Dass das "höhere Selbst", unsere Seele unser Leben gestaltet, ist eigentlich wenn mans genau nimmt auch wieder eine sehr (natur)wissenschaftliche Ansichtsweise, denn sie geht wieder vom Prinzip "cause and effect" aus. Die Seele will dass du eine Erfahrung im Leben machst (cause), und richtet es so ein dass du daran nicht vorbeikannst (effect). Schicksal. Da, wie jeder hier weiß, der Verstand begrenzt ist, und damit auch die Wissenschaft, die in allem eine Logik und Vernufnt begründen will, stößt man auch beim Gedanken an das Karmaprinzip an seine Grenzen. Und ich bin mir sicher dass es eine Natur jenseits von den Kausalgesetzen gibt. Mich wundert es aber nicht, dass die meisten Leute in einem Esoterikforum die Option "Alles ist Schicksal" wählen, denn das ist ja zwischen den Zeilen ein zentrales Thema vieler esoterischen Lehren. Man ist also selbst für alles was einem im Leben passiert verantwortlich. Manche sagen dass man sich die Lektionen selber ausgesucht hat, manche meinen es kommt von außen (Schicksal, Gott,..).
Mir persönlich fehlt in der Umfrage eine dritte Option "Es gibt Schicksal UND Zufall (und freier Wille)". Es mag sein, dass es irgendwo eine Dimension gibt in der, der absolute Determinismus vorherrscht. Und im Gegenzug gibt es dann auch sicher eine Dimension in der das alles aufgehoben ist und sich alles aus einem zufälligen Chaos erschafft. Aber ich glaube, die Erde zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie eine Mischung aus allem möglichen ist. Polarität und die Farben dazwischen also. Hier und dort und dazwischen. Hell dunkel und zwielichtig.
Schon allein dass es das Wort "Zufall" gibt, und viele damit gefühlsmäßig etwas verbinden, beweist dass er existiert. Denn Gefühle zwingen in die Realität. Aber auch hier ist es eine Frage der Subjektivität, denn da sich auf einer gewissen Ebene jeder seine Realität erschafft, gibt es hier keine allgemeingültige Aussage. Die, die an den Zufall glauben, erleben ihn. Die, die ans Schicksal glauben ebenso.
Ich persönlich glaube an beide und den freien Willen. Diese 3 Zutaten müssen sich keineswegs ausschließen, auch wenn sie Gegenteile sein mögen. Bei der Vorstellung von Zufall, Glück, usw. fühle ich mich irgendwie wohl. So eigenartig das vielleicht klingen mag, aber ich vertraue mich dem Zufall an. Außerdem habe ich beobachtet dass jemand, der an den Zufall glaubt, glaubt das ALLES MÖGLICH ist. Und damit meine ich absolut Alles! Auch das Gott vielleicht nur ein Hirngespinst ist, oder dass es Gott nur am Mo, Mi und Sa gibt, unendliches etc...Und wenn man sich das vergegenwärtigt, macht einen das unglaublich bescheiden und demütig. Und man kann loslassen und ausatmen.
Gerade jetzt, fällt mir *zufällig* eine Metapher ein...
Schicksal ist irgendwie wie *einatmen*. Du atmest also ein, übernimmst die Verantwortung, rechnest mit Konsequenzen und bist auf Bereitschaft und Alarm.
Zufall ist eher wie *ausatmen*. Du lässt locker weil du sowieso nicht entscheiden kannst. Du lässt gehen. Go with the flow.
Und um zu leben, brauchen wir beides: das Ein -und Ausatmen.
Clinamen