kollegenschaft.

Veränderst du dich, das kann natürlich ganz neue Chancen bringen, birgt aber die Gefahr, dass du immer wieder denselben Mustern begegnest.

lg
Ritter Omlett
 
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