AW: Einzelgänger/in
Ich bin bestimmt Einzelgängerin, aber ich mag auch Gesellschaft. Ein Leben in totaler Zurückgezogenheit kann und mag ich mir nicht vorstellen. Leider ist es aber nicht gerade selten so, dass ich mir mit mir alleine am besten und wohlsten fühle, im Einklang mit mir und der Welt und wenn dann jemand kommt, der schlechte Laune hat, oder so überhaupt nicht in meiner Stimmung ist, dann empfinde ich das zunehmend als anstrengend und auch irgendwie unnötig. Zudem empfinde ich Stille als sehr angenehm, während die meisten Menschen davor zurückschrecken und lieber belangloses Zeug ohne Ende quatschen, anstatt mal zu schweigen. Das erschöpft mich, dieses Blablabla. Viel schöner ist es für mich zu lauschen, was da um mich herum ist - der Wind, die Vögel, oder einfach auch mal "gar nichts und gar niemand".
In der Arbeit bin ich seit einigen Wochen damit konfrontiert, plötzlich mein Zimmer mit einem Kollegen teilen zu müssen und ich habe enorm gelitten, ich fühle mich unfrei, zugleich sehe ich es aber als Training und Übung an, denn ich hatte vorher über ein Jahrzehnt ein Büro für mich und die damit verbundene Freiheit hat mich in einen Job gehalten, den ich sonst wohl schon längst gewechselt hätte. Für mich ist das nun auch der Schritt der Loslösung vom Gewohnten und hin zu Neuem, den nächsten Schritt muß ich jetzt gehen und darf nicht an dem festhalten was war, denn es existiert in dieser Weise nicht mehr. Wer weiß, mit wie viel Menschen ich in meinem nächsten Job in einem Raum zusammenarbeite. Ein Großraumbüro wird es aber hoffentlich nicht werden, das wäre zu heftig.

Wahrscheinlich muß man das richtige Maß finden. Wenn du bemerkst, dass du gerne soziale Kontakte hättest, ist das wohl ein Zeichen dafür, dass du nur teilweise alleine sein möchtest, nicht ganz und gar. Nimm es ernst und mache auch du deinen Schritt hinaus, der Rest wird sich ergeben.
