Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Liebe KArin,
das was du schreibst finde ich sehr wichtig. Ja, wir haben das ein oder andere aus unserer Kindheit mit rüber ins Erwachsenenleben genommen, aber:
1. Sind Eltern eben auch Menschen mit Stärken und Schächen
2. Es ist eine Vielzahl an Eindrücken, die wir aufgenommen haben.
3. Ist es teilweise auch eine spezielle Sicht auf die Dinge, die uns das Ganze nicht sehen lassen, sondern nur den kleinen Teil den wir als negativ emfinden.
4. Wir sind selber Mütter und ich glaube doch, dass wir alle hoffen, dass unsere Kinder in ihrer Kritik nicht zu hart mit uns umgehen, wenn sie als Erwachsene erkennen und ertragen müssen, was wir ihnen mitgegeben haben. Da wir einiges mangels gutem Vorbild nicht erlernen konnten, werden wir es auch schwerlich an unsere Kinder weiter geben können. Diesen Mangel nehmen unsere Kinder auch mit.
Zwingen konnte ich mich nicht, mit meiner Mutter Frieden zu schliessen, es ist einfach passiert, nachdem ich mir gestatten konnte eigene Wege zu gehen, nachdem ich mit gestatten konnte nicht ewig in einer Rechtfertigungshaltung festzukleben, wenn ich andere Prioritäten setzte als es meine Ursprungsfamilie tat. Heute haben wir ein sehr inniges Verhältnis, mit Spannungen hier und dort, aber zugeneigt. Das finde ich toll.
LG
Elke
 
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AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Liebe timmi,

da ich den ganzen Thread von Anfang an verfolgt habe, glaube ich zu wissen, wie deine tatsächliche Erwartungshaltung ursprünglich ausgesehen hat. Ich konnte mich mit deiner Geschichte deshalb besonders gut identifizieren, weil ich einen fast identischen Weg gegangen bin: lange Briefe, zeitweilige Kontaktabbrüche, verständnislose Reaktionen seitens meiner Mutter, Schuldzuweisungen, Wut .... die ganze Palette eben zwischen Liebe, Hass, Dankbarkeit und Unverständnis ....auf beiden Seiten.

von timmi
Ich denke, dass wir - meine Eltern und ich - genau den richtigen Weg gehen werden.


Der Konsens, den du, timmi, mit deinen Eltern gefunden hast, ist ein akzeptabler und zudem ein sehr reifer.
Ihr gebt einander Chancen und Zeit, und ich bin überzeugt, dass eure Bemühungen auf fruchtbaren Boden fallen werden. Im übrigen wird sich deine Tochter über diese Entwicklung freuen, auch wenn sie sich dessen noch nicht so bewusst ist!:)

Alles Liebe Dir,
Karin
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Wir sind selber Mütter und ich glaube doch, dass wir alle hoffen, dass unsere Kinder in ihrer Kritik nicht zu hart mit uns umgehen, wenn sie als Erwachsene erkennen und ertragen müssen, was wir ihnen mitgegeben haben.

Ja, Elke!!!
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass der Wunsch nach echter Aussöhnung mit meiner Mutter teilweise auch genau dem Gedanken von dir entspringt. Nach dem Motto "was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem anderen zu" ....
Diese Berechnung gestatte ich mir sogar, ganz ohne Gewissenbisse!

Zwingen konnte ich mich nicht, mit meiner Mutter Frieden zu schliessen, es ist einfach passiert ..... Heute haben wir ein sehr inniges Verhältnis, mit Spannungen hier und dort, aber zugeneigt. Das finde ich toll.

Das finde ich auch toll, ehrlich.
Solche Aussagen machen mir Mut, ich bin ja noch mitten im Prozess des Hoffens, mich selbst an die Kandare Nehmens und des milder Agierens...

LG
Karin
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Hallo,

aus mir spricht keine Verbitterung, nur Erfahrung und die Realität, die auch bei anderen sehe.

Ich möchte mich nicht als erwachsene Frau an die Kandarre nehmen müssen um eine Scheinharmonie aufrecht zu erhalten. Ich möchte mich nicht zwingen müssen, meine Eltern lieben zu müssen, nur weil man das macht.

Vielleicht in der Hoffnung, doch noch geliebt zu werden, wie ich es mir vorstelle´und wünsche.

Erst, wenn man Abstand zu den Dingen hat und auch zu den Eltern, kann man sich als Erwachsener wieder annähern und auch abgrenzen und wird nicht weiter von den Eltern als Kind behandelt.

Man kann sich dann zumindest respektvoll begegnen und muß sich selbst nichts vormachen.

Es gibt auch Fälle, wo es wirklich besser ist, wenn man konsequent seinen eigenen Weg geht.


Ich möchte nicht die Defizite meiner Eltern und meine eigenen, an meine Kinder weitergeben oder mein Leben lang mit mir rumtragen müssen.

Meine Kinder haben keine Probleme damit, wie ich das regel, weil sie die Ehrlichkeit daran schätzen und wissen, sie können sich auf mich verlassen.
Ich brauche ihnen die Großeltern nicht schönreden.
Meine Kinder sind nicht blöde und würden die Scheinheiligkeit dahinter erkennen.

Laura
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Hallo Laura,

da es in diesem Thread um Timmi geht und ich einfach mal annehme, du hast den ganzen Inhalt verfolgt ...... was hättest du denn Timmi geraten zu tun, um die Beziehung zu ihren Eltern gut oder besser zu gestalten?

Empfindest du die von Timmi beschriebene jetzige Situation mit ihren Eltern als scheinheilig?

LG
Karin
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Ja, Elke!!!
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass der Wunsch nach echter Aussöhnung mit meiner Mutter teilweise auch genau dem Gedanken von dir entspringt. Nach dem Motto "was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem anderen zu" ....
Diese Berechnung gestatte ich mir sogar, ganz ohne Gewissenbisse!



Das finde ich auch toll, ehrlich.
Solche Aussagen machen mir Mut, ich bin ja noch mitten im Prozess des Hoffens, mich selbst an die Kandare Nehmens und des milder Agierens...

LG
Karin
Hi Karin,
ich habe ungefähr ein Jahr den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, weil sie sich so sehr in die Beziehung zwischen mir und meinem ältesten Sohn eingemischt hatte. Danach haben wir uns immer wieder zusammen gesetzt und haben darüber gesprochen wie wir die Zeit meiner Kindheit erlebt haben. Da kam erstaunliches heraus. Das was sie sich vorwarf hat mir so garkeine Probleme bereitet und das was ich als Problem sah, hat sie nicht als solches erkannt. Das Problem war immer und ist es ab und zu heute noch, dass ich mich verpflichtet fühle auf eine bestimmte Art zu sein und auch das habe ich ihr erzählt, wie schwierig es für mich ist anders zu sein, als sie es sich wünscht oder anders als sie es gelernt hat, dass es richtig ist.

Das wichtigste ist für mich, dass ich akzeptieren kann, dass sie sich andere Dinge wünscht als ich. Wir beide haben das Recht unser Leben auf unsere ureigenste Weise zu leben. Wir haben das Recht auf Wünsche dem anderen gegenüber, aber nicht das Recht auf deren Erfüllung.

Wenn ich mich in der Anwesentheit meiner Mutter als Kind fühlen würde, wäre das mein Problem. Gebe ich mich selbstbewusst und bin mir meiner sicher, fühle ich mich nicht mehr als Kind und nicht mehr gerügt oder korrigiert.

Schwierig zu erklären, aber es hat sich eben viel geändert!

LG
Elke
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Hoppla,

hier ist ja was im Gange:)

Genau diesen Aspekt wollte ich auch ansprechen: Ich glaube nicht, das wir in eine Scheinharmonie hineinrutschen. Dazu ist einfach zu viel "gesagt" und nicht zurückgenommen worden. Wir wissen mehr voneinander als vorher. Aber es zwingt uns doch keiner, genau diese Problematik ständig anzusprechen. Das wäre wirklich ausgewogen. Es wäre der wunsch beider Seitern und keine scheinbare Harmonie. Die Konflikte zu vermeiden, rücksichtsvoll und diplomatisch zu sein, das ist dann irgendwie auch Harmonie. Denn es sind keine unausgesprochenen Dinge.

Im gegensatz dazu war es vorher eben so, dass ich mich ständig unter Druck gefühlt hatte und auch das Gefühl hatte ständig irgendwie im "Krieg" zu sein. Kein cm dem Feind.

Wenn meine Eltern sich daran halten, steht einem normalen Umgang nichts im WEge.

Ich weiß leider nicht mehr, wer von Euch das war, mit der Mutter, die ständig auch mit Anrufen präsent war, mit dem Exmann eng vertraut, das Kind beeinflusst und trotzdem hatte diejenige totale Probleme Grenzen zu setzen und einzuhalten - ohne sich dabei selbst zu verletzen. Sollte bei mir wieder was in der Richtung laufen - kann ich ganz sicher angemessen damit umgehen.

Der Knackpunkt ist - ich habe mich geändert - und nur wenn ich mich ändere haben auch meine Eltern die Chance dazu.

Mein Lieblingsspruch wieder einmal, ich kann ihn nicht oft genut hören:

If you ever do
What you alway did
You will ever get
What you always got. oder so.

Also, mich interessiert auch, liebe Laura, was Du aus der Situation gemacht hättest, nach dem Brief und der anschließenden schriftlichen Abfuhr durch meine Eltern. Allerdings ist das eigentlich auch Quatsch, weil Du ein anderer Mensch bist. Aber eine Idee wäre dennoch gut.

Übrigens waren meine Eltern gerade mal wieder bei meiner Schwester. Die kann mit meinen Eltern offenbar auch immer schlechter, ist aber lange nicht so gelassen wie ich. Sie kann einfach nicht ruhig bleiben, oder rausgehen. Sie fühlt sich verantwortlich, wenn meine Mutter in der Öffentlichkeit peinlich ist - und das ist sie öfter mal. So ein bischen auffällig und taktlos in ihrer Art, die sie als natürlich beurteilt. Ist Ihr Ding, aber meine Schwester war wieder total fertig.

Naja, am Samstag ist die Hochzeit, da treffen wir uns alle. Ich bin irgendwie neugierig. Meine Nichte hat eine Sitzordnung erfunden - ich hoffe mal, sie hatte ein gutes Händchen.

So, Mädels-Mütter,
das war es von mir.
Ist ein tolles Thema geworden, mal wieder.

Ich habe auch einen neuen Brennpunkt, unter allgemeine Themen: Rückschulung LInkshändigkeit" , vielleicht habt Ihr ja auch dort ein paar zündende Ideen.

L.G.
Timmi
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Liebe timmi,

narütlich kann ich nur von meinen eigenen Erfahrungen und denjenigen die ich mit anderen gemacht habe réden.

Irgendwie gleicht sich das aber alles. Es gibt nun mal Eltern die man sich nicht unbedingt gewünscht hätte, aber wenn man sich die Frage stellt, was ist der Sinn meines Lebens, ist er manchmal hier zu finden.

Man bekommt einen erheblichen Schaden mit und die Aufgabe ist es, sich damit zu beschäftigen und daran zu wachsen.

Ich bin der Meinung, es ist Kraftverschwendung,, die Eltern ändern zu wollen.


Als Erwachsener kann man Grenzen setzen, auch gegenüber den Eltern und sagen so nicht. Ich denke, wenn ich nicht versucht hätte mich selbst zu finden und was ich brauche um als Mensch glücklich und zufrieden zu sein, wäre ich auf allen Ebenen gescheitert.

Das ist ein Lebensprozeß, der nicht im Schnelldurchgang zu erledigen ist.
Man wächst ganz langsam über die Grenzen die einem gesteckt wurden hinaus.

Ich habe es versucht indem ich ein perfekter Mensch wurde 150%. Alles durchorganisiert, nichst wurde dem Zufall überlassen.
Die innere Stimme, die verletzten Gefühle, wurden ausgeblendet und zugedeckt mit Karriere, funktionieren, besser sein, als die Eltern.
Partnerwschaften, immer nach wahre Liebe gelechzt und trotzdem nichts bekommen. Habe mich dafür verbogen und wollte so sein, daß man mich lieben kann.

Alles Schei.., kann ich euch sagen.

HAbe schwere Depressionen und Brustkrebs bekommen und sehe dies als mein großes Glück an, weil ich dadurch wach geworden bin.

Ich habe festgestellt, ich habe nur ein Leben und es ist meine Chance, es so zu gestalten, daß ich die Hauptrolle darin spiele. Ich brauche niemanden mehr etwas zu beweisen, wie stark , wie taff, wie erfolgreich ich bin.

Ich habe begriffen, wenn ich mich nicht um mich selbst kümmere, daß es mir gut geht, daß ich das was ich brauche auch bekomme, andere tun es nicht.

Meine Kindheit ist gelaufen, kann ich nicht mehr ändern. Mein Vater ist ein armer Wicht, ist aber sein Leben, nicht meins. Er muß damit leben.

Ich hasse ihn nicht mehr, aber ich liebe ihn auch nicht. Er hat sein Bestes gegeben, so wie er das sieht, ich hätte darauf verzichten können.

Ab und zu sehen wir uns oder telefonieren, ich respektiere seine Art zu leben und fertig. Wenn ar mal wieder labert ohne mir zuzuhören, verabschiede ich mich sehr schnell, weil ich mir meine Kraft nicht rauben lasse.

Lieben tue ich meine Kinder, Enkelkinder, meinen Hund und meine Gewschwister, mit ihren Kindern.

Ich angagiere mich aktiv im Tierschutz und wenn ich könnte auch für Kinder, aber dafür reicht meine Kraft nicht aus.

Ich habe nict mehr das Bedürfniss allen zu gefallen oder daß mich alle Lieben.

Ich bin ein autonomer Mensch geworden, der ehrlich ist. Mit meiner Ehrlichkeit, helfe ich anderen, indem ich ihnen den eigenen Spiegel vorhalte und frage, ob sie das sein wollen, was sie sehen.

Gut, ich könnte es netter verpacken, aber, dann würde das Bild nicht mehr so klar sein.

Jeder muß für sich selbst entscheiden, welchen Weg er geht. Ich kann nur von meiner Sicht der Dinge schreiben, was der andere daraus sehen möchte, muß er selbst entscheiden.

Wenn du nicht mehr davon abhängig sein willst, daß dein Mutter die kleine timmi in dir liebt und statt dessen sie weiter mißhandeln lassen willst, wirst du deinen Frieden nicht finden.
Du mußt der kleinen timmi in dir Nahrung geben, herausfinden was sie braucht, damit die große Timmi, nicht mehr so bedürftig ist.

Wenn du das schaffst, kannst du dich deiner Mutter gegenüber klar abgrenzen und es wird dir egal sein, ob sie rumbockt oder dich manipulieren will, dich verschmäht oder sonst wie versucht ihre Macht auszuspielen.

Ich hätte ihr den Brief zurückgeschickt und hätte geschrieben, sie wäre ein Monster und die Zeioten sind vorbei, wo sie dir etwas einsuggerieren kann, was du nicht bist. Sie hätte genug an dir getan und das sie eigentlich ein armer Mensch ist, daß sie dir so etwas schreibt. Aber das ist ihr Problem.

Es kann doch nicht sein, daß ich als erwachsener Mensch, mir von meinen Eltern ins Leben reden lasse.

Das ist die Distanz die ich meine. Gleichberechtigung, nicht ich klein und du groß und bitte tue mir nicht mehr weh.

Versuche das Leben zu spüren, wie es ist, in jeder Faser deinens Körpers.

Es geht auf, es geht ab und alles hat einen Sinn, auch wenn wir ihn oft nicht im Moment erkennen. Versuche dir selbst treu zu sein und deine Mitte zu finden, dann hast du Abstand genug, deinen Eltern zu begegenen. Du wirst manchmal innerlich lachen, wenn du feststellst, welche Spielchen gerade wieder gespielt werden, aber du spielst nicht mehr mit.

Suche die Timmi in dir und lebe sie und lasse dich nicht leben, von niemanden.

Erst, dann kannst du auch geben, aber erst einmal mußt du deine Speicher auffüllen.

Laura
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Hallo Laura,

genau das, ist doch aber passiert.

Ich habe die Spielchen durchschaut - und lasse genau das mit mir nicht mehr machen. Es ist vorbei. Keine Manipulation, keine Schuldgefühle mehr, ich lasse mich nicht mehr dafür verantwortlich machen, wenn andere Probleme haben - in dem Fall meine Eltern - ich fühle mich auch nicht dafür verantwortlich.

Die kleine Timmi habe ich mit Sicherheit hinter mir gelassen. Die Sehnsucht nach wirklich warmen, lieben Eltern ist etwas aus der Vergangenheit - eine Erwartung, die unrealistisch war, weil eben meine Eltern sind, wie sie sind. Jetzt fühlen sie sich von mir verletzt und sind enttäuscht, auch wenn wieder Kontakt besteht. Aber zwischen den Zeilen ihres letzten Briefes konnte ich lesen, dass mein Brief sie doch zu vielen neuen Blickrichtungen gebracht hat - sie haben selbst Dinge angesprochen, die ich nicht mal ansatzweise erwähnt hatte. D.h. sie haben genau verstanden, worum es mir in meinem Brief ging.

Du hast sicher auch für Dich den gangbaren Weg gefunden, der sieht eben für jeden verschieden aus.
Mir leuchtet jedenfalls ein, was mein Psychologe gemeint hat, als er sagte, dass das Problem mit einem bloßen Kontaktabbruch nicht beseitigt wäre. Das ist ne Art Selbstverletzung.
Ich habe jetzt auch nicht viel Kontakt zu meinen Eltern, aber eben keine Funkstille, die nicht bei Bedarf unterbrochen werden könnte. Sie erwarten von mir eben nicht mehr das, was sie von der kleinen Timmi immer erwartet haben - eine wohltuende Entwicklung.
Wir hatten alle noch nicht losgelassen. Ich ganz genauso wenig wie sie. Es gehören immer zwei dazu, einer der was erwartet und ein anderer der sich mit diesen Erwartungen irgendwie herumschlägt und keine deutlichen Grenzen setzt.

L.G.
Timmi (die Große)
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Liebe timmi,

dann hast du doch für dich die richtige Lösung gefunden. Irgendwann kannst du ihnen vielleicht sogar verzeihen und daß ohne dich anstrengen zu müssen, weil du die Menschen hinter der Fassade Eltern siehst.

Vielleicht hast du auch Glück und sie erkennen, was sie durch ihr Verhalten angerichtet haben, dann würden sie über sich hinauswachsen und Größe zeigen.

Ich kenne Männer wie Frauen, die innerlich nie erwachsen geworden sind und immer noch nicht sich trauen, ihren Eltern zu sagen, was sie als Kind alles vermißt haben und worunter sie sehr gelitten haben, da wird nach außen heile Welt gespielt und die Partnerschaften ´leiden darunter, weil es dann hier ausagiert wird.

Ich wünsche dir, daß du immer zu dir selbst stehen kannst.

LAura.
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Timmi (die Große)
;)

In Anbetracht dermaßen verhärteter Fronten als Ausgangsbasis und auch unter Berücksichtigung der Konstellation "einer gegen zwei" ist das Ergebnis, Timmi, so ausgefallen, dass du dich freuen kannst über das neue Arrangement.


Hallo Laura,

von Laura
Ich kenne Männer wie Frauen, die .... noch nicht sich trauen, ihren Eltern zu sagen, was sie als Kind alles vermißt haben und worunter sie sehr gelitten haben, da wird nach außen heile Welt gespielt

Ich glaube, du verstehst den Zwiespalt nicht.

Ich habe mich sehr wohl getraut, meiner Mutter (mein Vater ist verstorben) in unzähligen Brief-Seiten all das zu sagen, was aus meiner Sicht falsch gelaufen ist. Ich selbst habe mich meiner Mutter gegenüber auch nicht immer gut benommen. Was ich mir von meinen offenen Worten naiverweise versprach, war eine Mutter, die meine Fehler verzeihen kann, die halbwegs einsichtig ist betreffend ihr eigenes Fehlverhalten, sowie eine Mutter-Tochter-Beziehung mit mehr Ehrlichkeit und anderer, besserer Qualität.

Ich habe mich da gründlich verkalkuliert. Meine Mutter ist, sagt sie selbst, "tief verletzt", und ich bin entmutigt, weil ich es anscheinend wirklich nicht auf die Reihe kriege, echte Harmonie herzustellen.

Es ist so, dass ich meine Mutter schon liebe, und das beinhaltet offenbar auch, dass ich meine Forderungen zurücknehme. Einen Kontaktabbruch möchte ich ja gar nicht, eher im Gegenteil.

Dieses "entweder/oder"-Denken funktioniert vielleicht beim Einkaufen, aber nicht bei existenziellen Beziehungsfragen.

Ganz abgesehen davon, möchte ich diese unerbittliche Art der "Konfliktbewältigung" meinen Kindern nicht vorleben, ich habe ja auch eine Vorbildfunktion.

Es ist anstrengend, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, wenn ich mit meiner Mutter telefoniere. Ich schreibe ihr auch Briefe (sie wohnt 600 km weg), die ich selbst zensiere. Das auch aus Selbstschutz heraus, denn ihre verbalen Attacken und Schuldzuweisungen sind auch schwer auszuhalten.

Wie du richtig feststellst, werden schwelende Konflikte in die Partnerschaft getragen. Genau das war passiert, aber das habe ich auch erst nachträglich erkannt. Und genau das ließ in mir den Wunsch nach geklärten Fronten entstehen. Aber dazu gehören zwei.

Was die Situation leichter macht ist das Bewusstsein, dass meine Eltern tatsächlich ihr Bestes gegeben haben (das meine ich ohne Sarkasmus). Den Eltern ihr Bestes auch noch verzeihen zu wollen - das hat schon etwas Herablassendes.
Dazu kommt die Erkenntnis, dass ich wohl auch nicht pflegeleicht war und bin.

Also - die sichersten Voraussetzungen für eine steile Gefühlsachterbahn....
:schaukel:

Deine eigene Geschichte, Laura, ist mit Sicherheit eine der Extreme, und so gesehen ist deine strikte Haltung auch verständlich.

Liebe Grüße,
Karin
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Liebe Karin,


stelle gerade fest, daß du nur das verstehen willst, was dir paßt. Ich habe bestimmt nicht nur extreme geschildert.

Es ist in manchen Fällen nichts anderes möglich, wenn z.B. Mißbrauch in irgendeiner Form stattgefunden hat.

Wenn es um normale Reibereien geht nch dem Motte "Keiner versteht mich", würde ich mich fragen, warum will ich das nicht verstehen.

Sehe wie du meinen Beitrag verstehen möchtest und unbedingt etwas hineininterpretierst was so nicht ist.

Vielleicht geht es dir mit deiner Mutter ähnlich, daß ihr einfach verschiedene Wellenlängen habt.

Kenne daß mit meiner Tochter auch. Sie fühlte sich permanent angegrifffen und ich auch. Wir haben dann einzelne Gespräche analyliert, wer was gesagt hat und was der andere da reininterpretiert hat und es war sehr interessant, was dabei herausgekommen ist.

Sie hat etwas völlig anderes aufgenommen, als ich gemeint habe und umgedreht ebenfalls.

Da wir das jetzt wissen, klären wir das gleich, wenn sich mal wieder einer verletzt fühlt, weil er vielleicht gerade sehr sensibel oder oder sonstwie schlecht drauf ist.

Wenn das nicht geklärt wird, artet das in gegenseitigen Verletzungen aus.

Man muß unterscheiden, ob man wirklich geschädigt wurde in seiner Kindheit oder nur Dinge nicht bekommen hat, die man gerne gehbt hätte.

Ich differenziere da sehr.

Eigentlich verstehe ich deinen Fall nicht und weiß nichts über dein spezielles Verhältnis zu deiner Mutter.

Meine Antworten sind nicht für alle gültig, sondern nur für den Einzelfall.

Wenn man dann etwas aus dem Zusammenhang nimmt, stimmt der Tenor dann gar nicht mehr.

Liebe Karin, wenn du eine bestimmte Frage zu einem eigenen Thema hast, würde ich dir darauf antworten, dann passiert es nicht, daß du eine Antwort auf dich beziehst, die dich nicht betrifft.

Vielleicht möchtest du im Moment mich auch nicht verstehen oder kannst den Zusammenhang nicht verstehen, daß hat nichts mit meiner eigenen Gechichte zu tun.

Du machst mir den Eindruck, daß du einfach schlecht drauf bist.

Also beziehe Dinge nicht auf dich, die gar nicht für dich bestimmt sind.

Laura
 
AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

liebe timmi,

da wir ja ähnliche mütter haben, vielleicht hilft dir/anderen diese darstellung vom celestine-verfasser james redfield:

"das arme ICH"
Das passivste Kontrolldrama ist die Opfer-Strategie, die ich als "armes-ICH" bezeichnet habe. Anstatt OFFENSICHTLICH um Energiezufuhr zu ringen, bemüht man sich um Aufmerksamkeit, indem man Symphathie oder Mitleid erregt. Wir merken das sofort, ob wir es mit einem "armen-ich" zu tun haben, denn beim Eintritt in sein Energiefeld werden wir unverzzüglich in einen beunruhigenden Dialog verwickelt, der grundlose Schuldgefühle in uns aufsteigen lässt, denn es ist, als würden wir von der anderen Person in die Rolle des Verantwortlichen gedrängt. Das "arme-ich" verlangt nach Sympáthiekundgebung, indem es impliziert, dass man seine Misere gefälligst aus der Welt schaffen soll. Nun darf man nicht vergessen, dass dieses Drama weitgehend unbewusst ist. Es entspringt einem frühkindlichen Weltbild und der damit einhergehenden Überlebensstrategie. Für das "arme-ich" ist die Welt ein Platz, an dem sein Wohlergehen, sein Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung von niemanden in Betracht gezogen wird. In der Realität des "armen-ichs" besteht das einzig mögliche Verhalten darin, Symhathiebeweise durch Schuldeinflößung und demonstratives Gekränktsein hervorzurufen.

Im Umgang mit einem "armen-ich" muss man sich vergegenwärtigen, dass es ihm nur um die Energiegewinnung geht. Also müssen wir gewillt sein, dem "Ärmsten" ganz bewusst Energie zu spenden, schon mit dem ersten Wort, das wir an solche Menschen richten. Auf diese Weise wird das Drama am schnellsten aus dem Weg geräumt.

aus vision von celestine
.....

als ich diese ausführungen zu den prophezeiungen von celestine gestern las, musste ich schmunzeln. denn genau diese "taktik" hat mir die beziehung zu meiner mutter erleichtert. seit ca. einem halben jahr betrachte ich meine mutter als die auf jeden fall hilfebedürftigere von uns beiden (ich kann mir ja die energie aus dem universellen holen :clown: ), fühle mich nicht mehr angegriffen und bin bereit, nichts mehr zu erwarten. im gegenteil, ich versuche, einfach ein wenig auf SIE einzugehen, indem ich mich nach ihrem (ewig schlechten) wohlbefinden erkundige, etc. ... immer fällt es mir nicht leicht, denn ich merke, dass ich dennoch einfach nicht wirklich mit ihr "kann".
außerdem mag ich nicht ALLZUviel von mir geben, da bin ich ganz ehrlich, denn ich musste es ganz alleine schaffen, aus meiner eigenen misere rauszufinden und konnte noch niemals seitens meiner mutter eine hilfestellung erwarten (ich meine jetzt in bezug auf gespräche etc....). was nicht leicht fiel, denn ich bin in einer sehr schwierigen konstellation groß geworden, die mutter eben dieses "arme-ich", der vater der absolute "einschüchterer", wie er von james redfield genannt wird. dieses bild der eltern setzte sich bis zum heutigen tag fort, und das in seiner absolutesten weise.

der unterschied zum "armen-ich" der mutter und meinem "armen-ich" ist der, dass ich mich durch das beschäftigen mit diesem "armen-ich", das ja auch bei mir da ist (weil ich eben sehr verletzt bin) immer eine lösung anpeile, und dass ich froh bin, wenn ein abschnitt "durch" ist, eine lösung gefunden ist.
und dass ich versuche, die energie, derer ich auch bedarf, nicht von anderen menschen abzuziehen, die selber nicht die kraft dazu haben.
meine mutter scheint sich aber geradezu in ihrem "armen-ich" zu baden, egal mit wem sie es zu tun hat, wie schlecht dass es dem anderen geht, und sie schein vor allem keine konstruktive lösung suchen zu wollen.

also versuchte ich es wirklich einfach mit diesem "akzeptieren", mich selbst schützen, und zumindest ein wenig von mir "geben".
.....

lt. james redfield kann man aber versuchen, wenn die freiwillige energiezufuhr nicht hilft, dem anderen nahezubringen, was man empfindet!!

hier stehen die zwei "negativen" reaktionen: bei der ersten schnappt der betroffene vollends ein und bricht jede weitere Kommuniktation ab. Der Betroffene kann die Offenheit als grundsätzliche Ablehnung auffassen.
ER verstummt oft zutiefst gekränkt und zieht sich dann zurück.

Der andere reagiert womöglich mit verblüffter Empörung oder Bissigkeit.

Im günstigen Fall versteht die Person, was wir bezwecken wollen, wenn wir sie auf ihre Taktiken aufmerksam machen und öffnet sich für ein anderes Selbstverständnis


Da ich immer annahm, dass meine mutter die erste möglichkeit in "anspruch" nehmen würde, habe ich es bisher sein lassen, ein gespräch in diese richtung zu führen.

timmis thread hat mein verhalten dann bestätigt, denn bei dieser geschichte sind ja auch ganz klar die negativen reaktionen zum tragen gekommen.

wenn ich an den vater von dir denke, timmi, dann ist er wahrscheinlich der
"vernehmungsbeamte".
"In der Anwesenheit des Vernehmungsbeamten haben wir das eindeutige Gefühl, überprüft zu werden. Gleichzeitig kommt es uns vor, als würde uns die Rolle des Unzulänglichen zugewiesen - als wären wir nicht ganz zurechnungsfähig und könnten unsere eigenen Lebensaufgaben nicht ohne Hilfe meistern".


Als oftmalige Reaktion beim Offenlegen steht beim Vernehmungsbeamten das "Bestreiten".
Bei der zweiten Reaktion dreht der Vernehmungsbeamte noch dazu den Spieß um und wirft uns vor, dass wir ihn kritisiert haben.

kommt dir das bekannt vor???........



laura zu karin:
Du machst mir den Eindruck, daß du einfach schlecht drauf bist.
... also DAS finde ich nun wirklich nicht.


lg an euch

chira
 
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AW: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Liebe Chira,

es kommt mir bekannt vor, sowohl der "Vernehmungsbeamte" als auch das "arme Ich" meiner Mutter. Ziemlich cool.
Mit meiner Mutter geht das definitiv auf. In dem Maße, wie ich sie ganz persönlich anspreche, hört das Rumgejammere auf. Wir hatten ein richtig nettes Gespräch auf der o.g. Hochzeit meiner Nichte.

Mein Vater ist ein richtiger Besserwisser, und das ist in den letzten Jahren - wir haben uns ja nicht gesehen - noch viel deutlicher geworden. Er hält sich gegenüber den meisten Menschen für den, der alles besser weiß, verbessert selbst Experten und setzt immer noch eins oben drauf. Da muss ich sehr aufpassen, dass ich nicht streitsüchtig werde:confused: weil das unheimlich nervt.

Wir saßen nur ab und zu mal zusammen auf der Hochzeit, die Sitzordnung war gut arrangiert. So lässt es sich wirklich aushalten, es war ungezwungen und locker. Ich denke schon, dass insbesondere ich mich verändert habe. Anders könnte ich mir diese Gelassenheit nicht erklären.

L.G.
an Euch alle
Ich bin der lebende Beweis dafür, dass es geht:liebe1:

Timmi
 
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