Differenzen wegen spiritueller Beeinflussung

Arwen Abendstern

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8 Dezember 2004
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Hallo,

ich bin etwas beunruhigt. Mein Mann beschäftigt sich schon lange mit Esoterik. Nein, er ist nicht besessen - so meint er jedenfalls, aber dennoch fühle ich, dass sich hinter meinem Rücken diverse Aktivitäten abspielen, worüber er mir nichts erzählen will. Er wird unterstützt - ich neige dazu zu meinen, dass er beeinflusst wird - durch eine - angeblich erfahrende - Frau, die selbst etwas neben sich steht und Reiki unterrichtet. Nun meint er, den Schamanismus für sich entdeckt zu haben und danach zu handeln. Im Grunde genommen kann er meinetwegen tun, wonach ihm ist und wobei er sich gut fühlt - wenn ich nicht diese Unruhe in mir hätte. Diese Frau greift in unsere Ehe ein, macht meinem Mann Avancen und macht ihm gegenüber kein Geheimnis daraus, dass sie über beide Ohren in ihn verliebt ist und vor Sehnsucht bald wahnsinnig wird. Sie scheint rasend vor Eifersucht. Sie hätte wohl auch schon geäußert, dass sie beide Seelenpartner seien, was mein Mann ihr gegenüber vehement abstritt und er das auch gar nicht will. Seiner Meinung nach verbindet beide reine Freundschaft und Sympathie - mehr nicht. Sie treffen sich sehr oft - als Ehefrau finde ich zu oft -, um zu quatschen und sich auszutauschen. Das ist ja auch nicht weiter schlimm und normalerweise wäre ich die Letzte, die was dagegen hätte, aber bei dieser Frau habe ich nunmal ein ungutes Gefühl. Das habe ich meinem Mann oft schon gesagt. Nun ist es so, dass sie schon eine ganze Weile in unserem Familienleben herumfuhrwerkt, mehr, als es ihr zusteht. Ich empfinde das als Einmischung. Sie übernimmt manchmal den Part, der mir eigentlich zu Teil sein sollte und gibt unserem Sohn Fernreiki, ohne das mit mir vorher abgestimmt zu haben. Ich sehe das als Beeinflussung, ohne dass er sich dessen bewusst ist, weil er einfach noch zu klein ist. Mein Mann hat offenbar keine Bedenken - klar, wie auch, wenn er diesen Hokuspokus auch noch unterstützt. Er meint, sie wolle nur helfen. Aber ich habe Angst um unser Kind, und zwar deshalb, weil ich nicht will, dass er zum Spielball für irgendwelche Rituale wird. Ich möchte nicht, dass ich bei solchen Entscheidungen ausgeschlossen werde, denn ich bin seine Mutter, nicht diese Frau. Es sollten sich immerhin beide Elternteile einig sein.

Meine Frage lautet, ob man Menschen durch Reiki oder sonst was für Fähigkeiten für seine eigenen Interessen beeinflussen kann? Ich meine, wenn es nur um Spiritualität als solche ginge, aber mir schwant was ganz anderes. Oftmals hatte ich den Eindruck, als wolle sie über unseren Sohn an meinen Mann herankommen. Sie plante Aktivitäten mit beiden - bezog mich aber keinesfalls mit ein - im Gegenteil, sie tat so, als gäbe es mich gar nicht. Mein Mann befürwortet das auch nicht unbedingt, er relativiert das und tut so, als sei das nichts weiter. Er tut nichts, weil er keinen verletzen will. Er meint zwar, sie hätte keine Chance gegen uns und sie sei harmlos, aber für mich sieht das ganz anders aus. Ich empfinde das als Eingriff in unser Familienleben. Es gab sogar schon Situationen, wo ihm das selbst unangenehm war, als sie ihn anhimmelte bzw. wo es überdeutlich war, wonach ihr gerade war. Seriöse Esoterik sollte doch auch darin bestehen, dezente Zurückhaltung bei einer bestehenden Beziehung zu bewahren und nicht noch Zündstoff zu liefern und Streit zu provozieren.

Nun sprach mein Mann davon, dass er unseren 5jährigen Sohn nach schamanischem Ritual im Wald taufen lassen will. Wer weiß mehr darüber bzw. kann mich aufklären? Ich will auf keinen Fall, dass man ihm was aufdrängt, womit er überhaupt (noch) nichts anfangen kann. Wenn er alt genug ist, soll er von mir aus selbst entscheiden, welchen Weg er einschlagen will. Ich möchte vermeiden, dass er hin- und hergerissen wird und am Ende völlig von der Rolle ist. Und schon gar nicht dulde ich, dass diese Frau ihre Finger mit im Spiel hat.

Reagiere ich über oder übersehe ich etwas Entscheidendes? Ich finde, dass solche Entscheidungen beide Elternteile tragen sollten und man darüber reden sollte, falls einer nicht einverstanden ist. Wenigstens Aufklärungsarbeit sollte geleistet werden, aber das ist auch nicht der Fall.

Gibt es bei einigen auch schon solche Fälle, wo der eine Partner glaubensfrei und der andere spirituell ausgerichtet ist? Manchmal zweifle ich daran, ob das einer Beziehung überhaupt gut tut. Eher nicht. Ich bin zwar sonst so tolerant, aber ich kann mir vorstellen, dass es immer wieder Diskussionspunkte bei diesem Thema geben wird. Bis jetzt haben wir ganz gut miteinander harmoniert. Aber keiner weiß, was noch alles kommt und welchen Einflüssen wir noch ausgesetzt sein werden. Ich bin echt überfragt.

Grüße
Arwen Abendstern
 
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hallo Arwen,

grundsätzlich muss es zu keinen kontroversen kommen wenn ein partner spirituell veranlagt ist und der andere nicht. jeder soll seine seite leben können. was ich jedoch auf gar keinen fall akzeptieren würde, wäre der eingriff einer 3. person in meine beziehung/familie. dein mann scheint der schwächere part zu sein. er will ja niemandem weh tun. also lebt er sich nicht, so dass im moment von spiritualität auf seiner seite nicht die rede sein kann. er hat wissensdurst und lässt sich "blenden".
was die schamanische taufe deines sohnes anbelangt, würde ich zum ersten mich aufklären lassen, wie das ritual von statten geht. muss ganz ehrlich sagen, ich finde das etwas strong. sollte dein sohn sich in gleiche richtung entwickeln, kann er, wenn er weiss worum es geht, sich frei entscheiden und dieses taufritual nachholen.

ganz sicher würde ich aber mit dieser frau im beisein meines mannes offen sprechen was ihre gefühle meinem mann gegenüber anbelangt. du mußt ihr zeigen, dass du (obwohl du vielleicht nicht spirituell "angehaucht" bist) sehr wohl merkst, was abgeht und du kein "blödchen" bist. wie gesagt, unmissverständlich! dein mann wird ihre reaktionen ja dann auch mitbekommen und kann nicht mehr abstreiten, dass da von ihrer seite aus "nichts" ist. wahrscheinlich rechnet sie nicht mit deiner offenheit und du wirst sie wohl auf dem "linken" fuß erwischen. auf dieses gespräch würde ich mich heute schon freuen.

also packs an!
alles liebe
 
Stell dir vor, diese Frau ist schon ein gutes Jahr Thema bei uns, wobei ich sagen muss, dass es anfangs noch heftiger war als jetzt. Sie war meinem Mann emotional total verfallen und ist es anscheinend immer noch. Wie gesagt, mein Mann will niemanden verletzen, weil sie auch psychisch angeknackst war und manchmal noch ist. Was sie sich alles ausgedacht hat, um ihn rumzukriegen - mir stehen jetzt noch die Haare zu Berge. Sie ließ keine Chance aus, ihn zu treffen und dachte sich sonst was aus, um in seiner Nähe zu sein. Ist doch klar, dass ich meine Antennen ausfahre und mit Interesse verfolge, was als Nächstes kommt. Zwischenzeitlich hat mein Mann wohl auch einige Male Tacheles mit ihr geredet, dass sie niemals zusammen kommen werden, weil er seine Familie nicht verlieren will. Vielleicht auch nicht mit dem nötigen Nachdruck, keine Ahnung. Dann war mal eine Weile Ruhe, wir dachten, sie akzeptiert nun die Freundschaft und dann faselt sie doch wieder, wie sehr sie ihn vermisse und das Theater geht von vorne los. Ich meine, das nervt vielleicht und raubt nur unnötig Energie. Ich schätze meinen Mann schon so ein, dass er die Grenzen kennt, aber sie bohrt eben weiter, obwohl sie weiß, dass seine Familie für ihn an erster Stelle steht. Im Grunde genommen sollte ich mich gar nicht so verrückt machen, denn so lange mein Mann tatsächlich nur auf Freundschaft aus ist, existiert auch kein wirkliches Problem, das unserer Beziehung schaden könnte. Aber trotzdem stört sie und wenn sie dann noch ungebeten mit ihrem Reiki kommt und meint, unserem Sohn damit was Gutes zu tun, werde ich ziemlich wütend. Das offene Gespräch habe ich letztes Jahr bereits gesucht. Wir haben uns verabredet - allerdings ohne meinen Mann - und ich habe sie mit meinem Wissen konfrontiert, dass ich über ihre Gefühle für meinen Mann Bescheid weiß. Sie stritt es nicht mal ab und sie meinte, dass sie nichts dafür könne. Klar, keiner kann was für seine Gefühle und man kann sie auch nicht per Knopfdruck ausschalten. Aber wenn er mit seiner Familie leben will und ihr signalisiert, dass er nicht mehr als Freundschaft für sie empfindet, warum versucht sie es immer weiter, anstatt für sich Ruhe zu finden.

Ich möchte einfach auch nicht, dass unserer Sohn jetzt schon was mit Spiritualität zu tun hat, weil ihn einfach andere Dinge interessieren in dem Alter. Später ist das was anderes, wenn er sich selbst ein Bild davon machen kann und frei entscheiden kann. Wegen der Taufe hatte ich meinen Mann mal gefragt, wie die aussehen soll. Die Antwort war sehr dürftig. Er meinte nur, dass sich unser Sohn ein Tier aussuchen soll. Naja, eine Vorstellung habe ich eher weniger davon.

Im Grunde genommen kann man schon damit leben, wenn der eine spirituell ausgerichtet ist und der andere nicht. Mein Mann lässt mich damit eigentlich zufrieden. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was er in dieser Richtung alles unternimmt, um sich weiterzuentwickeln. Räucherstäbchen und Meditationsmusik sind da wohl das kleinere Übel, wobei ich das auch ganz gern mag - allerdings ohne spirituellen Hintergrund. Aber was sich sonst so hinter verschlossenen Türen abspielt, entzieht sich meiner Kenntnis und wir reden auch nicht drüber. Kann schon sein, dass mein Mann momentan noch desorientiert ist und er sich von anderen Meinungen blenden lässt. Vielleicht irre ich mich auch und er hat für sich längst einen Weg gefunden. Ich verstehe schon, dass man sich diesbezüglich auch mit Gleichgesinnten austauschen will, aber eben nicht so, wie es diese Frau tut. Sonst gäbe es die Diskussionen auch gar nicht. Wenn diese Eifersuchtsgedanken nicht weniger werden und sie meinen Mann weiter behelligt, werde ich den direkten Kontakt wieder suchen.

Arwen
 
Ganz objektiv betrachtet und zusammengefasst bei dieser Geschichte ist der unangenehme Beigeschmack, dass diese Frau verliebt ist in deinem Mann. Das könnte zur Folge haben, dass diese Frau um deinen Mann kämpft.

Esoterik heisst für mich, begeistert sich für diese Themen zu beschäftigen, allerdings mit dem Bewustsein, dass das Leben in dem Körper und mit dessen Möglichkeiten stattfinden und die Anpassungsfähigkeit in diesem Leben unbedingt gewährleistet sein muss, um die Aufgaben wie z.B. Job weiterhin gut durchzuführen.

So wie ich die Geschichte lese, kommen mir Gedanken, dass die Esoterik nun zuviel Besitz ergreift und in keinem gesundem Verhältnis zum "normalen Alltag" steht.

liebe Grüsse
Ritter Omlett
 
Arwen Abendstern schrieb:
Im Grunde genommen kann man schon damit leben, wenn der eine spirituell ausgerichtet ist und der andere nicht. Mein Mann lässt mich damit eigentlich zufrieden. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was er in dieser Richtung alles unternimmt, um sich weiterzuentwickeln.

Aber was sich sonst so hinter verschlossenen Türen abspielt, entzieht sich meiner Kenntnis und wir reden auch nicht drüber. Kann schon sein, dass mein Mann momentan noch desorientiert ist und er sich von anderen Meinungen blenden lässt. Vielleicht irre ich mich auch und er hat für sich längst einen Weg gefunden. Ich verstehe schon, dass man sich diesbezüglich auch mit Gleichgesinnten austauschen will, aber eben nicht so, wie es diese Frau tut.

Hallo Arwen!

Ich möchte mich ein wenig einmischen, Du schreibst, Du hättest mit ihr bereits gesprochen, allerdings ohne Deinen Mann.

Ich denke, es wäre "heilsam" für sie, wenn Ihr zu dritt darüber reden würdet, da MUSS Dein Mann Stellung beziehen, und die Situation kann klarer werden.

Es stellt sich noch die Frage, warum Dein Mann trotz der Schwierigkeiten Kontakt zu ihr hält. Sie teilt die Interessen Deines Mannes, und das verbindet.

Wie Du oben schreibst, "Mein Mann lässt mich damit eigentlich zufrieden. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was er in dieser Richtung alles unternimmt, um sich weiterzuentwickeln."

Möglicherweise vermisst Dein Mann genau dieses Interesse bei Dir? Das könnte ein Grund sein, warum es offensichtlich zu einer Beeinflussung kommen kann. Je weniger Du über seine Interessen weißt, desto weniger kannst Du "mitreden" - und das nutzt diese Frau für sich. Sie stillt sozusagen seine Sehnsucht, sich darüber vertraut auszutauschen (ein Erlebnis, das er eigentlich mit DIR teilen sollte) . Und je weniger DU "diese Sehnsucht stillst", desto mehr Macht wird sie haben.

Ich hoffe, Du kannst mit diesen Gedankengängen etwas anfangen,

alles Liebe
Reinfriede
 
Ritter Omlett schrieb:
Ganz objektiv betrachtet und zusammengefasst bei dieser Geschichte ist der unangenehme Beigeschmack, dass diese Frau verliebt ist in deinem Mann. Das könnte zur Folge haben, dass diese Frau um deinen Mann kämpft.
Sie tut es tatsächlich, seit sie meinem Mann begegnet ist. Sie meint, in ihm den idealen Partner gefunden zu haben. Sie sucht seine Nähe, weil er ein warmer und einfühlsamer Mensch ist, der sich ihre Probleme anhört und ihr hilft, so, wie auch sie ihm bei verschiedenen Dingen hilft. So jemanden muss man erstmal finden. Solche Leute laufen nicht zu Hauf auf der Straße rum. Und da er als Freund für sie da ist, kann so was schnell missgedeutet werden. Ich glaube, sie hat sich total in was verrannt, weil sie sich auch eine Familie wünscht, die ihr Geborgenheit gibt. Aber in erster Linie ist sie auf mich eifersüchtig, weil ich abends neben ihm einschlafe und morgens neben ihm wieder aufwache. Das hat sie ihm wohl gesagt. Im Endeffekt muss ich mich wohl noch dafür rechtfertigen. Sie hat zwar auch einen Sohn, ist aber von ihrem Mann geschieden und fühlt sich öfter einsam. Außerdem hat sie arg mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen und wenn mein Mann sie besänftigt, fühlt sie sich danach meistens besser.

Ritter Omlett schrieb:
So wie ich die Geschichte lese, kommen mir Gedanken, dass die Esoterik nun zuviel Besitz ergreift und in keinem gesundem Verhältnis zum "normalen Alltag" steht.
Ja, und es ist ein gutes Mittelchen, jemanden an sich zu binden.

LG
Arwen
 
Reinfriede schrieb:
Ich denke, es wäre "heilsam" für sie, wenn Ihr zu dritt darüber reden würdet, da MUSS Dein Mann Stellung beziehen, und die Situation kann klarer werden.
Da würde mein Mann nicht mitspielen, weil er für sich keine Gefahr sieht, da er sie nur als Freundin betrachtet. Natürlich mache ich ihm gegenüber auch kein Hehl daraus, dass mich diese Anmacherei der Frau nervt und unsere Beziehung spaltet. Er meint, sie sei überhaupt nicht sein Typ und ich müsse mir absolut keine Gedanken machen. Sie würden nur reden und er könne ihr auch nur begrenzt helfen. Er höre halt meistens nur zu und sie würde ihm alles über sich erzählen. Trotzdem kleben die beiden zu oft aneinander. Und das gefällt mir nicht. Zu Hause tut er aber immer so, als wäre ihm das alles nicht so wichtig. Er sagt mir nicht mal, wenn sie sich treffen, weil er denkt, ich rege mich zu sehr darüber auf und deshalb lässt er es lieber. Er geht halt den Weg des geringsten Widerstandes. Meistens erahne ich es aber und spreche ihn darauf an.

Reinfriede schrieb:
Es stellt sich noch die Frage, warum Dein Mann trotz der Schwierigkeiten Kontakt zu ihr hält. Sie teilt die Interessen Deines Mannes, und das verbindet.
Die Frage stelle ich mir allerdings auch. Ich hatte sie auch bereits mehrfach an meinen Mann gerichtet. Er antwortete mir, dass man sich gut mit ihr unterhalten könne und sie intelligent sei. Deshalb will er nicht auf die Freundschaft verzichten.

Reinfriede schrieb:
Wie Du oben schreibst, "Mein Mann lässt mich damit eigentlich zufrieden. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was er in dieser Richtung alles unternimmt, um sich weiterzuentwickeln."

Möglicherweise vermisst Dein Mann genau dieses Interesse bei Dir? Das könnte ein Grund sein, warum es offensichtlich zu einer Beeinflussung kommen kann. Je weniger Du über seine Interessen weißt, desto weniger kannst Du "mitreden" - und das nutzt diese Frau für sich. Sie stillt sozusagen seine Sehnsucht, sich darüber vertraut auszutauschen (ein Erlebnis, das er eigentlich mit DIR teilen sollte) . Und je weniger DU "diese Sehnsucht stillst", desto mehr Macht wird sie haben.
Ich glaube, er will mich gar nicht teilhaben lassen, weil er meint, ich hätte nicht das Verständnis und würde seine Beweggründe eh nicht nachvollziehen können. Also lässt er mich von sich aus außen vor. Dass ich kein Interesse hätte, stimmt nicht. Ich habe zwar eine andere Weltanschauung als er und bin der Realität ein Stückchen näher, aber ich forsche oft im Internet oder in diesem Forum nach Standpunkten, um verstehen zu lernen. Ich bin keine, die vorurteilt, nicht eher ich mir selbst ein Bild gemacht habe. Er könne sich auf spiritueller Ebene mit mir auch gar nicht weiterentwickeln und deshalb sieht er keinen Sinn, seine Gedanken mit mir zu teilen. Von dieser Frau fühlt er sich eben verstanden und er erhofft sich neue Impulse für seine Entwicklung. Es wäre ihm viel zu mühsam, mir Spiritualität plausibel zu machen. Da hat diese Frau wohl einen Joker im Ärmel, den sie geschickt ausspielt. Und wir wissen, wenn Frau etwas gezielt erreichen will, wird sie alle Hebel in Bewegung setzen, um das Ziel zu erreichen. Es werden Gemeinsamkeiten interpretiert nach dem Motto: "Ja genau, derselben Meinung bin ich auch" oder "Das gibts doch nicht, dasselbe habe ich auch gerade gedacht" oder "dann lass uns doch gemeinsam mal was unternehmen" usw. Und schon ist man sich ein Stück näher. Für ihn ist Esoterik das eine und Ehe bzw. Familie das andere. Er trennt es strikt.


Mich stört halt am meisten, dass mein Mann nicht deutlich und wenn es nicht anders geht mit Nachdruck ausspricht, dass ICH seine Frau bin und SIE eine Freundin - sozusagen, dass er ihr den Unterschied klar macht. Er meinte, er hätte ihr das schon mehrfach gesagt, er wirkt aber auch nicht dagegen, wenn sie mit ihren Liebesbekundungen wieder anfängt. Also muss ich annehmen, dass er das auch noch genießt.

Grüße
Arwen
 
hallo arwen,

ich denke, dein mann muss klar position beziehen. entweder ist seine position an deiner seite - oder eben an ihrer. entweder ist sie seine "spirituelle beraterin" - oder eben seine freundin.

im übrigen kann diese frau spirituell nicht sehr weit entwickelt sein, wenn sie a) psychisch angeknackst ist (wie du ja schreibst) und offenbar selbst hilfe braucht, und b) ungefragt in situationen eingreift (wie z.b. eurem sohn fernreiki geben). ein spiritueller mensch müsste in der lage sein, das eigene verhalten zu erkennen & zu hinterfragen und daraus die konsequenzen zu ziehen, sprich: die finger von solchen eingriffen zu lassen (bzw. es gar nicht zu solchen "übergriffen" kommen zu lassen).

soweit ich informiert bin, lautet eines der obersten "gebote" in der spiritualität, niemandem zu schaden und die eigenen fähigkeiten nicht auf kosten anderer zum eigenen vorteil einzusetzen. meines erachtens tut sie das aber, indem sie unter dem vorwand der spiritualität deinen mann zu manipulieren versucht.

spirituell nennt sich bald mal jemand, der sich auch nur oberflächlich mit esoterik beschäftigt hat. ich kenne menschen, die so ziemlich alles konsumiert haben, was der eso-markt hergibt, sich aufgrund angelesenen wissens als spirituell oder gar als heiler, therapeuten etc. bezeichnen, jedoch keine spur an selbstreflexion besitzen. das ist definitiv nicht spirituell, sondern lediglich ein täuschungsmanöver, dem leider viele auf den leim gehen, die sich von oberflächlichem krimskrams à la räucherstäbchen, pompösen ritualen usw. beeindrucken lassen.

dein mann kann sich auch nicht besonders weiterentwickelt haben unter den fittichen (oder soll ich schreiben: in den fängen?) dieser frau, wenn ihm die situation nicht klar ist oder er zumindest nichts dagegen unternimmt, dieser frau den ihr gebührenden platz zuzuweisen; dieser ist mit sicherheit nicht innerhalb eurer familie (außer ihr wollt das so). aber diese entscheidung triffst du, und auch dein mann.

alles gute!
lothlorien
 
Arwen Abendstern schrieb:
Da würde mein Mann nicht mitspielen, weil er für sich keine Gefahr sieht, da er sie nur als Freundin betrachtet. Natürlich mache ich ihm gegenüber auch kein Hehl daraus, dass mich diese Anmacherei der Frau nervt und unsere Beziehung spaltet. Er meint, sie sei überhaupt nicht sein Typ und ich müsse mir absolut keine Gedanken machen. Sie würden nur reden und er könne ihr auch nur begrenzt helfen. Er höre halt meistens nur zu und sie würde ihm alles über sich erzählen. Trotzdem kleben die beiden zu oft aneinander. Und das gefällt mir nicht. Zu Hause tut er aber immer so, als wäre ihm das alles nicht so wichtig. Er sagt mir nicht mal, wenn sie sich treffen, weil er denkt, ich rege mich zu sehr darüber auf und deshalb lässt er es lieber. Er geht halt den Weg des geringsten Widerstandes. Meistens erahne ich es aber und spreche ihn darauf an.


Die Frage stelle ich mir allerdings auch. Ich hatte sie auch bereits mehrfach an meinen Mann gerichtet. Er antwortete mir, dass man sich gut mit ihr unterhalten könne und sie intelligent sei. Deshalb will er nicht auf die Freundschaft verzichten.


Ich glaube, er will mich gar nicht teilhaben lassen, weil er meint, ich hätte nicht das Verständnis und würde seine Beweggründe eh nicht nachvollziehen können. Also lässt er mich von sich aus außen vor. Dass ich kein Interesse hätte, stimmt nicht. Ich habe zwar eine andere Weltanschauung als er und bin der Realität ein Stückchen näher, aber ich forsche oft im Internet oder in diesem Forum nach Standpunkten, um verstehen zu lernen. Ich bin keine, die vorurteilt, nicht eher ich mir selbst ein Bild gemacht habe. Er könne sich auf spiritueller Ebene mit mir auch gar nicht weiterentwickeln und deshalb sieht er keinen Sinn, seine Gedanken mit mir zu teilen. Von dieser Frau fühlt er sich eben verstanden und er erhofft sich neue Impulse für seine Entwicklung. Es wäre ihm viel zu mühsam, mir Spiritualität plausibel zu machen. Da hat diese Frau wohl einen Joker im Ärmel, den sie geschickt ausspielt. Und wir wissen, wenn Frau etwas gezielt erreichen will, wird sie alle Hebel in Bewegung setzen, um das Ziel zu erreichen. Es werden Gemeinsamkeiten interpretiert nach dem Motto: "Ja genau, derselben Meinung bin ich auch" oder "Das gibts doch nicht, dasselbe habe ich auch gerade gedacht" oder "dann lass uns doch gemeinsam mal was unternehmen" usw. Und schon ist man sich ein Stück näher. Für ihn ist Esoterik das eine und Ehe bzw. Familie das andere. Er trennt es strikt.


Mich stört halt am meisten, dass mein Mann nicht deutlich und wenn es nicht anders geht mit Nachdruck ausspricht, dass ICH seine Frau bin und SIE eine Freundin - sozusagen, dass er ihr den Unterschied klar macht. Er meinte, er hätte ihr das schon mehrfach gesagt, er wirkt aber auch nicht dagegen, wenn sie mit ihren Liebesbekundungen wieder anfängt. Also muss ich annehmen, dass er das auch noch genießt.

Grüße
Arwen


Liebe Arwen!

Das Erste, was mir da spontan dazu einfällt, da es mich an eine bekannte Situation erinnert:

1) Ich habe vor einiger Zeit einem Mann in dieser Situation folgenden Rat gegeben: Zieh dich für einige Zeit völlig von beiden Frauen zurück, und besuch einmal Planet Erde.
Ich denke, er muß in dieser Situation erst einmal völlige Ruhe im Außen haben, um sich über seine Gefühle zu beiden Frauen klar zu werden, vor allem sich darin sicher zu werden was genau er sich von diesen Frauen wünscht!
Das kann er aber nur, wenn er sich aus der Situation auch, und vor allem, räumlich , zurückziehen kann!
Er wird sicher Freunde haben, die ihn für eine Weile beherbergen können. In unserer Stadt gibt es ein Haus der Stille, in das sich Menschen in solchen Situationen in die innere Mitte finden können, vielleicht gibt es soetwas auch bei euch!

2) Wenn dein Mann diese Frau nur als Freundin siehr, die ihn spirituell bereichert, versteh ich nicht, was dagegen einzuwenden ist?

3) Ich bin der Auffassung, daß ein Mensch unmöglich alle Bereiche eines anderen Menschen ausfüllen kann. Was ist also bitte schlecht daran, diese Bereiche mit anderen zu teilen?

4) Das Thema Liebe kompliziert solche Geschichten natürlich, aber in erster Linie muß er sich im Klaren sein, was er eigentlich will.
Dann wird er eine entweder-oder Entscheidung treffen, oder zu der Klarheit kommen, er braucht Beides!

5) Kommt er zu letzterer Entscheidung, solltet ihr euch zu dritt an einen Tisch setzen und eure Sichtweisen und eventuellen Befürchtungen klar auf den Tisch legen und es klar definiert ausdiskutieren.
Das schließt Mißtrauen dann nämlich schon im Vorfeld aus.

Es geht nicht ohne ein offenes Gespräch!!
Viele Dinge sehen dann nämlich ganz anders aus , als wenn sich eine Spirale von Mißverständnissen und gegenseitiger Fehlinterpretationen zu drehen beginnt, die dann letztlich in einem Desaster endet!! Das bringt nichts! Für niemanden!
Hab grad sowas erlebt!

Ich hab mich gestern in einen Kreis bestimmter Menschen zurückgezogen,
wir haben das Ritual vollzogen und somit bin ich ausgestiegen aus dieser Spirale!
Laß ihn einmal zu sich finden!
Wenn er sich dann dafür entscheidet: Nur du, dann ist das Problem gelöst!
Wenn nicht, sucht zu dritt ein Gespräch!

Liebe Grüße Himephelien


1)
 
Whiterose schrieb:
2) Wenn dein Mann diese Frau nur als Freundin siehr, die ihn spirituell bereichert, versteh ich nicht, was dagegen einzuwenden ist?)

Gar nichts. Hatte ich ja geschrieben, dass ich nichts dagegen habe - aber sie greift in unsere Familie ein und geht dabei zu weit. Sie akzeptiert mich als seine Ehefrau nicht. Und dagegen habe ich sehr wohl was.

Whiterose schrieb:
3) Ich bin der Auffassung, daß ein Mensch unmöglich alle Bereiche eines anderen Menschen ausfüllen kann. Was ist also bitte schlecht daran, diese Bereiche mit anderen zu teilen??)

Wenn ich nicht genau wüsste, dass sie die Esoterik als Mittel zum Zweck einsetzt, um in der Nähe meines Mannes zu sein, würde ich mir darüber überhaupt keine Gedanken machen. Ich lasse meinem Mann sehr viele Freiheiten - soll heißen, ich frage nicht ständig nach dem Warum und Weshalb, wenn er seinen Interessen nachgeht bzw. aus dem Haus geht. Durch diverse Situationen aber bin ich sensibilisiert und unsicher geworden. Ich fühle mich nicht gut dabei, wenn eine Frau ständig meinen Mann anbaggert.


Mit dem Zurückziehen ist auch so eine Sache. Das würde mein Mann überhaupt nicht wollen. Zudem hat er nur wenige Freunde, wo er Unterschlupf finden würde. Ich selbst habe mit dem Gedanken gespielt, dass wir uns mal eine Zeit räumlich trennen, damit er herausfindet, was er überhaupt will. Wir waren neulich für zwei Wochen weg - nur Sohnemann und ich, also ohne Papa. Er hat uns mächtig vermisst und sich gewünscht, dass wir wieder heim kommen. Ich sehe das Problem nicht mal bei meinem Mann, denn von ihm geht keine Initiative aus. Sie ist es, die die Nähe sucht und bei ihm sein will. Und in diesen Augenblicken - quasi abseits von Frau und Kind - sieht sie ihn nicht nur als "Freund", sondern wünscht sich mehr. Von meinem Mann aber würde ich mir wünschen, dass er ihr ganz deutlich die Grenzen aufzeigt. Damit würde er mir meine Skepsis nehmen.

Und ein Dreiergespräch - ich denke, darauf würde weder er noch sie sich einlassen. Klar, dann würden klare Verhältnisse herrschen. Wäre mir eh am liebsten, aber mein Mann würde sie auch nicht in Schwulitäten bringen wollen. Wie gesagt, er sieht sie lediglich als eine Freundin und würde sich Fragen, wo jetzt das Problem liegt.


Arwen
 
Arwen Abendstern schrieb:
Gar nichts. Hatte ich ja geschrieben, dass ich nichts dagegen habe - aber sie greift in unsere Familie ein und geht dabei zu weit. Sie akzeptiert mich als seine Ehefrau nicht. Und dagegen habe ich sehr wohl was.



Wenn ich nicht genau wüsste, dass sie die Esoterik als Mittel zum Zweck einsetzt, um in der Nähe meines Mannes zu sein, würde ich mir darüber überhaupt keine Gedanken machen. Ich lasse meinem Mann sehr viele Freiheiten - soll heißen, ich frage nicht ständig nach dem Warum und Weshalb, wenn er seinen Interessen nachgeht bzw. aus dem Haus geht. Durch diverse Situationen aber bin ich sensibilisiert und unsicher geworden. Ich fühle mich nicht gut dabei, wenn eine Frau ständig meinen Mann anbaggert.


Mit dem Zurückziehen ist auch so eine Sache. Das würde mein Mann überhaupt nicht wollen. Zudem hat er nur wenige Freunde, wo er Unterschlupf finden würde. Ich selbst habe mit dem Gedanken gespielt, dass wir uns mal eine Zeit räumlich trennen, damit er herausfindet, was er überhaupt will. Wir waren neulich für zwei Wochen weg - nur Sohnemann und ich, also ohne Papa. Er hat uns mächtig vermisst und sich gewünscht, dass wir wieder heim kommen. Ich sehe das Problem nicht mal bei meinem Mann, denn von ihm geht keine Initiative aus. Sie ist es, die die Nähe sucht und bei ihm sein will. Und in diesen Augenblicken - quasi abseits von Frau und Kind - sieht sie ihn nicht nur als "Freund", sondern wünscht sich mehr. Von meinem Mann aber würde ich mir wünschen, dass er ihr ganz deutlich die Grenzen aufzeigt. Damit würde er mir meine Skepsis nehmen.

Und ein Dreiergespräch - ich denke, darauf würde weder er noch sie sich einlassen. Klar, dann würden klare Verhältnisse herrschen. Wäre mir eh am liebsten, aber mein Mann würde sie auch nicht in Schwulitäten bringen wollen. Wie gesagt, er sieht sie lediglich als eine Freundin und würde sich Fragen, wo jetzt das Problem liegt.


Arwen


Liebe Arwen!

Wieso bringt dein Mann diese Frau in Schwulitäten?
Vielleicht will er kein gemeinsames Gespräch, weil er Schwulitäten für sich befürchtet!
So, wie du das beschrieben hast, ist diese Frau doch Single und kann somit Beziehungen haben, mit wem sie möchte? Er hingegen nicht!
Ich an deiner Stelle würde auf Klarheit bestehen .
Und daß er sie rein als Freundin sieht, ist
schon eine einleuchtende Aussage, aber ich gebe zu bedenken, auch mit Freundinnen kann man schlafen!!

Ich kenne solche Fälle en masse, in denen Männer ihren Ehefrauen mit Halbwahrheiten kommen. Den Ehefrauen sind sie sehr willkommen, sie klammern sich nur allzu gerne daran.

Ich war mit einem Großmeister der Halbwahrheit viele Jahre verheiratet.
Und erst kürzlich hatte ich eine Liebesaffäre mit einem solchen Mann!
Ich trau mich wetten, er erzählte seiner Frau, daß er mich nur als Freundin sieht mit der er gut reden kann und die seine Hilfe bräuchte. Daß wir miteinander geschlafen haben, hat er ihr garantiert nicht erzählt, da bin ich mir ziemlich sicher.

Ich an deiner Stelle würde das sehr genau überprüfen, wenn du an Wahrheit interessiert sein solltest. Ich kenne aber auch Ehefrauen, die diese Wahrheit nicht wissen wollen, dann denke ich, ist es auch besser, nicht nachzuforschen.

Ich habe eine Freundin, die um die Untreue ihres Mannes ( "NUR" eine Freundin) sehr genau Bescheid weiß, darüber aber auch nichts genaues wissen will. Von Zeit zu Zeit bricht sie dann nieder, und ich darf dann wieder ihren Selbstwert stärken. Ich rate ihr inzwischen auch nicht mehr zu einer Trennung, denn dann wird sie aggressiv, sie brauchts halt offenbar so! Hauptsache, die Fassade bleibt nach außen aufrecht.


Eins haben diese Frauen aber alle gemeinsam, alle waren sie bevor die Wahrheit ans Tageslicht kam felsenfest davon überzeugt: Sowas tut MEIN Mann ganz bestimmt nicht!

Das alles muß auf deine Situation natürlich nicht zutreffen und die Entscheidung, inwieweit ist mir Wahrheit wichtig, muß auch jeder für sich treffen.

Ich persönlich weiß, durch viele viele Beispiele in meinem Umfeld, daß sich Glück nicht auf Lüge dauerhaft aufbauen läßt.
Ich habe jedenfalls schon sehr früh in meinem Leben gelernt , prinzipiell alles selbst zu überprüfen!

L.G. Whiterose

Ps.: Ich bin jedenfalls sehr froh, daß meine Liebesbeziehung mit diesem Unmenschen nun zu Ende ist!!!!!
 
Hallo Whiterose,

...auch mit Freundinnen kann man schlafen... Eben! Ich gehöre zu der Fraktion, die gerne wissen will, woran sie ist, auch wenn die Wahrheit schmerzhaft ist. Damit kann ich allemal besser leben als mich veralbern zu lassen. Ich könnte nicht mit einem Mann zusammen leben, der einen auf Familie macht und hintenrum mit anderen Weibern rummacht. Wenn ich meinen Mann direkt auf dieses Freundschaftsverhältnis anspreche und ihn frage, was da läuft, tut er genervt - in etwa so, als hätte er mir schon 100 Mal gesagt, dass außer Freundschaft nichts im Busch ist. Das hilft mir in meiner Skepsis auch nicht weiter. Tja, was soll er auch anderes sagen. Männer sind doch feige und haben Schiss in der Hose, wenn es ans Eingemachte geht. Er weiß genau, dass mich diese intensive Nähe, die er zu dieser Frau hat, stört. Sie spaltet unsere Ehe - das ist so deutlich - und mich ärgert es, dass er das Thema so verharmlost. Kann ja sein, dass sie ihm als Frau nichts bedeutet, aber ihre ständigen Aktivitäten, in die sie ihn mit einplant, halten ihn trotzdem von seiner Familie fern. Er will beides - Familie und Freizeit, in denen wir nicht mal vorkommen. Der Mensch braucht freilich auch Freizeit, aber die sollte man doch auch ganz gern mit der Familie verbringen. Uns bleiben im Prinzip nur die Wochenenden und die Wochentage verbringt er meistensteils mit dieser Frau, während dessen die sich irgendwelche Pläne schmieden. Sie hat was, das ich nicht habe: Zeit! Ich gehe den ganzen Tag arbeiten - muss ich, weil ich Alleinverdienerin bin. Sie arbeitet nicht, er arbeitet nur an bestimmten Tagen - hat also auch Zeit. Unter irgendwelchen Vorwänden, um vielleicht Bewerbungen zu schreiben etc., wird sich dann verabredet. Ob die das dann auch machen, weiß ich nicht. Aber es ist erstmal ein Grund, der für mich plausibel klingen soll, damit ich keinen Stress mache. Denn: Gegen Bewerbungen schreiben kann ich wohl nichts haben.

Bloß, wie kriege ich die Wahrheit heraus? Die Erfahrung zeigt, dass man viel erzählen kann, wenn der Tag lang ist. Und wie du so schön sagst: Halbwahrheiten sind auch Lügen. Das sehe ich ganz genau so. Es wäre schön, wenn mein Mann endlich Farbe bekennen würde, wenn er offen erzählen würde, wie sein Tag war und nicht nur Bruchstücke, die für mich keinen Sinn ergeben. So schürt er erst recht mein Misstrauen.

Du überprüfst alles selbst? Wie stellst du das an? Ich kann ihnen doch nicht hinterherspionieren. Das würde gar nicht gehen, weil ich Verpflichtungen habe und tagsüber im Büro hocke. Gestern waren sie - wenn ich mich nicht irre - gemeinsam Fahrrad fahren. Im Grunde genommen kein Thema. Aber sie rückt in diesem Moment an meine Stelle. Sie nimmt sich einfach, was sie braucht, um in seiner Nähe zu sein, wenn er ihr schon seine Liebe verwehrt. Er empfindet für sich solche Aktivitäten dann als Abwechslung oder Ausgleich zum Alltag. Klar, kann sie sich verknallen, ihn wen sie will - sie ist nicht gebunden. Dagegen werde ich auch nichts tun können. Aber aus Rücksicht könnte er seine Aktivitäten etwas einschränken. Es gibt so viele Dinge, die man auch allein machen kann oder auf einen Freundeskreis verteilt. Naja, er wünscht sich Gesellschaft. Verstehe ich ja irgendwie auch. Würde sie meinem Mann nicht den Hof machen, gäbe es gar keinen Zoff. Und dann stört mich noch, dass die sich was ausmachen, und ich werde dann irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt. Das schmälert das Vertrauen auch erheblich. Dinge, die man sich einfach in der Familie erzählt, erfahre ich anscheinend als Letzte. Dann frage ich mich, wozu ich eigentlich da bin. Ich bin doch nicht das fünfte Rad am Wagen. Leider fühle ich mich aber so. Selbst wenn er dann daheim einen auf Friede, Freude, Eierkuchen macht - so als wäre die Welt in Ordnung, könnte ich erst recht ausflippen. Er meinte gestern zu mir, er wolle keinen Streit mit mir und er wolle weder die Familienidylle trüben noch die Athmosphäre vergiften. Er wünscht sich eine glückliche Familie. Mhhh, kann ich echt glauben.

Ich weiß wirklich nicht, wohin das alles noch führen soll. Manchmal komme ich mir vor, wie eine eifersüchtige Furie. Normalerweise bin ich überhaupt nicht eifersüchtig. Aber in dem Fall bin ich einfach nur stinksauer. Es wird übrigens deshalb kein Dreiergespräch geben, weil er sie mit dieser, meiner angeblichen Eifersuchtsattacke, nicht belasten will, weil sie anscheinend meine Sorgen und Nöte gar nicht kennt (Denkste! - Typisch Mann. Frauen sind berechnend!). Er scheut die Konfrontation, weil er meint, wir gehen wie die Streithennen aufeinander los. Im Grunde genommen zieht nur er sich aus der Affaire, weil er schlichtweg bequem ist und nicht noch Salz in die Wunde streuen will.

Bald fängt er volltags an zu arbeiten. Dann ist seine Zeit knapp bemessen. Dann wird sie wieder rumheulen, wie sehr sie ihn vermisst. Gott sei Dank ist ihm seine Arbeit dann doch wichtiger. Ich hoffe, dass sich die Fronten dann klären.

Alles Liebe
Arwen
 
Arwen Abendstern schrieb:
Bloß, wie kriege ich die Wahrheit heraus? Die Erfahrung zeigt, dass man viel erzählen kann, wenn der Tag lang ist.

Es wird übrigens deshalb kein Dreiergespräch geben, weil er sie mit dieser, meiner angeblichen Eifersuchtsattacke, nicht belasten will, weil sie anscheinend meine Sorgen und Nöte gar nicht kennt

Alles Liebe
Arwen

Liebe Arwen!

Die beste Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden, ist das mehrfach erwähnte Dreiergespräch, da kommst Du wahrscheinlich nicht drum rum. Nur in diesem Gespräch müsste er VOR IHR Farbe bekennen, und dann wäre Ruhe.

Wenn er sich vehement gegen dieses Gespräch wehrt, wird das seine Gründe haben....

Ich möchte jetzt nicht Öl ins Feuer gießen, aber ich würde in Deiner Situation ganz fest auf dieses Gespräch bestehen, es selbst organisieren, damit es keine Ausflüchte mehr gibt. SIE wird diesem Gespräch sicher zustimmen...(neugierig wird sie ja sein als Frau *smile*)

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Meinem Gefühl nach hat Dein Mann seit dem Auftauchen dieser Frau Deine volle Aufmerksamkeit und das geniesst er. Habt ihr wirklich eine Beziehung, ihr zwei? Redet ihr über euch, eure Gefühle auch wenn sie für den Partner schmerzhaft sind? Ihr habt wieder Gesprächsstoff!!!!
Wäre so meine Idee zu Deiner Situation.
LG
Elke
 
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Arwen Abendstern schrieb:
Hallo Whiterose,

...auch mit Freundinnen kann man schlafen... Eben! Ich gehöre zu der Fraktion, die gerne wissen will, woran sie ist, auch wenn die Wahrheit schmerzhaft ist. Damit kann ich allemal besser leben als mich veralbern zu lassen. Ich könnte nicht mit einem Mann zusammen leben, der einen auf Familie macht und hintenrum mit anderen Weibern rummacht. Wenn ich meinen Mann direkt auf dieses Freundschaftsverhältnis anspreche und ihn frage, was da läuft, tut er genervt - in etwa so, als hätte er mir schon 100 Mal gesagt, dass außer Freundschaft nichts im Busch ist. Das hilft mir in meiner Skepsis auch nicht weiter. Tja, was soll er auch anderes sagen. Männer sind doch feige und haben Schiss in der Hose, wenn es ans Eingemachte geht. Er weiß genau, dass mich diese intensive Nähe, die er zu dieser Frau hat, stört. Sie spaltet unsere Ehe - das ist so deutlich - und mich ärgert es, dass er das Thema so verharmlost. Kann ja sein, dass sie ihm als Frau nichts bedeutet, aber ihre ständigen Aktivitäten, in die sie ihn mit einplant, halten ihn trotzdem von seiner Familie fern. Er will beides - Familie und Freizeit, in denen wir nicht mal vorkommen. Der Mensch braucht freilich auch Freizeit, aber die sollte man doch auch ganz gern mit der Familie verbringen. Uns bleiben im Prinzip nur die Wochenenden und die Wochentage verbringt er meistensteils mit dieser Frau, während dessen die sich irgendwelche Pläne schmieden. Sie hat was, das ich nicht habe: Zeit! Ich gehe den ganzen Tag arbeiten - muss ich, weil ich Alleinverdienerin bin. Sie arbeitet nicht, er arbeitet nur an bestimmten Tagen - hat also auch Zeit. Unter irgendwelchen Vorwänden, um vielleicht Bewerbungen zu schreiben etc., wird sich dann verabredet. Ob die das dann auch machen, weiß ich nicht. Aber es ist erstmal ein Grund, der für mich plausibel klingen soll, damit ich keinen Stress mache. Denn: Gegen Bewerbungen schreiben kann ich wohl nichts haben.

Bloß, wie kriege ich die Wahrheit heraus? Die Erfahrung zeigt, dass man viel erzählen kann, wenn der Tag lang ist. Und wie du so schön sagst: Halbwahrheiten sind auch Lügen. Das sehe ich ganz genau so. Es wäre schön, wenn mein Mann endlich Farbe bekennen würde, wenn er offen erzählen würde, wie sein Tag war und nicht nur Bruchstücke, die für mich keinen Sinn ergeben. So schürt er erst recht mein Misstrauen.

Du überprüfst alles selbst? Wie stellst du das an? Ich kann ihnen doch nicht hinterherspionieren. Das würde gar nicht gehen, weil ich Verpflichtungen habe und tagsüber im Büro hocke. Gestern waren sie - wenn ich mich nicht irre - gemeinsam Fahrrad fahren. Im Grunde genommen kein Thema. Aber sie rückt in diesem Moment an meine Stelle. Sie nimmt sich einfach, was sie braucht, um in seiner Nähe zu sein, wenn er ihr schon seine Liebe verwehrt. Er empfindet für sich solche Aktivitäten dann als Abwechslung oder Ausgleich zum Alltag. Klar, kann sie sich verknallen, ihn wen sie will - sie ist nicht gebunden. Dagegen werde ich auch nichts tun können. Aber aus Rücksicht könnte er seine Aktivitäten etwas einschränken. Es gibt so viele Dinge, die man auch allein machen kann oder auf einen Freundeskreis verteilt. Naja, er wünscht sich Gesellschaft. Verstehe ich ja irgendwie auch. Würde sie meinem Mann nicht den Hof machen, gäbe es gar keinen Zoff. Und dann stört mich noch, dass die sich was ausmachen, und ich werde dann irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt. Das schmälert das Vertrauen auch erheblich. Dinge, die man sich einfach in der Familie erzählt, erfahre ich anscheinend als Letzte. Dann frage ich mich, wozu ich eigentlich da bin. Ich bin doch nicht das fünfte Rad am Wagen. Leider fühle ich mich aber so. Selbst wenn er dann daheim einen auf Friede, Freude, Eierkuchen macht - so als wäre die Welt in Ordnung, könnte ich erst recht ausflippen. Er meinte gestern zu mir, er wolle keinen Streit mit mir und er wolle weder die Familienidylle trüben noch die Athmosphäre vergiften. Er wünscht sich eine glückliche Familie. Mhhh, kann ich echt glauben.

Ich weiß wirklich nicht, wohin das alles noch führen soll. Manchmal komme ich mir vor, wie eine eifersüchtige Furie. Normalerweise bin ich überhaupt nicht eifersüchtig. Aber in dem Fall bin ich einfach nur stinksauer. Es wird übrigens deshalb kein Dreiergespräch geben, weil er sie mit dieser, meiner angeblichen Eifersuchtsattacke, nicht belasten will, weil sie anscheinend meine Sorgen und Nöte gar nicht kennt (Denkste! - Typisch Mann. Frauen sind berechnend!). Er scheut die Konfrontation, weil er meint, wir gehen wie die Streithennen aufeinander los. Im Grunde genommen zieht nur er sich aus der Affaire, weil er schlichtweg bequem ist und nicht noch Salz in die Wunde streuen will.

Bald fängt er volltags an zu arbeiten. Dann ist seine Zeit knapp bemessen. Dann wird sie wieder rumheulen, wie sehr sie ihn vermisst. Gott sei Dank ist ihm seine Arbeit dann doch wichtiger. Ich hoffe, dass sich die Fronten dann klären.

Alles Liebe
Arwen


Entschuldige bitte Arwen, wenn ich jetzt mal ganz deutlich ausspreche, was ich zu dem denke, was du hier schreibst.

Alle Informationen, die du über das vermeintliche Verhalten dieser Frau hast, hast du von deinem Mann.

Du weißt im Grunde von ihrer tatsächlichen Situation gar nichts oder nur das, was du von deinem Mann über sie hörst....bezw. von ihm zu hören bekommst.



Denk mal allein über diesen Umstand nach...........


Ansonsten habe ich zu diesem Thema bereits alles gesagt!
Ich spreche prinzipiell von offenen, geraden Wegen, dazu zählt NICHT ein nachspionieren, sondern eine persönliche, direkte Kontaktaufnahme!!!!!

Zu meiner Zeit gab es noch so etwas wie Frauensolidarität! Wer weiß, wie sie tatsächlich zu allem steht, DU jedenfalls weißt es offensichtlich NICHT.

Wenn du an Klärung tatsächlich interessiert bist, dann kläre umgehendst, offen und direkt!!

Das ist das, was du für deinen Seelenfrieden und deine Ehe tun kannst.
Vor allem aber, für dich!!

Alles Gute, Whiterose
 
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