wege und umwege
hallo ihr lieben!
da sind - zu allererst einmal - die kinder. ihnen gilt meine zuneigung und sympathie... und mein ganzer respekt. auch wenn sie "schwierig" sind - und wie oft bedeutet schwierig nichts anderes, als dass wir selber nicht gelernt haben, mit etwas umzugehen. ich finde klavierspielen schwierig...
da sind die eltern - und ich bin selber vater, ich habe auch etliche kinder kennen gelernt, die sofort als indigo-prototypen durchgehen würden, ich kenne schon die sorgen, die eltern um ihre kinder haben, und ich kenne die liebe, die so viele gestalten annehmen kann, auch verzerrte. was nie der liebe anzulasten ist, sondern immer nur der hilflosigkeit, so viel liebe in oft liebloser umgebung zu leben.
ich habe in meiner aufstellungsarbeit gelernt, vor den scripts, die das leben selbst schreibt, demut und achtung zu haben. "gott schreibt auch auf krummen zeilen gerade" sagt das sprichwort. ich würde mir nicht anmaßen, über die wege, die jemand geht, zu urteilen.
wir schreiben hier in einem online-forum, und damit sind wir nicht in einer therapeutischen sitzung, die von empathie und diskretion getragen ist. hier werden informationen von kopf zu kopf ausgetauscht, und wenn dabei stichworte wie "indigo-kinder" eingebracht werden, dann wird das zu einem öffentlichen thema, zu dem ich stellung nehme.
in keiner weise heißt das, dass ich jemand, der die these der indigo-kinder für plausibel hält, in irgendeiner weise für geistig unterbelichtet oder ethisch angekränkelt oder pädagogisch unverantwortlich oder was auch immer halte. wenn das so rübergekommen ist, tut es mir leid.
ich sage ja auch nicht, dass ich recht habe mit meiner einschätzung. ich stelle meine argumente in den raum, und wer sie hören mag, wird sie hören, wer sie nicht akzeptiert, wird etwas entgegnen oder nicht...
ich habe ja auch die eine oder andere idee zum umgang mit kindern, die eine ausgeprägtere persönlichkeit aufweisen als der wohltemperierte, zurechtgestutzte durchschnitt, mitgeteilt. ich hab mich bemüht, ein paar hinweise auf die große bandbreite an angeboten zu geben, die für eltern mit solchen kindern auch in österreich gegeben ist. ich habe nicht wirklich verstanden, woher die große angst rührt, dass eltern und kinder an sich bzw. miteinander arbeiten, und ich habe nach wie vor schwierigkeiten mit der sichtweise, dass es die kinder allein sein sollten, die zu "problemfällen" erklärt werden. ich habe in vielen jahren gesehen, wie sehr solche dinge systemisch verankert sind.
leistung, bigwitch? nein, es ist völlig egal, ob ballerina, fußballer, universitätsprofessor oder liebender avatar... kinder haben nicht die wünsche und erwartungen ihrer eltern zu erfüllen. sie dürfen sein und werden, was sie sind. sage ich als vater mit meinem hang zu strukturloser alternativpädagogik und zwei wunderbaren, genau nach ihrem jeweils eigenen maß angepassten / nicht angepassten kindern.
in keiner weise will ich die besonderen herausforderungen herunterspielen, mit denen ihr durch eure "indigos" befasst seid. ich denke mal, wenn es offenbar eh so viele allein schon in wien sind, wie wäre das denn mit einer selbsthilfegruppe? austausch, das spüren, nicht allein zu sein mit seinen nöten... und sich in der gruppe stärken gegen solche ketzer wie mich... 
ich wünsch euch wirklich alles gute und euren kindern erst recht... und ich freu mich, wie bunt die welt ist.
alles liebe, jake