Hallo ihr beiden und vielen Dank für eure Antworten!
Zumindest über Ritter Omletts Text habe ich heute lange nachdenken können.
@Ritter Omlett
Den Text zum Theme Freundschaft würde ich sehr gerne lesen!
Ansonsten möchte ich nicht im Einzelnen auf Eure Texte eingehen, sondern versuchen meine Gedanken des heutigen Tages zu erklären.
Eure Beiträge und das Schreiben hier, haben mir schon einiges gebracht, zumindest habe ich das Gefühl nicht mehr ganz so viel Staub auf meinen Gedanken zu haben. Nach Claras Frage, was ich von meinem Leben erwarte, habe ich nachher weinend im Wohnzimmer gesessen. Das tat wahnsinnig gut. Vielen Dank @Clara Clayton.
Meine Meinung, meine Gedanken, mein Geist sind keine Konstante. Ständig ändert sich etwas, nicht unbedingt nachvollziehbar.
In letzter Zeit versuche ich mir alles "logisch" zu erklären und Gedankengänge so für mich stimmig zu machen.
Für mich funktioniert unser Verstand/unser Gehirn auf die Art, dass er unserem Körper hilft zu überleben und das möglichst so, dass es uns ständig gut geht.
Wusstet ihr dass man beim Sterben, zumindest bestimmten Todesarten, keinen Schmerz mehr empfindet? Ich glaube es war so im Erstickungstod. Selbst zu so einem Zeitpunkt, sorgt unser Gehirn dafür, dass es uns gut geht.
Vorweg: Dies ist nicht meine Kindheit! Die Eltern-Kind-Beziehung möchte ich lediglich wegen der vielen Zeit, die man miteinander verbracht hat, hervorheben.
Das, was uns ein gutes Gefühl gibt, wiederholen wir immer und immer wieder. Wir lernen und perfektionieren dieses Verhalten. Das, was gut ist, wird uns teilweise von Kindesbeinen an beigebracht oder eben ein bestimmtes Verhalten antrainiert. Machen wir das, was unsere Eltern uns sagen, bekommen wir ein Feedback. Fällt das Feedback positiv aus, vermittelt es uns ein wohliges Gefühl. Fällt das Feedback negativ aus, vermittelt es uns ein nicht wohliges Gefühl.
Wenn mich jetzt jemand fragen würde: "Ist es gut ein gehorsames Kind zu haben? Ja oder Nein?", würde ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen "Ja UND Nein".
Ein gehorsames Kind hört auf das, was die Eltern einem sagen. Ein gehorsames Kind eckt nicht so oft mit anderen Menschen an, kann sich womöglich gut in einer Gesellschaft integrieren.
Ein gehorsames Kind hat vielleicht verlernt selbst zu denken, kreativ zu sein und ist im schlimmsten Fall nur eine Marionette der Gesellschaft geworden, weil es seit den ersten Tagen beigebracht bekommen hat auf das zu hören, was andere ihm sagen.
Wie ist es nun? Ist es gut oder schlecht ein gehorsames Kind zu haben?
Verhalten hinterlässt Spuren. Erst ist es die grüne Wiese, dann kommt der Trampelpfad, irgendwann die tiefen Rillen.
Diese Rillen können dann im Laufe der Zeit so tief geworden sein, dass man nur noch mit fremder Hilfe diesen Pfad verlassen kann.
Nun ist es ja aber nicht so, dass man nur durch seine Eltern lernt. Das Umfeld zeigt einem auch genug, was es zu lernen und abzuschauen gibt.
Wie ist es nun, wenn ein Kind immer in die Tätigkeiten anderer eingespannt wird?
Wenn es den Eltern nicht hilft gibt es Ärger, würde aber gerne wie die anderen Kinder draußen spielen.
- Es hilft um keinen Ärger, sprich ein negatives Gefühl zu bekommen - bekommt aber ein negatives Gefühl dadurch, dass es nicht spielen kann.
- Es geht spielen, hat aber ein schlechtes Gewissen weil es nicht hilft.
Dies geht über Jahre hinweg so, bis die Muster so tief sind, dass es gar keine Rolle mehr spielt, ob überhaupt Hilfe benötigt wird, oder nicht.
Nutzt man seine Freizeit für sich, kommt automatisch das schlechte Gewissen. Arbeitet man, kommt ebenfalls automatisch das schlechte Gewissen.
Egal was man macht, man wird nicht glücklich.
Doch was ist mit Banalitäten? Z. B. wenn ein Elternteil ständig schlechte Witze erzählt und eigentlich nur peinlich ist!?
Wenn man sich zu sehr mit diesem Elternteil identifiziert ist es einem ebenfalls peinlich und man erzählt selbst keine Witze mehr, weil dann direkt wieder dieses Gefühl hervorgerufen wird.
Kann man denn mit Sicherheit sagen ob man frei ist, oder sich einer Illusion von Freiheit hingibt? Leben wir nach Entscheidungen, Leben wir nach Mustern/Überlebensstrategien?
Dieses "Nicht-Glücklich-Sein", wirkt wie eine Spirale. Ständig dreht man sich im Kreis, die Laufspuren sind manchmal so tief, dass man gar nicht mehr sieht was eigentlich passiert. Woher ein Gefühl kommt, warum man ein Gefühl hat. Manchen Missmut trägt man so lange mit sich rum, bis man den Grund vollkommen vergessen hat und das eigentliche Problem nie gelöst wurde.
Vielleicht denkt sich der Körper oder die Psyche dann irgendwann auch einfach "ich muss mich schlecht fühlen, damit es mir gut geht"!? Schließlich gehört es für ihn dazu, das Überleben zu sichern. So können selbst die kleinsten Signale aus dem Umfeld ein innerliches Chaos hervorrufen.
Wir leben, wir lernen - das was alle Tiere machen. Manche wachsen in einem guten Umfeld auf, manche haben für ein Umfeld geeignetes Erbgut. Allerdings lässt sich nicht jede Eigenschaft auch erfolgreich in jedem Umfeld anwenden und nicht jeder Mensch, oder eben jede Psyche, ist so anpassungsfähig wie es eigentlich notwendig wäre.
Vermutlich ist es eher schwer meine Gedankengänge nachvollziehen zu können, aber ich hoffe mich halbwegs verständlich ausgedrückt zu haben.
Jetzt erst mal Schluss für heute. Genug genervt mit meinen Eindrücken ^^.
Lieben Gruß
Sebastian
Zumindest über Ritter Omletts Text habe ich heute lange nachdenken können.
@Ritter Omlett
Den Text zum Theme Freundschaft würde ich sehr gerne lesen!
Ansonsten möchte ich nicht im Einzelnen auf Eure Texte eingehen, sondern versuchen meine Gedanken des heutigen Tages zu erklären.
Eure Beiträge und das Schreiben hier, haben mir schon einiges gebracht, zumindest habe ich das Gefühl nicht mehr ganz so viel Staub auf meinen Gedanken zu haben. Nach Claras Frage, was ich von meinem Leben erwarte, habe ich nachher weinend im Wohnzimmer gesessen. Das tat wahnsinnig gut. Vielen Dank @Clara Clayton.
Meine Meinung, meine Gedanken, mein Geist sind keine Konstante. Ständig ändert sich etwas, nicht unbedingt nachvollziehbar.
In letzter Zeit versuche ich mir alles "logisch" zu erklären und Gedankengänge so für mich stimmig zu machen.
Für mich funktioniert unser Verstand/unser Gehirn auf die Art, dass er unserem Körper hilft zu überleben und das möglichst so, dass es uns ständig gut geht.
Wusstet ihr dass man beim Sterben, zumindest bestimmten Todesarten, keinen Schmerz mehr empfindet? Ich glaube es war so im Erstickungstod. Selbst zu so einem Zeitpunkt, sorgt unser Gehirn dafür, dass es uns gut geht.
Vorweg: Dies ist nicht meine Kindheit! Die Eltern-Kind-Beziehung möchte ich lediglich wegen der vielen Zeit, die man miteinander verbracht hat, hervorheben.
Das, was uns ein gutes Gefühl gibt, wiederholen wir immer und immer wieder. Wir lernen und perfektionieren dieses Verhalten. Das, was gut ist, wird uns teilweise von Kindesbeinen an beigebracht oder eben ein bestimmtes Verhalten antrainiert. Machen wir das, was unsere Eltern uns sagen, bekommen wir ein Feedback. Fällt das Feedback positiv aus, vermittelt es uns ein wohliges Gefühl. Fällt das Feedback negativ aus, vermittelt es uns ein nicht wohliges Gefühl.
Wenn mich jetzt jemand fragen würde: "Ist es gut ein gehorsames Kind zu haben? Ja oder Nein?", würde ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen "Ja UND Nein".
Ein gehorsames Kind hört auf das, was die Eltern einem sagen. Ein gehorsames Kind eckt nicht so oft mit anderen Menschen an, kann sich womöglich gut in einer Gesellschaft integrieren.
Ein gehorsames Kind hat vielleicht verlernt selbst zu denken, kreativ zu sein und ist im schlimmsten Fall nur eine Marionette der Gesellschaft geworden, weil es seit den ersten Tagen beigebracht bekommen hat auf das zu hören, was andere ihm sagen.
Wie ist es nun? Ist es gut oder schlecht ein gehorsames Kind zu haben?
Verhalten hinterlässt Spuren. Erst ist es die grüne Wiese, dann kommt der Trampelpfad, irgendwann die tiefen Rillen.
Diese Rillen können dann im Laufe der Zeit so tief geworden sein, dass man nur noch mit fremder Hilfe diesen Pfad verlassen kann.
Nun ist es ja aber nicht so, dass man nur durch seine Eltern lernt. Das Umfeld zeigt einem auch genug, was es zu lernen und abzuschauen gibt.
Wie ist es nun, wenn ein Kind immer in die Tätigkeiten anderer eingespannt wird?
Wenn es den Eltern nicht hilft gibt es Ärger, würde aber gerne wie die anderen Kinder draußen spielen.
- Es hilft um keinen Ärger, sprich ein negatives Gefühl zu bekommen - bekommt aber ein negatives Gefühl dadurch, dass es nicht spielen kann.
- Es geht spielen, hat aber ein schlechtes Gewissen weil es nicht hilft.
Dies geht über Jahre hinweg so, bis die Muster so tief sind, dass es gar keine Rolle mehr spielt, ob überhaupt Hilfe benötigt wird, oder nicht.
Nutzt man seine Freizeit für sich, kommt automatisch das schlechte Gewissen. Arbeitet man, kommt ebenfalls automatisch das schlechte Gewissen.
Egal was man macht, man wird nicht glücklich.
Doch was ist mit Banalitäten? Z. B. wenn ein Elternteil ständig schlechte Witze erzählt und eigentlich nur peinlich ist!?
Wenn man sich zu sehr mit diesem Elternteil identifiziert ist es einem ebenfalls peinlich und man erzählt selbst keine Witze mehr, weil dann direkt wieder dieses Gefühl hervorgerufen wird.
Kann man denn mit Sicherheit sagen ob man frei ist, oder sich einer Illusion von Freiheit hingibt? Leben wir nach Entscheidungen, Leben wir nach Mustern/Überlebensstrategien?
Dieses "Nicht-Glücklich-Sein", wirkt wie eine Spirale. Ständig dreht man sich im Kreis, die Laufspuren sind manchmal so tief, dass man gar nicht mehr sieht was eigentlich passiert. Woher ein Gefühl kommt, warum man ein Gefühl hat. Manchen Missmut trägt man so lange mit sich rum, bis man den Grund vollkommen vergessen hat und das eigentliche Problem nie gelöst wurde.
Vielleicht denkt sich der Körper oder die Psyche dann irgendwann auch einfach "ich muss mich schlecht fühlen, damit es mir gut geht"!? Schließlich gehört es für ihn dazu, das Überleben zu sichern. So können selbst die kleinsten Signale aus dem Umfeld ein innerliches Chaos hervorrufen.
Wir leben, wir lernen - das was alle Tiere machen. Manche wachsen in einem guten Umfeld auf, manche haben für ein Umfeld geeignetes Erbgut. Allerdings lässt sich nicht jede Eigenschaft auch erfolgreich in jedem Umfeld anwenden und nicht jeder Mensch, oder eben jede Psyche, ist so anpassungsfähig wie es eigentlich notwendig wäre.
Vermutlich ist es eher schwer meine Gedankengänge nachvollziehen zu können, aber ich hoffe mich halbwegs verständlich ausgedrückt zu haben.
Jetzt erst mal Schluss für heute. Genug genervt mit meinen Eindrücken ^^.
Lieben Gruß
Sebastian
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