Zwei Jahre Auseinandersetzungen mit meiner Mutter

Du weißt aber schon, dass deine Mutter nicht aus purer Liebe zu ihren Enkelkindern so handelt, oder?

Wenn sie ihre Enkeltöchter und dich, ihren Sohn, wirklich lieben würde, wäre sie daran interessiert euch glücklich zu sehen.

Egal was du tust, du wirst es deiner Mutter nie recht machen können. Sollte ihr Verhalten tatsächlich von einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung geprägt sein, kannst du sie nur freundlich - aber bestimmt - in ihre Schranken verweisen. Es ist ein Fehler ihr ständig nachzugeben, weil sie sich aufführt wie ein trotziges Kind. Haltet ihr den Spiegel vor und konfrontiert sie mit ihrem eigenen Verhalten. Es ist doch peinlich und ohne Ende selbstsüchtig, was sie da macht.

Jeder Mensch hat das Recht auf die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit. Du warst in diesen Rechten, durch deine Mutter, anscheinend immer eingeschränkt und weißt heute noch nicht, wie du dich verhalten sollst. Die Zwickmühle, in der du steckst, macht dich krank.

Du wolltest einen anderen Blickwinkel. Ich gebe ihn dir: Richte deinen Blick weg von dir und deine Angst. Schau auf deine Töchter. Sollen sie auch unter der Fuchtel deiner Mutter groß werden? Sie lieben doch ihre Oma. Und das soll auch so bleiben. Sie sollen sie gerne besuchen. Wann immer sie es wollen. Nicht durch Zwang, weil die Eltern sich nicht trauen etwas zu unternehmen oder weil Oma es befiehlt.

Lass dich psychologisch beraten, wie du dich am besten verhalten kannst gegenüber deiner Mutter. Mit etwas Unterstützung wirst du den richtigen Weg für euch finden. Mit dem alle leben können (oder müssen).

Viele Grüße
Clara
 
Werbung:
Hallo, Meine Frau hat mir in dieser Situation einiges voraus, Sie hat ähnliches in ihrem Leben schon erfahren müssen. Sie hat ein sehr klares Bild der Situation. Schon vor mehreren Monaten sagte Sie mir Dinge die als nächstes passieren werden, ich hielt diese für völlig abwegig und grotesk, leider hatte Sie immer recht. Vor drei Monaten hat Sie mich bei meiner Entscheidung unterstütz, wöchentlich einmal mit den Kindern zu meinen Eltern zu fahren und dort 3-4 Stunden Zeit mit Ihnen zu verbringen. Diese Zeit ging zwar von unserem Familienleben ab, aber es war uns beiden wichtig es nochmals zu versuchen. Meine Frau hatte allerdings keine großen Hoffnungen, dass sich die Situation ändern könnte. Sie sagte mir "Deine Mutter wird versuchen sich ein paar Sonntage zusammenzunehmen und dann hoffen Sie bekommt die Kinder wieder wie gehabt. Eine Änderung an ihrem Verhalten und ein Verständnis dafür wie wir uns ein gemeinsames leben vorstellen wird es aber so schnell nicht geben. Ich bin allerdings froh, dass sie diese Wochen hinter mir stand und mich darin unterstützt hat zu Oma und Opa zu fahren.

Dann hast du eine tolle Frau. Hör auf sie. Sie hat halt auch den Vorteil mehr emotionale Distanz zu haben als du. Manchmal sehen Aussenstehende mehr, weil sie gefühlsmäßig nicht so stark involviert sind.
Das sorgt für einen klareren Blick.

Ich schliesse mich Clara's Tipp an dir ggf. therapeutische Unterstützung zu holen.
Wenn dein Blick auf deine Mutter klarer wird, wirst du auch weniger unter ihrem Verhalten leiden.
Du wirst ihr Verhalten nicht mehr so persönlich nehmen und nicht mehr auf dich als Mensch/Sohn beziehen (noch denkst du ja, du verhältst dich verkehrt weil sie euch das suggeriert, oder?),
denn sie verhält sich jedem!! gegenüber so.
Das ist Symptom der Störung und hat nichts mit dir persönlich zu tun.
Ich stecke auch noch ab und zu in meinen "kindlichen" Gefühlen meiner Mutter gegenüber fest.
Aber wenn ich mal einen "lichten und freien" Moment
habe und ganz mit mir und meiner "Seele" verbunden bin kann ich erkennen, dass ihr Verhalten nichts mit mir als Mensch zu tun hat .....SIE hat und ist das Problem.
Die (innere) "Befreiung" ist ein Prozess und geht nicht über Nacht, aber der Weg lohnt sich....DAS kann ich dir versichern!
Die äussere Trennung (Kontaktabbruch) KANN dazu hilfreich sein, den Prozess unterstützen, innerlich ist es trotzdem noch nicht abgeschlossen und weiterhin ein Prozess.
Für den wünsche ich dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.(y)
 
Hallo,
zur Zeit bin ich psychologischer, ich habe von meinem Hausarzt zur Unterstützung Medikamente bekommen um zur Ruhe zu kommen. Es dauert wahrscheinlich bis das Gefühl in einem schwarzen Loch zu sitzen weg geht. Die Panikattacken werden mit den Medikamenten erträglicher, normal ist aber anders. Die Therapeuten riet mir auf Abstand zu gehen. Der Kopf versucht das zu verstehen, dass ich meine Mutter nicht ändern kann, das Gefühl und der Bauch verstehen es aber nicht....
 
Warum willst du deine Mutter denn ändern? Wie soll das gehen?

So habe ich das nicht verstanden, dass er seine Mutter ändern will. Er weiß schon, dass er das nicht kann.

Der Kopf versucht das zu verstehen, dass ich meine Mutter nicht ändern kann, das Gefühl und der Bauch verstehen es aber nicht....

Er kann es halt nur (noch) nicht verstehen.
Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit bis sie vom Kopf ins Herz "rutschen".
Vor allem wenn man selbst so gar nicht "tickt" wie der andere.
 
Hallo,
zur Zeit bin ich psychologischer, ich habe von meinem Hausarzt zur Unterstützung Medikamente bekommen um zur Ruhe zu kommen. Es dauert wahrscheinlich bis das Gefühl in einem schwarzen Loch zu sitzen weg geht. Die Panikattacken werden mit den Medikamenten erträglicher, normal ist aber anders. Die Therapeuten riet mir auf Abstand zu gehen. Der Kopf versucht das zu verstehen, dass ich meine Mutter nicht ändern kann, das Gefühl und der Bauch verstehen es aber nicht....

Hattest du früher oder zu anderen Gelegenheiten schon mit Panikattacken zu tun, oder sind die nur durch die aktuelle Situation ausgelöst?
Das Problem mit deiner Mutter besteht ja nun schon länger (2 Jahre) und da hattest du nichts?
 
Hallo,
ich hatte früher nie Probleme mit Panikattacken, mir ist es die letzten zwei Jahre zwar oft schlecht gegangen, aber noch immer nicht das Gefühl nichts ändern zu können. Zur Zeit kommt wahrscheinlich alles zusammen. Mein Körper zeigt mir, dass ich die letzten Monate über meine Grenzen gegangen bin und zum anderen hat sich psychisch viel angestaut.
 
Hallo,
ich hatte früher nie Probleme mit Panikattacken, mir ist es die letzten zwei Jahre zwar oft schlecht gegangen, aber noch immer nicht das Gefühl nichts ändern zu können. Zur Zeit kommt wahrscheinlich alles zusammen. Mein Körper zeigt mir, dass ich die letzten Monate über meine Grenzen gegangen bin und zum anderen hat sich psychisch viel angestaut.

Hallo ms,

ja, manchmal ist das "Fass" eben voll und läuft über....dann muss man die Notbremse ziehen.
Dann würde ich auf meinen Körper hören - hat mir jedenfalls immer am besten geholfen - bevor er evl. noch mit einer körperlichen Krankheit reagiert.

aber noch immer nicht das Gefühl nichts ändern zu können

Ist das der zentrale Punkt?
Die Hilflosigkeit und Ohnmacht gegenüber der Situation (deiner Mutter)?

Ich bin niemand der schnell zu totalem Kontaktabruch rät oder dazu Kontakt auf Teufel komm raus zu halten nur weil es die Familie ist. Es gibt ja auch einen Mittelweg: Kontakt meiden, Ruhe einkehren lassen und schauen was passiert.
Keine Entscheidung muss für die Ewigkeit gefällt werden.
Aber vielleicht brauchst du den Abstand momentan um erst einmal zur Ruhe zu kommen und dir über deine Gefühle klar zu werden?
 
Hallo, es ist richtig, dass momentan der zentrale Punkt das nicht Verstehen und die Hilflosigkeit ist. Es gibt fast jeden Tag neue Ereignisse die mich wieder zurückwerfen. Diese Woche war meine Mutter wieder im Kindergarten um unsere Tochter "zu besuchen". Wir haben darüber mit Ihr schon mehrfach gesprochen, dass dies weder von uns noch dem Kindergarten gewünscht ist, geändert hat das allerdings nichts, es ist als hätten wir nie etwas gesagt. Selbst der Kindergarten ist über diese Art und Weise sprachlos. Unsere Tochter bekommt dann in den paar Minuten wenn die Oma da ist gesagt, dass die Oma ganz traurig ist wenn sie nicht kommt, sie soll doch mit mir reden, dass wir wieder zum schwimmen kommen sollen und sie soll doch auch bei Ihr übernachten und so weiter und so weiter... Jedes mal das gleiche. Meine Tochter hat noch nie bei der Oma geschlafen und würde das auch nicht tun. Über Jahre haben wir meinen Eltern gebeten, kommt doch einfach zu uns um mit der kleinsten eine Bindung in ihrem Umfeld aufzubauen, das passierte leider nicht. Und jetzt wird von ihr erwartet, dass sie dort schläft, von der Tatsache abgesehen, dass wir in diesem Entscheidungsprozess gar keine Rolle spielen.
 
Hallo,
der Kindergartenleiter hat meiner Mutter gesagt, dass Besuche von Großeltern und auch Eltern während des Betreuung generell nicht gewünscht sind. Die Regelung, dass es keine Besuche der Kinder ohne ein Elternteil gibt, wird und wurde von meiner Mutter noch nie befolgt. Wir trafen diese Entscheidung, damit die Kleinen nicht dazwischen stehen und jedes mal unter Druck gesetzt werden. Meine Frau und ich wollten diese Regelung nicht als Strafe für meine Eltern sondern ich kenne meine Kinder und gerade die größere steckt oft ihre eigenen Interesse hinter die der Oma. Leider mussten wir das schon mehrfach erfahren. Abgesehen davon dass ein, unsere kleine oder kleinen wollen heute nicht kommen erst gar nicht geglaubt wird. Die Kleinen (7 und 4 Jahre) müssen sich persönlich abmelden.
Meine Frau und ich versuchen zur Zeit einfach nur zur Ruhe zu kommen und somit auch für die Kinder wieder ein harmonisches Umfeld zu bieten. Ich habe zur Zeit mehrere Sitzungen pro Woche bei der Psychologin, mit der ich versuche das alles aufzuarbeiten. Die pure Ignoranz meiner Mutter trotz allem was passiert ist und mit dem Wissen um meine Gesundheit, weiter von uns zu fordern "nur ihr könnt es ändern" zieht mich jedes mal wieder in ein tiefes Loch.
 
Das kann ich zwar gut verstehen, doch wenn nicht ihr, wer sollte sonst etwas ändern können? Ihr seid es doch, die ein Problem mit dem Verhalten deiner Mutter habt.

Alles Gute für euch alle. Ich wünsche euch, dass ihr irgenwann eine Lösung finden mögt. Ich möchte mich jetzt lieber hier ausklinken, denn ich mag nicht Schuld daran sein, dass es dir gesundheitlich nicht gut geht.

Gruß Clara
 
Werbung:
Meine Frau und ich versuchen zur Zeit einfach nur zur Ruhe zu kommen und somit auch für die Kinder wieder ein harmonisches Umfeld zu bieten. Ich habe zur Zeit mehrere Sitzungen pro Woche bei der Psychologin, mit der ich versuche das alles aufzuarbeiten. Die pure Ignoranz meiner Mutter trotz allem was passiert ist und mit dem Wissen um meine Gesundheit, weiter von uns zu fordern "nur ihr könnt es ändern" zieht mich jedes mal wieder in ein tiefes Loch.

Dann wirds Zeit, dass du da wieder raus kommst, weil einfach wegschauen und einen auf armes hilfloses Opfer machen hilft deinen Kindern nichts.

Deine Mutter wird sich nie ändern - und ich weiß das aus eigener jahrzehntelanger leidvoller Erfahrung, meine wurde 91 und hat nichts geschnallt - und war gehässig und bösartig bis ins hohe Alter - das Einzige, was wirklich geholfen hat, war der absolute Kontaktabbruch - von mir und meiner Tochter - und danach war sie froh, wenn wir ab und zu - gemeinsam - auf Besuch kamen - und da war meine Tochter schon weit über 20.

Auch, wenns dich wieder runter zieht - es hilft nichts - es gibt keine andere Möglichkeit - nur ihr könnt es ändern - und wenns sein muss, mit Gerichtsbeschluss und Unterlassungsdingens - keine Ahnung, wie das heißt - und da hilft keine Psychologin - da hilft nur ein Anwalt - du musst deine Kinder beschützen - DAS sollte deine oberste Priorität sein - du bist ihr Vater!

Und, was hast du davon, wenn du wieder zur Ruhe gekommen bist, aber deine Kiddys magersüchtig werden oder sonstige Probs bekommen, die ich nicht mal andenken möchte - und ja - genau aus solchen Situationen resultieren verhaltensauffällige Kinder - willst du ihnen das wirklich zumuten?

Wenn nicht, kneiff die A....B..... zusammen und komm endlich ins Tun - deine eigene Geschichte aufarbeiten kannst du danach noch immer - jetzt ist Handeln angesagt - und zwar schnellstens - wenn dir deine Kinder wichtig sind - wenn nicht - werde wie deine Mutter.
 
Zurück
Oben