Liebe Mara,
bewegend, deine Worte. Und der darin beschriebene Prozess während des Schreibens auch.
Nun - ich sagte mit meiner Geschichte zu Mina: "ich verurteile dich nicht". Und zu den anderen: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein". In solchen Fällen, wie dem beschriebenen, ist es leicht, sich zu den Empörten zu stellen.
... Nun du hast später etwas Entscheidendes gesagt:
Genau. Die letzte Entscheidung trifft die Frau - was immer der Mann tut und sagt. Wie soll der Vater des Kindes denn die Tötung verhindern? nun gut: Freiheitsberaubung bis zur Geburt und in-Ketten-legen oder sowas wäre da vielleicht möglich. Aber bitte?!
Meinen eigenen Bezug zu eben diesem speziellen Thema möchte ich hier nicht weiter erläutern, da ich erkennbar bin und damit auch andere.
Meiner auch - aber anders. Die Gegensätze vereinen sich, wenn Mann und Frau sich vereinen. Wenn der Mann das Männliche ganz schenkt und sich das Weibliche schenken lässt und die Frau sich als Frau ganz schenkt und sich das Männliche schenken lässt. Erst der Verzicht auf das Männliche macht die Frau zur Frau und der Verzicht auf das Weibliche macht den Mann zum Mann. Sie müssn es sich vom anderen schenken lassen. Ein schönes Bild, oder? Es achtet auch die Bindung, die durch die Vereinigung entsteht und die unauflöslich ist.
Mann und Frau brauchen einander. Dehalb begehren sie sich. Erst durch die rau wird der Mann zum Mann und durch den Mann wird die Frau erst zur Frau. Vorher sind sie nur Mädchen und Junge. Bei Kindern spielt der Unterschied kaum eine Rolle.
Ich habe es gewusst und gefühlt. Ich musste es sagen. Wie das so in Aufstellungen immer ist. Man weiß genau: es ist nicht mein eigenes Gefühl. es war so was nahezu Unbeschreibbares in der Unterbauchgegend vor allem. Der Aufstellende und Vater wusste da noch nichts davon. Er hat es später bestätigt.
Diese Sache hat nichts mit dem von dir beschriebenen Phänomen der "Scheinschangerschaften" bei Vätern zu tun. es hat eher mit dem systemischen Feld zu tun, denke ich. (Und das hier zu erklären.... !*augenverdreh*)
Auf jeden Fall war es völlig anders, als jedes Körpergefühl, das ich aus meinem Leben oder aus anderen Stellvertreter-Rollen kannte (und es war mehr, als nur ein Körpergefühl). Vielleicht ist es mir deshalb so sehr aufgefallen.
Eben! genau da ist der Unterschied, der den entscheidenden Unterschied macht und geachtet werden kann! Ich kann nur (?) schwängern.
Und vielleicht macht es auch den Unterschied, dass Frauen, den Unterschied oft verleugnen wollen? *fg*
Das, liebe Mara, war in deinem Traum! Es kann sein, dass du Männer und Frauen als gleich träumst (wenn du dieses Glaubenssystem hast, dass wir gleich seien). Also für deine Träume kann es durchaus ja zutreffen, dass der Unterschied verschwimmt. DAs wollte ich nicht in Abrede stellen. und in deiner subjektiven Welt ist das sicher auch so. in der welt der Wirkungen, die sich zeigen, könnte das aber anders sein.
... habe ich auch nicht behauptet! Als Frau bist du ja ganz. Als Mensch fehlt der Mann - so du keinen hast ;-).
So? Kannst du auch eine Frau schwängern (oder welches Wort wäre dir lieber?)?
Den Wunsch zu heilen? Das ist ein Ersatzgefühl. Und es verachtet den Partner, ihn heilen zu wollen. Du stellst dich damit über deinen Mann.
Ich hab heute den Satz gehört (sinngemäß):
"Die große Liebe ist Schwäche".
Der Schwache kann den anderen nicht in seinem Schicksal belassen und will ihn dann retten. Aber er ist es der schwach ist, nicht der andere.
Es scheint, du trägst ihn nicht nur subjektiv. Verstrickungen sind nicht subjektiv. Wem gehört der Sack wirklich? Meist ist es nur eine einzige - oft verleugnete - Person.
Nein. Dieser Perfektionismus ist der Tod der Lösung. Deine Seele braucht wohl nur einen Anstoß. Den Rest kann sie dann von alleine. Für wen musst du so viel erlösen? (Ist vielleicht nichts für die Öffentlichkeit. Kannst mir ja eine PN schicken...)
Bezüglich der Abtreibung (wie verniedlichend angesichts des Todes. Bei so einem Wort wird das Kind zu einer Sache)/Tötung eines Kindes meinst du dann:
Das hab ich auch eine Zeit lang gedacht. Und so hat es sich manchmal auch in Aufstellungen gezeigt. Vor allem dann, wenn beide sich einig waren. Aber dann zeigte sich immer öfter: von der Wirkung auf das Leben her gesehen sind die Folgen für die Frau schwer wiegender, weil sie die letzte Entscheidung trifft. Frauen, die auf diese wiese ein Kind auf dem Gewissen haben, trauen sich weder danach einen neuen Partner wirklich zu nehmen, als auch zieht es sie meist mit Macht zu dem toten Kind. Dem ist dann nur zu begegnen, wenn die Schuld am Tod anerkannt und das Kind und sein großes Geschenk gewürdigt sind. Leben gelingt dann nur noch bescheiden und im Angesicht des toten Kindes (und zu dessen Ehre). Ein schwerer Vollzug, der selten gelingt. Meist ist die Frau verloren.
Bei Männern habe ich so eine weit gehende Wirkung seltener gesehen. Bisher.
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Natürlich hat ein Mann eine gegebene Verantwortung für das gezeugt Kind. Die kann er nicht nehmen oder lassen. Wenn er sich der nicht stellt hat das ebenfalls unabweisbare Folgen. Bis zum Tod. Ein Mann, der sein Kind im Stich lässt, oder die Frau z.B. mit Gewalt in die Abtreibung/Tötung zwingt, ist ebenfalls oft des Todes. So jedenfalls die beobachtbare Wirkung, wie sie sich mir schon gezeigt hat. Ich beobachte die spätere Wirkung. Es handelt sich nicht um moralisches Urteil!
... Auch so eine Geschichte. Die Männer sind doch da! (Oder war der gestorben?) Vor allem, wenn sie geachtet werden. Oft ist der Weg des Kindes zum Vater durch die Mutter versperrt. Wenn die den nicht achtet, dann kümmert er sich nicht ums Kind. Achtung hilft auch hier.
Chapeau!
Und das ist gut so! Und das, was ich als "beobachtbar" benannt habe, das kann jeder sehen, der die Augen aufmacht!
Lieben Dank für den intensiven Austausch!
Viele Grüße
Christoph