Selig sind die geistig Armen

Hora

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4 Juni 2004
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nein, das ist kein theologischer Thread !!!

Ich würde zu dem Topic auch eher sagen :
Unwissenheit schützt !

In den letzten Jahren drängen sich mir immer mehr Fragen auf. Je mehr ich über geschichtliche Zusammenhänge, politische Verknüpfungen und wirtschaftliche Abhängigkeiten lese, sehe, höre und erfahre, desto größer werden meine Zweifel. Manchmal wünschte ich mir, dass ich von dem Ganzen einfach Nichts mitbekommen würde, denn dann bräuchte ich mir dazu keine Gedanken zu machen.
Dass Bildung wichtig ist, streite ich nicht ab. Wenn ich mir aber manche Menschen ansehe, die nur im Kopf haben, welchen Kerl/Frau sie am Wochenende nun abschleppen werden, welcher Slip/Boxershort farblich mit meinen Schuhe harmoniert, wann ich welche Überweisungen tätigen muss, um ein "normales" Leben zu führen, dann werde ich irgendwie neidisch.
Neidisch, weil sie bestimmte Fakten nicht kennen, die sie nicht ohne Weiteres ändern können, die sie somit nicht belasten und weiterhin ihre Problemchen für weltbewegend erachten.
Klassischer Fall von Im-Suppenteller-sitzen-und-wegen-dem-hohen-Rand-den-Rest-des-Tisches-nicht-sehen-können.

Ich habe seit Jahren mit Behinderten Menschen, vor allem auch geistig Behinderten, zusammengearbeitet. Bin mit ihnen in den Park gegangen, Eis essen gewesen, Spiele gespielt...
Ich habe noch nie Menschen gesehen, die glücklicher waren als diese, weswegen ich "geistig behindert" eher als "geistig befreit" ansehen würde. Sie werden wohlbehütet, brauchen sich nicht um andere Probleme Gedanken zu machen und genießen jeden einzelnen Tag.
Unwissenheit mag hier echt etwas Schönes sein.

Auf der anderen Seite schützt uns unsere Bildung ( zumindest sollte sie es ) vor einer Wiederholung dunkelster menschlicher Geschichte ( prophylaktisch, als auch im akuten Zustand ).
Schlimm wird es, wenn ich etwas weiß und davor die Augen verschließe, wie es viele Menschen im 3.Reich taten.
Hätte ich nicht diesen Bildungsstand, den ich jetzt habe, würde ich vielleicht mit Freunden in der Kneipe sitzen und Stammtischparolen dreschen. Meine Steuererklärung auf einem Bierdeckel zeichnen und alle Politiker für blöd erklären, weil ich die ultimative Lösung längst gefunden habe.

Wer den Film Matrix gesehen hat, weiß wovon ich spreche, wenn ich sage :
Die rote oder die blaue Pille... Für was entscheide ich mich? Wissen oder vermeintliches Wissen ( genannt Unwissenheit ) ?
Nur gibt es hier keinen Mr.Smith, der mir mein Wissen wieder nehmen kann, wenn ich mich einmal dafür entschieden habe.
Mich einfach wieder um meine eigenen Probleme kümmern, in meiner eigenen relativ kleinen oder großen Welt, ohne zu wissen, dass da draußen noch weitaus größere und bedrohlichere Dinge sind, die meine eigenen Probleme null und nichtig machen, wenn sie eintreffen sollten.

So und nun gehe ich ans Weiterbilden, damit ich mich mit Dingen beschäftige, die vermeintlich Gebildete nicht erfahren.

gn8
 
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Hora

Hallo

Ja das hat doch was Wahres was du da schreibst, doch ich denke das es etwas Anderes ist als nur das Wissen.
Die Medien sind voll von Negativ Berichten, gute Nachrichten liest man sehr selten.
Wissen ist schön und erleichtert vieles, aber die Medien vermitteln nur wenig positives Wissen, sondern mehr Negatives, wie schlecht doch alles ist, gieren nach Dramen, Kriegen, Aktion usw, auch verständlich, da gerade diese Negativen Berichte die Menschen anlockt.
Ich selbst bin gar nicht anders, ist so als ob man gerne geschockt wird um den tristen Alltag etwas Aktion zu geben, die positiven Nachrichten scheinen oft Langweilig.
Habe mir schon oft gesagt, mensch lese keine Nachrichten mehr, aber ich bin einfach zu neugierig und möchte wissen was auf der Welt los ist, dass Negative wird stark hervorgehoben, leider.
Vielleicht leben wir einfach zu langweilig und gieren deswegen nach Aktion, suchen Dinge die uns zeigen, dass wir doch eigentlich zufrieden sein sollten, ich weiss es auch nicht.
 
Hi!

Also wenns nur um Nachrichten geht und was so in der Welt vorgeht dann sage ich dazu: einfach nicht damit befassen. Ich für meinen Teil hab genug mit mir selbst zu tun und eigentlich is es glaube ich in niemandes Interesse zu wissen was an einem Tag alles schlechte passiert ist auf der Welt.
Wo das herkommt? Einerseits ist es weil ein Großteil nicht weiss was er mit sich anfangen soll denke ich - klingt vielleicht komisch aber so viele nehmen beim Frühstück die Zeitung anstatt sich aufs Frühstück zu konzentrieren. Was sie dort lesen verinnerlicht sich natürlich (verstärkt noch durchs gleichzeitige essen) und die denkweise passt sich an. naja und wenn das millionen machen dann ziehen sie derartige gedanken an und die sache verschlimmert sich. Im grunde sind also nicht die Medien schuld sondern wir selbst weil wir diese Gedanken zulassen. Genauso am Abend - so viele kommen heim, wissen nix anzufangen und schalten den Fernseher ein. Tjo und dann schau dir mal an wovon 90% aller Filme handeln....welcher film ist denn wirklich "schön" und enthält kein tragisches element? die welt steht heutzutage auf schmerz und selbstmitleid.

Was Leute angeht die sich gedanken machen welche tusse sie aufreissen können oder wie sie ihr auto tiefer legen oder die einfach ihr "normales", "glückliches" leben führen: beneidenswert mag sein, doch irgendwie auch nur eine illusion. der geist stützt sich auf materielle, irdische güter und sobald du die wegnimmst bleibt nicht viel übrig m. E.
kann mich auch täuschen aber ich glaub wenn diese leute in ihrer geistigen entwicklung (d.h. vielleicht schon einige inkarnationen) weiter wären als z.b. du oder ich dann würden sie sich nicht an so sachen wie fortgehen, aufreissen oder die farbe ihres slips klammern. denke eher das diese leute noch dorthin kommen werden wo unsereins heut schon ist (nämlich sich gedanken zu machen)! denn jeder geist strebt zur vervollkommnung - befindet sich in evolution!

liebe grüsse,
Markus
 
Selig sind die Wissenden

Hallo Hora

Ich empfinde Wissen bzw. Bildung als eine grosse Bereicherung. Sie macht das Leben ungemein interessant, lässt mich viele Dinge verstehen und schützt mich vor langer Weile.

Sicherlich bringt Bildung auch manche Unannehmlichkeit mit sich. Wie oft hat mich schon die Wut gepackt, wenn ich von irgendwelchen Dingen erfahren habe, die ungerecht, unverantwortlich und unsinnig waren. Wissen ist in meinen Augen auch immer mit Verantwortung verbunden. Das macht das Leben nicht immer einfacher.

Wenn Du die Möglichkeit hättest, zwischen deinem jetzigen Leben, dem Leben eines behinderten Menschen oder dem Leben eines typischen Stammtischlers zu wählen, wofür würdest Du dich entscheiden?

Ich würde mich auf alle Fälle wieder für mein jetziges Leben entscheiden. Unser Streben sollte dahin gehen, unser Leben so glücklich zu gestalten, dass wir nicht auf andere neidisch zu sein brauchen. Das ist nicht einfach. Ich gebe es zu. Aber wir alle haben die Fähigkeit dazu. Aus diesem Grunde wurden wir geboren.

Alles Liebe. Gerrit
 
selig sein die geistig armen?

ich denke hier muß man die wirkliche intention hinter dieser aussage von der auslegung der kirche trennen.

soweit ich als christlich-absolut-planloser das weiß, kommt der spruch aus der bergpredigt. ich denke (pragmatische vermutung), daß damit der abbau von ego und kopflastigkeit gemeint war. nach dem motto: gedanken und egospiele raus, damit mehr platz drinne ist für den heiligen geist (oder sonstnochwelche spirtuellen geschichten).


was die kirche draus gemacht hat: n ungebildetes volk läßt sich leicht beherschen und ausbeuten. deswegen gabs bibeln und predigten anfangs nur in latein. mal ehrlich, wie dumm muß man sein, damit man auf die idee kommt, leute spirituell zu belehren in einer sprache, die die leute nicht verstehen. also war die absicht dahinter NICHT zu lehren, sondern die leute in unmündiger abhängigkeit zu halten. ganz toll für die kirche, wenn die leute geistig arm waren. deswegen hatten die auch n problem mit "geistig reichen" wie gallilei z.b. ... alles machtspiele einer organisation, die meint die weisheit mit löffeln gefressen zu haben.

ich sag gerne: glauben ist wie geld, kirche is wie finanzamt.

in diesem sinne: entscheidet selber über den von euch angestrebten grad an geistigem reichtum bzw armut.
 
@Asathiel : das sollte doch kein theologischer Thread sein !!! *gg*

@Lotusz : Im Augenblick würde ich wohl das Leben eines geistig Behinderten wählen wollen. An zweiter Stelle mein eigenes. Und nieeemals den eines Stammtischlers *g*
Ich werde auch wütend, wenn ich von bestimmten Dingen erfahre. Aber eher wütend, weil ich daran nichts ändern konnte (weil ich vorher nichts davon wusste), bzw. ändern kann (weil das einfach eine Nummer zu groß ist).

@mspaetauf/native : Mit den negativen Berichterstattungen hast du schon recht. Am Anfang haben die meisten Zuschauer nur den Start bei der Formel1 sehen wollen, um einen eventuellen Crash live mitzuerleben... Sensationssucht eben ! Fernsehen kann in der Tat eine gute Flucht aus dem Alltag ( aus der Bildung ) sein. Einfach sich berieseln lassen, nichts tun. Deswegen schaue ich auch nicht häufig fern. Na gut, bis auf die "wichtigen" Folgen von StarTrek, Babylon5 und Stargate *fg*

Ich drück es aber einmal anders aus :

hyopthetische Annahme : Weltenformel : a+b+c+d+e+f = Z
Ihr habt durch euer Wissen den Teil "a" erschlossen. Ihr bemerkt, dass, was in der Welt geschieht nicht sonderlich positiv ist und das verändert werden kann, wenn ihr die Variable "a" abändert.
Ihr habt auch das Wissen erlangt, wie ihr die Weltenformel verändert.
Dann fügt ihr eben ax+b+c+d+e+f=Z ein und schon ist ein Teil der Welt verändert und alles ist gut so.
Jetzt wisst ihr mehr über Teil "b". Ihr wisst, was verändert werden muss, damit alles wieder stimmt. Leider wisst ihr nicht, WIE ihr das machen könnt.
Und schon seit ihr beim Dilemma, indem ich mich eben befinde. Ich sehe, dass etwas nicht stimmt. Ich weiß es ! Leider weiß ich nicht, wie ich das ändern kann.
Na gut, eine Änderung weiß ich natürlich. Ich verändere die Variable "Z", also mich, damit die Gleichung wieder stimmt.
Muss ich aber gleich alles, was ich nicht verändern kann, akkzeptieren und meine Einstellungen daran anpassen ?
Noch schlimmer wird es, wenn man alle Teile der Formel kennt und man sich nicht sicher ist, ob das auch wirklich alle Teile sind oder man die einzelnen Teile nicht abändern kann, weil man es noch nicht herausgefunden hat.

Entweder ich schaffe es eines Tages oder ich bin voller Hoffnung, dass Andere es eines Tages schaffen werden (auch im Hinblick auf meine Verantwortung mein Wissen an Andere weiterzugeben). Oder ich wünsche mir niemals von a, b, c,d,e,f und Z erfahren zu haben.
Ich brauche nur genügend Drogen und Alkohol dazu...
 
Es gibt kein Weg zurück ( Gedicht von Caprice )

Weißt du noch wie’s war,
Kinderzeit, wunderbar,
die Welt ist Bunt und Schön.

Bis du irgendwann begreifst,
dass nicht jeder Abschied heißt,
es gibt auch ein Wiedersehn’.


Immer vorwärts Schritt um Schritt,
es gibt kein Weg zurück.
Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehn’-
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan.
Was jetzt ist,
wird nie mehr so geschehn’.
Es gibt kein Weg zurück...

Ein Wort zu viel im Zorn gesagt,
einen Schritt zu weit nach vorn gewagt,
schon ist es vorbei.

Was auch immer jetzt getan,
was ich gesagt hab’, ist gesagt.
Was wie ewig schien,
ist schon Vergangenheit.


Immer vorwärts Schritt um Schritt,
es gibt kein Weg zurück.
Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehn’.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan.
Was jetzt ist, wird nie mehr so geschehn’.




Ach und könnt’ ich doch,
nur ein einziges Mal,
die Uhren rückwärts drehn’.
Denn wie viel von dem, was ich Heute weiß,
hätt’ ich lieber nicht gesehn’.

Es gibt kein Weg zurück..


Dein Leben dreht’ sich nur im Kreis,
so voll von weggeworfner Zeit.
Deine Träume schiebst du endlos vor dir her.

Du willst noch Leben irgendwann,
doch wenn nicht Heute, wann denn dann?
Irgendwann ist auch ein Traum
zu lange her.


Immer vorwärts Schritt um Schritt,
es gibt kein Weg zurück.
Was jetzt ist,
wird nie mehr ungeschehn’.
Die Zeit läuft uns davon,
was getan ist, ist getan.
Was jetzt ist,
wird nie mehr so geschehn’.

Ach und könnt’ ich doch,
nur ein einziges Mal,
die Uhren rückwärts drehn’.

Denn wie viel von dem,
was ich Heute weiß,
hätt’ ich lieber
nie gesehn’.

Es gibt kein Weg zurück...
 
Selig sein die Einfältigen!

Hallo,

Auch wenn hier nichts theoretisches gewünscht ist, ich mach's trotzdem: :)

Im Tao te King ist oft die Rede vom unbehauenen Klotz. Er ist in der Lage, zu vollenden, was er anpackt, weil er einfältig ist. In der heutigen Zeit wird einfältig oft gleichgesetzt mit dumm. Dies ist nicht so. Den nach dem taoistischen Ideal entspricht der unbehauene Klotz der Stille, Gelassenheit, Reflektion und einem spiegelklarem Geist.
Es kommt also nicht drauf an, ob du nun wissend bist, oder nicht. Wichtig ist das DU bist.

Gruß
Kronos
 
Hallo
Geistig arm heisst nun sicher nicht, dass wir dumm sind, sondern wie auch Christus unter anderem erwähnt hat, wie die Kinder. Und sicher niemand wird das Kindliche Gemüt als dumm bezeichen. Es ist mehr eine Qualiät die Beschrieben wird. Diese Qualität braucht es um spirituell überhaupt wachsen zu können. Solange halt sich der Mensch nur damit beschäftigt, wie erwähnt wurde ist er eben nicht bereit bewusst einen Spirituellen Weg zu gehen. Ich denke früher oder später werden hoffentlich auch diese Menschen einen Weg betreten. Wenn nicht, halt auch, gut, dafür ist ja die Wiedergeburt da, bis sie es merken. Aber freilich traurig ist es.
Gruss Roland
 
Was Hora sagt:
Hora schrieb:
Ich habe noch nie Menschen gesehen, die glücklicher waren als diese, weswegen ich "geistig behindert" eher als "geistig befreit" ansehen würde. Sie werden wohlbehütet, brauchen sich nicht um andere Probleme Gedanken zu machen und genießen jeden einzelnen Tag.
...
Hätte ich nicht diesen Bildungsstand, den ich jetzt habe, würde ich vielleicht mit Freunden in der Kneipe sitzen und Stammtischparolen dreschen. Meine Steuererklärung auf einem Bierdeckel zeichnen und alle Politiker für blöd erklären, weil ich die ultimative Lösung längst gefunden habe.
Aber eigentlich meint Hora etwas ganz anderes, als was sie sagt. Die Frage ist, ob sie selbst es auch so sieht?

MSpaetauf fügt hinzu:
mspaetauf schrieb:
Was Leute angeht die sich gedanken machen welche tusse sie aufreissen können oder wie sie ihr auto tiefer legen oder die einfach ihr "normales", "glückliches" leben führen: beneidenswert mag sein,
Er ist wenigstens schon fast ehrlich zu sich selbst. Aber eben auch nur fast.

Einen interessanten Gedanken finden wir bei Asathiel:
Asathiel schrieb:
mal ehrlich, wie dumm muß man sein, damit man auf die idee kommt, leute spirituell zu belehren in einer sprache, die die leute nicht verstehen.
Von Asathiel hätte ich gerne gewusst, ob er das denn wirklich weiss? Ist es wirklich so, dass eine Belehrung in einer Sprache, die man nicht versteht, wirkungslos ist? Ja? Oder nein? Man bleibt gespannt.

Erneut die leidgeplagte Hora:
Hora schrieb:
Na gut, bis auf die "wichtigen" Folgen von StarTrek, Babylon5 und Stargate *fg*
...
Oder ich wünsche mir niemals von a, b, c,d,e,f und Z erfahren zu haben.
Ich brauche nur genügend Drogen und Alkohol dazu...
Hora hat wirklich schwer zu tragen. Ist Fernsehen eine Droge? Oder ein Informationsmedium?
Oder noch viel interessanter: Ist eine Droge kein Informationsmedium?

Abschliessen tut der Roli dann mit dem schönen Bibelspruch aus der Bergpredigt, der an dieser Stelle immer wieder genannt wird, weil er auch immer wieder hervorragend passt:
Geistig arm heisst nun sicher nicht, dass wir dumm sind, sondern wie auch Christus unter anderem erwähnt hat, wie die Kinder. Und sicher niemand wird das Kindliche Gemüt als dumm bezeichen. Es ist mehr eine Qualiät die Beschrieben wird. Diese Qualität braucht es um spirituell überhaupt wachsen zu können.
Lieber Rolli, ja wie sind sie denn, die Kinder?
 
zitat von fckw: Von Asathiel hätte ich gerne gewusst, ob er das denn wirklich weiss? Ist es wirklich so, dass eine Belehrung in einer Sprache, die man nicht versteht, wirkungslos ist? Ja? Oder nein? Man bleibt gespannt.

>>> wie willst du logisch über etwas nachdenken, wo du kein wort von verstehst?

ok, indische mantren wirken auch bei leuten, die keine ahnung von sanskrit haben. aber das ist eher eine energetische wirkung. und kein logisches verstehen der zusammenhänge
 
fckw schrieb:
MSpaetauf fügt hinzu:

Er ist wenigstens schon fast ehrlich zu sich selbst. Aber eben auch nur fast.

Fast ehrlich.....zugegeben es gibt/es gab durchaus Momente, wo ich diese Leute ehrlich beneide(te) und mir denke/dachte ach wie schön wäre es.....
doch diese Momente gehören, je tiefer ich in die Materie eintauche, immer mehr zur Seltenheit. Und wenn man bedenkt das ich erst an der Oberfläche kratze dann wird mir immer mehr bewusst das ich eigentlich meinem Geist/meinem Verstand dankbar bin das er so rege ist um derlei Dinge überhaupt wahrzunehmen!

Gruss,
 
ich beneide keinen Behinderten, schon gar keinen, der nicht in der Lage ist sich zu artikulieren, denn als Außenstehender kann man doch gar nicht feststellen, ob dieser Mensch jetzt wirklich so ist wie er scheint.

Arm im Geiste, war auch von der Kirche nicht als dumm gemeint, sondern eher sich auf die wichtige Dinge zu konzentrieren, und nicht auf fun, wie das heute so ist.

Meine Armut erlaubt es mir, die Früchte meines Gartens zu ernten. Andere hetzten von der Arbeit zum Supermarkt, kaufen lebloses Zeug und nennen es Lebensmittel.
 
wissen ist so ne sache... wie das berüchtigte schwert mit den 2 schneiden.

undifferenziert in sich hineingestopftes wissen kann mehr probleme machen, als daß es nutzen bringt.

es geht aber nicht nur darum, was man für wissen sammelt, sondern auch wie man damit umgeht.

wenn man zustand von zb behinderten für "beneidenswert" (oder zumindest wünschenswert hält), dann sollte man für sich genau definieren WAS genau man an diesem zustand gut findet. und sich daraus seine lernziele ableiten.
(ich denke, es geht nicht ums wissen sondern um weniger kopflastigkeit, mehr achtsamkeit, offenere sinne, mehr im hier und jetzt SEIN, weniger geistige grenzen etc.)

aber letztendlich muß jeder selbst rausfinden, was ihn an anderen menschen/gruppen reizt. dann schauen, wie sie es machen und dann kann man das für sich selbst entwickeln.
 
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Liebe Hora, ich weiß genau was du meinst! Vor Jahren habe ich mal eine Freundin gefragt, ob sie jemals übere tiefere Fragen nachdenke. Es kam mir nämlich so vor als würde sie das nie tun. Zuerst hat sie mich mal ratlos angesehen und mich gefragt was ich überhaupt meine. Ich habe ihr dann gesagt: "Na über Gott und die Welt und so." Dann hat sie denn Kopf geschüttelt und das Ganze als lächerlich abgetan. Ich weiß noch dass ich mir dann gewünscht habe ihr Gehirn zu haben. Sie geht arbeiten, und in der Freizeit is sie unterwegs, oder schaut fern oder schläft oder geht einkaufen...Aber sie sitzt nie unter irgendeinem Baum, schaut in die Wolken und denkt über irgendwas philosophisches nach. Gott, wär ich manchmal gern wie sie in diesem Punkt.

Es stimmt schon irgendwie: Wissen befreit, aber es belastet auch. Und je mehr Wissen, desto mehr Belastung trägt dass auch mit sich. Mir geht das ehrlich gesagt am Nerv. Irgendjemand in dem Thread hat gemeint dass es eigentlich gar nicht um Wissen und Unwissenheit geht, sondern um Kopflastigkeit. Diese vermeintlich glücklich-einfältigen Wesen haben doch alle eins gemeinsam: sie sind nicht kopflastig. Kinder, Tiere, einfältige Leute mit einfachem Leben und einfachen Wünschen hören doch alle eher auf ihren Bauch. Tja, und leider bin ich (und höchstwahrscheinlich jeder hier in diesem Forum) ziemlich kopflastig. Das Problem ist: wie kann man das abstellen? Wie kann man wieder zurück zu dieser kindlichen, gesunden Portion Naivität? Wenns hier irgendwer *weiß* (<--is ja eigentlich schon ein Widerspruch in sich, oder?) dann bitte hier posten. Natürlich hab ich auch Momente wo ich nicht viel denken muss und einfach das tue was ich tue. Beim Sport zB wenn man sich verausgabt. Oder wenn mans grad sehr lustig hat und gar nicht mehr aufhören kann zu lachen. Aber es kommt dann eben oft vor dass wenn das wieder abkühlt, plötzlich meine analytische Seite zum Vorschein kommt und das ganze unter die Lupe nimmt. Offenbar ohne meine Erlaubnis, bzw ohne dass ich das überhaupt will. Ja liebe Hora, ich kenn das wirklich sehr gut.
Lotusz schrieb:
Ich würde mich auf alle Fälle wieder für mein jetziges Leben entscheiden. Unser Streben sollte dahin gehen, unser Leben so glücklich zu gestalten, dass wir nicht auf andere neidisch zu sein brauchen. Das ist nicht einfach. Ich gebe es zu. Aber wir alle haben die Fähigkeit dazu. Aus diesem Grunde wurden wir geboren.

Irgendwas gefällt mir an dieser Aussage nicht. Und zwar das "Streben nach Glücklichsein". Für mich ist das schon ein Widerspruch in sich, der sich eigentlich wie ein roter Faden durch meine ganze Bildung in esoterischeren Gefielden zieht. Denn seit ich damit begonnen habe mich mit den tiefen Fragen zu beschäftigen, liegt genau dort einer meiner größten Zweifel. In den meisten spirituellen, esoterischen, religiösen Lehren kann ich zwischen den Zeilen immer sowas wie ein Patentrezept für Glücklichsein erkennen. Und dann vertieft man sich immmer weiter und weiter hinein in der Hoffnung zu *lernen glücklich zu sein*. Das erscheint mir aber schon als ein Widerspruch in sich, denn glücklich sein ist doch nicht etwas, was man über Jahre hinweg lernt. Eigentlich sind alle normalen Kinder von Natur aus glücklich, und manchmal auch nicht. Aber das is normal. Und nicht weil sie das irgendwo irgendwann gelernt haben sondern weil das einfach so ist. Ich glaube der Schlüssel zum Glücklich sein liegt wirklich darin dass man sich gehn lassen kann und den Kopf ausschaltet. Darum kommt mir auch oft Zweifel bei meiner ganzen Wissensaufnahme, weil das ja eigentlich in die völlig verkehrte Richtung geht. Je mehr Wissen, desto unfreier. Vielleicht liegt der Trick darin über die Jahre sein aufgestautes Wissen wieder zu ver-lernen. Weg mit dem Ballast.

Was meint ihr?

Clinamen
 
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