2912ichbinich
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- 1 Februar 2011
- Beiträge
- 2
Hallo zusammen,
irgendwie knabbere ich schon sehr lange an meinem Vater-Thema und komme auf keinen grünen Zweig.
Ich bin 27 Jahre alt oder jung, je nachdem ;o)
Meine Mutter ist mit 17 Jahren schwanger geworden, mein Vater war 20 und hatte noch nicht mal sein Abitur. Ich war quasi eine sehr große Überraschung, mit der mein Vater nicht klar kam. Meine Mutter hingegen musste da durch und tat alles, um mich groß zu ziehen.
Kurz nach meiner Geburt hat mein Vater uns verlassen, als ich drei war haben die beiden sich wieder getroffen und dann, als ich fünf wurde haben meine Eltern auf Druck meiner Großeltern geheiratet. Das ging 7 Jahre gut, bis mein Vater die Krise seines Lebens hatte, eine Affäre mit einer guten Freundin anfing, dann kam noch mein kleiner - 10 Jahre jüngerer Bruder zur Welt - und schließlich hat er seine Koffer gepackt und ist geschäftlich ins Ausland gereist.
Jetzt lebt er am Ende der Welt und wir sehen uns 1-2 Mal pro Jahr ein paar Stunden zu einem Abendessen oder einem Mittagsessen mit Nachmittagskaffee. Nichts Großartiges.
Kurzum, Mama: Scheidung - Warten seitens meiner Mutter - nach 3 langen Jahren Einsicht, dass Vater nicht wieder kommt - Heirat mit meinem Stiefvater einige Jahre später, daraus entstand ein 20 Jahre jüngerer Bruder - leben bis heute glücklich zusammen
Kurzum, Papa: 10 Jahre Geschäfte in aller Herren Länder - neue Beziehung in Brasilien - Arbeitslos und Rückkehr in die Schweiz - Rückkehr nach Brasilien mit zwei unglücklichen Jobs - inzwischen berufstätig, privat glücklich, geschäftlich unglücklich
Wie es wahrscheinlich in der Natur eines jeden Menschen liegt, mag ich meinen Vater sehr gerne. Die Zeit, die wir miteinander verbringen (können) ist mir zu kurz. Jedes Mal, wenn er wieder abreist, bricht es mir das Herz. Ich bin dann auch immer ein paar Tage traurig und ständig den Tränen nahe.
Ich mache mir auch Sorgen um ihn, schließlich lebt er in Brasilien, und um seine Zukunft mit einer gesicherten Pension etc.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass es ihm genauso geht mit dem Abschied nehmen. Er hat hier zuhause immer eine so unglückliche Grundstimmung. Wie wenn er sich nicht mehr wohl fühlen würde. Oder wie wenn es ihm selbst weh täte.
Seine Frau hat mir auch gesagt, dass er sehr gerne trinkt, abends wenn er von der Arbeit kommt täglich seine paar Bier.
Alles in allem möchte ich von Herzen gerne, dass er sieht wie seine Enkel (meine Kinder) aufwachsen. Ich möchte, dass er an meinem Leben teil nimmt und mich unterstützt, wenn ich ihn brauche.
Ich frage mich, ob es schon normal ist, dass ich mir jetzt - wo ich eigentlich erwachsen bin und meine eigene Familie gründe - meinen Vater am sehnlichsten bei mir wünsche.
Vermutlich hätte ich nach der Scheidung eine Therapie machen sollen, wie alle das gesagt haben. Denn jetzt nach 17 Jahren ohne präsenten Vater - kommt alles hoch und ich weiß nicht wohin mit all meiner Emotionen, Sorgen, unerfüllten Hoffnungen.
Vor allem - und davor habe ich die größte Angst - möchte ich diesen Rucksack nicht an meine Kinder weitergeben. Bewusst oder unbewusst kann das ja passieren...
Danke für eure Gedanken.
ichbinich
irgendwie knabbere ich schon sehr lange an meinem Vater-Thema und komme auf keinen grünen Zweig.
Ich bin 27 Jahre alt oder jung, je nachdem ;o)
Meine Mutter ist mit 17 Jahren schwanger geworden, mein Vater war 20 und hatte noch nicht mal sein Abitur. Ich war quasi eine sehr große Überraschung, mit der mein Vater nicht klar kam. Meine Mutter hingegen musste da durch und tat alles, um mich groß zu ziehen.
Kurz nach meiner Geburt hat mein Vater uns verlassen, als ich drei war haben die beiden sich wieder getroffen und dann, als ich fünf wurde haben meine Eltern auf Druck meiner Großeltern geheiratet. Das ging 7 Jahre gut, bis mein Vater die Krise seines Lebens hatte, eine Affäre mit einer guten Freundin anfing, dann kam noch mein kleiner - 10 Jahre jüngerer Bruder zur Welt - und schließlich hat er seine Koffer gepackt und ist geschäftlich ins Ausland gereist.
Jetzt lebt er am Ende der Welt und wir sehen uns 1-2 Mal pro Jahr ein paar Stunden zu einem Abendessen oder einem Mittagsessen mit Nachmittagskaffee. Nichts Großartiges.
Kurzum, Mama: Scheidung - Warten seitens meiner Mutter - nach 3 langen Jahren Einsicht, dass Vater nicht wieder kommt - Heirat mit meinem Stiefvater einige Jahre später, daraus entstand ein 20 Jahre jüngerer Bruder - leben bis heute glücklich zusammen
Kurzum, Papa: 10 Jahre Geschäfte in aller Herren Länder - neue Beziehung in Brasilien - Arbeitslos und Rückkehr in die Schweiz - Rückkehr nach Brasilien mit zwei unglücklichen Jobs - inzwischen berufstätig, privat glücklich, geschäftlich unglücklich
Wie es wahrscheinlich in der Natur eines jeden Menschen liegt, mag ich meinen Vater sehr gerne. Die Zeit, die wir miteinander verbringen (können) ist mir zu kurz. Jedes Mal, wenn er wieder abreist, bricht es mir das Herz. Ich bin dann auch immer ein paar Tage traurig und ständig den Tränen nahe.
Ich mache mir auch Sorgen um ihn, schließlich lebt er in Brasilien, und um seine Zukunft mit einer gesicherten Pension etc.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass es ihm genauso geht mit dem Abschied nehmen. Er hat hier zuhause immer eine so unglückliche Grundstimmung. Wie wenn er sich nicht mehr wohl fühlen würde. Oder wie wenn es ihm selbst weh täte.
Seine Frau hat mir auch gesagt, dass er sehr gerne trinkt, abends wenn er von der Arbeit kommt täglich seine paar Bier.
Alles in allem möchte ich von Herzen gerne, dass er sieht wie seine Enkel (meine Kinder) aufwachsen. Ich möchte, dass er an meinem Leben teil nimmt und mich unterstützt, wenn ich ihn brauche.
Ich frage mich, ob es schon normal ist, dass ich mir jetzt - wo ich eigentlich erwachsen bin und meine eigene Familie gründe - meinen Vater am sehnlichsten bei mir wünsche.
Vermutlich hätte ich nach der Scheidung eine Therapie machen sollen, wie alle das gesagt haben. Denn jetzt nach 17 Jahren ohne präsenten Vater - kommt alles hoch und ich weiß nicht wohin mit all meiner Emotionen, Sorgen, unerfüllten Hoffnungen.
Vor allem - und davor habe ich die größte Angst - möchte ich diesen Rucksack nicht an meine Kinder weitergeben. Bewusst oder unbewusst kann das ja passieren...
Danke für eure Gedanken.
ichbinich