wie leben.. ?

AngelZ

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4 September 2013
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Hallo,
ich bin jetzt 20 Jahre alt. Habe in letzter Zeit viel erlebt. Bin in einer schwierigen Beziehung. Aber liebe ihn sehr. Bin vor ca 2 Monaten von zu Hause ausgezogen. Habe vor 1 Jahr eine Lehre begonnen..

Aber bin oft unglücklich mit meinem Leben, aus irgend einem Grund...

Ich hatte schon 1 richtig brutalen Selbstmordversuch hinter mir. Bin vor den Zug. Dann im Krankenhaus aufgewacht.. Ich weiß von dem Versuch nichts mehr.. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich fremdgesteuert war....

Nun ja, ich lebe in meiner eigenen Welt, doch wenn ich mich in der Welt umschaue, gefällt sie mir oft nicht. Aus irgend einem Grund bin ich oft traurig.. Ich würde meine Gefühle so gerne in den Griff bekommen, aber es ist so schwer..

Ich stehe in der Früh auf, muss arbeiten.. Habe auch Freizeit... Aber mir passt das nicht!! Ich finde den Weg, den die Gesellschaft geht, FALSCH.

Es ist für mich nicht lebenswert, mit dem mit zu leben. Ich war schon immer ein bisschen anders.. Schon immer sehr sensibel und in meiner schönen Welt, die ich mir wünsche..

Was soll ich denn tun? Etwas hindert mich daran, mit diesem Leben, wie es jetzt gerade ist, glücklich zu sein.

Oft denke ich: Warum ändern sich nicht alle Menschen.. Neu Anfang?

Das was ich weiß ist, dass es so nicht weiter gehen kann...

Freu mich über Anmerkungen!
Lg
 
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Hallo,

Was müsste sich für dich ändern, damit du glücklich - oder zumindest zufrieden leben kannst?

Wenn du magst, erzähle mal ein wenig von dir.
 
Hallo Angel!

Die Frage nach dem Sinn des Lebens, bzw. nach deinem Sinn des Lebens, lässt sich wohl nicht so einfach beantworten. Von anderen Menschen schon gar nicht, da es eine Sache ist, die du für dich selbst zu entscheiden hast. Was dir gefällt, oder eben nicht gefällt, kannst du ja auch durch probieren herausfinden. Beim Probieren aber bitte daran denken, dass man für manche Dinge nur einen Versuch hat! Wenn du stirbst kannst du deine Fragen nicht mehr beantworten.

Welchen Weg die Gesellschaft geht, hängt von jedem selbst ab. Einen Stempel aufdrücken ist keine Lösung, da alle selbst entscheiden möchten, welchen Weg sie gehen - egal ob dieser "richtig ist" oder eben nicht. Die Freiheit Entscheidungen zu fällen, kann man ja schlecht jemanden verweigern, wenn man sie selbst für sich beansprucht.

Menschen, die etwas gegen gewisse Zustände unternehmen oder auf diese hinweisen möchten, können zum Beispiel ehrenamtliche Tätigkeiten übernehmen, bestimmten Organisationen beitreten (Tierschutz, Menschenrechte, etc.) und vieles mehr. Es mangelt bestimmt nicht an Alternativen.

Um deine Gefühle in den Griff zu bekommen, ist vermutlich ein Therapeut der bessere Ansprechpartner. Dieser kann auch die Ursachen erforschen, da psychologische Missempfindungen auch biologische Gründe haben können, wie z. B. fehlende Hormone im Körper. Um das zu klären, sollte aber wirklich ein Fachmann hinzugezogen werden.

So hart das nun auch klingen mag, du bist gefordert für dein Leben Verantwortung zu übernehmen. Neben dieser Verantwortung bieten sich dir aber auch jede Menge Möglichkeiten und Chancen. Was du mit denen anfängst, liegt natürlich an dir.

Wenn du darüber nachdenkst einen Schlussstrich zu ziehen, rate ich dringend dazu einen Therapeuten aufzusuchen, da dir hier niemand diese Art von Hilfe geben kann, die du dann vermutlich brauchst.

Lieben Gruß
Sebastian
 
... Aber mir passt das nicht!! Ich finde den Weg, den die Gesellschaft geht, FALSCH.

Es ist für mich nicht lebenswert, mit dem mit zu leben.

Oft denke ich: Warum ändern sich nicht alle Menschen..


Liebe Angel,

ein süßes Avatar-Bild hast Du - sind das Deine Katzen?

Zu Deinem Problem ... einen wichtigen Schritt hast Du schon mal getan:
Du hast erkannt, dass Du etwas in Deinem Leben ändern möchtest.

Was genau es ist, was Dich glücklich oder zufrieden machen wird, das
kann Dir hier keiner wirklich sagen, weil wir Dich nicht kennen. Was
Dich plagt, ist offenbar so eine Art "Weltschmerz", und das ist nichts
Ungewöhnliches in Deinem Alter.

In der Gesellschaft, in unserer Welt, laufen viele Dinge nicht so, wie wir
das gerne hätten. Mit Deiner Wahrnehmung liegst Du also ganz richtig.
Aber Dein Wunsch, dass sich "alle Menschen ändern mögen", der ist
utopisch, und ich denke, das weißt Du auch. Wunschdenken halt ;-).

Was Du tatsächlich tun kannst, ist, bei Dingen, die Dir wichtig sind,
Deinerseits Änderungen herbeizuführen - bzw. Deinen Grundsätzen
entsprechend zu leben.

Zum Beispiel:
- zu viel Korruption, Lug und Trug "da draußen"?
Sei DU ehrlich und integer und geradlinig

- zu viel Gewalt und Aggressionen in der Welt?
Sorge DU für ein nettes und freundliches Miteinander im Zusammenleben
mit Deiner Familie, Deinen Freunden, Deinen Kollegen

- Massentierhaltung regt Dich auf?
Dann achte bewusst auf Deinen Fleischkonsum und unterstütze das
Tierleid nicht durch Wegschauen

Das sind, wie gesagt, nur aus der Luft gegriffene Beispiele.
Ich hoffe, Du verstehst, was ich sagen will:
alle Veränderungen zum Besseren beginnen bei einem selbst.

Ich finde es toll, dass Du eine Lehre begonnen hast. Somit hast Du eine
Perspektive für Dein Berufsleben - bei der heutigen Zahl von Jugendlichen
ohne Ausbildung und Job ist das nämlich (leider) gar nicht mehr
selbstverständlich.

Für eine "schwierige" Beziehung bist Du noch recht jung.
In Deinem Alter sollte man ein wenig sorgloser sein dürfen.
Vielleicht schaust Du Dir mal genau an, was nicht passt zwischen
Dir und Deinem Freund. Du musst nämlich in keiner Situation
bleiben, die Dir nicht gut tut.

Hast Du denn jemanden, mit dem Du reden kannst?
Eine Gesprächstherapie wäre sicher eine feine Sache für Dich.
Oft helfen nämlich die richtigen Fragen, um seinen Problemen
auf die Spur zu kommen.

LG
Lucille
 
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Wie die anderen schon sagten: Du kannst nur Dich selbst und Deine Einstellung ändern. Die anderen Menschen nicht.

Ich verstehe Deinen Weltschmerz. Es hört sich jetzt wirklich total bescheuert an: Aber mit zunehmenden Alter wirst du die Dinge anders sehen. Dir werden mehr Möglichkeiten aufgehen. Du wirst nicht mehr alles so "absolut" sehen.

Die Gesellschaft kann sich ändern. Seitdem ich auf der Welt bin, hat sich vieles getan. Vieles zum besseren, manches leider zum schlechteren.

Ein Beispiel: Als ich 12 Jahre alt war, erzählte mir die beste Freundin das sie zwei Jahre lang von ihrem Onkel sexuell mißbraucht wurde. Er kam dafür nicht im Gefängnis, sie hat es doch "gewollt".

Das war damals eine weitverbreitete Einstellung unter Erwachsenen (siehe auch jetzt die politische Debatte über Trittin/Grüne und ihre damaligen Einstellung zur Pädophilie oder wie es mit der Kirche damals unterm Teppich gekehrt wurde. Das war damals einfach so.).

Das Thema wurde totgeschwiegen, den Opfern hat man die Schuld gegeben, Ansprechpartner gab es gar nicht.

Da hat sich so viel in den letzten Jahren getan! Die ganze Einstellung hat sich geändert. Täter werden bestraft, es gibt anonyme Sorgentelefone, es gibt Beratungststellen, Vereine und und und und. Perfekt ist es noch nicht, das weiß ich. Aber gegenüber 1983? Meine Güte! Was für eine Veränderung.

Zum anderen wirst Du feststellen, das Du ein Teil der Gesellschaft bist. Du gehörst dazu, bist auch wichtig! Also setze Dich für die Dinge ein, die Dir nicht gefallen! Geh auf die Straße, protestiere.

Du bist zu jung, um schon in den Alltagstrott (arbeiten---> Freizeit) zu verfallen. Wenn Du keine Verpflichtungen hast, dann überlege Dir ob Du nicht mal etwas anderes erleben willst. Wie im Ausland für einige Zeit leben/arbeiten. Ein soziales Jahr einschieben. Mal alternative Lebensformen wie in einer Kommune (die sind jetzt heute wieder "in" habe ich mir sagen lassen) ausprobieren.

Du hast ja leider nur gesagt, dass Du "anders" denkst. Aber ich meine, so sehr "anders" kannst Du gar nicht ticken, das es nicht auf dieser schönen weiten Welt doch Leute gibt, die dich verstehen und so sind wie Du.


Die Welt ist riesig und voller Abenteuer. Und Du musst nur zupacken und den Mut haben.

Ich denke, wegen dem Selbstmord bist Du in Therapie? Das ist wohl auch sehr sinnvoll, wenn Du ersteinmal deine psychischen Probleme in den Griff bekommst. Ich möchte Dir nur Mut machen, es gibt so wahnsinnig viel da draußen wofür es sich zu leben lohnt.
 
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