Was fehlt mir, wie finde ich mich und mehr

WhoAmI

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29 Mai 2018
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Mir schwirren so viele Dinge die ich sagen und fragen und erzählen will im Kopf herum. Ich versuche sie möglichst geordnet zusammenzufassen, möglichst wenig auszulassen und trotzdem nicht gleich ein ganzes Buch hier zu verfassen.

Ich erwarte nicht das mir jemand sagt "DAS musst du tun!", oder "DARAN wird es liegen!", oder dergleichen. Sollte jemand unter euch sein, der sich so sehr in dem was ich schreibe wiedererkennen und sich sicher sein des Rätsels Lösung zu kennen, bin ich aber auch nicht abgeneigt

Alles was ich wissen möchte ist wie ich herausfinden kann, was mir fehlt...was mir scheinbar schon immer gefehlt hat, oder was ich immer wieder verliere...

Ich bin unzufrieden. Ehrlich. Ich sage nicht das ich unglücklich bin, auch wenn dies öfter dazu führt. Ich bin einfach in höchstem Maße unzufrieden und ich weiß einfach nicht warum. Warum ich WIRKLICH unzufrieden bin und nie auf lange Sicht zufrieden sein kann. Mit ganz viel Glück habe ich mal eine Phase wo ich WIRKLICH zufrieden bin. Zb. neuer Partner (von denen es bisher kaum welche gab, also nicht denken so was kommt häufig vor), neuer Job oder andere Veränderungen (ich kann nur schwer mit Monotonie, auch wenn ich oft nichts mache um etwas zu verändern). Aber ich kann beim besten Willen nicht über lange Zeit überwiegend zufrieden sein. Das das kein permanenter Zustand ist, ist mir also durchaus bewusst, aber rückblickend betrachtet war ich den Großteil meines Lebens unzufrieden, bis hin zu unglücklich und (teilweise schwerst) depressiv.

Ich bin 33 Jahre und denke mir, dass das doch einfach sein kann. Das KANN doch nicht der Normal-Zustand sein! Aber was mir wirklich alle Kraft nimmt ist die Tatsache, dass ich mich auf den Kopf stellen kann und einfach nicht herausfinde, was das Problem ist und wie ich dieses Problem beseitige. Die Arbeit kotzt mich einfach so dermaßen an und ich bin unzufrieden. In meiner letzten Beziehung war ich einfach unglaublich unzufrieden, ich bin mittlerweile mit meinen Freunden unzufrieden und das ich nie was beigebracht bekommen habe. Sowas wie Gitarre oder Klavier spielen . Damit, dass ich es aber auch nicht schaffe, so etwas konsequent durchzuziehen. Entweder es wird mir auf dauer doch zu langweilig, oder die Zeiten sind mir zu stressig (was mittlerweile eigentlich fast meine gesamte Freizeit ist. Also mich in dieser aufzurappeln), oder was weiß ich was. Und diese Art von mir macht mich unzufrieden. Das ich somit zwar weiß das ich scheinbar für unglaublich viele Dinge Talent habe, aber im Endeffekt nichts schaffe uns somit nichts kann. Beispiel: Ich schaue mir besonders begabte Leute in Videos an, die krass jonglieren können und Frage mich "Alter! Und was kannst DU?", oder einen Künstler der malt oder trommelt oder tanzt oder singt oder Gitarre spielt oder Würfel oder Becher stapelt oder Dinge bastelt, kocht, backt oder was zum Geier auch immer....und ich Frage mich "Fuck! Und was zur Hölle kannst DU???" Generell frage ich mich oft, wer ich überhaupt bin. Was macht mich aus. Versteht mich nicht falsch, ich hasse mich nicht oder so. Die Phase habe ich hinter mir. Ich mag mich, finde mich okay, nicht schlecht. Mehr jetzt aber auch nicht unbedingt. Ich weiß auch wozu ich fähig bin und was ich in meinem Leben schon geschafft und durchgestanden habe und worauf ich stolz sein kann.

Ich befasse mich, wenn ich in der Laune dazu bin, auch mal mit Theorien/Lehren aus dem Buddhismus zb. und somit auch mit der Frage, ob es eben genau darum geht: fehlende, oder mangelnde Selbstliebe. Das würde vieles erklären, vor allem die nie lange funktionierenden Beziehungen und Freundschaften, denn iwie "erwartet", oder wünscht man sich von dem anderen unterbewusst, diese Lücke die dadurch in einem ist, zu füllen...was aber an nur schwer realisierbar ist. Je nachdem wie groß diese Lücke ist, kannst nur du selber diese füllen. Aber ist das mein Problem? Wenn ja, wie verdamme nochmal entwickel ich diese Selbstliebe effizient? Geht das wirklich? Ich meine, man liebt jemanden, oder eben nicht. Man kann jemanden mögen, was nicht heißt das daraus auch liebe entstehen kann.

Oder kann es sein, dass mich mein Job so über alle Maßen unzufrieden macht? Es war nie mein Traumjob. Eher ein Notnagel, weil einfaxh etwas passieren musste nach fast 10 Jahren Depressionen, stationären Aufenthalten, etc . Glaube ich eigentlich nicht. Ich hatte vorher schon das Problem und ich kam einige Zeit damit klar, mich zu arrangieren. Auch hier habe ich mir bewiesen zu was ich fähig bin und noch sein kann. Habe mich entwickelt und bin mittlerweile auch bei einem Gehalt, mit dem ich mir größere Träume erfüllen und mir zwischendurch immer noch genug leisten kann. Ich kann damit auch meinen Spaß haben, oder zumindest neutral halten.

Was gibt es noch für Möglichkeiten, oder besser: wie kann ich herausfinden was mir fehlt? Ich hab jetzt schon immer mehr Angst davor später alt zu sein, kaum noch was machen zu können und mir dann mein Leben vor Augen zu halten. Klasse Alter Junge! Du hast dein ganzes Leben damit verbracht unzufrieden und depressiv zu sein. Einen Wutausbruch nach dem anderen wegen der scheiß Arbeit zu bekommen, deine Freunde zu vergraulen, ihnen dafür die Schuld zu geben (weil's leichter ist, logo), ein schlechter Partner zu sein und keine langfristige Beziehung zu Stande zu bekommen und mit allem rumzukämpfen. Dein ganzes Leben war ein einziger Kampf und mehr nicht und jetzt sitze ich hier und kann noch nicht mal zufrieden meinen Lebensabend verbringen, in dem ich völlig zufrieden auf ein zufriedenstellendes Leben zurückblicken kann... du Arsch :ROFLMAO:

Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, wovon ich an dieser Stelle mal absehe. Ich hoffe, ich konnte das Chaos zumindest etwas ordnen und hoffe inständig das jemand dabei ist, der dasselbe durchgemacht hat und seine Lösung gefunden hat und mir sagen kann, wie ich das schaffen kann. Wie Menschen wie ich so etwas schaffen.
 
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Hallo!

Nun, auch ich möchte ungern mit einem Buch antworten :), aber ich werde mal versuchen auf einzelne Aspekte deines Posts einzugehen.

Meistens ist es ja so, dass Menschen das eigentliche Problem sowieso selber kennen, und nur nicht die richtigen Schlüsse daraus ziehen. So scheint es auch bei dir zu sein. Aber der Reihe nach.

Du sagst von dir zwei wesentliche Dinge ... zum Einen, dass Du mit Monotonie sehr schwer umgehen kannst. Zum Anderen dass Du "nie etwas beigebracht bekommen hast". Etwas das leider für Kinder der jüngeren Generation sehr normal ist. Die Hintergründe dafür sind aber eher zweitrangig. Es ist natürlich eine schwierige Situation, selber weder das Animo noch das Durchhaltevermögen zu haben um etwas zu erlernen und sich weiterzubilden. In einem solchen Fall bringt auch eine Therapie in der Regel nur sehr schwer Veränderung.

Es gibt 2 Möglichkeiten für dich, damit umzugehen. Du kannst so weitermachen und weiter unzufrieden bleben (ist leider die Lösung sehr vieler Menschen), oder Du kannst diese Eigenschaft für dich verwenden. Schau' dir einmal ein paar Jobprofile an (z.B. auch auf einer Berufsmesse), und schau einmal welche Jobs ein realativ geringes Anforderungsprofil haben, aber sehr abwechslungsreiche Tätigkeiten sind. So auf Anhieb würde mir da einfallen Fotograf, Journalist (wenn Du gerne schreibst gut schreiben und auch einen Wortschatz hast Du ja anscheinend), etwas im Eventbereich .... Es gibt viele Möglichkeiten, die eigenen Eigenschaften positiv zu nutzen. Auch oft genug Möglichkeiten, es einmal auszuprobieren ohne gleich das ganze Leben umzukrempeln.

Buddhismus ist für dich wahrscheinlich eine nicht sehr postive Richtung, da er in die Erstarrung führt, und nicht in das Leben. Es könnte für dich ein Fluchtpunkt aus einem Leben sein, dass dich unzufrieden macht. Um deinen Grad an Selbstliebe beurteilen zu können, müsste ich dich ein bisschen besser kennen. Aber alleine der Fakt, dass Du den Mut gefunden hast dein Problem hierher zu tragen zeigt schon, dass deine Selbstliebe vieleicht schlummert (oder in Agonie versunken ist), aber dass sie grundsätzlich da ist. Du möchtest etwas verändern, weisst aber im Moment nur einfach nicht wie. Du bist einfach in einer Schiene gelandet, wo Du nicht hin wolltest, die dir keinen Spaß macht. Solche Zeiten gibt es manchmal ... das Wichige ist der Antrieb, die Veränderung zu suchen.

Das Problem ist, wenn Du als Kind nicht sehr viel lernen hast können, dass Du halt auch nicht weisst, was Du kannst und was Du willst. Das macht es dir natürlich schwerer, herauszufinden was wirklich deine Liebe sein kann, dein Leben in den Fluss bringt. Damit musst Du halt jetzt als Erwachsener diesen Vorgang des Ausprobierens wiederholen. Versuche einfach - im Rahmen der Möglichkeiten - Tätigkeiten auszuprobieren und für dich zu bewerten, das dir Spaß macht. Vielleicht ist das ja von deinem jetzigen Job auch gar nicht so weit entfernt, sondern braucht nur ein paar Modifikationen oder einen neuen Arbeitgeber.

Was natürlich - soferne Du es dir leisten kannst/willst - vielleicht sinnvoll wäre, wäre ein professionelles Job-Coaching, um wirklich detailliert deine Bedürfnisse und Interessen herauszuholen.

Dein Text ist übrigens toll geschrieben und sehr verständlich und geordnet ... also etwas, was Du eindeutig gut kannst ;).

Wäre übrigens auch etwas, dem Du nachspüren könntest ob es zutreffen kann ... kann es sein, dass Du als Kind sehr wenig gelobt worden bist? Dass Du dir heute etwas unsicher bist, ob Du Dinge richtig machst, ob deine Entscheidungen richtig sind?

Liebe Grüße
KingOfLions
 
Ich antworte Dir mit dem Buch "Die Kunst des Liebens" welches ich zur Zeit ein zweite oder drittes Mal lese.
Mir persönlich hat es sehr geholfen auch die Unzuglänglichkeiten meiner Eltern zu akzeptieren.

Und ja - ich liebe mich!
 
Hallo und willkommen, lieber WhoAmI,

gerne würde ich auch etwas zu deinem Post schreiben. Doch ich las gerade, du hast schon zwei Antworten bekommen. Bevor ich mir also die Zeit nehme ebenfalls zu posten, würde ich gerne von dir wissen, ob du überhaupt noch an eine weitere Meinung interessiert bist, hast du dir doch noch nicht einmal die Mühe gemacht auf die bisherigen Antworten hier einzugehen.

Gruß Clara
 
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Hallo zusammen und schon mal vielen Dank für eure Antworten. Zum einen ist die Woche etwas stressig und zum anderen muss ich mir solche Dinge erstmal durch den Kopf gehen lassen, weswegen ich mich noch nicht gemeldet habe. Ich bin niemand der von vornherein einen Vorschlag/eine Theorie ablehnt, sondern muss das erstmal auf mich wirken und in verschiedenen Situationen drüber nachdenken. Aber eine kurze Info darüber und eine vorläufige Wertschätzung hätte schon drin sein können. Da muss ich dir recht geben Clara.

Lion hat ein paar interessante Aspekte angesprochen, die tatsächlich zu den Dingen gehören, über die ich öfter und in verschiedenen Situationen und Gemütszuständen nachdenken muss. Aber durchaus interessant und überlegenswert.

Spätzin bin ich auch dankbar für den Lesetipp. Auch den werde ich mir mal zu Herzen nehmen, sobald ich mal wieder dazu durchringen kann zu lesen. Auch sich mit sowas zu beschäftigen hilft mir hin und wieder.

Also ich verfolge diesen Thread weiterhin. Wenn es mal zu stressig ist, oder ich einfach mal wieder zu schlechte Laune hab und in dieser ungerne eine Antwort verfasse, bitte nicht als Geringschätzung sehen. Ich hab mich über eure Antworten wirklich sehr gefreut :)
 
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