@ Martin,
vielen herzlichen Dank fuer Deine netten Worte. Frueher hatte ich kein grosses Problem mit Ortswechseln, mit 17 bin ich fuer ein Jahr in die USA und hab mich da pudelwohl gefuehlt. Ich weiss, dass ich ueberall und zu jedem Zeitpunkt neu anfangen kann und mein Leben *umgestalten*. Es liegt wohl wirklich eher daran, dass ich mich momentan zerschlagen fuehle und sehr viele Dinge, die ich das letzte Jahr *mitgemacht* habe verarbeiten. Ich weiss auch nicht. Irgendwie fuehle ich mich im Chaos und gleichzeitig fuehlt es sich so an als wuerde ich auf einem Plateau sitzen...
Wie geht es Dir bei diesem Gedanken?
Wäre es eine Möglichkeit, das durchzuführen, um mehr Klarheit zu bekommen?
Ich war letztes Jahr im Maerz und April 6 Wochen in D und im August dann nochmal 10 Tage.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das hilft, denn, ja klar, ich vermisse D wohl, aber ich will mich hier wohler fuehlen, nicht nach D "abhauen". Ich hab das in Auswandererforen beobachtet, die Menschen denken, dass sie im Ausland gluecklicher sein werden, weil der Urlaub dort ja immer so schoen ist. Die Probleme, die sie aber mit sich tragen, bleiben die gleichen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich dabei fuer mich ein Knoten loest, denn nach Hause zu meinem Mann will ich ja auf jeden Fall wieder kommen.
Ich glaube nicht, dass ich dadurch Klarheit bekomme. Je mehr ich darueber nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass ich in vielerlei Hinsicht mein Leben *angehalten* habe, als ich hierher gekommen bin. Meinem liebsten Hobby gehe ich nicht mehr nach. Das geht einfach auf Dauer nicht.
Teilweise fuehle ich mich auch festgehalten von meiner Familie in D. Meine Mutter schmiert mir das immer ganz gerne aufs Brot, dass es in D ja besser ist, dass in D die Versorgung viel besser ist, dass ich hin D total schnell einen tollen Job haette und in was fuer einem Land ich eigentlich lebe. Meine Schwaegerin erzaehlt mir, dass sie erst die letzten Tage in ihrer Therapie darueber gesprochen hat, wie sehr ich ihr fehle. Als ich ihr erzaehlt habe, dass mein Mann und ich eine schwierige Phase hinter uns gebracht haben, sagt sie zu mir, ich soll das lieber nicht meiner Mutter erzaehlen, sonst macht sie sich noch Hoffnungen, dass ich doch wieder komme.
Wunderbarerweise beziehe ich das natuerlich alles sofort auf mich, mich, mich. Ich bin der Ausloeser, der Mittelpunkt, das Zentrum. *kopfschuettel* Ich bin "schuld". Damit werde ich mich wohl auch noch wirklich auseinandersetzen muessen. Der Tatsache, dass ich sofort bei allem denke, ich bin der Ausloeser.
Vielen Dank Euch,
love and kindness!
Cloudlight