Frust einer Alleinerziehenden

herzlich

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13 April 2011
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Ich muß einfach nur was los werden.

Mein Ex hat sich ja (während unserer Ehe) in eine ukrainische Prostituierte verliebt und die mittlerweile auch geheiratet. Sie ist derzeit wieder für 3 Wochen weg (irgendwas wegen der Papiere) und nun spielt er wieder den Superpapa. Aber ich weiß schon jetzt, dass, wenn sie mit ihrem Kind wieder da ist, die Kinder wieder zweitrangig sein werden. Dann kommt die Ernüchterung (nicht zum ersten Mal) und sie explodieren bei jeder Kleinigkeit, die scheinbar nichts mit der Situation zu tun hat und wer darfs aushalten:mad:...

Ich kümmere mich um meine 3 Töchter, sehe zu dass sie alles haben was sie brauchen, rechtzeitig Termine einhalten, spiele Taxi usw. und trotzdem ist ihr Vater (der sich so mies verhalten hat) derzeit der Held. Mir wird jedes Zuspätkommen vorgeworfen, jeder vergessene Termin nachgetragen.

Natürlich kann er keine Pflichten der Kinder vergessen, er braucht sich ja um nichts zu kümmern. Mit ihm haben sie nur Spaß.

Ich steige meistens nicht auf die Vorwürfe meiner Pupertierenden ein, aber manchmal kommt einfach Frust auf. Wenigstens ein bisschen Anerkennung wäre manchmal schon ganz schön.

Mein Ex macht sich hin und wieder was mit einer der 3 aus (alle drei gemeinsam sind anscheinend zu anstrengend), geht mit der Großen (14) schick Essen, fährt mit der Mittleren (12) zu einer Reitveranstaltung und bei der Kleinen (6) ist er sowieso der Superhero. Kurz er richtet es sich wieder so wie es ihm passt.

Mir sind die Hände gebunden. Ich hab versucht, durchzusetzen, dass wir eine fixe Wochenend-Regelung haben, aber die Große ist ausgeflippt. Sie will nicht mit einer (Ex-)Prostituierten unter einem Dach schlafen, das muß ich auch akzeptieren, aber ich bleib - schon wieder mal - auf der Strecke.

Es ist wie seinerzeit in der Ehe - er tut was er will und ich gleiche alles aus.

Wo ist der Ausweg, ich sehe ihn nicht. Es wiederholt sich die alte Geschichte auf einer anderen Ebene und ich hab es satt der Lückenbüßer und die Knautschzone zu sein.

Hiiiillllffffeeee

Lieben Gruß
Herzlich
 
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Könntest du nicht mal vernünftig mit den Kindern sprechen, dass du auch mal ein Wochenende für dich brauchst? Er ist schliesslich der Vater und jetzt ist die Dame ja nicht da, da muss sie ja nicht mit ihr unter einem Dach schlafen. Sag ihnen, dass du am Ende deiner Kräfte bist.
Wie verhälst du dich gegenüber deinen Kindern? Zeigst du ihnen, dass dir das nicht passt? Oder machst du zähneknirschend?
 
Hallo Hortensie,

ab MO ist die "Neue" fix hier, also für ein freies Wochenende ist der Zug abgefahren, ich hab zu lange gezögert - wieder mal.

Über die Wochenenden diskutierten wir schon mehrmals. Die Große entscheidet dann dass sie alleine in der Wohnung bleiben will, dann sagt die 12jährige, wenn sie dableibt, will ich auch. Ich hab mich auch schon darauf eingelassen und die zwei alleine in der Wohnung gelassen, aber die Mittlere ruft mir dann doch hinterher und fragt wann ich endlich heim komme.
Außerdem hab ich kein gutes Gefühl dabei, sie sind ja doch unbeaufsichtigt und ich trau mich dann nicht länger als ca. 2 Std. wegzubleiben, ständig den Blick auf der Uhr.

Und... was ihren Vater angeht, lasse ich mir nichts anmerken, ich sag ihnen auch wie toll ich es finde, dass sie Spaß mit ihm haben, aber innerlich knirsche ich tatsächlich, deshalb schreib ich es mir hier von der Seele.

Es ist ja super, wenn sie wieder besser mit ihm können, es tut ihnen gut, aber ich fühle ich mich unbeachtet dabei, zu wenig gewürdigt, selbstverständlich.Weißt du was ich meine? Ich mache ständig was für meine Kinder und er geht einmal ins Kino und das wiegt viel mehr wie es scheint.
Ich denke es geht um mich bei der ganzen Geschichte, um die Anerkennung die mir zusteht aber er bekommt.

Lieben Gruß
Herzlich
 
Moin Herzlich,
ja, das kenne ich auch. Hab Vertrauen, das sind nur Momente. Ich bilde mir ein, dass die Kinder dich schon schätzen (so war es bei mir), nur trauen wir ihnen zu wenig zu. Die Kinder lieben immer beide gleich, nur - du bist immer anwesend und von ihm haben sie nicht so viel (die Gründe sind hier egal).
Ich weiß nicht, wie du finanziell gestellt bist - wenn du eine ältere Schülerin als Aufsichtsperson nimmst, damit du mal länger weggehen kannst.... Ist die Jüngste dann beim Vater?
Und... was ihren Vater angeht, lasse ich mir nichts anmerken, ich sag ihnen auch wie toll ich es finde, dass sie Spaß mit ihm haben, aber innerlich knirsche ich tatsächlich, deshalb schreib ich es mir hier von der Seele.
Hm, das kenne ich auch... trotzdem wäre es vielleicht auch gut, wenn die Kinder wissen, was du fühlst. Ganz neutral - nicht wertend. Einfach, dass es für dich schwer ist, das zu sehen und du dann traurig bist, aber es ihnen vom Herzen gönnst. Und dass sie sich darum keine Gedanken machen brauchen, das wäre nun mal so und wird sicherlich irgendwann vorüber gehen.
AL
Hortensie
P.S.: Mal davon abgesehen ist es doch toll, dass du die beiden überhaupt alleine lassen kannst. Ich kenne Kinder, die würden dir in dem Alter die Bude auseinander nehmen, wenn du die alleine lässt. Und wenn Sie anruft ist es für mich ein Zeichen, dass sie sich doch wohler fühlt, wenn du daheim bist.
 
Liebe herzlich,

Wenigstens ein bisschen Anerkennung wäre manchmal schon ganz schön.

Ich verstehe, was Du meinst - aber diese Art Anerkennung, die Du Dir wünschst, können Dir die Kinder in dem Alter selten geben,
zumindest nicht verbal. Wenn sie ein gutes Verhältnis zu Dir haben, dann IST das Anerkennung.

Mit ihm haben sie nur Spaß

Eben. Spaß jenseits vom Alltag und von Pflichten. Ist doch klar, dass sie darin einen Ausgleich sehen. Er befriedigt andere
Bedürfnisse als Du.
Ich würde das nicht werten an Deiner Stelle, sondern versuchen, die Kinder-Perspektive einzunehmen.
Wenn Du als Kind die Wahl gehabt hättest zwischen Lernen und Kino, was hätte Dich vermutlich mehr
begeistert?? ... na siehst Du.;)

die Große ......will nicht mit einer (Ex-)Prostituierten unter einem Dach schlafen

Wie kommt sie denn zu dieser rigorosen Einstellung?
Mich wundert das, denn Kinder denken normalerweise nicht so engmaschig.

was ihren Vater angeht, lasse ich mir nichts anmerken, ich sag ihnen auch wie toll ich es finde, dass sie Spaß mit ihm haben

Das machst Du gut!!

Wo ist der Ausweg

Für die Kinder ist die Situation auch nicht leicht. Aber sie machen das Beste daraus, sie passen sich an. Sie haben ja
auch keine andere Wahl, oder?

Der "Ausweg" für Dich besteht darin, es ihnen gleichzutun. Versuche, die Gegebenheiten so zu akzeptieren, wie sie im
Moment sind. Im Grunde hast Du auch keine andere Wahl.
Mit Deiner Erwartungshaltung machst Du Dir selbst viel Druck, den Du unbewusst an die Kinder weiterreichst.
"Gelassenheit" ist das Zauberwort ... einfach den Dingen, auf die Du keinen Einfluss hast, ihren Lauf lassen.


Hortensie
Könntest du nicht mal vernünftig mit den Kindern sprechen, dass du auch mal ein Wochenende für dich brauchst?

Da gehe ich leider nicht konform mit Dir, liebe Hortensie.
Ich würde meinen Kindern nie vermitteln, dass sie mir "zuviel" sind, dass sie mich überfordern, und dass ich eine längere
WE-Auszeit von ihnen brauche. Eine 6-Jährige, wie herzlichs Tochter, zB könnte das überhaupt nicht nachvollziehen.
Innerhalb des bestehenden Gefüges soll man sich durchaus mal zurückziehen können, ist auch wichtig.
Aber "auslagern" hat für die Kinder einen anderen Beigeschmack.

LG
Lucille
 
Danke für eure Antworten,

Lucille: Wie kommt sie denn zu dieser rigorosen Einstellung?
Mich wundert das, denn Kinder denken normalerweise nicht so engmaschig.

Darüber hab ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Sie hat miterlebt wie schwer mich das damals getroffen hat eben weil er mir eine Prostituierte vorzog, die nichtmal seine Sprache spricht. Es war absolut erniedrigend für mich, dass er mir sojemanden vorzog. Gut möglich dass die Große diese Einstellung von mir übernommen hat und sie sie deshalb so extrem abwertet und ablehnt.

Hortensie: Hm, das kenne ich auch... trotzdem wäre es vielleicht auch gut, wenn die Kinder wissen, was du fühlst. Ganz neutral - nicht wertend. Einfach, dass es für dich schwer ist, das zu sehen und du dann traurig bist, aber es ihnen vom Herzen gönnst. Und dass sie sich darum keine Gedanken machen brauchen, das wäre nun mal so und wird sicherlich irgendwann vorüber gehen.

Die Kinder haben mich die letzten beiden Jahre als schwach und leidend erlebt, hab viel geweint, hatte Hautausschläge, Krankheiten. Ich lade ihnen meine Gefühle nicht mehr auf, ich will vor ihnen auf jeden Fall stark und selbstständig erscheinen. Meine Vorbildfunktion hab ich bisher nicht so recht gelebt, aber das soll sich ändern.

Lucille: Ich würde meinen Kindern nie vermitteln, dass sie mir "zuviel" sind, dass sie mich überfordern, und dass ich eine längere
WE-Auszeit von ihnen brauche.
Das hab ich auch schon gemacht, ging nach hinten los, genau wie du es beschreibst. Damit vermittelte ich ihnen, dass ich es nicht schaffe und sie mir zuviel sind. Danach versuchten sie mich zu schonen, mir zu helfen - hatte einen schalen Beigeschmack das Ganze.

Ich muß aber nun los.

Liebe Grüße
Herzlich
 
Sie hat miterlebt wie schwer mich das damals getroffen hat eben weil er mir eine Prostituierte vorzog, die nichtmal seine Sprache spricht. Es war absolut erniedrigend für mich, dass er mir sojemanden vorzog.
DAS kann ich mir vorstellen. ist ja echt krassest. absolut verletzend.... .
ich finde das ganz GRandiOS von dir:
zitat:
Und... was ihren Vater angeht, lasse ich mir nichts anmerken, ich sag ihnen auch wie toll ich es finde, dass sie Spaß mit ihm haben, aber innerlich knirsche ich tatsächlich, deshalb schreib ich es mir hier von der Seele.


lg abendsonne
 
weisst, herzlich, was bei dir- und vielen anderen- der fehler ist?
ihr erwartet von euren kindern anerkennung, wie du selber schreibst.
es sind aber DEINE-EURE kinder, die sichs nicht ausgesucht haben,dass du ihre mutter bist- also- für sie ist es normal, dass du dich um sie kümmerst.
anerkennung kannst von ihnen nicht erwarten.
wenn ich stundenlag mit meinem kind lerne, kann ich nicht erwarten, dass es nachher dankbar ist, dass ich meine zeit geopfert habe.

lg

m
 
ich hoffe, herzlich, du nimmst mir sea nicht krumm, ist nicht persönlich gegen dich gegangen, aber kenn das von der eigenen familie auch.
ich kann zb. meine tochter wegen ihrer "lernfaulheit" nicht wirklich böse sein, ich war ja selber nicht anders.
und- wenn sie mal sch... baut, kriegt sie von mir genauso den marsch geblasen.
ich weiss aber auch, dass sie ihre mutter mag, auch wenns gerade nicht so rüberkommt.

und- das freut mich- auch wenns mirs sönnchen nicht glaubt.
also, vorwärts, mit frohem mut, wennst nichts mehr verlangst von ihnen, werden sie dirs geben.

lg

m
 
Danke für den Zuspruch.

Hast mich wieder auf meine Bahn zurückgelenkt.

Ich war mein Leben lang "Opfer" und die Tendenzen sind noch immer da (siehe dieser Tread), aber mit einem kleinen Schups, von wem auch immer, erkenne ich es schon sehr schnell und gehe da wieder raus.

Bin selbst zu kurz gekommen im Leben (bisher) und kann den Kids oft (noch) nicht geben was sie brauchen, muß zugeben, dass ich es ihnen manchmal nicht gönnen kann, wie leicht sie es haben und wie selbstverständlich alles für sie ist; lass es nicht an ihnen aus, sondern such mir ein anderes "Ventil" (siehe dieser Tread) um darin zu erkennen, was wirklich in mir vorgeht.

Danke dafür

Herzlich
 
irgendwann kommt das, in die kinder "investierte"- zurück- und wenn sie dann vielleicht schon 23 sind- wirds trotzdem schön.
freu dich drauf!

lg

m
 
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Liebe Herzlich!

Hab ein wenig Geduld. Es dauert, bis die Kinder groß sind und erst wenn sie SELBST Mütter sind, werden sie ermessen können, was Du zeitweise mitgemacht hast.;)

Ich denk mir, die perfekte Mutter gibt es einfach nicht. Du versuchst, allem gerecht zu werden, dafür kannst Du Dir ernsthaft auf die Schulter klopfen, das ist in dieser Situation sicher schwierig.

Sei wenigstens ein bisserl stolz auf Dich, Du hast Dir das verdient!

Und aus diesem Stolz heraus kannst Du Deinem Exmann auch selbstbewusster gegenüber auftreten und die Interessen Deiner Kinder besser durchsetzen. Und dieses Gefühl gibt Dir vielleicht auch die Kraft, das alles leichter zu schaffen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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