Wie kann ich meiner Tochter helfen?

Hallo Chrystall!

Das Argument, dass man mit einem Schulwechsel nur vor dem Problem davonlaufen würde hat mich selbst viel unnötige Zeit gekostet, in der meine Tochter weiter gelitten hat.

Klar sollte man sich dem Problem stellen und nicht davonlaufen - nur, es gibt Situationen, wo der Karren nunmal so verfahren ist, dass das nicht mehr geht.

Ich hab das damals für mich mit einer kleinen Ortschaft verglichen, in der jeder über jeden redet. Wenn Du da mal einen Stempel hast, kannst Du die nächsten 50 Jahre dagegen ankämpfen - sinnlos. Ziehst Du hingegen in eine andere Gegend (und tust dort nicht dasselbe nochmal, nämlich alles, um wieder einen Stempel zu kriegen), kannst Du ganz neu anfangen.

Du läufst vor dem Problem nicht davon - Deine Tochter hat sich ja bereits geändert! Ihr habt das eigentliche Problem ja bereits gelöst! Denke an den Vergleich mit dem kleinen Ort - die Einstellung der "Leute" wird sich nicht ändern!

Ich würde den Gedanken an einen Schulwechsel nicht als ein Davonlaufen bezeichnen, ganz im Gegenteil! Es ist ein Neuanfang, ein mutiger Schritt, der nichts mit Feigheit, sondern mit Akzeptieren eines Zustandes, der sicher nicht zu ändern ist, zu tun hat.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Werbung:
@Reinfriede

Ja, so habe ich das noch gar nicht gesehen.
Du hast recht..... es ist ja eigentlich kein Davonlaufen vor Problemen, sondern ein nicht mehr akzeptieren einer haltlosen Situation.

Du hast das alles schon durch und durch einen Wechsel eine gute Erfahrung gemacht.
Das ist schon ein paar Jahre her, und meine Töchter haben sich sozial prächtig entwickelt. Wären sie in dieser Klasse geblieben, möchte ich nicht wissen, was passiert wäre...
Ich würde meine Tochter wahrscheinlich unnötig lange leiden lassen. Wer weiß, was in den mindestens noch 2 Jahren Schule in ihrer Kinderseele kaputt gehen würde.

Muss mir ernsthaft Gedanken machen. Ich werde morgen mal einen Termin mit dem Rektor machen.
Danke
 
Hi chrystall

chrystall schrieb:
Das Prügelmädchen ist sie schon.
....

Aber die Clique (4 Kinder), um die es sich hier handelt, hört und hört nicht auf. Sie geht ihnen so gut es geht aus dem Weg. Ist aber nicht immer möglich, das sie die gleiche Klasse besuchen.

Einige haben einen Schulwechsel angesprochen aber daduch würde man doch nur vor Problemen davonlaufen. Oder sehe ich das verkehrt.

Hier könntest Du hilfreich einspringen, in Deiner Funktion als Mutter/ältere(weisere Freundin, im Idealfall habt ihr ja so ein Verhältnis) und diesen 4 Quetreibern mal ganz gezielt Grenzen setzen - mit Hilfe der Schulleitung bzw. im äußersten Fall auch mit nem entsprechenden Schreiben (d)eines Anwaltes an deren Eltern. Sollte das noch keinen Erfolg zeigen, dann wäre ich sehr für Schulwechsel - und ich sehe das keineswegs als Davonlaufen.

Hope that helps

DragonDreams
 
Hallo chrystall,

dein Beitrag ist zwar schon ein paar Tage her, aber mir ist trotzdem danach drauf zu antworten. Ich spreche aus Erfahrung, mein Sohn, jetzt 14 hat das gleiche Problem. Und dazu gibt es eigentlich erst mal nur eines zu sagen: Kinder sind grausam. Vor allem untereinander. Und es ist ja so bequem ein Opfer zu haben. Deine Tochter darf sich gar nicht ändern, dann müßten die anderen ja umdenken und das wäre ja anstrengend. Die Vorschläge Klasse oder Schule zu wechseln waren ja schon alle da und sind sicher auch nicht verkehrt, wenn es denn überhaupt möglich ist (ich weiß nicht, wo ihr wohnt und auf welche Schule deine Tochter geht) Eine andere Möglichkeit ist mir noch eingefallen, auch wieder durch meinen sohn. Gibt es keine Möglichkeit für deine Tochter in einen Verein oder eine Jugendgruppe zu gehen, wo keine Schüler aus ihrer Nähe sind. Meiner ist bei den Pfadfindern und fühlt sich dort pudelwohl weil er in einer Gemeinschaft aufgenommen wurde, die keine Vorurteile gegen ihn hatten. Außerdem hat er sich im Internet in einer Familiencommunity angemeldet, wo er unter einem Pseudonym mit anderen reden kann. Auch eine Möglichkeit, mal "normal" mit anderen Altersgenossen Umgang zu haben. Wenn deine Tochter erst mal Anerkennung durch ihresgleichen von anderer Seite bekommt, dann findet sie auch das nötige Selbstvertrauen, den 4 Zicken zu zeigen, was sie von ihnen hält. Einfach ist dieser Prozess ganz sicher nicht. Meiner hat sich mittlerweile damit abgefunden, dass er nicht in der großen Masse mitschwimmt, hat einen guten Freund auf den er sich verlassen kann und nicht ne Riesenclique, die im Zwiefelsfall keinen Rückhalt gibt. Er raucht übrigens auch nicht, muss auch nicht sein. Ich schicke deiner Tochter mal unbekannterweise einige guten Gedanken und Energie und wünsche ihr viel Kraft auf ihrem Weg ins Erwachsenendasein.
lg
aquarius
 
Meiner hat sich mittlerweile damit abgefunden, dass er nicht in der großen Masse mitschwimmt, hat einen guten Freund auf den er sich verlassen kann und nicht ne Riesenclique, die im Zwiefelsfall keinen Rückhalt gibt.
Das habe ich meiner Tochter auch gesagt..... es ist wichtiger einen richtigen Freund zu haben, als 10 falsche.
Sie steht ja nicht ganz alleine da. Sie hat neue Freunde gefunden. Sie geht auch einmal wöchentlich in ein nahe gelegenes Jugendheim in eine Mädchengruppe.

[/QUOTE]dann findet sie auch das nötige Selbstvertrauen, den 4 Zicken zu zeigen, was sie von ihnen hält.[/QUOTE]
Genau das zeigt sie denen ja. Ich denke, dass das mit ein Grund dafür ist, dass die 4 nicht aufhören und immer wieder anfangen. Vor ein paar Wochen wollten sie sich mit meiner Tochter vertragen aber meine Tochter sagte sofort: NEIN, ich will mich mit Euch nicht mehr vertragen.... es würde eh nicht lange gut gehen. Lasst mich einfach nur in Ruhe.
Mit dieser Stärke seitens meiner Tochter scheinen die überhaupt nicht klar zu kommen.
Trotzdem habe ich Sorge, dass sie durch die 4 Kinder wieder in ihr altes Muster verfällt.
Meine Tochter sagte mir, dass es immer seltener zu Streitigkeiten kommt.
Vielleicht mache ich mir als Mutter auch nur unnötig Sorgen. Die ganze Situation hat sich mittlerweile beruhigt. Ich habe mich nun zwar mit dieser einen Mutter überworfen, aber auch ich kann auf solch eine "Freundin" verzichten.
 
hallo chrystall,
vieleicht solltest du dich mal mit deiner tochter mit dem thema wahrnehmung, vorurteile etc. beschäftigen. ich will damit nicht sagen, dass sie das falsch wahrnimmt. ihr sollte nur wo ihr eh mit dem thema konfrontiert werdet, den zustand nutzen und euch selber bilden, es besser wissen und dann auch besser damit umgehen können.es gibt ganz einfache ding die man zb mit kippbildern/ bildinterpretation oder so bemerken kann, wie unterschiedlich man sieht... naja und die menschen um deine tochter sehen sie ja nicht so, wie sie sich sieht.
und ist einfach spannend interresant und hilft mansche konflikte besser zu verstehen.
ist das glas halb voll oder halb leer? :)
gruß merry
 
Werbung:
Zurück
Oben