Glaubt ihr wirklich dass Lebenserfahrung klüger macht, ich glaub das Gegenteil

Lebenserfahrung

hi, danke für eure Antworten

hi Albi Genser
es stimmt dass ich immer Lebenserfahrung mache, wie jeder andere und was ich daraus lernen möchte bleibt mir bzw. jedem selber überlassen.

hi Caprice
hi Seelenverwandter
Wenns mal was anderes gibt als SchickiMickigerede, so begegnen wir uns halt in den Privaten Nachrichten??

aber das stimmt, dass viele sich der Liebe nicht mehr entgegen gehen trauen, das hört ihr doch oft oder :"Ich verliebe mich nicht mehr, bin ja nicht blöd"

einfach geschrieben, geb ich zu, aber auf Sicht gesehen, doch eine bedenkliche Entwicklung, alles aufgrund Lebenserfahrung halt :schaukel:
 
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Lebenserfahrung macht klüger aber auch vorsichtiger!

Man lernt aus Erfahrung und nimmt sich, sowie es SOLETTI *gg* schon gesagt hat zurück. Die Offenheit wird zu einem Problem, denn die Menschheit besteht zum größten Teil aus Lügen und Blablabla.
Auch ich kann nicht mehr meine Offenheit ausleben die Menschen können damit nicht umgehen!

LG
BISIBELLA
 
Hallo Ritter :)

Ich bin nicht deiner Meinung:

Ritter Soletti schrieb:
Destomehr ich von Lebenserfahrung geprägt bin, desto mehr entferne ich mich aus Misstrauen von Menschen, baue Burgen um mich.

Das muß nicht zwingend so sein. Wenn man Erfahrungen, die man gemacht hat, mit "Lebenserfahrung" gleichsetzt, dann heißt das aus meiner Sicht, daß man "mittendrin" stehen bleibt. Ziel sozusagen nicht erreicht ;)


Ritter Soletti schrieb:
Lebenserfahrung schafft Vorurteile, denn aufgrund meiner Lebenserfahrung muss eine vorher erlebte Situation genauso ausgehen wenn diesselbe nocheinmal eintritt, den vorher erlebte ich es so mit verschiedenen Menschen, also wird der genausosein

s.o. - das ist nicht Lebenserfahrung, sondern lediglich ängstliche (und zunächst völlig normale) Reaktion auf Vorangegangenes. Mich erinnert's etwas an meine aktuelle Situation: seit 8 Monaten neu in Berlin, von Anfang an "schlechte Erfahrungen" mit unhöflichen Berlinern - meine Schlußfolgerung: "Ganz fürchterliche, unhöfliche Leute hier!" - mit der Folge, allem, was Berlinerisch spricht, aus dem Weg zu gehen. Das wäre also "Lebenserfahrung", so wie Du sie beschreibst. :D

Mir ist allerdings klar, daß Negativerwartungen meist auch negatives nach sich ziehen - und erwische mich gelegentlich an Tagen, an denen ich bestens gelaunt bin, wildfremde Leute anzugrinsen - und :eek: die grinsen zurück! Unhöfliche Berliner grinsen mich an?! - ergo: neue Erfahrung. Das ist jetzt nur ein Mini-Beispiel, aber stell Dir mal vor - ich könnte natürlich grumpflig auf meiner schlechten Meinung über diese Stadt verharren, oder so nach und nach verschiedene Eindrücke in meine Wahrnehmung einsickern lassen. Im Lauf der Zeit entsteht dadurch ein differenzierteres, bunteres, vielschichtigeres Bild - kleine Bausteinchen als Ergänzung zum angefangenen Gebäude "Lebenserfahrung" (übrigens 'ne Baustelle, die nie ganz fertig sein wird. Hoffe ich zumindest :D )

Ritter Soletti schrieb:
Eine Meinung über Menschen kann ich mir keines Falles aus Lebenserfahrung bilden, denn jeder Mensch ist anders und jeder Mensch ist im Prinzip wie ein neues Schulfach, dass du nicht kennst und neu erlernen musst.

Mag sein - trotzdem gibt es "Richtwerte", an die man sich halten kann (nicht muß). Wenn ich z.B. mehrere Beziehungen hatte und in allen irgendwann an den Punkt gelange, daß meine Partner mich ausgenutzt, betrogen und gedemütigt haben, ich weiterhin im Rückblick feststelle, daß allen Partnern gemeinsam war, daß sie von Anfang an nie gefragt haben, wie es mir geht und was ich gerne möchte - na, dann kann ich daraus schlußfolgern, daß Menschen, die nie nach meinem Wohlbefinden fragen, womöglich gar kein Interesse an mir haben. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein neuer Partner, der nie fragt, wie es mir geht, wieder einer sein wird, der mich ausnutzt und ausschließlich sein eigenes Wohl im Auge hat, ist dann relativ groß, nicht?

Allerdings: das würde ich noch nicht als "Lebenserfahrung" bezeichnen, bestenfalls als mühsam sich entwickelndes Wahrnehmungsvermögen *grins*

Ritter Soletti schrieb:
Seht euch mal um über was so geredet wird im Büro. Vor lauter Lebenserfahrung verstecke sich die Mensch hinter ihren Mauern, ist es nicht oft so?

Offen gestanden bin ich auch nicht gewillt, im Büro über meine gesammelten Lebenserfahrungen mit Tiefgang zu reden. Im Büro wird Smalltalk betrieben, wenn das Arbeitsklima sich dadurch etwas auflockern läßt. Ansonsten halte ich mich im Büro auf, um zu arbeiten, nicht, um die Seelen meiner Mitarbeiter zu ergründen *gg*

Ritter Soletti schrieb:
Ich pfeif auf Lebenserfahrung, nur so ist es mir möglich, offen auf dich zuzugehen, ohne Vorurteile und den echten Menschen kennenzuleren, der du bist.

Klingt auf den ersten Blick schön. Aber bist Du Dir sicher, daß jeder von Dir "echt" kennengelernt werden will? Will sagen: wer will schon mit JEDEM gut Freund sein? Ich nicht.


Ritter Soletti schrieb:
Macht Lebenserfahrung klüger??? Kann man damit sein Leben damit besser meistern?

Ja, denke ich schon.


Ritter Soletti schrieb:
Lebenserfahrung ist Abbau von Eigenschaften die gerade das Miteinander so schön machen könnten:
Vertrauen, Einfühlungsvermögungen, sich öffnen können.
Glaubt wirklich wer, er kann aufgrund Lebenserfahrung besser Menschen einschätzen? Ich sag nein, dass ist lediglich eine Projektion von Erlebten auf einen anderen Menschen.

Anderer Blickwinkel: vor einigen Jahren war ich unfähig, überhaupt Menschen an mich heranzulassen, von Vertrauen nicht die Spur. Durch Lebenserfahrung habe ich gelernt, daß meine negativen Erfahrungen nicht auf ALLE Menschen projeziert werden können und daß es möglich ist, daß der eine oder die andere durchaus vertrauenswürdig ist.

Mir gefällt Meetics Signatur dazu hervorragend: es kommt wirklich immer darauf an, was man aus seinen Erfahrungen macht.

LG, :zauberer1
 
AW: Glaubt ihr wirklich dass Lebenserfahrung klüger macht, ich glaub das Gegenteil

Und wieder ein interessantes Thema...man entdeckt ja immer wieder etwas Neues hier!

Ja Lebenserfahrung...
ich glaube es hängt davon ab welche Einstellung man von "Haus aus" mitbekommen hat...
Ob ich nach Niederlagen immer wieder aufstehe oder mich erstmal verkrieche....

meine Mutter z.B. ist auch eher etwas ängstlich und sensibel und macht sich um alles und jeden Gedanken,das hab ich glaub ich auch ziemlich verinnerlicht,wobei ich immer versuche daran zu arbeiten..

Beziehungstechnisch..klar wenn ich öfter auf die Schn... gefallen bin werde ich immer vorsichtiger und ängstlicher,wobei man natürlich nicht alle über einen Kamm scheren darf das ist klar,aber eine grundsätzliche Skepsis ist vorhanden.

Bin auch eher ein "Sicherheitsmensch".
D.h. ich gehe ungern Risiken ein
(z.B. bleibe erstmal in meinem Job mit Festvertrag obwohl ich vielleicht auch mal einen anderen Betrieb kennenlernen möchte,aber das wäre risikoreich weil dann nur Zeitvertrag und was kommt dann!?)

Bin eher ein ruhiger Mensch und dachte früher immer ich muß trotzdem überall mitmischen,dabei sein,wenn ich auch nicht immer begeistert war oder sich viele nicht interessiert haben weil ich eben nie die "Klappe vorne" hatte..
.
Heute kann ich auch gut und gern einen Abend allein verbringen ohne das Gefühl zu haben ich könnte was verpassen! Was denn auch!?

Aber es ist schon so,negative Erfahrungen begleiten weitere Lebenswege und Verhaltensweisen...
Aber gesunde Vorsicht und Skepsis kann doch nicht unbedingt schaden...solange ich niemandem grundlos unrecht tue...
 
AW: Glaubt ihr wirklich dass Lebenserfahrung klüger macht, ich glaub das Gegenteil

Hallo,

ich weiß nicht, ob Lebenserfahrung in jedem Fall klüger macht, nicht umsonst machen Leute oft immer wieder dieselben Fehler.

Du hast recht, man wird immer vorsichtiger und zieht sich sehr zurück.

Das was du meinst mit jeden Menschen nicht gleich in eine Schublade werfen sondern neu kennen lernen, funktioniert nur bedigt, da unser Gehirn so aufgebaut ist, dass wir absolut alles, was wir sehen, hören, erleben mit bereits Abgespeichertem vergleichen, ob wir wollen oder nicht.
Das nennt sich lernen.
Ich merke schon, dass neue Menschen in alte Schubladen passen, auch wenn ich bewußt vorurteilsfrei an sie herangehe. Zu 99,9% bewahrheiten sich bereits gemachte Erfahrungen.

Ich kenne einen Mann, dem hab ich einfach nicht getraut. Eine Gefühlssache, es gab keinen Anhaltspunkt. Oder einfach vergessenen Erinnerungen. Er war mit von Anfang an suspekt. Ein paar Jahre später bekam ich sein wahres Gesicht zu sehen. Wie gut, dass ich ihm nicht vertraut habe. Das Bißchen, was er von mir wußte, hat er knallhart gegen mich ausgespielt und mit Lügen verziert.

Er hat in die Schublade gepaßt. Und wie!

Ich merke leider immer öfter, je mehr Lebenserfahrung ich habe, dass ich Menschen immer schneller einschätzen kann.

Damit enden Gespräche immer öfter in smalltalk und ich verschwinde bei gutem Wind.
 
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AW: Glaubt ihr wirklich dass Lebenserfahrung klüger macht, ich glaub das Gegenteil

Die Erfahrung die mir mein etwas länger dauerndes Leben bisher gebracht hat ist, dass eben nichts aber auch garnichts in eine Schublade passt und dass es für mich sehr abwechslungsreich ist, das Schubladendenken weitgehenst abzulegen. Menschliches Miteinander bringt immer wieder Überraschungen, weil alte Aspekte in einem neuen Licht erscheinen dürfen.
Täuschungen und Enttäuschungen gibt es dadurch sehr wenige, weil das Urteilen immer mehr wegfällt. Täuschen kann nur ich mich und niemand anderes, Täuschungen können nur entstehen wenn ich mir ein Bild von jemandem mache, das nicht mit der Realität übereinstimmt und dass durch Schubladendenken bestimmt ist.
LG
Elke
 
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