Nun...
Hi Zeus,
schließe mich im Wesentlichen Andrea's Aussage an. Doch ich habe hier auch ein paar Fragen. Als Du mir geschrieben hattest, Du hättest Dich (erstmal auf Zeit) von Deiner Freundin getrennt, las ich nur noch ich, ich, ich. Hm. Was sagte denn Deine Freundin? Was wollte denn Deine Freundin? Bei mir kommt es so an, als würdest völlig Du allein bestimmen, was in der Beziehung abgeht? Verstehe mich bitte jetzt nicht miss, wenn ich sage, ich habe eine scheiß Wut im Bauch. Einerseits bin ich empathisch und versetze mich in Deine Lage, kann auch die Zwispältigkeit Deiner Gefühle verstehen. Doch ich habe auch das Gefühl, als hätte ich die Gefühle Deiner Freundin, die sie möglicherweise nicht zeigt, zeigen kann.
Du hast geschrieben, Dich auf Zeit trennen zu wollen. Was meinte sie denn dazu? War ihr das recht? Wollte sie die Trennung für immer? Was hat sie Dir denn als Vorgehensweise vorgeschlagen? Ich lese nur, was Du willst, was will sie? Es ist schon verdammt bequem, wenn man eine Partnerin hat, die sich nicht den Mund aufzumachen traut und sagt was sie will oder nicht will. Ich frage mich wieviel ist da möglicherweise neben Deinen Schuldgefühlen auch eine ganz schöne Portion Egoismus in Dir, Dir stets solche Frauen zu wählen?
Woher willst Du wissen, daß sie nun flennt? Ist das was Du annimmst bzw. weißt oder ist das (auch) etwas das Du Dir wünscht? Natürlich ist bei einer Trennung, wenn mal mehr oder weniger Liebe da war, auch ein Trennungsschmerz zu verarbeiten. Doch wie gesagt, abgesehen von dem natürlichen Trennungsschmerz, wie sehr wünscht Du Dir oder ein Teil in Dir, daß sie um Dich weint? Und weinst Du auch um sie?
Du hattest sinngemäß geschrieben, daß Dir die Frau schon irgendwie wichtig sei. Da las ich nichts davon, daß Du sie liebst oder liebtest. Wen Deiner Frauen hast Du denn geliebt? Eine E-Mail von Dir habe ich immer noch nicht gelesen. Möglicherweise steht da die Antwort drin. Hier im Forum lese ich einen Teil von Dir, den anderen lese ich in den E-Mails. Z.B. frage ich mich, wie sehr wärst Du denn bei einer Deiner Beziehungen bislang überhaupt bereit gewesen, Dich mit Haut und Haaren einzulassen, und Dich in Gänze zu verlieben und hinzugeben?
Von dem was Du mir geschrieben hast (Sucht), war wohl auch die Beziehung für Deine Partnerin nicht gerade einfach und so wie sie sich möglicherweise eine liebevolle Beziehung wünschen würde. Sogesehen, auch wenn sie eventuell dächte, besser eine schlechte Beziehung als gar keine (wobei ich nun nicht sagen mag, daß Ihr eine schlechte Beziehung hattet), so hättest Du ihr auch mit der Trennung somit einen Gefallen getan, auch wenn sie das momentan eventuell noch nicht so sehen kann.
Was ich nicht verstehe und das was mich möglicherweise stellvertretend für Deine Freundin so sauer auf Dich macht, wieso zum Teufel bestimmst Du alles, was passiert und wo es langgeht? Weshalb hast Du ihr nicht gesagt, so und so schaut es für Dich aus, daß Du so nicht weitermachen willst / kannst, doch auch noch keinen neuen Weg hast. Du hättest ihr z.B. auch vorschlagen können, daß sie sich auch in Therapie begibt, daß Ihr eventuell beide Einzelstunden doch auch eine Paartherapie zusammen macht. Aber nein, Du hast für Dich beschlossen, aus mit der Partnerschaft.
Angenommen Dir würde die Wandlung / Heilung / Metamorphose gelingen, was soll es dann mit der Trennung auf Zeit? Mit Verlaub, wenn sie an sich nicht arbeitet, wird sie mit den gleichen Mustern und Verhaltensweisen auf Dich warten. Das könnte bedeuten, sie ist dann nicht mehr interessant für Dich, weil Du eventuell möglicherweise dann eine selbstbewußte Frau um Dich haben kannst oder es stehen neue alte Probleme an. Bei mir kommt diese Trennung auf Zeit auch etwas als ein Hinhalten vor. So kannst Du Dir weiterhin Sorgen und ein schlechtes Gewissen machen. Gleichzeitig aber auch ist es ja ganz toll, wenn man so die Vorstellung hat, haben kann, da ist eien Frau die heulend auf einen wartet. Wieso gehst Du mit ihr nicht gemeinsam den Weg?
Es tut mir leid, im Moment wenigstens bin ich zu befangen, Dir einen Hinweis / Rat geben zu können. Ich identifiziere mich gerade mehr mit Deiner Freundin und finde aus deren Sicht solltest Du ein ziemlicher Arsch gerade sein. Dein inneres Drama trösten zu wollen verstehe ich und ich sehe auch Dein eigenes Leid hier. Doch nach ein paar E-Mails frage ich mich nun, ob es das nicht auch was ist, das Du brauchst. Heulende, am Boden zerstörte Frauen pflastern Deinen Weg, nur weil Du sie verlassen hast. Einerseits ist es natürlich beschissen, wenn Du ihnen nicht helfen, nicht mehr helfen kannst. Doch andererseits muß es doch auch ein saugutes Gefühl sein, wenn man soviel Wirkung / Macht auf Frauen hat. Nur Du konntest Deine Mutter trösten. Nur Du kannst Deine schutzbedürftigen Frauen wieder aufbauen... Ich weiß es natürlich nicht, doch ich frage mich, ob zu Deinem eigenen inneren Drama sich nicht auch noch etwas narzisstische Störung sich gesellt.
Wie gesagt, ich kann Dir nur sagen, was ich empfinde. Und das basiert auf dem was hier im Forum bzw. vor allem in den E-Mails ablief. Auch glaube ich nicht, daß Dir jemand hier im Forum einen Rat geben kann, und Du kannst dann Deine Sorgen abstellen. Das ist für mich eher was für ein paar oder gar einige Therapiestunden. Du bist nicht für die Gefühle Deiner Freundin oder wessen Gefühle auch immer verantwortlich. Selbst wenn Du mißbräuchlich mit anderen Menschen umgingst, so ist es in deren Verantwortung sich abzugrenzen. Du bist für Dich und Deine Gefühle zuständig und verantwortlich. Und ich denke, damit hättest Du ansich doch schon genug zu tun.
Überdies, wie ist es denn, wenn Du Dir Sorgen machst, packt Dich nicht einerseits auch manchmal die Wut, daß Du Dir nun Sorgen machen mußt, während Du lieber was anderes machen wolltest, die Zeit anders und sinnvoller nutzen wolltest?
Sich um andere zu sorgen kann auch eine gute Hilfe sein von sich und seiner Pflicht sich selbst gegenüber abzulenken. Es ist immer leichter anderen zu helfen als für sich selbst da zu sein. Und nun nochmal was zu Egoismus, gesunder Egoismus ist durchaus wünschenswert. Weshalb solltest Du denn Schuldgefühle haben? Gibt es einen Grund dafür? Möglicherweise stand die Trennung, egal ob auf Zeit oder für ganz, an. Möglicherweise ist es eher die Art und Weise wie die Trennung ablief etwas das hätte anders und besser laufen können? Ich weiß es nicht, denn ich las nur Deine Vorgehensweise, Deine Sichtweise. Die Frau hat sich Deinen Wünschen angepaßt und bleibt nun traurig zurück. Und Du hast ein schlechtes Gewissen. So kommt es bei mir an. Ich frage mich, beruht ein Teil Deines schlechten Gewissens darauf, weil Du die Sache nach Deinen Vorstellungen durchgezogen hast, ohne sie groß in die Entscheidung, Entscheidungsmöglichkeiten miteinzubeziehen?
Solange Du Dich in Sorgen und Schuldgefühle für sie verstrickst, übernimmst Du keine Verantwortung für Dich selbst.
Vermutlich wirst Du dies hier nicht gerne gelesen haben. Auch kann ich nicht sagen ob mein Gefühl stimmt. Doch diese Bilder kommen halt hoch. Also, halte mir zugute, daß es eine Möglichkeit, doch nicht zwingend notwendig ist, daß ich richtig liege.
Ich wünschte, Du könntest mit Deiner Ex-Partnerin Therapie machen bzw. auch ihr eine Therapie noch nahelegen.
Ciao,
Romana