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Gespräch mit meiner Angst


Hallo Angst!

Da bist du ja wieder.


*Ja,hier bin ich,ganz nah bei dir*


Warum lässt du mich nicht mal für einen Tag in Ruhe? Warum musst du mich immer so quälen?


*Weil du mich immer zu dir lässt. Selbst wenn du dich wehrst,bist du nie stark genug.*


Ja,du hast recht. Aber ich werde mit jedem Tag stärker. Irgendwann

wirst du mir nichts mehr anhaben können. Dann musst du mich verlassen.


*Wer weiß. Wenn du mich besiegst,werde ich gehen. Werde ich dir denn fehlen?*


Nein,warum sollte ich dich vermissen?


*Weil ich doch schon dein ganzes Leben bei dir bin. Bin ich nicht von

all deinen Gefühlen,die du so hast und auch irgendwann mal hattest,das

vertrauteste Gefühl?*


Das stimmt wohl,ich kenne dich sehr gut. Ich hasse es wenn du dich auf

meine Brust setzt,so das ich nicht mehr atmen kann und noch mehr hasse

ich es,wenn du meine Kehle zudrückst,so das ich denke ersticken zu

müssen.


*Ich weiß. Aber ist es nicht auch so,dass du dadurch Momente des Glücks

viel intensiver wahrnimmst? Wenn du durch den Wald gehst und ich dich

mal nicht belästige,bist du denn nicht besonders froh und dankbar? Oder

wenn du in der Stadt etwas einkaufen musst und ohne mich die Dinge

erledigen kannst. Bist du denn nicht ganz stolz auf dich selber?*


Weil ich etwas geschafft habe,dass eigentlich ganz normal ist?

Lächerlich. Ich will so normal sein,wie alle anderen Menschen.Ich will

dich nicht immer um mich haben. Ich will nicht ununterbrochen an dich

denken. Inzwischen ist es ja auch so,dass du nicht mehr alleine bist.

Immer mehr Ängast gesellen sich zu dir. Wie soll ich soviele bekämpfen?

Ich bin ganz alleine.


*Du selber hast uns erschaffen. Du gibst uns die Kraft. Wir ernähren

uns von deinen Erinnerungen. Ganz tief in deiner Seele ist genug,dass

uns die Kraft verleiht um zu existieren. Du weißt das. Es gibt

Menschen,die nehmen Tabletten,damit wir schwächer werden. Du willst

keine Medikamente. Einige gehen zu einem Therapeuten der ihnen sagt wie

man uns bekämpfen und besiegen kann. Aber auch das lehnst du ab.Du willst

das was in dir ist nicht raulassen. Also was willst du eigentlich? Man

könnte annehmen ,dass du dich ganz wohlfühlst mit uns an deiner Seite.*


Nein. Ich hasse euch und ich hasse mich,dass ich so schwach bin. Aber

ich habe etwas in mir.Etwas was ihr mit nicht nehmen könnt und was mir

hilft euch doch vielleicht irgendwann zu besiegen.


*Achja? Was könnte das schon sein?*


Hoffnung.Die Hoffnung,dass es irgendwann mal vorbei ist. Das ich irgendwann

die Kraft habe , die Schatten der Vergangenheit zu besiegen.Dann bist

du verloren und mit dir all die anderen Ängste. Dann bin ich frei......



Ich habe das mal so aufgeschrieben, um meine Angst in Worte zu kleiden. Ich habe immer schon Probleme gehabt, es verständlich rüberzubringen. Viele Menschen können meine Ängste nicht verstehen.


lg. Tears


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