Liebe Sandy!
Ich höre eben dann auch immer wieder von den jungen Kolleginnen: entweder Mann ist ewiger Student und lebt noch bei Mama
oder er hat schon eine Scheidung hinter sich mit all den Begleiterscheinungen, die sich daraus ergeben. Dazu kommt, dass Mann meist beruflich sehr eingespannt ist, weil im Karriereaufbau und meist wenig Zeit hat für Ausgehen udgl.....
Irgendwie finde ich das schon schräg. Wenn Frauen um die 30 meinen, die Single-Männer, die im selben Alter wären, seien minderwertig (aus welchen Gründen auch immer), sollten sie sich fragen, warum SIE noch alleine sind. Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich kann nicht hergehen und andere verurteilen, wenn ich selbst in derselben Situation bin.
Das wäre dasselbe wie wenn 30 jährige Männer 30 jährige Single-Frauen ablehnen würden, weil die ja sicher irgendwo einen Haken haben, sonst wären sie nicht Single.
Fakt ist, man ist noch Single - na und? Gibt halt immer tausende von Gründen, warum. Und bei den Männern wird es nicht anders sein, das jetzt als Ausschlusskriterium herzunehmen, wäre irgendwie - unfair. Und kontraproduktiv, weil man sich selbst alle Chancen verbaut.
@Magnet: Irgendwas stimmt an Deiner Rechnung nicht - wenn man, wie Du schreibst, nach 10-20 Jahren Beziehung "sein Leben ohne Beziehung ausklingen lassen möchte", dann wäre das für mich tragisch. Die meisten haben eine Beziehung zwischen sagen wir 20-40 oder 20-45, da schon vom "Ausklingen" zu sprechen, halte ich für etwas verfrüht.
Um zum Threadthema zurückzukommen:
Ich sehe Internetbörsen neutral, habe ich doch selbst meinen LG im Internet kennengelernt. Es ist zwar schon 10 Jahre her und die Börsenlandschaft wird sich vielleicht verändert haben, aber ich hatte Glück (und war/bin sicher nicht die einzige).
Ich glaube, dass es enorm wichtig ist, authentisch zu bleiben in so einer Börse. Das Profil selbst sollte bereits klar aussagen, was man sucht und was man nicht sucht. Auch bei der aktiven Suche sieht man ja bereits am Schreibstil der User zumindest ein wenig, wen man aussortieren kann. Zwischen den Zeilen kommt ja doch sehr viel zum Vorschein.
Ich hatte damals übers Netz viele Brieffreundschaften aufgebaut, es war ja für mich (ich konnte wegen der Kinder kaum weg) auch ein Fenster nach draußen. Zumindest hatte ich per E-Mail echt interessante und tiefgründige Gespräche.
Ganz wenige davon hatte ich dann persönlich auf einen Kaffee getroffen (nachdem ich sie übers Schreiben schon näher gekannt hatte) und ich muss sagen, sympathisch waren sie alle. Ok, der berühmte Funke fehlte, aber ich war zumindest was die Ausstrahlung und die Tiefgründigkeit betraf, nicht im Mindesten enttäuscht.
Ein einziges Mal hatte ich mich mit einem Mann getroffen, dessen Schreibstil mir eher unsympathisch war, aber ich war mir nicht sicher und er drängte auf einen Kaffeetratsch.
Das war auch ein Reinfall, er war mir sofort unsympathisch, ich beendete das Ganze relativ schnell und - er wollte mich unbedingt zu meinem Auto begleiten, was ich ablehnte. WIE er es dennoch geschafft hatte, mir mit seinem Auto nachzufahren, ist mir bis heute ein Rätsel (es war in der Innenstadt, wir hatten sicher verschiedene Parkplätze). Ich fuhr danach (etliche Kilometer entfernt) in ein Cafe, in dem ich mich mit Freundinnen verabredet hatte und er kam rein, setzte sich gegenüber an einen Tisch und starrte mich die ganze Zeit an. Da wurde ich richtig wütend (und hatte auch ein wenig Angst). Ich bin dann rüber zu ihm und hab ihn vor allen Leuten niedergemacht, denn das ist meine Privatsphäre und die geht ihn nichts an.
Es ist ganz gut bei Börsen, wenn man auf sein Bauchgefühl hört.
Aber das war eigentlich das einzige unangenehme Erlebnis, dass ich in dieser Zeit hatte, sonst war alles positiv. Die üblichen Spambriefe (also copy&paste, meistens total schwärmerisch geschrieben, man sei sooooo hübsch - ich hatte gar kein Foto drin....) landeten sowieso sofort im Papierkorb, der Rest wurde gründlich gesiebt.
Fazit: Ich sehe Börsen nicht negativ, es ist ein Medium wie jedes andere. Es kommt halt - wie immer drauf an, wie man sich des Mediums bedient. Ich hatte damals nicht schlecht gestaunt (hatte bei den Mädels - Konkurrenz *grins* - geguckt, wie die Profile so erstellt sind), was da alles für Oberflächlichkeiten drinstanden.
Irgendwie darf frau sich dann auch nicht wundern, wenn sie nur oberflächliche Männer anzieht.
Eine Bekannte von mir - seit vielen Jahren relativ erfolglos im Netz - beklagt sich immer genau über das. Dass die Männer, die sie anschreiben, nur am Aussehen interessiert und so inhaltslos seien. Ich habe mir dann bei ihr mal ihr Profil angeguckt - mich wunderts nicht. Wenn dort nur angegeben ist, zu welchen Anlässen sie welchen Kleidungsstil sie bevorzugt, wie sie aussieht, wie sie ihre Haare trägt und blablabla, wer soll sich dann drauf melden?
Darum denke ich, dass das Profil, das frau erstellt, schonmal das Wichtigste ist.
My 2 cents zum Thema.
Liebe Grüße
Reinfriede