Wenn man zum Beispiel seinen Job verliert, macht es wenig Sinn, ununterbrochen mit sich zu hadern weil man jetzt arbeitslos ist, sich Gedanken zu machen, wie man die Kündigung verhindern hätte können, sich Sorgen zu machen, wie lange die Arbeitslosigkeit noch dauern wird (was ja nur allzu menschlich ist!) - es ist schon passiert, und sich daher innerlich mit Händen und Füßen zu wehren macht keinen Sinn.
Aber wenn mans vollkommen akzeptieren kann, kann man seine gesamte Energie in alles stecken, was in der Situation möglich ist. Sich bewerben. An Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen und sich über die neuen Kontakte dort freuen. Die Mehr-Zeit mit den Kindern genießen, die sonst eh immer zu kurz kommen. Ich weiß, dass diese Sichtweise eher unüblich ist. Und das es alles andere als leicht ist. Ich würde gerne behaupten, ich könnte es selbst schon, aber das wäre gelogen
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen - hatte das jahrelang als Trainerin in AMS-Maßnahmen gepredigt - und lebe es jetzt einfach. Ich bin ja seit 1.8.2010 arbeitssuchend gemeldet - seit Anfang dieses Jahres beziehe ich Notstandsunterstützung. Ich könnte mit dem Geld nicht mal die Fixkosten decken, also verdiene ich freiberuflich geringfügig dazu.
Mit anderen Worten - ich tu eigentlich das, was ich während meiner Selbständigkeit getan habe - mit dem Vorteil - ich muss nicht mehr "jeden Auftrag" annehmen, um überleben zu können - ich kann mir das aussuchen, was mir wirklich Spaß macht.
Ich "arbeite" nicht wirklich viel weniger als in Zeiten meiner Selbständigkeit - allerdings wesentlich weniger als in dem Jahr der Unselbständigkeit - weil in dem Jahr machte ich beides - und jetzt hab ich wieder auf das ursprüngliche reduziert - und nutze die überschüssige Energie, um mir 2 neue Standbeine auf zu bauen - naja, vielelicht wirds nur eins - oder sogar 3 - kommt dann auf die letztendliche Konstellation drauf an ;-)
Und auch mein Crash mit Totalschaden am Auto wird sich letztendlich in Wohlgefallen auflösen - klar noch ist es nicht geklärt, ob ich die Differenz vom Leasing selbst bezahlen muss - oder ob das in eine Schadensersatzklage einfliessen kann - aber wenns gelingt, dass es die gegnerische Versicherung übernimmt - dann steig ich sogar mit einem kleinen Vorteil aus - weil ich zahl kein Leasing mehr und keine Kasko - heisst, ich erspar mir € 200,-- im Monat - bzw. brauch um das weniger dazu verdienen ;-)
Ich habe zwar nicht mehr mein tolles schönes weisses Auto mit dem Wunschkennzeichen - ich hab jetzt ein 17 Jahre altes, leicht verrostetes mit ganz normalem Kennzeichen - aber ich hab wieder eines - und ich habe keine bleibenden gesundheitlichen Schäden.
Oder auch die Situation mit dem Kind am Pfingstsonntag - wenn der ein paar Sekunden früher über die Strasse läuft bin ich voll schuld und zahle ewig und 3 Tage für etwas, was ich nicht hätte verhindern können - wenn er ein paar Sekunden später über die Strasse gelaufen wäre, wär ich vorbei gewesen und es wär überhaupt nichts passiert.
Aber auch der Junge hat keinen nachhaltigen bleibenden Schäden - noch ist nicht sicher, ob sich das mit dem Auge noch bessert, aber der Rest ist schön verheilt - er ist sozusagen "mit einem blauen Auge" davon gekommen - und ich auch.
Beim jetzigen Totalschaden hätten meine Beifahrerin und ich auch tot sein können - die "Unfallgegnerin" hatte Gas gegeben und ist aus der Kreuzung raus gefahren - grad, als wir vor ihr waren - wäre sie einige Sekunden früher losgestartet, hätte meine Beifahrerin möglicherweise keine Chance gehabt - hätte ich früher beschleunigt, wären wir vorbei gewesen - so ist sie uns in die hintere Tür auf der Beifahrerseite geknallt, mit einer Wucht, dass es uns um 90 Grad umgedreht hat.
Hätte ich keinen Volvo-Panzer gehabt, wären wir möglicherweise trotzdem platt gewesen - zumindest hätten wir beide mehr als Prellungen davon getragen. Ja, ich häng noch immer lasch zu Hause rum - nach 2 Wochen - entspricht mir gar nicht - aber ich sag mir - dass 2 Unfälle in derart kurzer Zeit - wo ich beide Male "von aussen abgebremst" wurde - was sagen sollen - und daher stress ich mich grad nicht.
Ich beziehe Notstand, komm mit dem Geld nicht durch - hab eine Klage geen Körperverltzung eines 6jährigen Kindes am Hals - und auch eine wegen fahrlässiger Körperverletung im Strassenverkeht wegen meiner Beifahrerin.
Davor hatte ich nie - und ich habe seit 1976 den Führerschein - einen Unfall mit Personenschaden - und jetzt so massiv und nachhaltig - aber obwohl in beiden Fällen nur Sekunden darüber entschieden haben, dass wir alle überleben - hätten wir auch um Sekundenbruchteile anders entscheiden können - und es wäre gar nichts passiert - aber wir hätten auch alle tot sein können oder nachhaltige bleibende Schäden haben.
Ich für mich sage - es waren nachhaltige Warnungen, leiser zu treten - mich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu besinnen - es schätzen zu lernen, wie viel Zuneigung und Aufmerksamkeit ich durch meine Freunde erhalten habe - die Fürsorge und das sich um mich kümmern - es war - und ist - einfach nur schön.
Ich bin nicht dauerhaft glücklich - wenns mich wo zwickt und zwackt sudere ich manchmal schon auch rum - aber wenn eine oder einer meiner Freund.innen anruft und fragt, ob sie/er vorbei kommen kann, freue ich mich aus vollem Herzen - und ich freue mich auch schon wieder drauf, wenn ich wieder gesund geschrieben bin und meinen neuen Hexenbesen endlich mal ausfahren kann.
Freue mich darauf, auch alte Freundinnen wieder u treffen, mit denen ich monatelang keinen Kontakt hatte - wir aber jetzt telefoniert haben - ich freue mich drauf, wieder spazieren fahren und eben mit Freundinnen stundenlang quatschen zu können - eben auch mit jenen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe - ich besinne mich auf die schönen Dinge im Leben - aber ich umgebe mich auch nur mehr mit Menschen, die auf einer ähnlichen Welle schwingen.
Die Freunde, welche immer nur wegen raunen kamen - aber eigentlich nichts hatten verändern wollen - die sind alle irgendwie gegangen - oder melden sich nur mehr alle heiligen Zeiten - ich bin so weit, ihnen nicht mehr helfen zu wollen - nicht nach dem x-ten Male, wo sie nichts von em gemacht hatten, was wir braingestormt und ausgemacht hatten.
Brauch ich nicht mehr.
Es gibt so viele Menschen, die mit mir im Gleichklang schwingen - die meine Sprache sprechen - und mit denen ich mich fallweise auch ganz ohne Worte verstehe. Ich habe auch den Mann, den ich liebe noch mehr schätzen gelernt in den letzten Tagen und Wochen - er war immer für mich da - versorgte mich mit Essen und fuhr einkaufen für mich. Er nahm mich in den Arm, hielt mich fest, ich heulte mich an seiner Schulter aus - es ist einfach nur schön, mit ihm zusammen zu sein.
Ja - ich habe mich verändert - im letzten halben Jahr - ich war zwar immer schon positiv eingestellt - aber heuer habe ich gelernt, das Leben zu lieben - eben die kleinen Freuden des Lebens bewusst aus zu kosten - und ich fühle mich immer wohler und rundum zufriedener und glücklicher.
Iuhe viel mehr in meiner Mitte, als ich das jemals gekonnt hatte - und ich würde behaupten, genau das ist die Basis vom Glück - das in mir selbst ruhen - und in meiner Mitte sein - dann kommen zwar auch fallweise Stubse von aussen - aber sie werfen mich nicht aus der Bahn.